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Appellationen des nördlichen Zentralmassivs, Sancerre und Umgebung, Touraine, Anjou, Umgebung von Nantes, die kleinen Gebiete zwischen der Loire und Bordeaux incl. Cognac
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Re: Montlouis-sur-Loire

Di 7. Aug 2018, 13:52

Der Preis tut sich vernuenftig an; Chenin Blanc ist mein grosser weisser Fleck in Frankreich, weil mich die Weine nie so richtig begeistert haben. Vielleicht kann mich ja eine Schlachtung ueberzeugen? :-P Besorg mal demi-sec, den nehme ich dann auf meine Kappe, und dann proben wir gleich richtig, denn Chidaine kenne ich nun schon mal gar nicht. (Falls die Weine scheiffe sind, koennen wir ja beim kuehlen Bier die Nordrhone planen! :-D)

Taboulé: Ich meinte auch aromatisch (die Petersilie, gell?), nicht intensitaetsmaessig. Also helles Fleisch, wobei ich wie gesagt die Sauce sahnig sehe und mit Schalotten und Champiognons. Forelle sehr gerne Muellerin. Den Butt ja nur zu einem 1989er oder 1990er Vouvray von Huet oder so, damit die Feinheit auch so richtig reindroehnt. :mrgreen:

Cheers,
Ollie

Re: Montlouis-sur-Loire

Mo 13. Aug 2018, 18:33

In Vorbereitung unserer für Monatsende geplanten Chidaine-Minihorizontalen gestern im Glas:

François Chidaine, Les Bournais 2015

Soweit ich herausfinden konnte, unterscheiden sich Böden und Weinbereitung fast überhaupt nicht. Der einzige Unterschied scheint zu sein, daß bei Clos du Breuil und Les Choisilles die dünne Lehmauflage auf dem Tuff-Sockel etwas Feuerstein enthält, beim Les Bournais nicht. Außerdem sind bei ersteren die Reben 30-90 Jahre alt, bei letzterem knapp 20. Die Weinbereitung scheint identisch zu sein. Inwiefern sich daraus die Preisgestaltung ableitet (Bournais rund 10% über Choisilles, 20% über Breuil), erschließt sich mir nicht.

Der Wein läßt mich etwas ratlos zurück:
Deutlich höherer Extrakt als beim Clos du Breuil; auch scheint er signifikant mehr RZ zu haben. Der Wein ist kraftoll, cremig, süffig, mit noch ausreichender Säure; eher auf der weicheren Seite. Irritierend ist jedoch, daß die gesamte Aromatik recht eindimensional wirkt: vorherrschend klarer Apfelsaft, etwas Aprikose, am Übergang zum Abgang ein Hauch Anis und Lakritz(!). Die Nase ist sehr zurückhaltend; kein Vergleich zum Clos du Breuil 10 Tage zuvor.

Ich bin mir nicht sicher, ob es sich nicht doch um einen ganz leichten Korkschleicher handelte. Hin und wieder schien mir der typische Geruch durchzuklingen, aber nicht durchgängig. Der Korken selber ist ziemlich dunkel und fleckig und riecht sehr intensiv. Aber der Eindruck war weder durchgängig noch eindeutig. Wenn er wirklich korkte, wäre es äußerst bemerkenswert, wie er sich dennoch präsentierte. Wenn nicht, wäre der Auftritt eher enttäuschend. Vielleicht liegt's ja auch am Alter der Reben?

Jedenfalls hoffe ich sehr, daß es mit unserer kleinen Verkostung am Monatsende klappt - so kann ich "zeitnah" vergleichen.

Re: Montlouis-sur-Loire

Mi 8. Jan 2020, 12:34

Chenin für sehr wenig Geld, dafür aber gar nicht übel:

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