Aktuelle Zeit: Fr 29. Mär 2024, 00:48


Syrah, Grenache + Co.- Rhonerebsorten in Würzburg

Berichte von Verkostungen mit Weinen aus mehreren Ländern/Regionen (sonst bitte im Länderforum einstellen)
  • Autor
  • Nachricht
Offline

weinaffe

  • Beiträge: 1216
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 13:19
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Syrah, Grenache + Co.- Rhonerebsorten in Würzburg

BeitragDi 27. Jul 2021, 17:44

Hallo zusammen,

letzten Freitag trafen sich wieder einige weinaffine Menschen, um in der örtlichen VHS den Charakteristiken der mediterranen Rebsorten Syrah/Shiraz, Grenache/Garnacha, Mourvedre/Monastrell, Carignan /Carinena und Cinsault auf den Grund zu gehen. Es waren 15 Weine im Blind-Test, die entweder reinsortig oder als Cuvee abgefüllt waren.

Die Weine im einzelnen:

2012er "Gestad" Syrah Landwein tr. (Ziereisen, Efringen-Kirchen) -Baden-
auch das Leichtgewicht (12 Vol%) in dieser Runde enttäuschte nicht: keinerlei Altersnoten, weder in Farbe noch im Duftg, typische Nase nach dunklen Beeren (Brombeere, Craneberry, Kirsche), nur mittelgewichtig, lebendige Säure, durchaus Gehalt und Tiefe, feine Würze am Gaumen (Leder, rohes Fleisch), mittlere Länge. In dieser Volt-Klasse bringt er überraschend viel Kraft und Dichte ins Glas. Guter und trinkiger Cool-Climate-Syrah.

2018er Corbieres Rouge AOP[b] (Domaine de deux Cles, Fontjoncouse) -Corbieres-
Cuvee aus 50% Carignan und je 25% Syrah und Grenache. 90 % Ausbau in Zementbehältern, der Rest in gebrauchten Barriques. Kräftiges Rubinrot, bezwingende Herzkirschenfrucht, auch etwas Pflaume und Blaubeere, fruchtig-würzige Nase, nicht komplex, aber sehr einladend, auf der Zunge durchaus fruchtbetont, aber nicht plakativ, sehr saftig, gute Tanninqualität, Alkohol (14,5 Vol%) sehr gut eingearbeitet, wirkt nicht fett oder überladen, obgleich das Feuer und die Kraft des Weinens unüberschmeckbar sind, genau richtige Säure, die etwas Struktur gibt, nicht hochkomplex, aber ein sehr stimmiger und überzeugender Südfranzose. Angemessener Verkaufspreis (knapp 13 EURO im Fachhandel).

2016er "Arroyo del Tortolas" Vinos de Madrid DO (Bernabeleva S. L., San Martin) -Vinos de Madrid-
sehr interessanter, 100%iger Garnacha aus Spaniens neuem Hotspot: sehr helles, fast rose-farbenes Kirschrot, komplexe Nase aus hellroten Früchten (Himbeere, Erdbeere, Cassis), vermischt mit ätherischen, würzigen Noten, absolut kühle Anmutung trotz 14 Vol%, absolut trocken, saftige Säure, Alkohol sehr gut verpackt, würzig (Minze, Tabak), saftige, knapp reife Beerenfrüchte, zarte Extraktsüsse, toller, sehr eigenständiger Garnacha, der Kraft, Eleganz und Würze vorbildlich vereint. Ein Wein mit Burgundergenen, der enorm trinkig ist. Knapp 24 EURO im Fachhandel.

2017er Cinsault Simonsberg-Paarl W. O. (Natte Valleij-Milner Bros.) -Südafrika-
toller Wein von einem Spezialisten für diese unterschätzte Rebsorte, der das ganze Potential dieser Rebsorte mehr als andeutet: zartes durchscheinendes Kirschrot, extrem elegante Nase nach Himbeeren, Erdbeeren und knapp reifen Pflaumen, in einer Blindprobe durchaus Verwechslungsgefahr mit einem Pinot noir, etwas Minze, Tabak, am Gaumen ebenso elegant, trocken mit etwas sucrosite, ausgewogene Säure, trotz 13,5 Vol% nur mittelgewichtiger Eindruck, sehr ausgewogen, perfekter Mix aus Frucht und Würze, mittlere Länge. Pinot-Liebhaber sollten diesen Wein einmal probiert haben, zumal der Preis mit knapp 20 EURO im Handel durchaus fair ist. Gefällt mir ausnehmend gut. Ein Pinot-Typ für wärmere Regionen !

