Di 4. Aug 2020, 13:43
Hi Patrick! CUPANO ist sicherlich nicht wirklich „repräsentativ” - wenn es um Montalcino geht! Lionel und Ornella spielen da in einer völlig anderen Liga und schaffen eben auch bei grottenschlechten Jahrgängen wie 2014 sehr gute Weine auf die Flasche zu bringen. Ich würde mal sagen - für MICH - gehört Cupano zu den 5 spannendsten Weingütern überhaupt (halt von denen die ICH kenne!) ... Und weil hier immer wieder so wunderbar „gebasht” wird, auch an dieser Stelle: Montalcino wird sehr unübersichtlich, es gibt viel zu viele verschiedene Etiketten, der Trend zu Zweit & Dritt-Brunellos, sinle vinyard-Sangiovese und auch zu Zweit-Brunellos hält ungebremst an und mittlerweile kann man auf vielen Weingütern einen Basis-Rosso, einen Lagen-Rosso, einen Basis-Brunello, ein bis mehrere Lagen-Brunello, einen Riserva-Brunello und diverse IGTs kaufen. Find ICH gar nicht gut, heisst aber nicht, dass Montalcino generell ein Problem hat, es wird nur immer schwieriger „seinen” Sangiovese zu finden, das kostet Zeit & Geld! Und noch grundsätzlich zum Rosso dM: das ist KEIN Wein, der unbedingt schnell getrunken gehört, von den Top-Betrieben (und das können auch Winzlinge sein!) kommen Rosso dM, die gut und gerne 50 Jahre halten! Siehe dazu meine Abhandlung zu Baricci:
Sensationelle Vertikale von BARICCI Rosso di Montalcino zurück bis 1975 (!)
Immer mehr kristallisiert sich das kleine, urtraditionelle, an der Montosoli-Cru gelegene Weingut der Familie BARICCI-BUFFI als das neue Flagschiff Montalcinos in Sachen großer Weine heraus, und beginnt dem früher ersten Haus am Platz in dieser Angelegenheit, nämlich Biondi-Santi, den Rang abzulaufen!
Nach dem Tode Franco Biondi-Santis und dem Einstieg durch den EPI-Konzern auf der Tenuta „Il Greppo” gibt es nur mehr sehr wenige 100%-ige Familienbetriebe die auf eine relativ lange Weinbautradition auf allerhöchstem Niveau in Montalcino zurück blicken können. Abgesehen von den Giganten Barbi, Il Poggione und vielleicht noch Col DÒrcia waren wenige Güter 50 Jahre konstant im Spitzenfeld Montalcinos vertreten.
Dass es auf „Colombaia di Montosoli”, dem kleinen Bauernhof der BARICCI-BUCCIs seit Anbeginn keinerlei Qualitätsschwankungen gegeben hat, beweist eine im April 2019 in der „Enoteca de La Porta di Sotto” in Buonconvento vom renommierten „Gambero Rosso” initiierte, spektakuläre Vertikale vom „Zweitwein” des Hauses BARICCI, dem Rosso di Montalcino, einer lange Zeit sträflichst unterbewerteten einfacheren Form von 100% Sangiovese, die im Grunde 99,99% der Weinbauern Montalcinos erzeugen, um ihr Kapital schneller umwälzen zu können, kann doch dieser fälschlich auch gerne als „Baby-Brunello” bezeichnete Wein schon eineinhalb Jahre nach der Füllung in den Handel kommen.
Das Sensationelle an dieser sehr umfangreichen Verkostung waren einerseits die enorm weit zurückreichenden Bestände an Rosso di Montalcino bei BARICCI und andererseits die Tatsache, dass der älteste Wein, ein Rosso di Montalcino aus 1975 (!!) die Höchstpunktezahl von 94/100 erreichte!
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