Loire Rotweine

Mehr oder weniger durch Zufall bin ich beim Durchstöbern der Weinkarte der Krone in Waldenbuch (im Internet) auf den Poyeux von Clos Rougeard gestoßen. Aus Vorfreude auf meine Bourgs musste schnell reserviert werden, denn wo kriegt man die Weine noch? Zumal zu einem so fairen Kurs? (ca. doppelter Einzelhandelspreis (die meisten anderen Weine werden z.T zum mehr als dreifachen Kurs angeboten, was ich nicht so ganz kapiere, aber egal, mir war's recht). Für mich war dieser Wein eines der prägenden Momente meiner Säuferkarriere Wahrscheinlich erinnern wir alle Weinschlüsselerlebnisse (und das müssen ja keine großen Weine sein), ich weiß noch genau, wie mich anfang 20 ein Bourgneuf zum Weintrinken brachte, dann ein Montrose in die Tiefen gezogen hat... und jetzt dieser Wein, dessen Faszination ich noch immer hinterherhänge: Diese gelassene Selbstverständlichkeit bei größter Tiefe in der Nase ist mir so noch nicht begegnet. Wer kann und möchte, in der Krone gibt's noch die Jahrgange 2008 und 2009. Die Küche war übrigens ebenfalls großartig...

Hallo Michl,

freut mich deine Eindrücke zum 2008er Poyeux zu lesen, einem meiner absoluten Traumweine!
Da soll mal einer sagen die würden in ihrer Jugend keinen Spaß machen... Es wird an der Zeit dass ich mich da auch mal wieder ranwage, auch wenn ich momentan eher zum Clos 2005 oder 2007 greifen würde (einfach nur aus dem einfachen Grund dass ich nur noch 1x Poyeux im Keller habe).

Danke auch für den Restaurant-Tipp.

Gruß
George

Moin zusammen,

hat jemand schon etwas gehört wer dieses Jahr in D den "Zuschlag" für ein paar Flaschen Clos Rougeard erhält??
Bei Christ Weine/ Alles Wein (über die ich vor 2 Jahren etwas bekommen hatte) habe ich nachgefragt aber keine Antwort erhalten... Letztes Jahr konnte man innerhalb einiger weniger Tage im Februar bei Kreis "zuschlagen", das Jahr davor noch bei K&U.
Vielleicht ist es ab 2016 vorbei und wir müssen ins Ausland fahren um etwas abzubekommen...

Gruß
George

Hallo George,

nach meinem Kenntnisstand hatte Bernd Kreis immer die Dtl-Zuteilung, wovon früher z.B. auch die Weinhalle etwas abbekam. Bei Kreis muss man sich mittleweile per Mail als Interessent ausgeben. Meine Rougeards habe ich immer dort bezogen. Mich stört aber die "Zuteilungspolitik" mit Zusatzkäufen, die man tätigen muss (ich weiß, ist auch bei anderen Händlern bzw. anderen Weinen üblich), ich mag das einfach nicht...

Mich stört aber die "Zuteilungspolitik" mit Zusatzkäufen, die man tätigen muss (ich weiß, ist auch bei anderen Händlern bzw. anderen Weinen üblich), ich mag das einfach nicht...

Ist bei solchen Weinen schlicht notwendig. Vor allem zur Behinderung von Graumarktprofiteuren.

Ist zwar jetzt etwas off-topic: Ich versteh das, Stephan, aber warum limitiert man nicht einfach die Abgabe pro Kunde? Kann zwar theoretisch auch missbraucht werden, aber würde mir "stilistisch" besser gefallen. Zumal ich früher immer nur eine Flasche "Bourg" pro Jahrgang gekauft habe, also offensichtlich keine Graumarktinteressen hatte. Wenn man dann noch im Ladengeschäft kauft, selbst noch weitere Flaschen dazugenommen hat und dann noch gefragt wird - ich sag jetzt nicht auf welche Art -, was man noch nimmt, dann macht das Einkaufen keinen Spaß mehr...

Ist zwar jetzt etwas off-topic: Ich versteh das, Stephan, aber warum limitiert man nicht einfach die Abgabe pro Kunde? Kann zwar theoretisch auch missbraucht werden, aber würde mir "stilistisch" besser gefallen. Zumal ich früher immer nur eine Flasche "Bourg" pro Jahrgang gekauft habe, also offensichtlich keine Graumarktinteressen hatte. Wenn man dann noch im Ladengeschäft kauft, selbst noch weitere Flaschen dazugenommen hat und dann noch gefragt wird - ich sag jetzt nicht auf welche Art -, was man noch nimmt, dann macht das Einkaufen keinen Spaß mehr...

