Piemont - Barbera

[Herr S.]

Moin,

gerade im Glas:



Modell Dickschiff, wärmend, vollfruchtig und dementsprechend genau richtig in der kalten Zeit.

Viele Grüße,
Björn

[jessesmaria]

Gestern und heute im Glas:

Massolino Barbera d'Alba 2019

Sehr schöner Wein mit rassiger Säure, tanninbefreit, frischer Frucht und scharfer Würze (Zimt, schwarzer/grüner Pfeffer, Vanille). Hatte ihn bei xtrawine für 10€ bekommen, sein Geld auf jeden Fall wert.

Hat mich auf die Idee gebracht, nach spannenden Barberas Ausschau zu halten. Eigentlich wollte ich mir den schnappen:

https://www.xtrawine.com/en/wines/accor ... 016/p25717

... aber 1 Stunde später war er schon ausverkauft. Für 30€ (bei anderen Händlern) mir im Moment zu viel (ohne ihn zu kennen)... die Beschreibung (z. B. hier: https://www.myvini.de/rotwein/accornero ... arbera-doc) klingt aber toll, sowohl die des Weins als auch des Weinguts ("Der Anbau erfolgt streng biologisch ohne Verwendung von Herbiziden und Kunstdüngern, der Pflanzenschutz erfolgt auf Basis biologischer Mittel").
Kennt jemand den Wein?

Könnt ihr noch außergewöhnliche Barberas unter 30€ empfehlen? Gerne biodynamisch. Wie sind eigentlich die Jahrgänge 2018, 2019, 2020? (Ich lese betreffend Piemont immer nur über 2016, 2017, weil von den späteren noch noch keine Baroli/Barbareschi raus sind...)

[EThC]

Baroli/Barbareschi

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Barolos / Barbarescos
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[Bernd Schulz]

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Barolos / Barbarescos
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Ich erinnere mich daran, dass auf Wein-Plus vor knapp 20 Jahren eine ellenlange Diskussion über die im Deutschen korrekte Pluralbildung von Barolo geführt wurde. Zu einem abschließenden Ergebnis ist man, falls mich mein Gedächtnis nicht trügt, damals nicht gelangt....

Herzliche Grüße

Bernd

[jessesmaria]

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Barolos / Barbarescos
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Ich erinnere mich daran, dass auf Wein-Plus vor knapp 20 Jahren eine ellenlange Diskussion über die im Deutschen korrekte Pluralbildung von Barolo geführt wurde. Zu einem abschließenden Ergebnis ist man, falls mich mein Gedächtnis nicht trügt, damals nicht gelangt....

Was gab's denn für Optionen?

"Barbarescos" klingt ja auch bescheuert. Dann lieber einfach "... noch keine Barolo/Barbaresco raus sind", oder?

[UlliB]

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Barolos / Barbarescos
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Ich erinnere mich daran, dass auf Wein-Plus vor knapp 20 Jahren eine ellenlange Diskussion über die im Deutschen korrekte Pluralbildung von Barolo geführt wurde. Zu einem abschließenden Ergebnis ist man, falls mich mein Gedächtnis nicht trügt, damals nicht gelangt....

Na ja, jedenfalls ist die (pseudo-)italienische Pluaralbildung auf -i falsch, wie der User Hasi ja schon mehrfach ausgeführt hat.

Und lustigerweise ist der User jessesmaria ja auch nicht konsequent vorgegangen, sonst hätte er in seinem Post ja nicht von Barberas geschrieben, sondern von Barbere. Aber das klang dann wohl doch zu komisch...

Gruß
Ulli

[UlliB]

Dann lieber einfach "... noch keine Barolo/Barbaresco raus sind", oder?

Ja, so wäre es richtig. Es gibt im Italienischen keine Pluralbildung bei Namen.

Gruß
Ulli

[Bernd Schulz]

Was gab's denn für Optionen?

Weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr genau. Ich interessiere mich zwar nicht wenig für sprachliche Fragen, aber die damalige Diskussion habe ich - um es offen zu sagen - als überaus pedantisch und letztlich grottenöde empfunden. Der eine bevorzugt bei der im Deutschen üblichen Pluralbildung von Namen, die anderen Sprachen entstammen, diese, der andere jene Version. Ob es auf deutsch absolut korrekt ist, von drei verschiedenen Barolo (klingt irgendwie komisch ), Baroli oder Barolos zu sprechen - ja mei......

Herzliche Grüße

Bernd

[EThC]

...für die deutsche Pluralbildung muß man zumindest beim Barolo nur im Duden nachschauen, was ich vor Jahren mal gemacht habe, als ich mich der Frage schon mal gestellt habe. Ein italienischer, piemontnaher Weinhändler hat mir nämlich mal erläutert, daß die normale Regel für die Pluralbildung von "o"-Wörtern auf "i" hier nicht gilt, weil Barolo wie Barbaresco von Ortsnamen abgeleitet sind. Allerdings meinte er auch, daß nicht wenige Italiener selbst auch die i-Form verwenden würden, die Mehrzahl würde aber auch im Plural "Barolo", "Barbaresco", "Prosecco" etc. verwenden. Wär mal interessant, eine weitere Meinung eines "native italian speakers" zu hören, vielleicht gibt's da ja auch regionale Unterschiede...

[UlliB]

Vielleicht noch einmal zur Ausgangsfrage:

Könnt ihr noch außergewöhnliche Barberas unter 30€ empfehlen? Gerne biodynamisch.

Was Bio betrifft - zumindest wenn es zertifiziert sein soll - sieht es im Piemont momentan (noch?) etwas mau aus. Das sind da nur eine Handvoll Betriebe, und die wirklich Renommierten sind da nicht dabei, wenn ich nicht welche übersehen habe.

Was nun "außergewöhnlich" betrifft, ist zunächst einmal die Frage, was denn bei Barbera gewöhnlich ist. Die Sorte bedient eine große Bandbreite von Stilistiken - vom einfachsten Pizza- und Pastawein aus knapp reifem Lesegut bis hin zum Blockbuster in internationaler Stilistik.

Die etwas teureren Exemplare (so ab ca. 15 €) haben meistens Neuholz gesehen - mal recht wenig und dezent, mal heftig. Was man da präferiert (oder toleriert), hängt vom persönlichen Geschmack ab, da muss man sich herantasten.

Mein erster Gedanke wäre der Francia (früher: Cascina Francia) von Giacomo Conterno gewesen, für mich die absolute Benchmark bei der Sorte, mit wenig (oder gar keinem?) Neuholz. Der hat bis vor ein paar Jahren noch knapp über 30 € gekostet, ist aber inzwischen leider weit von Deinem Limit entfernt. Ebenso wie gleich mehrere Weine vom Großmeister der Sorte, Braida, so der Bricco dell'Uccellone oder der Ai Suma. Preislich abgehoben ist auch der Pomorosso von Coppo, der in der gleichen Liga spielt. Die Preisentwicklung im Piemont ist ein echtes Drama. Bei Braida müsste man sehen, wie die günstigeren Weine so sind, da kann ich nichts dazu sagen.

In dem von Dir genannten Preisrahmen liegt noch der Barbera d'Alba von Sandrone, etwa 20 €. Sehr harmonisch, wie eigentlich alle Weine vom Erzeuger, Kritiker würden sagen: glatt. Aber mir gefällt's.

Etwas günstiger ist der Battaglione von Ratti, rund 15 €. Nicht ganz die Qualität vom Sandrone, aber immer noch gut und ein sehr schöner Begleiter zur italienischen Küche.

Ansonsten kann man es ganz einfach mit den "großen Namen" von Barolo und Barbaresco probieren - die haben fast alle auch Barbera im Sortiment, und so sehr viel falsch machen kann man da nicht; auch die Preise sind meistens eher moderat (wenn man von Roberto Voerzio absieht ). Wie schon gesagt, ich würde mich da einfach mal rantasten.

Gruß
Ulli