Hallo Weinforum,
ich bin sicher kein Barolo-Spezialist, habe aber über in den letzten Monaten über diverse Proben einen Zugang zu Baroli gefunden, der mit dazu beitrug, dass wir uns in unserer Weinrunde nach dem letztjährigen Elsaß-Aufenthalt in diesem Jahr für das Piemont entschieden haben. Angestrebt wurde die Kombination Wein und gutes Essen. Dafür war der Beginn der Trüffel-Saison der ideale Zeitpunkt. Leider kollidierte der Zeitrahmen (6.10.-9.10.) in diesem Jahr mit der Erntezeit. Mit der anderen Worten, nicht alle anvisierten Winzer hatten in dem Zeitrahmen Zeit für uns. Darunter Paolo Scavino, Elio Grasso, Elio Altare. Auch mit Luciano Sandrone und E. Pira & Figli in Barolo und Guido Porro in Serralunga d’Alba konnten wir uns nicht auf einen für alle akzeptablen Termin einigen.
Unsere selbst gewählte Vorgabe war: nicht mehr als 2 Winzertermine an einem Tag. Dazu ein Enoteca-Besuch mit Imbiss am Mittag und abends ein Restaurant-Besuch mit dem vollen Programm. Alles andere wäre in Stress ausgeartet, zumal die Damen in unserer 7-köpfigen Runde mengenmässig ohnehin bremsten.
Meine Erkenntnisse:
Besuchte Restaurants, die uneingeschränkt empfohlen werden können. Zumindest während der Trüffelzeit ist Vorab-Reservierung dringend empfohlen.
Lalibera, Alba, Via Pertinace 24
http://www.lalibera.com/it/Osteria dell'Arco, Alba, Piazza Savona, 5
http://www.boccondivinoslow.it/osteria/ita/osteria.aspIl Centro, Priocca d'Alba, via Umberto I, 5
http://www.ristoranteilcentro.com/it/EnoClub, Alba, Piazza Savona, 4
http://www.caffeumberto.it/enoclub/eng/about-us.aspDa wir in Alba im Hotel Langhe stationiert waren mussten wir das Abendessen in Priocca d’Alba mittels eines Großraumtaxi bewerkstelligen. 90 EUR die aber gut angelegt waren. Auf der Rückfahrt gab es nämlich eine Alkohol-Kontrolle. Von wegen, in Alba und Umgebung wird nicht kontrolliert. Der Taxifahrer war aber nüchtern.
Aber auch das Abendessen war Spitze. In das Restaurant kam man ungewöhnlicherweise nur unter Betätigung einer Klingel und Gesichtskontrolle. Wer nicht reserviert hatte, hatte auch keine Chance. Auch bei der Osteria dell’Arco wurden zahlreiche, Einlass suchende Personen abgewiesen. Die Leute standen vor dem Öffnungstermin wie im Kino Schlange.
Besuchte Weingüter:
Luigi Pira, Serralunga d'Alba, via XX Settembre 9
Giacomo Brezza, Barolo, Via Lomondo 4
Paolo Conterno, Monforte d’Alba, Via Ginestra 34
Roberto Voerzio, La Morra, Loc. Cerreto 1
Giovanni Rosso di Rosso Davide, Serralunga d‘Alba, Loc. Baudana 6
Silvio Grasso, La Morra-Annunziata, Casc. Luciani 112
Meine persönlichen Favoriten waren ausschließlich die 2010er Baroli. Dolcetto und Barbera waren mit einer Ausnahme (die EUR 150 Magnum bei Roberto Voerzio) nicht mein Ding. Auf einen Kauf habe ich aber dennoch verzichtet. Aber der Wein war schon groß.
An der Spitze meiner (gekauften) Favoriten waren:
1. Silvio Grasso 2010 Barolo Bricco Luchiani
2. Luigi Pira 2010 Barolo Vignarionda
3. Giovanni & Davide Rosso 2010 Barolo Serra
4. Paolo Conterno 2010 Barolo Ginestra
Roberto Voerzio war sicherlich Spitzenklasse, aber in einer Preisklasse (> EUR 150) bei der ich mich zurückhalte. Ich muss an mein Alter denken.
Brezza hat mich eher enttäuscht, aber die 2010er Baroli waren auch nicht mehr zu haben. Gekauft habe ich den 2008er Barolo Sarmassa, aber quasi als Reiseandenken.
Zu erwähnen wären noch zwei vorzügliche Barbaresco Serraboella aus dem Hause Cigliuti aus den Jahren 2001 (im Schwarzen Adler in Oberbergen während der Anreise verkostet) und der 2004er aus gleichem Hause während eines Abendessens in Alba verkostet. Einfach Klasse.
Geschrieben habe ich diesen Beitrag um interessierten Lesern bei Ihrer zukünftigen Reiseplanung Anhaltspunkte zu geben. Vielleicht kann ja noch der eine oder andere Teilnehmer über seine Erfahrungen berichten.
Übrigens, irgendwo in diesem Forum hatte ich etwas über zu hohen Holzeinsatz beim 2010er Barolo Bricco Luchiani von Silvio Grasso gelesen. Kann ich nicht bestätigen. Diesen Eindruck hatte ich eher bei dem 2010 Barolo Turné.
Gruß aus Oberhausen
Norbert