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Loire trockene Weissweine

Appellationen des nördlichen Zentralmassivs, Sancerre und Umgebung, Touraine, Anjou, Umgebung von Nantes, die kleinen Gebiete zwischen der Loire und Bordeaux incl. Cognac
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glauer

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragSo 25. Feb 2024, 19:35

amateur des vins hat geschrieben:Danke, glauer, für den Link zu dem schön geschrieben Artikel - und Ulli für die relativierenden Worte.

Bei mir sind's zwar keine 40 Jahre, sondern nur 10 oder so, seit ich die damals gerade "durchstartende" Domaine de l'Écu antestete. Ich meine mich aber an eine gewisse Belanglosigkeit und, ja, ein Zuckerschwänzchen erinnern zu können.

Aber danke für den Trigger - eine Überprüfung wäre vielleicht mal an der Zeit.


Karsten, gerade bei D d l‘Ecu würde mich das in der Zeit vor 10 Jahren doch sehr überraschen. Die Weine empfand ich immer als kristallklar und trocken. Ich muss wohl doch mal eine aktuelle Vertikale machen, unsere lokalen Dealer haben bei Muscadet immer fast alles da was zumindest bisher in der Oberliga spielte.
Gruß
Georg
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amateur des vins

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragSo 25. Feb 2024, 20:41

glauer hat geschrieben:Karsten, gerade bei D d l‘Ecu würde mich das in der Zeit vor 10 Jahren doch sehr überraschen. Die Weine empfand ich immer als kristallklar und trocken.
Vielleicht habe ich ja unbewußt meine "gefühlte Erinnerung" an die Diskussion hier angepaßt? Bitte lege meine Worte nicht auf die Goldwaage. Definitiv kann ich jedenfalls sagen, daß mich die Weine der Domaine de l'Écu damals nicht berührten und ich sie deshalb nicht weiterverfolgte. Das gilt für einige andere jedoch auch und führt heute bisweilen zu schönen Überraschungen.
glauer hat geschrieben:Ich muss wohl doch mal eine aktuelle Vertikale machen, unsere lokalen Dealer haben bei Muscadet immer fast alles da was zumindest bisher in der Oberliga spielte.
Wann, wo? :D Für Boston müßte ich aber leider absagen... :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
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EThC

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragSo 25. Feb 2024, 20:47

glauer hat geschrieben:Die Weine empfand ich immer als kristallklar und trocken.
...das deckt sich mit meiner -allerdings sehr geringen- Erfahrung, nur blieb dennoch ein eher belangloser Eindruck zurück, der mein Interesse stark gedämpft hat...
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

https://ec1962.wordpress.com/
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nordmann

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragMo 26. Feb 2024, 10:37

UlliB hat geschrieben:
glauer hat geschrieben:Weil man zu den Weinen tatsachlich nicht so viel findet stelle ich hier mal ganz schamlos einen link zu einem Artikel ein den ich vor einiger Zeit mal geschrieben hatte. Ist glaube ich immer noch ganz aktuell. https://www.welt.de/print/wams/lifestyl ... -Geld.html
Danke auch von mir für den Link zum Artikel.

Zitat daraus:
Für viele sind diese aus der Traube Melon de Bourgogne gewonnenen Weine nicht mehr als eine recht traurige Erinnerung an erste Urlaube in Frankreich, ohne Eltern und Geld, in denen Zwei-Euro-Pullen aus dem Supermarkt für die erwünschte Dröhnung und den ebenso sicheren dicken Kopf sorgten.

Bei mir war's kein Urlaub in Frankreich, ich habe Muscadet zu meiner Uni-Zeit ein paar mal im Handel gekauft und im Ergebnis beschlossen, dass ich mich damit nicht weiter befassen werde (einen dicken Kopf gaben die Weine allerdings nicht, sie waren nur völlig belanglos). Mit inzwischen vier Jahrzehnten Abstand sollte ich es wohl mal wieder versuchen.
Ihre ausgezeichnete Rolle an der Tafel kommt nicht zuletzt davon, dass diese Weine wirklich trocken sind. Nichts von der in Deutschland (und auch andernorts) grassierenden Seuche der "Zuckerschwänzchen", die trocken etikettierten Weinen den Charakter rauben und den Gaumen zukleistern.

