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Brunello di Montalcino

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amateur des vins

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragDo 1. Apr 2021, 20:23

Danke euch!

Ich bin nicht so der Verfechter der Hypothese, die armen gestreßten Weine müßten sich erst lange beruhigen. Bei Altweinen mit massig Depot ist das natürlich etwas anderes, aber auch da braucht es keine Wochen. Dampfdruck bei Jungweinen geht eher zügig. Und wenn man belüftet, womöglich über viele Stunden, isses eh Wurscht.

Klassisch zum Lamm ist für mich eher cabernetlastige Cuvée, wenngleich zum Kurzgebratenen noch mehr als zum Ofenbraten. Südrhône oder Entsprechendes aus dem Languedoc-Roussillon geht aber auch sehr gut. Merlot kommt mir eher bei Schmorgerichten in den Sinn.

Es muß nicht unbedingt Toskana zum Lamm sein. Aber es kann, denke ich! Das mit der Marriage wird eh übertrieben; Ich selber bin da viel zu pingelig. Die frisch erhaltenen Weine sind eh alles Testballons, die nicht bis zur Reife liegenbleiben. Insofern ist die Frage eher, von diesen Kandidaten etwas nicht zu Feines auszuwählen. Außerdem essen wir selten Fleisch, und da möchte ich die Gelegenheit beim Schopfe packen. ;)

@Hasi: Sassetti hört sich nach einem geeigneten Einstieg an.
Besten Gruß, Karsten
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Hasi

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragSa 3. Apr 2021, 14:06

Karsten, da liegst Du leider falsch!
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amateur des vins

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragSa 3. Apr 2021, 14:24

Hasi hat geschrieben:Karsten, da liegst Du leider falsch!
Womit genau? Ich nehme an, was das "Beruhigen" angeht? Du scheinst ein Verfechter dieser Hypothese zu sein.
Besten Gruß, Karsten
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Hasi

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragSa 3. Apr 2021, 16:18

ist keine Hypothese und ich bin kein Verfechter, das hat Dir früher einfach JEDER, der mit Wein zu tun hatte geraten (selbst Vinothekare wie zb die Wiener St.Stephan gaben in den 80-ern/90-ern nach dem Kauf noch den Rat mit auf den Weg „...wenns weiter fahren, lassens ihm ein paar Tage Zeit zum zusammenkommen!”), und die Winzer tuns heute noch hinter vorgehaltener Hand. Ist auch sehr easy am Selbstversuch zelebrierbar. Nimm einen x-belieben GUTEN Wein, der 4 Wochen im Keller liegt und eine zweite Flasche des selben Weins, den Du zuvor für ein paar Tage durch die Gegend geschippert hast und öffne beide ... Du wirst staunen.

das renomierte Wein-Magazin „VINUM” schreibt zb: „... Wein, der über eine lange Strecke transportiert – mit der Post angeliefert, aus dem Ausland mitgebracht oder gerade erst beim Weinhändler abgeholt – wurde, sollte zunächst ganz sicher etwas liegen. Zum einen werden die Elemente Säure, Alkohol und Tannin im Wein beim Transport quasi durchgeschüttelt, was in einen unharmonischen, ja zerrupften Gaumeneindruck resultieren kann. Zum anderen sollten die Weine vor dem Genuss langsam auf Trink- beziehungsweise Lagertemperatur gebracht werden. Weine, die über eine kurze Strecke transportiert wurden – etwa vom Keller in die Wohnung oder von zu Hause zu Freunden –, betrifft das aber natürlich nicht”

so, und jetzt - frohe Ostern! Wir satteln mit einigen Flaschen Brunello und Pic Saint Lup bewaffnet die Pferde und galoppieren zu einem Fest bei befreundeten Ärzten (die bereits Corona hatten, falls jetzt irgendjemand hier in „political incorectness-Panik” ausbricht!)

Hasi
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Ollie

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragMo 5. Apr 2021, 20:17

2016 Il Poggione Brunello di Montalcino, 14.5%

Uff! Sehr, sehr unruhig, verändert sich nach dem Öffnen über zwei Stunden, deshalb einfach mal eine Auflistung aller gefundenen Zustände: In der Nase schwarze, sirupige Kirsche (Amarena mit Hang zu Maraschino), recht modernes Neuholz (Kakao, Vanille, Gewürze), nach einiger Zeit auch (streckenweise extrem stinkiges) Leder, Walnuss, Pfingstrose (typisch blutjunger Sangiovese) und Rosmarin. Am Gaumen dekliniert der Wein das alles auch noch mal durch, getragen von einer extremen Säure, die anfangs sogar leicht zitrisch wirkt (Poujeaux 2010 lässt grüßen) und den Wein seltsam schlank wirken lässt; das Tannin ist ziemlich gut vergraben. Anfangs nicht soo fürchterlich lang, wird aber nach zwei Stunden breiter, körperreicher, länger, auf Frucht und Säure. Uff! Schon ein rechtes Spektakel, aber noch völlig unfertig und roh.

Il Poggione ist immer ein sehr guter und sehr gut gemachter BdM, und der 2016er ist sogar sehr, sehr gut - wenn sich das alles wirklich mal zu einem kohärenten Wein fügt, sind das ohne zu zögern 93-94 Punkte (zum Vergleich: Dem 2013er gab ich im Sommer 2019 91-92 Punkte).

Cheers,
Ollie
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Créot

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragMo 5. Apr 2021, 20:38

Danke für die Notiz, Olli. Mir hat Il Poggione bisher immer sehr gut gefallen und man hat ihn für einen guten Kurs bekommen. Gerade gibt es den 16er bei Xtra-Wine für kurz über 31,- im Angebot. Hört sich fair an, finde ich.

Grüße
Stefan
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Ollie

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragMo 5. Apr 2021, 21:02

31 Euro ist ein Knallerpreis für das Gebotene. :o :shock:

Cheers,
Ollie
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jessesmaria

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragDi 6. Apr 2021, 21:48

Gut, dass ich im Dezember einige Flasche davon aus dem 2015er Jahrgang bestellt habe, auch bei xtrawine zum gleichen Preis. Monica Larner hat ihn noch 2 Punkte höher bewertet als den 16er, nichtsdestotrotz ist nach deinem Bericht die Versuchung groß, beim 16er auch noch zuzuschlagen... :shock:
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port_ellen

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragMi 7. Apr 2021, 11:02

lemming, der ich bin, hab ich mir ein paar flaschen vom 16er geordert; hatte schon länger drauf gehofft, einen preis mitte 30 zu finden, danke für notiz und hinweis !

hab noch vom 2013er, liegt noch rum, hat den kürzlich mal jemand angetestet ?

gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Hasi

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Re: Brunello di Montalcino

BeitragMi 7. Apr 2021, 14:03

2013 Il Poggione ist bereits „voll da”!

Hasi
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