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Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Sa 30. Dez 2023, 20:51

Lukas, ich habe die auch alle. War ein Pflichtkauf, nachdem ich in den 2000ern das Weingut mal besucht und schätzen gelernt habe. In die 16er kann man jetzt mal reinschnüffeln, aber wenn das bei Dir Einzelflaschen sind, eilt das auch gar nicht. Inspiriert mich für eine Barbaresco-Runde im Laufe des Jahres. Würde dazu meine opfern.

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Sa 30. Dez 2023, 22:04

Bibbel hat geschrieben:Lukas, ich habe die auch alle. War ein Pflichtkauf, nachdem ich in den 2000ern das Weingut mal besucht und schätzen gelernt habe. In die 16er kann man jetzt mal reinschnüffeln, aber wenn das bei Dir Einzelflaschen sind, eilt das auch gar nicht. Inspiriert mich für eine Barbaresco-Runde im Laufe des Jahres. Würde dazu meine opfern.


Danke Jürgen, klingt als hätten wir einen Plan. ;)
Ich habe zwei bzw. drei Flaschen, für eine größere Runde bringe ich gerne was davon mit.

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

So 31. Dez 2023, 11:03

Elah hat geschrieben:Hallo Ulli,

hast du Erfahrungen mit den anderen Lagen Fausoni und Cotta von Sottimano?
Habe mir beide Weine in einem Angebot gekauft, weil ich dachte, so günstig komme ich nicht mehr an gut bewertete 2016er.
Bei Cellartracker liest es sich so, als wären es beides sehr schöne Weine, ich habe mit dem Weingut aber bisher keinerlei Erfahrungen gesammelt.

Ich habe Sottimano 2013 besucht und dort das ganze Sortiment verkosten können. Sehr schöne Weine, für mich ist das klar einer der besten Produzenten in der Gegend. Leider sind die Lagen-Barbaresco in den letzten Jahren empfindlich teuer geworden (wie so viele Weine aus den Langhe). Für das Gebotene sind sie inzwischen für meinen Geschmack zu teuer, und zumindest zum regulären Preis kaufe ich sie nicht mehr.

Zu Fausoni und Cotta 2016 kann ich leider nichts sagen, hatte ich nicht im Glas.

Gruß
Ulli

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Mo 15. Jan 2024, 11:58

Barbaresco Asili Vecchie Vigne 2007 (Roagna) 13,5%Vol. Transparentes Kirschrot, am Rand ziegelfarben. Intensive, großartige Nebbiolo-Nase, Himbeere, getrocknete Rosenblüte, etwas Teer, Torf - sehr komplex, bietet immer wieder neue Facetten und zieht einen ans Glas. Im Gaumen ist das Tannin weitgehend abgeschmolzen, aber ein paar Reste sind noch vorhanden und geben Spannung, feine, passende Säure, sehr stimmig und äußerst elegant. Die ganz große Klasse, in der Liga spielt in Barbaresco nur noch Gaja mit.

Ich habe die Flasche vor gut einem Jahrzehnt für knapp 80 Euro gekauft, das war damals für Barbaresco richtig viel Geld, aber das Ergebnis passt zum Preis. Als ich jetzt recherchiert habe, was aktuelle Jahrgänge kosten, war ich dann doch einigermaßen geplättet :shock:

Gruß
Ulli

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Mo 15. Jan 2024, 12:25

UlliB hat geschrieben:Barbaresco Asili Vecchie Vigne 2007 (Roagna)

[...]

Ich habe die Flasche vor gut einem Jahrzehnt für knapp 80 Euro gekauft, das war damals für Barbaresco richtig viel Geld, aber das Ergebnis passt zum Preis. Als ich jetzt recherchiert habe, was aktuelle Jahrgänge kosten, war ich dann doch einigermaßen geplättet :shock:
:lol: Zuviel Geld in der Welt, und zu ungleich verteilt.

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Do 22. Feb 2024, 14:06

... vor Kurzem im Glas ...

Perbacco 2015 Nebbiolo Langhe DOC, Vietti - Castiglione Falletto, NK, 14,5°alc., 100% Nebbiolo, Fassselektion mit Anteilen Edelstahl- /Barrique- / Holzfass-Ausbau

glänzendes mitteldichtes Rubinrot; Süsskirschen, Erdbeeren (beides auch in Campino- und eingelegter Variante), Blütenduft irgendwo changierend zwischen Veilchen und Rosen, etwas Gewürze und Unterholz; am Gaumen kräftiges zupackendes Mittelgewicht, süsser Extrakt, Kirschen und Erdbeeren als Gelee und eingelegt in Schnaps, auch wieder etwas leicht welk-folrales, am ehesten trocknende Rosen, etwas Gewürznoten, dezent trockenes Unterholz, Sommer-Karst-Wiese, kräftige, warme aber erstaunlich seidige Tannine, die richtige Säuredosis, gute Struktur, sehr warme, fast hitzige Anmutung, entwickelt Druck, macht aber auch gleichzeitig ein wenig satt; langer bis sehr langer, warmer, leicht alkoholischer Abgang auf etwas likörige Frucht und seidiges Tannin - 17,5/20 op

Für einen einfachen Nebbiolo Langhe ist das m.E. schon ziemliches Kino, bei anderen Produzenten geht dass u.U. auch als Baroloqualität durch. In Bezug zum damaligen Preis (mein Erwerb bei unter 13 €/Fl.; im Handel bei ca. 16€+), ist das schon recht grandios. Der Wein sollte nicht zu warm werden, da eine alkoholische Komponente sonst die Überhand gewinnt. In keinster Weise Anzeichen, dass der Wein seinen Zenit überschritten hätte, im Gegenteil noch Potential für weitere Jahre Lagerung. 10 Jahre nach der Lese in perfekter Reife, wer sich am Alkohol stört, darf das gerne ... :lol:
So nebenbei: Eine perfekte Marriage zu Schokokuchen, funktioniert fasst besser als Dessertwein ;)

