- Beiträge: 4308
- Bilder: 10
- Registriert: Sa 10. Mär 2012, 22:47
- Wohnort: Berlin
Es passiert ja nicht so häufig, daß es mich nach dem ersten Glas eines Weines direkt an die Tastatur treibt:
Bel Colle, Roero Arneis 2019
Von Hartmut empfohlen, machte der Bel Colle Barolo Monvigliero 2016 [Link] mir so viel Spaß, daß ich noch ein wenig nachbestellte. Damit es nicht zu einseitig wird, habe ich vom gleichen Produzenten noch den Barbaresco Pajorè, den Langhe Chardonnay und eben diesen Roero Arneis mitbestellt.
Mit der Rebsorte habe ich fast keine Erfahrung. Sie wurde mir einmal im Urlaub von einem weinaffinen, aber nichtnerdigen Mitreisenden wärmstens ans Herz gelegt; ich hatte nie zuvor von ihr gehört. Meine Versuche, u.a. 2016 ein 2 Jahre alter Giacosa, und noch zwei, drei andere, haben mich alles andere als begeistert, und so habe ich dieses Thema nicht weiter verfolgt.
Dieser Bel Colle zeigt im Glas brilliantes Fahlgelb; vereinzelte Krümelchen schwimmen darin, er ist also nicht "auf Deibel komm raus" gefiltert/geklärt.
Die Nase ist zunächst ziemlich "vorwärts", mit exotischer Frucht (unreife Mango, ein Hauch Banane u.a.m.), floral und leicht "gemüsig" (Staudensellerie), aber nie plakativer Fruchtcocktail durch prägnante Mineralik. Viel ausdrucksstärker, als ich die Rebsorte in Erinnerung habe.
Am Gaumen leicht cremig, aber frische Säure (wohl ohne komplette Malo) und eben wieder mineralische Assoziationen sorgen für lebhaften Eindruck. Hier weniger fruchtig. Nicht ganz trocken wirkend; geschätzt 3g/l (nachgesehen: RZ 3g/l , Säure 5,5g/l).
Das ist ziemlich schön zu trinken! Kein Wunder an Komplexität oder Tiefe, aber auch mitnichten flach. Die leichte Süße schmeichelt natürlich und hebt den Trinkfluß. Die 13,5% sind sehr gut eingebunden und kaum wahrzunehmen, nur minimal wärmend. Ein bißchen erinnert er mich an eine Cuvée aus WB/GB/Chardonnay, auch wenn es das nicht ganz trifft. Nicht zu kalt trinken, weil dann die charmante Frucht (am Gaumen eh schon dezenter als in der Nase) verschwindet und dem kleinen Bitterle das Feld überläßt. Ich habe nicht gemessen, aber mit etwa 10-12°C ins Glas, scheint nicht verkehrt.
Ich habe 7,95 bezahlt (normal 8,75), und für diesen Preis bin ich geneigt, von einem Schnäppchen zu reden. Ich kaufe fast nie in diesem Preissegment, und wenn, sind die Erfahrungen eher ernüchternd. Nicht so hier; ich überlege ernsthaft, nachzukaufen. Vielleicht warte ich ja noch die beiden anderen Probeflaschen (s.o.) ab...
Bel Colle, Roero Arneis 2019
Von Hartmut empfohlen, machte der Bel Colle Barolo Monvigliero 2016 [Link] mir so viel Spaß, daß ich noch ein wenig nachbestellte. Damit es nicht zu einseitig wird, habe ich vom gleichen Produzenten noch den Barbaresco Pajorè, den Langhe Chardonnay und eben diesen Roero Arneis mitbestellt.
Mit der Rebsorte habe ich fast keine Erfahrung. Sie wurde mir einmal im Urlaub von einem weinaffinen, aber nichtnerdigen Mitreisenden wärmstens ans Herz gelegt; ich hatte nie zuvor von ihr gehört. Meine Versuche, u.a. 2016 ein 2 Jahre alter Giacosa, und noch zwei, drei andere, haben mich alles andere als begeistert, und so habe ich dieses Thema nicht weiter verfolgt.
Dieser Bel Colle zeigt im Glas brilliantes Fahlgelb; vereinzelte Krümelchen schwimmen darin, er ist also nicht "auf Deibel komm raus" gefiltert/geklärt.
Die Nase ist zunächst ziemlich "vorwärts", mit exotischer Frucht (unreife Mango, ein Hauch Banane u.a.m.), floral und leicht "gemüsig" (Staudensellerie), aber nie plakativer Fruchtcocktail durch prägnante Mineralik. Viel ausdrucksstärker, als ich die Rebsorte in Erinnerung habe.
Am Gaumen leicht cremig, aber frische Säure (wohl ohne komplette Malo) und eben wieder mineralische Assoziationen sorgen für lebhaften Eindruck. Hier weniger fruchtig. Nicht ganz trocken wirkend; geschätzt 3g/l (nachgesehen: RZ 3g/l , Säure 5,5g/l).
Das ist ziemlich schön zu trinken! Kein Wunder an Komplexität oder Tiefe, aber auch mitnichten flach. Die leichte Süße schmeichelt natürlich und hebt den Trinkfluß. Die 13,5% sind sehr gut eingebunden und kaum wahrzunehmen, nur minimal wärmend. Ein bißchen erinnert er mich an eine Cuvée aus WB/GB/Chardonnay, auch wenn es das nicht ganz trifft. Nicht zu kalt trinken, weil dann die charmante Frucht (am Gaumen eh schon dezenter als in der Nase) verschwindet und dem kleinen Bitterle das Feld überläßt. Ich habe nicht gemessen, aber mit etwa 10-12°C ins Glas, scheint nicht verkehrt.
Ich habe 7,95 bezahlt (normal 8,75), und für diesen Preis bin ich geneigt, von einem Schnäppchen zu reden. Ich kaufe fast nie in diesem Preissegment, und wenn, sind die Erfahrungen eher ernüchternd. Nicht so hier; ich überlege ernsthaft, nachzukaufen. Vielleicht warte ich ja noch die beiden anderen Probeflaschen (s.o.) ab...
Besten Gruß, Karsten