Da habe ich dann doch lieber genauer hingeschaut. Hintergrund ist, dass in den letzten Jahren in auffällig vielen französischen AOCs die zulässigen Restzuckerwerte systematisch nach oben geschraubt wurden, vermutlich um die Weine im heutigen Umfeld marktfähig zu halten. Und siehe da, im aktuellen cahier des charges für die AOCs "Muscadet" liegt der erlaubte Restzuckergehalt bei 5 Gramm / Liter, wobei das nicht einmal die gesamte Wahrheit ist, weil in Frankreich inzwischen nur noch auf die "sucres fermentescibles" abgestellt wird und die im Most ebenfalls enthaltenen nicht fermentierbaren Pentosen nicht berücksichtigt werden, womit der Grenzwert im deutschen Verständnis dann tatsächlich irgendwo zwischen 6 und 7 Gramm liegt.

Weine in diesem Bereich sind keineswegs "wirklich trocken", erfahrene Verkoster erkennen da den Restzucker mit hoher Sicherheit, und wenn die Säure nicht sehr hoch ist, dann ist er eben da, der "Zuckerschwanz".

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass die Obergrenze von allen Erzeugern ausgenutzt wird, vielleicht ist die Mehrzahl der Weine immer noch völlig trocken. Nur verlassen kann man sich darauf nicht, denn wenn es kein Interesse daran gäbe, pseudotrockene Weine unter der AOC zu erzeugen, wäre der technisch gesehen unnötig hohe Restzuckerwert nicht in das Pflichtenheft geschrieben worden. Wer also wirklich trocken trinken will, muss sich vorab um die Analysenwerte kümmern - wie inzwischen überall sonst auch.

Gruß
Ulli


...man muss sich um die Analysenwerte kümmern... das ist sicherlich richtig. Aber wo bekommt man die Werte verlässlich her?

Für den oben von mir mal erwähnten Domaine de Raillères finde ich bei zwei Händlern zwei Werte.

Für den Clos Priords beim Winzer gar nichts, bei einem Händler heißt es >3g/l.
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nordmann

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragMo 26. Feb 2024, 10:43

nordmann hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:
glauer hat geschrieben:Weil man zu den Weinen tatsachlich nicht so viel findet stelle ich hier mal ganz schamlos einen link zu einem Artikel ein den ich vor einiger Zeit mal geschrieben hatte. Ist glaube ich immer noch ganz aktuell. https://www.welt.de/print/wams/lifestyl ... -Geld.html
Danke auch von mir für den Link zum Artikel.

Zitat daraus:
Für viele sind diese aus der Traube Melon de Bourgogne gewonnenen Weine nicht mehr als eine recht traurige Erinnerung an erste Urlaube in Frankreich, ohne Eltern und Geld, in denen Zwei-Euro-Pullen aus dem Supermarkt für die erwünschte Dröhnung und den ebenso sicheren dicken Kopf sorgten.

Bei mir war's kein Urlaub in Frankreich, ich habe Muscadet zu meiner Uni-Zeit ein paar mal im Handel gekauft und im Ergebnis beschlossen, dass ich mich damit nicht weiter befassen werde (einen dicken Kopf gaben die Weine allerdings nicht, sie waren nur völlig belanglos). Mit inzwischen vier Jahrzehnten Abstand sollte ich es wohl mal wieder versuchen.
Ihre ausgezeichnete Rolle an der Tafel kommt nicht zuletzt davon, dass diese Weine wirklich trocken sind. Nichts von der in Deutschland (und auch andernorts) grassierenden Seuche der "Zuckerschwänzchen", die trocken etikettierten Weinen den Charakter rauben und den Gaumen zukleistern.

