harti hat geschrieben:Patrickr1985 hat geschrieben:Grade kommen die 2019er Riservas auf den Markt. Also tatsächlich auf den Markt (Lobenberg führt sie ja schon seit einiger Zeit, jeodch mit in der Zukunft liegendem Liefertermin und zu ziemlich gepfefferten Preisen; jetzt habe ich zumindest einen weiteren Anbieter gesehen (50 second finish) wo sie auch gelisted sind.
Habe erstmal gründlich bestellt - als die 2016 frisch auf dem Markt waren habe ich noch nicht auf dem level gesammelt, der 2017er JG war jetzt nicht so durchweg positiv kommentiert, dass ich da groß für 10 Jahre auf Lager legen einsteigen wollte, 18er riservas gab es nicht, 19er soll ja vom Wetter super gewesen sein, von daher ist für mich dann die Zeit einzukaufen.
Selbst die teuersten Crus (Asili, Rabaja) sind noch unter 60€, der günstigste (Pora) sogar knapp unter 50€. Wenn man vergleicht wie sich sonst das Preisniveau im Piedmont entwickelt finde ich sind das echte schnäppchen.
Naja, das finde ich nun gar nicht. Die 2019er sind durch die Bank schlechter bewertet als die 2016er oder auch als die 11er, 13er und 14er. Und gerade von letztgenannten Jahrgängen gibt der Markt noch einiges zu akzeptablen Preisen her. Ich persönlich sehe keinen Grund, bei den 19ern groß einzusteigen.
Grüße
Hartmut
Nur so ein paar Gedanken ...
Punkte sind nicht alles und auch das "Einengen" auf wenige augenscheinlich hochbewertete Betriebe und / oder Weine ebenso nicht.
Das wirkt für mich gerne mal so, als ob jedem Hype hinterhergechelt werden muss, koste es, was es wolle. Roagna, Sottimano, Gaja, etcpp., klar, da wirken die Produttori noch vergleichsweise verdammt günstig
Einen Jahrgang nur deswegen zu kaufen, weil dieser vergleichsweise hoch, bzw. höher bewertet ist als Vergleichbare? Wohl auch nur die halbe Wahrheit. Entscheidend ist noch immer und einzig der eigene Geschmack. Und hier mein eigentliches Anliegen.
Wer für sich wissen will, ob die Riserva eines Jahrgangs vernünftige Qualitäten bringen könnten, ob einem die Jahrgangsstilistik überhaupt zusagt, dass kann jedes Jahr aufs Neue, zwar nicht zwingend preiswert, aber mit dem eigenen Urteilsvermögen und implizierten Genuss geprüft werden.
Legt euch von Jahrgängen die euch interessant erscheinen zunächst mal ein paar Muster der jeweiligen Annate zu, bei den Produttori ganz einfach den "normalen" Barbaresco Annata, trink ein paar der Flaschen ... und oh Wunder, es ist dir zumindest möglich ein Grundurteil über den jeweiligen Jahrgang zu "fällen". Und man braucht nicht auf die Bewertungen der Auguren zu warten, welches Urteil über den Jahrgang gef#ällt wird, denn im besten Falle hast du nun ein Eigenes.
Welche der Lagenriserva nun letztlich dein Herz am meisten wärmt, bleibt dann noch eine Frage deiner persönlichen Vorlieben ...
Das ist inzwischen meine höchst eigene Herangehensweise an Jahrgangsqualitäten für Nebbioli in Norditalien oder Sangiovese in Mittelitalien und dies funktioniert m.E. in allen Regionen in denen zwischen den Releases von Annate und Riserve bis zu 2 Jahren liegen ziemlich stressfrei.
jmtc