Loire trockene Weissweine

Den Gué d'Orger habe ich bislang nirgends in Deutschland gesehen, schade.

Dass aber ein Wein von Damien Delecheneau (La Grange Tiphaine) bei der Querverkostung gewonnen hat, ist doch sehr erfreulich. Das ist nämlich ein supernetter Typ, die Weine sind alle ein bisschen fordernd, aber nie überkandidelt. Ich finde, dass sie hervorragend zum Essen passen, und zwar eigentlich alle, wenn ich es recht bedenke. Da gibt es einen Sauvignon Blanc, zwei oder drei Chenins (trocken), ein bis zwei fruchtsüße Chenins und auch einen sehr beachtlichen Cot (= Malbec). Ausgerechnet der weiße Clef de Sol war mir ein bisschen zu stark vom Holz geprägt, aber ich habe ihn auch schon im Sommer probiert, da war er ja noch kaum gefüllt. Ein bisschen Zeit scheint ihm offenbar ziemlich gut getan zu haben.

Ich weiß, dass ich mich wiederhole, und vielleicht sollte ich mir das mit der Provision mal überlegen (oder einen Vertrieb für Deutschland aufmachen ), aber sämtliche Weine von "La Grange Tiphaine" gibt es beim Cave des Oblats (http://www.cavedesoblats.com) in Lüttich. Die Preise liegen so zwischen 8 und 15 €, wenn ich mich recht erinnere.

P.S. (oder war es hier schon mal Thema?): Ich habe diese Woche bei Viniculture in Berlin (http://www.viniculture.de) den 2009er "Noëls de Montbenault" von Richard Leroy gekauft. Der 2008er war ja großartig (warum ist er bloß schon weg?). Vielleicht ist der 2009er für meinen Geschmack etwas zu üppig geraten, aber das ist einfach nur ins Blaue spekuliert. Hat also schon mal jemand...?

Viele Grüße, Matze

[thvins]

Hallo Stephan und Jens,

auf der Messe in Lille im November sind sie auf alle Fälle. Vielleicht auch jetzt im Februar in Strasbourg. Ich hatte damals den 2000er, leidedr inzwischen alle. Müßte auch mal wieder davon was nachschieben, wenn bloß Platz im Keller dafür wäre...

Hallo Stephan!

Eine Bezugsadresse in Deutschland für die Weine der Domaine Huards habe ich leider nicht. Der Weinhändler in Liege / Lüttich hat den aber gelistet. Ich weiß ja nicht wie weit Du davon weg wohnst oder wie der Versand von Belgien nach Deutschland läuft, aber die Cave hat wirklich eine beeindruckende Auswahl von Loireweinen im Angebot.

Eine Reise an die Loire kann ich Dir nur empfehlen. Neben den ganzen Schlössern und wirklich schönen Orten längs der Loire kommt hier für uns Weintrinker und Genusssüchtigen natürlich diese Komponente eines gelungen Urlaubs auch nicht zu kurz...

3 Wochen an der Loire zuzubringen und kein Tag wird lanweilig ist überhaupt kein Problem. Meine Mademoiselle war von den Schlössern, der Landschaft, dem guten Essen, dieser französischen Ursprünglichkeit auf dem Lande und den guten Weinen ganz hin und weg und will da wieder hin.... man könnte mich einen glücklichen Menschen nennen.....

Vor kurzem gab es einen sehr schönen und angereiften Pouilly-Fumé ins Glas von einem Erzeuger, den ich bis dahin nicht kannte, der mit 42 ha jedoch nicht zu den ganz kleinen Erzeugern gehört. Kennt jemand das Maison Redde näher?

Gestern Abend gab es Roches-aux-Moines Clos de la Bergerie 2005 von Nicolas Joly in Glas. Mächtiger Wein mit enormem Abgang - aber zuviel Alkohol.... 15 % Alc ist schon heftig und war spürbar.

Erinnerte mich am Anfang spontan an einen Vin Jaune aus dem Jura. Diese Aromatik gab sich aber mit der Zeit. Ein sehr komplexer Wein - aber der Alc war schon irgendwie störend....

Gestern Abend gab es Roches-aux-Moines Clos de la Bergerie 2005 von Nicolas Joly in Glas. Mächtiger Wein mit enormem Abgang - aber zuviel Alkohol.... 15 % Alc ist schon heftig und war spürbar.

Erinnerte mich am Anfang spontan an einen Vin Jaune aus dem Jura. Diese Aromatik gab sich aber mit der Zeit. Ein sehr komplexer Wein - aber der Alc war schon irgendwie störend....

Das klingt nicht so gut. Ich habe noch Clos de la Bergerie 2006 im Keller. Der hat "nur" 13,5° Alkohol. Ich packe die Flasche mal in greifbare Nähe...

Würde ich nicht machen. Ich hatte die 2007er von Nicolas Joly direkt auf dem Gut probiert, und alle drei hatten 15+ alc. Schrecklich für meine Begriffe, ich mag die fetten Brummer gar nicht. Zu meiner großen Überraschung war zumindest der Vieux Clos schon sehr schön trinkig, natürlich vollmundig, aber doch erstaunlich frisch. Mittlerweile hat er sich verschlossen wie auch der Bergerie und der Coulée de Serrant. Die würde ich erst in minimal acht Jahren wieder rausholen.

Nach meiner Erfahrung machen die Weine von Joly in der Lebensmitte eine unerfreuliche Phase durch, Wechseljahre quasi. Deshalb würde ich sie persönlich entweder jung auf die Frucht gerichtet trinken oder in einem echten Reifestadium - wie größere Rotweine halt auch. Bin aber abweichenden Testergebnissen gegenüber stets aufgeschlossen

Viele Grüße, Matze

Heute Abend im Glas Domaine Des Huards Cuvèe Cheverny 2007 La Haut Pinglerie

Eine im Fût vergorene Cuvée aus 85 % Sauvignon Blanc und 15 % Chardonnay, die unbedingt nach einer Karaffe verlangt!

In der Nase reifer Apfel, Calvadosaromen, Mandeln, Nüsse, weiße Blüten, Anis und Lakritz.

Am Gaumen dann sehr reifer Apel, fast mürbe, Anis und Lakritzaromen, Kräuter. Persistent am Gaumen, langer Nachhall, absolut klar und furztrocken. Ein wirklich komplexer Wein....

Hallo Jens,

mal eine Frage zu den Weinen der Domaine des Huards. Mir fällt auf, dass Du sowohl bei dem Romorontin als auch bei der Chardonnay/SB Cuvée Anis- und Lakritz-Aromen rausschmeckst. Hat das was mit der Domaine speziell zu tun (Ausbau? Fässer?) oder mit dem lokalen Terroir in Cheverny/Cour Cheverny? Das klingt auf jeden Fall sehr spannend.

Hallo Stephan!

Das mit Anis und Lakritzaromen habe ich öfter bei Weißweinen von der Loire - Sancerre und Pouilly Fume mal außen vor gelassen. Warum das so ist kann ich Dir leider auch nicht sagen. Ich finde diese Aromen in den Weinen von Huards aus Cheverney und in den Weinen beispielsweise von Pithon-Paille im Anjou. Da liegt ja einiges an Strecke dazwischen. Vielleicht hat das was mit dem naturnahen, respektive biologischem Anbau der Weine zu tun. Ich hab' keine Ahnung.