Da habe ich dann doch lieber genauer hingeschaut. Hintergrund ist, dass in den letzten Jahren in auffällig vielen französischen AOCs die zulässigen Restzuckerwerte systematisch nach oben geschraubt wurden, vermutlich um die Weine im heutigen Umfeld marktfähig zu halten. Und siehe da, im aktuellen cahier des charges für die AOCs "Muscadet" liegt der erlaubte Restzuckergehalt bei 5 Gramm / Liter, wobei das nicht einmal die gesamte Wahrheit ist, weil in Frankreich inzwischen nur noch auf die "sucres fermentescibles" abgestellt wird und die im Most ebenfalls enthaltenen nicht fermentierbaren Pentosen nicht berücksichtigt werden, womit der Grenzwert im deutschen Verständnis dann tatsächlich irgendwo zwischen 6 und 7 Gramm liegt.

Weine in diesem Bereich sind keineswegs "wirklich trocken", erfahrene Verkoster erkennen da den Restzucker mit hoher Sicherheit, und wenn die Säure nicht sehr hoch ist, dann ist er eben da, der "Zuckerschwanz".

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass die Obergrenze von allen Erzeugern ausgenutzt wird, vielleicht ist die Mehrzahl der Weine immer noch völlig trocken. Nur verlassen kann man sich darauf nicht, denn wenn es kein Interesse daran gäbe, pseudotrockene Weine unter der AOC zu erzeugen, wäre der technisch gesehen unnötig hohe Restzuckerwert nicht in das Pflichtenheft geschrieben worden. Wer also wirklich trocken trinken will, muss sich vorab um die Analysenwerte kümmern - wie inzwischen überall sonst auch.

Gruß
Ulli



...man muss sich um die Analysenwerte kümmern... das ist sicherlich richtig. Aber wo bekommt man die Werte verlässlich her?

Für den oben von mir mal erwähnten Domaine de Raillères finde ich bei zwei Händlern zwei Werte.

Für den Clos des Briords beim Winzer gar nichts, bei einem Händler heißt es <3g/l.
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Michl

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragDi 27. Feb 2024, 20:38

Nach Georgs sehr animierendem Beitrag habe ich sofort bestellt und war äußerst gespannt. Ich hatte tatsächlich noch nie einen Melon der Bourgogne im Glas und war völlig unvoreingenommen.
Tatsächlich hat mich der erste Schluck dann erstaunt, was aber wohl nur meiner fehlenden Erfahrung geschuldet ist. Die Weine sind ausgesprochen weich und spannungsarm. Als Rieslingtrinker, der grundsätzlich griffige, auch säurebetonte Weine mag, war das erst mal eine Klatsche. Trinkt man sich dann auf das für mich ungewohnte strukturelle Profil der Weine ein, sind beide heute verkosteten Weine in sich völlig stimmig und schön, aber für mich kein Nachkauf und auch das Interesse ist deutlich abgekühlt. Zwar habe ich noch den Cru Chateau Thébaud und damit wohl einen Wein aus der Oberklasse des Weinguts, die Weine aus dem Einstiegsbereich und Mittelbau haben mich aber nicht für die Rebsorte gewonnen.

Dennoch möchte ich dir, Georg, herzlichen Dank für deine Inspiration und noch einmal für den großartig geschriebenen Artikel sagen. Beide Weine waren unzweifelhaft eine Horizonterweiterung und ich bereue den Kauf überhaupt nicht. Sie entsprechen aber einfach ganz subjektiv nicht meinem bevorzugten Geschmack.

Nachdenklich stimmt mich etwas, dass der 22er Pépie auf CT mit einem anderen Etikette abgebildet ist als das Exemplar, das ich bei vinocentral bestellt habe. Die euphorischen Notizen auf CT zeigen jedoch, dass nicht nur Georg die Weine ganz anders einordnet und sie offensichtlich ihre Liebhaber haben.