2017er "Estrecho" Monastrell Alicante DO (Enrique Mendoza, Alicante) -Spanien-
tiefschwarz im Glas, schon in der Nase kraftvoller Eindruck, reife Cassis, Kirsche, Brombeere, vanilliger, aber nicht übertriebener Holzeinsatz, perfekt vinifizierter Sortenvertreter in internationaler Stilistik, absolut trocken, deutlich extraktsüss, passende Säure, noch kantiges, aber feinkörniges Tannin, kraftvoller Körper (14,5 Vol%), wärmender, mediterraner Rotwein mit dunkler Frucht, passender Holzwürze und harmonischen Bitter-Schoki-Abgang. Ein kraftvoller, perfekt vinifizierter Rotwein, der in einer Blindprobe schwer einzuordnen ist. Für 15 EURO (bei Abnahme von 3 Flaschen) allerdings ein verdammt guter Gegenwert.

2013er "Vieilles Canailles" St.-Chinian a.c. (Les Eminades, Cebazan) -St.-Chinian-
100%iger Carignan aus einem 2,4 Hektar großen und mit über 100 Jahre alten Reben bepflanzten Weinberg, 18 Monate Barrique-Ausbau, Ertrag nur ca. 5 hl/ha !
noch absolut jugendlicher Naseneindruck, dichtes Dunkelrot, kühle, ätherisch-würzige Nase, dunkle Beeren, Tabak, Leder, leicht pfeffrig, ein echtes Nasentier in traditioneller Bordeaux-Stilistik, trotz 14 Vol% auch am Gaumen eher kühl wirkend, Tabak, Leder, etwas Minze, vermischt mit Tintenblei und schwer zu fassenden dunkelroten Beeren, sehr komplex, trotz Tiefe und Kraft kein Blockbuster, sondern immer der Eleganz und Finesse verpflichtet.
Tolle Länge. Viel besser geht Carignan nicht... und dieser Wein kann gut altern. Das feinkörnige Tannin ist nocht nicht ganz abgeschmolzen. Da geht noch was...

Fortsetzung folgt!

LG
Bodo
Offline

weinaffe

  • Beiträge: 1216
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 13:19
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Syrah, Grenache + Co.- Rhonerebsorten in Würzburg

BeitragSa 31. Jul 2021, 11:13

... und weiter geht es mit Syrah, Grenache + Co.:

2015er Phinca el Vedao Garnacha Rioja DOC (Bodegas Bhilar, Elvillar)- Rioja Alavesa-
die Trauben stammen aus einem alten, über 500 m hoch gelegenen Weinberg mit für diese Gegend seltenen, reinen Garnachabestand. Winzer: Bio-Dynamiker David Sampedro/Flaschen gesamt: 2.070.
relativ kräftige, rubin-durchscheinende Garnacha-Farbe, sehr einnehmende, fruchtig-würzige Nase, Herzkirschen, Piment,etwas Himbeere, Holz ganz im Hintergrund. Am Gaumen nicht überpowert, die 14 Umdrehungen sind extrem gut verpackt, feinziselierte Säure, die den Wein nur mittelgewichtig erscheinen lässt, noch merkliches, aber feinkörniges Tannin, das für entsprechenden Grip sorgt, Kirsche, reife Brombeeren, ein Hauch Tabak, leicht pfeffrig, sehr ausgewogen, gute Länge. Ein selten gelungener, reinsortiger Garnacha aus Rioja.

