Loire trockene Weissweine

Unglaublich! Das dachte ich als ich einige Chenins probierte an der diesjährigen Gourmesse am Stand der Loire Weinhandlung (Loire de Crausaz aus Zürich). Weine in dieser Preisklasse und ähnlicher Komplexität durfte ich noch nie probieren! Klar, die Sauvignons gefielen mir sehr, doch dieser Geschmack der Chenins, die Rasse gepaart mit den Honigtönen, die Salzigkeit und Komplexität, da kann der Sauvignon nicht mithalten. Von allen verkosteten Weinen (der Coulee de Serrant war auch dabei) gefiel mir ein unbekannter Wein, der Coulee de Saint-Cyr 2009. Unglaublich schöne, komplexe Frucht, Zitrusfrüchte, reife Ananas, Bienenwachsnoten, Honig, Salz und Jod. Im Gaumen geschmeidig und rassig zugleich. Während der Antrunk sich eher elegant und ein bisschen üppig, cremig zeigte war der Abgang etwas für Fans grosser, mineralischer Brocken! Wild, pffefrig, geniale kalkige Noten, zugleich aber auch Honignoten, salzig und sehr lang. Trinkt sich schon fast wie ein Cognac, blumig und mit sanfter Rasse am Schluss, konzentriert und doch in Balance mit leicht nussiger Bitternote (schwarze Nüsse) am Schluss. Das ist Weltklasse! Danach durfte ich einige Süssweine von Les Rayelles probieren, die so ziemlich alles in den Schatten stellten, was ich vorher an Süssweine kannte (z.B. aus dem Sauternais…).
Werde mich in Zukunft dieser Region mit grosser Aufmerksamkeit widmen.

Hallo Goce,
das freut mich. Aus genau diesen Gründen ist mein Keller gut bestückt mit Loire-Weinen. Es gibt auch tolle trockene ohne Honig-Aromen. Und das "Zeugs" kann sehr viele Jahre reifen. Aber auch die Roten gefallen mir recht gut. Und all das hat noch vernünftige Preise.

Wo gibt es den Coulee de Saint-Cyr 2009?

Hallo!

Dieser Wein war ein echtes Erlebnis:

Die Weine von der Loire sind auf dem besten Wege zu meinen Lieblingen zu gehören. Rote muß ich noch probieren

Gruß

Alas

Hallo Alas,

den Wein hatte ich vor knapp einem Jahr aus 2007 und fand ihn ebenfalls ganz wunderbar, eher am wilden Rand des Chenin Blanc Spektrums (die Traube neigt für mich schon ein bisschen zur Ungestümtheit), aber mit großem Potenzial und einer Aromenfülle, die man weltweit nicht so oft findet. Und das zum echt verträglichen Preis. Da fällt mir ein: 2009 und 2010 muss ich mir auch noch in den Keller legen.

Hallo Stephan!

Deine Verkostungsnotiz hatte ich gar nicht gesehen. Sie hört sich ganz anders an als die meinige, was daran liegen kann, daß meine Geschmacksknospen etwas durch die wilden Weine aus der Steiermark trainiert sind.
Ein sehr animierender Wein, zum Essen oder ein wenig Käse knabbern und sinnieren.

Gruß

Alas

Hallo Stephan!

Deine Verkostungsnotiz hatte ich gar nicht gesehen. Sie hört sich ganz anders an als die meinige, was daran liegen kann, daß meine Geschmacksknospen etwas durch die wilden Weine aus der Steiermark trainiert sind.
Ein sehr animierender Wein, zum Essen oder ein wenig Käse knabbern und sinnieren.

Hallo Alas,
an welche wilden Steirer hast du denn dabei gedacht? Etwa an die gemeinsam - über Distanz - verkosteten Naturweine?

Hallo!

an welche wilden Steirer hast du denn dabei gedacht? Etwa an die gemeinsam - über Distanz - verkosteten Naturweine?

Ja genau, an die. Und die ich heimlich nur mit Frau O. getrunken habe.

Lieben Gruß Dir

Alas

Schlon lange wollte ich mal einen Wein von Mark Angeli probieren, einem der vielen Weinrebellen an der Loire. Zu Gnocchi mit Rosenkohl und Chorizo war es heute soweit. Geöffnet wurde der 2007 Ferme de la Sansonnière Vin de France "Les Fouchardes". Kurz nach dem Öffnen war der Wein ziemlich zu. Deshalb habe ich - wie eigentlich fast alle trockenen Chenin Blancs - in den Dekanter geschickt und den Dekanter etwas wärmer werden lassen. Selbst beim letzten Schluck, ca. 4 Stunden nach dem Befördern in den Dekanter und bei deutlich wärmerer Temperatur wirkt er noch etwas verschlossen. Die nächste Flasche lege ich vielleicht einen ganzen Tag in den Dekanter. Der Wein ist trotzdem große Klasse, sehr fein ziseliert, auf der "Loire-Wildheitsskala" irgendwo in der Mitte, schön elegant und mit tausenden Nuancen. Davon kaufe ich nach (wenn es noch was gibt).

Hi Stephan!

Wo hast Du den Wein her? Und das Rezept der Gnocchi interessiert mich.

Danke!

Hallo Jens,

ein paar wenige Weine von Mark Angeli gibt es hier: http://www.weinhandelshaus-siegburg.de. Die Gnocchi werden eigentlich mit Maronen-Gnocchi gemacht. Ich hatte noch ein paar selbst gemachte Kartoffelgnocchi eingefroren und habe die genommen. Das Rezept ist ganz einfach: Rosenkohl putzen und vorbereiten (äußere Blätter ab, Stiel kürzen, Kreuz rein), dann al dente garen. Chorizo (ganze Würste) in Halbmonde schneiden. Gnocchi und Chorizo knusprig braten. Die gegarten Rosenkohle halbieren und kurz mit anrösten. Mit schwarzem Pfeffer und - bei Bedarf - etwas Salz würzen, mit Olivenöl und etwas Zitronensaft beträufeln und servieren. Der Wein passte dazu sehr gut.

[Birte]

Hallo Stephan,

mir fiel eben in Deiner VKN das Marzipan auf. Tauchte bei meinen Notizen zur Loire Probe erstaunlich oft auf. Da ich ansonsten bisher kaum Erfahrungen mit Loire Weinen habe, ist die Frage an Dich, ob das purer Zufall war, oder es eine Note ist, die in der Region öfters auftaucht.