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Viele Grüße

Michl
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glauer

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragDi 27. Feb 2024, 22:45

Michl hat geschrieben:Nach Georgs sehr animierendem Beitrag habe ich sofort bestellt und war äußerst gespannt. Ich hatte tatsächlich noch nie einen Melon der Bourgogne im Glas und war völlig unvoreingenommen.
Tatsächlich hat mich der erste Schluck dann erstaunt, was aber wohl nur meiner fehlenden Erfahrung geschuldet ist. Die Weine sind ausgesprochen weich und spannungsarm. Als Rieslingtrinker, der grundsätzlich griffige, auch säurebetonte Weine mag, war das erst mal eine Klatsche. Trinkt man sich dann auf das für mich ungewohnte strukturelle Profil der Weine ein, sind beide heute verkosteten Weine in sich völlig stimmig und schön, aber für mich kein Nachkauf und auch das Interesse ist deutlich abgekühlt. Zwar habe ich noch den Cru Chateau Thébaud und damit wohl einen Wein aus der Oberklasse des Weinguts, die Weine aus dem Einstiegsbereich und Mittelbau haben mich aber nicht für die Rebsorte gewonnen.

Dennoch möchte ich dir, Georg, herzlichen Dank für deine Inspiration und noch einmal für den großartig geschriebenen Artikel sagen. Beide Weine waren unzweifelhaft eine Horizonterweiterung und ich bereue den Kauf überhaupt nicht. Sie entsprechen aber einfach ganz subjektiv nicht meinem bevorzugten Geschmack.

Nachdenklich stimmt mich etwas, dass der 22er Pépie auf CT mit einem anderen Etikette abgebildet ist als das Exemplar, das ich bei vinocentral bestellt habe. Die euphorischen Notizen auf CT zeigen jedoch, dass nicht nur Georg die Weine ganz anders einordnet und sie offensichtlich ihre Liebhaber haben.

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Hallo Michl, vielen Dank für diese Rückmeldung, auch wenn mich natürlich Begeisterung noch mehr erfreut hätte. Zum Riesling sind die Weine ganz sicher ein extremer Gegenpol. Ich finde Deine Erfahrung besonders faszinierend weil ich mich sonst sehr oft in Deinen Notizen extrem gut wiederfinde und wir relativ viele Vorlieben teilen.
Eine Frage: Hast Du zu den Weinen was gegessen? Ich mag sie gerade im Sommer auch mal so, trinke sie aber meist zum Essen. Für Deine letzte Flasche würde ich empfehlen sie ein paar Stunden vorher aufzumachen und ein leichtes Fischgericht (auch gerne roh) zuzubereiten. Dann hättest Du eventuell mehr Freude daran.
Viele Grüsse
Georg
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Michl

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragDi 27. Feb 2024, 23:07

glauer hat geschrieben:Eine Frage: Hast Du zu den Weinen was gegessen? Ich mag sie gerade im Sommer auch mal so, trinke sie aber meist zum Essen. Für Deine letzte Flasche würde ich empfehlen sie ein paar Stunden vorher aufzumachen und ein leichtes Fischgericht (auch gerne roh) zuzubereiten. Dann hättest Du eventuell mehr Freude daran.


Georg, vielleicht hört sich mein Beitrag zu kritisch an, was überhaupt nicht intendiert war. Punktemäßig konnte ich nicht mehr sehen, aber ich liebe einfache Weine, wenn sie in sich stimmig sind, und das waren bede Weine völlig.
Ehrlich gesagt bin ich gespannt auf morgen, denn ich hatte die Wahrnehmung, dass sie mit Luft mehr eine eigene, stärker in sich gefasste Persönlichkeit entwickeln, ohne aber ihren aromatisch begrenzten Rahmen zu sprengen oder gar eine gewisse Tiefenschachtelung zu entwickeln. Ich bin mir meines Eindrucks einfach noch sehr unsicher, das ist einfach eine ganz neue Welt...
Ich hatte die Weine tatsächlich nicht zum Essen, dein Tipp mit Fisch, insbesondere rohem, scheint mir aber sehr stimmig zu sein und vielleicht gewinnen sie dann noch mehr... Freude hatte ich auf jeden Fall mit den Weinen und vielleicht muss ich mir einfach vornehmen, stärker Abstand von meinen Gewohnheiten zu nehmen, um ihren wahren Wert besser einschätzen zu können.
Viele Grüße