2016er Terroir X de Llicorella "La Tercera" (Alvarez Duran, Porrera)-Priorat-
Cuvee aus 40% Carinena, 20% Garnacha, 18% Syrah, 10% Cabernet Sauvignon,8% Merlot,3% Garnacha blanca, 1% Macabeo.15-monatiger Ausbau in Allier-Barriques.
Dieser aus einem Gemeinschaftsprojekt des Winzers Salus Alvarez und der Weinhändlerfamilie Spruch stammende Dritt-Wein (es gibt noch 2 preislich ambitioniertere Weine aus dieser Serie "darüber") ist schon verdammt gut und archetypisch für diese gehypte Gegend: ganz deutliche Schiefer-Aromatik, kraftvolle, aber nicht zu dominante Dunkelfrucht (reife Sauerkirsche, Brombeere, Craneberries, Hauch Himbeere), vermischt mit ganz dezenten Holznoten, Tabak, etwas Leder, nicht extrem komplex, aber unheimlich einladend, direkt speichelziehend ;) Auf der Zunge komplett trocken, der Extrakt vermittelt aber einen Hauch imaginärer Süsse (sucrosite), der nicht vom Alkohol stammt, die 14,6 Vol% (laut Etikett 15%) sind jedenfalls in keiner Weise spürbar, angenehmes Resttannin, das das nötige Korsett verleiht, durchaus langer, saftiger Abgang. Für knapp 20 EURO ist das sehr viel Wein fürs Geld; für meinen Geschmack braucht es nicht mehr Priorat und nicht mehr Power, da hier wirklich alles am rechten Platz ist und der Trinkfluss ausserordentlich gut ist.

2017er "Les Safres" Chateauneuf-du-Pape a.c. (Clos de Caillou, Courthezon)-Rhone-
auch hier nicht das Top-Produkt des Weinguts, aber ein wirklich stimmiger und sogar fast burgundisch-eleganter CdP: Sehr elegante Nase, dunkle Früchte und Beeren, vor allem reife Herzkirsche, Himbeere, Hauch Erdbeere und Hagebutte, ruht in der Nase völlig in sich, auch der Gaumen enttäuscht nicht, trocken, aber auch hier wieder ein deutlicher, aber nicht überzogener sucrosite-Eindruck, ideal passende Säure, feinkörniges Tannin, sehr samtiger, feiner Ausdruck, würzige Dunkelfrucht, elegant, wenn auch nicht hochkomplex und ultralang im Abgang, trinkt sich jetzt schon sehr gut, wird aber sicher noch 3-6 Jahre viel Trinkspass bereiten. Die 14,5 Vol% sind jedenfalls ausgezeichnet verpackt. Definitiv allerdings kein Wein für Liebhaber extrem konzentrierter, liköriger CdP. Mit knapp 30 EURO fair bepreist.

Ab jetzt kommt nur noch Syrah/Shiraz ins Glas:

2017er Gimblett Gravels "Element" Syrah Hawkes Bay (Blank Canvas, Matt Thomson) -Neuseeland-
das eigene Weinprojekt von Flying-winemaker Matt Thomson, Traubenzukauf aus dem Element-vineyard (2,4 ha),im Cote-Rotie-Stil mit kleinem Weißweinanteil aus Grünem Veltliner vinifiziert.
Mittelkräftiges Rubinrot, sehr typische Syrah-Nase nach Brombeere, Cassis, etwas rohem Fleisch und zartpfeffrigen Noten. Wirkt kühl und elegant. Am Gaumen richtig trocken, feine Säure, sehr saftiger Gaumenauftritt, hat trotz nur 12,5 Vol% einiges an Frucht und Würze zu bieten, dunkle Früchte, einen Hauch Holz,pfeffrige Würze, einen Hauch Holzkohle, Hauch Wildbret, das wirkt alles sehr stimmig und einladend. Mittlere Länge mit deutlicher retronasaler Rückaromatik, die länger nachklingt. Sehr eigenständiger, aber durchaus typischer Sortenvertreter, der sich deutlich an der Nord-Rhone orientiert. Ca. 30 EURO im Fachhandel.

2017er "The Bishop" Shiraz Barossa Valley (Ben Glaetzer, Barossa Valley)-Australien-
aus 35-120 Jahre alten Rebstöcken.
Das ist der Gegenentwurf zu den Vertretern der Nord-Rhone: kräftige Fruchtausprägung, ein Potpourri dunkler, reifer Früchte (Cassis, Brombeere, Himbeere), vermischt mit stimmigen Holz- und ätherischen (Eukalyptus-)noten. Strahlt schon in der Nase Power, Wärme und Konzenration aus. Auf der Zunge komplett trocken (0,4 gr RZ), hat aufgrund der Extraktkonzentration und des Alkohols (14,5 Vol%) aber einen deutlichen, nicht unangenehmen Süsse-Touch, sehr fruchtbetont, stoffig, unterlegt mit etwas Würze (Tabak, Graphit, Eukalyptus), aber nicht hochkomplex, sondern eher straight und folgerichtig von Nase bis zum mittellangen, etwas wärmenden Abgang. Sehr typischer Barossa-Shiraz zu einem stimmigen Preis (ca. 28 EURO im Fachhandel).