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Do 9. Mai 2024, 09:37

Fast 3 Jahre später gestern wieder im Glas:

Nora hat geschrieben:Elio Altare, Langhe La Villa 2011

Über 2 Tage getrunken als Solist

Cuvée aus 60% Barbera und 40% Nebbiolo

Farbe: Dunkelrot
Nase: schöne Nase mit dunklen Beeren und Sauerkirschen, Bleistift und nasser Tabak, im Hintergrund etwas Minze
Mund: erdige rote Früchte und Kirsche vermischt mit leichten Kaffeenoten und feinen Holzaromen werden von mittleren, körnigen Tanninen, die ganz leicht und erst am Ende adstringierend sind und einer kräftigen Säure abgelöst; Frucht, Tannine und Säure befinden sich in einer guten Balance; mittlere Komplexität und mittellanger Abgang

Sehr guter Wein, allerdings kenne ich den besser. Diese Flasche will nicht so richtig singen.

VG, Nora


Diese Flasche präsentiert sich ganz anders; der Wein ist dicht, sehr tiefgründig, dabei äußerst samtig; die leichte Kaffeenote ist jetzt ein dunkler Espresso mit Bitterschokolade; die Tannine sind sehr feinkörnig und reif ohne Adstringenz; die Säure nicht kräftig, sondern eher angemessen unterstützend; das Holz ist wunderbar eingebunden.

Toller Wein! Leider meine letzte Flasche.

VG, Nora

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

So 26. Mai 2024, 20:01

Auch ich habe mir zwei Flaschen (Jahrgänge 2020 und 2021) des hier vor einiger Zeit kontrovers diskutierten Langhe Nebbiolo "Gavarini" von Elio Grasso besorgt und muß mich leider in die Riege der Kritiker einreihen.
Hoffe, daß der 2021er besser wird.

Elio Grasso, Monforte d'Alba
Langhe Nebbiolo "Gavarini" 2020
14,5%
€ 14,50

Ein Wein von jüngeren Rebanlagen aus der Großlage Ginestra, im Stahltank vergoren.
Im Glas ein mittleres Rubinrot, etwas leuchtender als von anderen Langhe Nebbiolo gewohnt.
In der Nase Himbeeren, rote Waldbeeren, etwas Rosenduft, das aber alles relativ aufdringlich und anspringend.
Am Gaumen dann überraschend glatt und weich, ohne die Herbe und das für mich charakteristisch Widerborstige anderer Langhe Nebbiolo. Auch hier wieder rote Beeren sowie eine leicht süßliche Note. Leider auch ein deutlicher künstlicher Eindruck, etwas Bonbonartiges, das dem Wein dann auch die durchaus vorhandene Saftigkeit nimmt. Im Abgang sehr kurz.
Das war für mich nun leider überhaupt nichts, nicht einmal zum Abverkaufspreis. Insgesamt wirkte der Wein in der Nase, vor allem aber am Gaumen deutlich "fragmentiert", die einzelnen Komponenten standen irgendwie nebeneinander und sind nicht stimmig zusammengekommen.
14/20

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Mo 27. Mai 2024, 12:44

stefane hat geschrieben:... vor einiger Zeit kontrovers diskutierten Langhe Nebbiolo "Gavarini" von Elio Grasso besorgt und muß mich leider in die Riege der Kritiker einreihen.
Hoffe, daß der 2021er besser wird.
...
14/20


Vorsicht! Du hast den 2020er getrunken. Kontrovers diskutiert wurde der 2021er. Zum 2021er habe ich mir im April diesen Jahres (bei der letzten Flasche) notiert, dass es sich zurückzieht und ich den nicht mehr nachkaufen sollte. Kann also sein, dass der 2020er bereits deutlich über die Fruchtphase hinaus war. Und dass man den Wein lange lagern kann, wage ich mal zu bezweifeln. Dafür ist er nicht gemacht. Das zeigt ja schon der Kunststoffkorken, den ich in diesem Fall aber in Ordnung finde. Hätte auch ein Schrauber sein dürfen.
Für mich war der 2021er ein recht leichter, jedoch saftig, fruchtbetonter Wein, den man eindeutig als Nebbiolo erkennen konnte. Mit den Rabatten bekam man den für 11,60 Eur oder 14,50 Eur, je nach Gutschein. Da hat das PLV gepasst und wir haben die ein oder andere Flasche im letzten Sommer auf der Terrasse (leicht gekühlt als Sommerwein) genossen.
Mal sehen zu welchem Preis man den 2022er bekommt und welche Rabattschlacht wieder ausbricht. Zum Originalpreis von >20 Eur werde ich den sicherlich nicht kaufen...

Re: Piemont - Barbaresco und die Langhe (außer Barolo)

Mo 27. Mai 2024, 13:59

TOM hat geschrieben:... Mal sehen zu welchem Preis man den 2022er bekommt und welche Rabattschlacht wieder ausbricht. Zum Originalpreis von >20 Eur werde ich den sicherlich nicht kaufen...


MM ist im Piemont leider eine gewisse "Burgunderisierung" des PLV ersichtlich. Das Gebotene passt oft nicht mehr zum veranschlagten Preisniveau ...
Kein Wunder, dass es zu solchen vermeintlichen Rabattschlachten kommt, sind die doch ggfls. lediglich eine Anpassung an die tatsächliche Qualität, bzw. eine Herstellung der Korellation.
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