Michl
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nordmann

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragMi 28. Feb 2024, 12:25

Neu bei Hendrik Thoma im Sortiment und kürzlich probiert:

Arnaud Lambert, Les Parcelles, 2022, 13,5%vol.alc.
100% Chenin Blanc

Ich bin mit der Rebsorte nicht sehr vertraut, daher tue ich mich schwer damit, ein typisches Aroma zu "erriechen". Aber es ist ein schönes exotisches Fruchtmix, das ich rieche. Eher so die Richtung Ananas oder Mango, als etwas anderes.

Sehr trocken im Geschmack, mineralische Noten, eine Art erfrischende Fruchtigkeit, auch wieder aus der exotischen Ecke, ohne, dass ich das genauer benenne kann.

Macht mir sehr viel Spaß, ähnlich wie der Baudry Chenin Blanc kürzlich.

Weitere Informationen über diesen neuen Wein auf der Seite von Wein am Limit.
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UlliB

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Re: Loire trockene Weissweine

BeitragFr 1. Mär 2024, 14:31

Michl hat geschrieben:Nach Georgs sehr animierendem Beitrag habe ich sofort bestellt und war äußerst gespannt. Ich hatte tatsächlich noch nie einen Melon der Bourgogne im Glas und war völlig unvoreingenommen.
Tatsächlich hat mich der erste Schluck dann erstaunt, was aber wohl nur meiner fehlenden Erfahrung geschuldet ist. Die Weine sind ausgesprochen weich und spannungsarm. Als Rieslingtrinker, der grundsätzlich griffige, auch säurebetonte Weine mag, war das erst mal eine Klatsche. Trinkt man sich dann auf das für mich ungewohnte strukturelle Profil der Weine ein, sind beide heute verkosteten Weine in sich völlig stimmig und schön, aber für mich kein Nachkauf und auch das Interesse ist deutlich abgekühlt. Zwar habe ich noch den Cru Chateau Thébaud und damit wohl einen Wein aus der Oberklasse des Weinguts, die Weine aus dem Einstiegsbereich und Mittelbau haben mich aber nicht für die Rebsorte gewonnen.

[...]

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Nach dem Beitrag vom geschätzten User @glauer habe ich mir auch mal etwas besorgt, offensichtlich aus der selben Quelle (vinocentral).

Muscadet Sèvre & Maine Briords Cuvée Vieilles Vignes 2020 (La Pepière) 12%Vol. Blasses, etwas grünliches Gelb. Moderate Gelbfrucht, auch etwas Apfel, etwas herb-steiniges. Einen Säuremangel kann ich nicht erkennen, die Säure ist völlig ausreichend und passt zu Struktur und Aromatik. Nicht sonderlich komplex, die Aromatik bleibt zurückhaltend und einfach, mit etwas Luft wird der Wein deutlich fester.

Das entspricht sowohl qualitativ als auch stilistisch einem Silvaner-Ortswein (oder Äquivalent) von einem guten fränkischen Produzenten, der in dieser Kategorie nicht ins Risiko geht. Und da liegt dann ein Problem: den bekomme ich vor Ort für das halbe Geld.

Keine Enttäuschung. Aber auch null Nachkaufreflex. Wenn ich so etwas im Glas haben möchte (und manchmal möchte ich das), gibt es sehr viele Alternativen.

Gruß
Ulli
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