2018er "Melchisedec" Syrah QW tr. (Markus Heid, Fellbach)-Württemberg-
typische Cassisnase, etwas Räucherspeck, eher kühl wirkende, elegante Aromatik, noch sehr jugendlicher Eindruck. Am Gaumen komplett trocken, saftige Säure, wirkt trotz 13,5 Vol% eher mittelgewichtig, ganz feine Tanninstruktur, perfekt auf Eleganz vinifiziert,dunkle Früchte (Brombeere, Sauerkirsche Cassis), vermischt mit würzigen Aspekten (Tabak,etwas Holzkohle, grüner Pfeffer), sehr stimmiger, eleganter Wein, dem lediglich -wahrscheinlich aufgrund der noch nicht so alten Reben- etwas die letzte Tiefe fehlt. Wir jammern hier aber zugegebenermaßen auf ziemlich hohen Niveau. 28 EURO ab Weingut.

Die letzten 3 Top-Syrahs, die hier noch einen draufsetzen, folgen demnächst!

LG
Bodo
Offline

weinaffe

  • Beiträge: 1216
  • Registriert: Mo 6. Dez 2010, 13:19
  • Bewertungssystem: Auf Benutzername klicken

Re: Syrah, Grenache + Co.- Rhonerebsorten in Würzburg

BeitragSo 1. Aug 2021, 14:23

... und abschließend noch die 3 fehlenden Syrahs:

2016er Cornas a.c. "Vieilles Vignes" (Alain Voge, Cornas) -Rhone-
sehr feine und komplexe Nase, ein Hauch Bret, Tabak und Leder wetteifern mit zartfruchtigen Cassis- und Himbeeraromen, aufgrund der Jugend noch ganz leicht verschlossen, trotzdem schon angedeutet "feine" Klinge.
Völlig durchgegoren, zarte Säure, sehr feinkörniges, schon teilweise abgeschmolzenes Tannin, Cassis,reife Brombeere, etwas Himbeere und rohes Fleisch, gepaart mit pfeffriger Würze, trotz 14 Vol% kein Schwergewicht, gute Fruchtdichte, schon deutliche Finesse, gute aromatische Länge. Dieser Parade-Cornas aus durchschnittlich 60 Jahre alten Reben fängt schon an, richtig Spass zu machen. Für sein Optimum würde ich den Wein aber noch 5-8 Jahre weiter reifen lassen. Das dürfte sich lohnen, auch wenn der Wein jetzt schon Genuss pur ist. Ca. 48 EURO im Fachhandel.

2017er "La Cotte Inn" Syrah Swaartland W.O. (Porseleinberg, Riebeek-Kastel) -Südafrika-
auf diesen Wein war ich besonders gespannt, da er als einer der interessantesten und besten Syrahs der südlichen Welthalbkugel gilt.Die Trauben stammen aus einem Weinberg, der auf einer ehemaligen Kaolinabbauhalde mit Schieferuntergrund angelegt wurde und jetzt auch ein gewisses Rebstockalter mitbringt.100 % Syrah, Trauben wurden mit Füssen eingemaischt und 12 Monate im großen Holzfass und teilweise im Betonei ausgebaut.
Sehr komplexe Nase mit etwas mehr Frucht als der Cornas, aber weitweg von typischen, australischen Shiraz, Cassis,reife Pflaume, Himbeere, Hauch Fleisch etwas Holzkohle, sehr würzig mit einem Touch Ätherik, macht sehr neugierig auf den ersten Schluck. Komplett trocken, saftige Säure, noch dezent eckiges, aber feinkörniges Tannin,absolut kein Blockbuster, wirkt austrainiert und ausgewogen, kein Gramm Speck zuviel (13,5 Vol%), voll auf Eleganz und Finesse vinifiziert, trotzdem hat der Wein enorme Fruchttiefe, dunkle, reife, aber nicht überreife Beeren treffen auf deutliche Schiefermineralik, grüner Pfeffer, Piment, Havannatabak, tolle Länge. Auch dieser Wein benötigt noch einige Jahre der Reife, auch wenn er schon verdammt verführerisch mundet. Irgendwie ist dieser Wein für mich die Quadratur des Kreises, der die Eleganz und Finesse der Nord-Rhone mit der Frucht und Trinkigkeit der besten Aussies verbindet. Sehr individuell, aber hochklassig. Vor Ort gekauft (ca. 30 EURO). Wenn man ihn im deutschen Handel bekommt, zahlt man meist das Doppelte oder mehr, was aber die außerordentliche Qualität des Weines durchaus rechtfertigt.

2016er Cote-Rotie "Terrasses" a.c. (Jean-Luc Jamet, Vallin-Ampuis)-Rhone-
Jamet hatte schon immer für seine Syrahs einen legendären Ruf. Nachdem die beiden Brüder Jean-Paul und Jean-Luc das Weingut 2012 aufgeteilt haben und jeder seinen eigenen Weg geht, hat dies offensichtlich die Qualität der Weine, zumindest bei Jean-Luc, nicht geschadet. Im Gegensatz zu seinem Bruder setzt er ausschließlich auf den Verschnitt hochwertiger Lagen und nicht auf Einzellagen-Abfüllungen. Das er damit wohl nicht falsch liegt, zeigt der verkostete Wein eindrücklich: ultrafeine, archetypische Cote-Rotie-Nase mit ganz zarter Dunkelfrucht (Cassis, reife Brombeeren, Craneberries), vermischt mit perfektem Holzeinsatz,Pfeffer, Piment, Hauch Vanille,hier sticht nichts heraus, herausragende Finesse und Ruhe ausstrahlend, dieser Weltklasse-Syrah muss schon in der Nase nichts beweisen, fast schon perfekte Harmonie. Zwar trocken, aber mit feiner Extraktsüsse unterlegt, feingliedrige Säure, vom Volumen nur mittelgewichtig (13 Vol%), hat er jedoch eine selbstverständliche Dichte und Tiefe, die aber in keiner Weise protzig oder aufgesetzt wirkt, das feinkörnige Tannin zeigt an, dass der Wein erst am Anfang steht, obgleich er auch jetzt schon seine Klasse mehr als andeutet, feine Dunkelfrucht, neben Cassis und Himbeere auch noch etwas Herzkirsche, würziger Tabak, etwas Sattelleder, tolle, sehr aromatische Länge, die retronasal lange nachklingt.
Für mich und auch die meisten zumindest der Syrah des Abends, wenn nicht gar der beste Wein der gesamten Probe.
Auch wenn der Wein jetzt schon verdammt verführerisch daherkommt, wird er sicherlich in 5-10 Jahren noch besser sein. Sicherlich ein must-have für alle Nord-Rhone-Freaks... und noch bezahlbar.

Fazit:
kein Wein hat enttäuscht und auch das Niveau der vermeintlich einfacheren Weine war schon überraschend hoch. Das Highlight für mich waren sicherlich die letzten 3 Syrahs, aber auch die nicht so hoch eingeschätzten Rebsorten wie Carignan mit dem "Vieilles Canailles",der "Burgunder"- Cinsault aus Südafrika und der auch in dieser Stilistik erzeugte Garnacha von Bernabeleva konnten mich regelrecht begeistern.

Jetzt ist erst mal Pause. Anfang Oktober folgen dann eine Weißweinprobe, die sich mit den big three Chardonnay, Sauvignon blanc und Riesling beschäftigt sowie eine internationale Rotweinprobe mit unterschiedlichsten Rebsorten und Stilistiken. Anfang Dezember geht es dann ausschließlich um Champagner + Co.

Allen einen schönen Urlaub mit tollen Weinen und bleibt gesund !

LG
Bodo
Offline
Benutzeravatar

EThC

  • Beiträge: 8122
  • Bilder: 27
  • Registriert: Fr 27. Feb 2015, 16:17
  • Wohnort: ...mal hier, mal dort...

Re: Syrah, Grenache + Co.- Rhonerebsorten in Würzburg

BeitragSo 1. Aug 2021, 20:46

...vielen Dank für die interessanten Notizen, auch wenn sie Weine beschreiben, die eigentlich so gar nicht meine Baustelle sind! :D Dementsprechend kenne ich keinen einzigen davon. :cry: Bemerkenswerterweise hatte ich die nachhaltigsten Begegnungen mit Wein aus diesen Sorten ausgerechnet mit A (Christian Tschida) und I (Stefano Amerighi), vielleicht noch die Domaine de l'Horizon...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/

Zurück zu Weinproben und Verkostungsberichte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste

Impressum - Nutzungsbedingungen - Datenschutzrichtlinie - Das Team - Alle Cookies des Boards löschen

cron