Hallo Michl,

ich verstehe deinen Ärger. Mir ist das bei einigen Weinen wie Clos Rougeard oder Overnoy mittlerweile auch zu blöd, ständig beim Händler anzurufen, wann kommt der, kriege ich was, usw. Dann hab ich die Weine halt nicht im Keller, es gibt Schlimmeres.

Einige Händler limitieren ja die Flaschenanzahl, aber im Begehrtheitskarussell gibt es mehrere Stufen. Bei den halbraren Weinen reicht es, die Flaschen pro Kunde zu limitieren. Bei den superraren Weinen wie mittlerweile Clos Rougeard reicht das nicht mehr. Die Graumarkttypen (aber auch einige Raffzähne) würden schon Wege finden (über Strohleute, etc.), um an eine größere Anzahl von Flaschen zu kommen . Du glaubst gar nicht, wie viel Zeit und Hartnäckigkeit manche Leute haben. Ein Freund von mir meinte neulich, dass die Karten für die Adele Konzerte in Deutschland innerhalb von Minuten weg waren, obwohl man nur eine begrenzte Anzahl kaufen durfte. Kurze Zeit später war ebay voll von Angeboten, höchst professionell aufgezogen.

Ja, was sollen die Händler denn mit Weinen machen, bei denen die Nachfrage trotz hoher Preise das Angebot bei Weitem überschreitet?

Eigentlich gibt es nur zwei praktisch gangbare Wege: entweder die Preise weiter anheben, bis irgendwann Angebot und Nachfrage wieder im Einklang sind, oder aber allokieren - was letztlich direkt oder indirekt auf Kopplungsgeschäfte hinausläuft. Das ist bei Burgundern der Spitzenklasse bei seriösen Händlern seit Jahren so üblich, und jetzt erwischt es halt auch mal die Weine von einem Erzeuger an der Loire.

Ich sehe das so wie Stephan: andere Mütter haben auch schöne Töchter, und man muss das nicht mitspielen. Wenn man aber doch unbedingt will, muss man sich halt an die Spielregeln der Anbieter halten. Das nennt man dann Verkäufermarkt

Gruß
Ulli

Hatte ich doch naiverweise gedacht dass der "run" um Clos Rougeard sein "peak" erreicht hat, verblüfft mich das Ergebnis dieser Auktion erneut und lässt andere, zurückliegende Auktionsergebnisse ganz schön verblassen...Der Hype hat jetzt erst richtig Fahrt aufgenommen-wohin soll das nur führen??

Le Clos 1995 für 151€: http://goo.gl/yIQmsv

Hallo zusammen,

ich hatte vor ein paar Tagen den Vendanges Entières Sancerre Rouge 2006 von der Domaine Vincent Pinard getrunken. Ein tolles Erlebnis!

http://wine-zeit.blogspot.de/2016/04/do ... cerre.html

...

Was die Farbe des Sancerre betrifft fällt mir nur der einschränkende Begriff: beispielhaft ein. Beispielhaftes Pinot-Rot. Beispielhafte und durchgängige vital wirkende Farbsättigung mit schmalst vorstellbaren Wasserrand. Verfärbungen: Fehlanzeige! Und ein weiteres beispielhaft: der Korken. Geniale Qualität!

Seine Nase zeigte feinsten Rauch, milden schwarzen Pfeffer, ein Strauss an Heublumen, ein Hauch getrocknetes Basilikum, ein stärkeren Hauch mild-stinkiger Landluft, Rinderschmorbraten und viele würzige dunkle Kirschen welche nach drei bis vier Stunden sich ein saftig-pflaumiges Nasenkleid überzogen. Schon nach einer guten halben Stunde in der geöffneten Flasche zeigte der Vendage Entières sein wahrlich betörendes Nasenspiel, welches leider den Abend aufgrund von komplett nachvollziehbarem Turbokonsum nicht überlebte.

Dieses "Problem" wirkte sich auch auf den Geschmack aus. Hier zeigten sich ebenfalls dunkle würzige Kirschen die nach einer Findungsphase sich stärker gen Pflaumen orientierten. Auch das Boeuf Bourguignon war leicht erschmeckbar. Dazu schwarzer Pfeffer, getrocknetes Basilikum und eine Spur Balsamessig. Wesentlich intensiver und prägnanter als letzteres war der tropische Sturzregen im Kalksteinbruch. Ziemlich verdammt beeindruckender mineralischer Nachhall! Der Einfluss des Eichenholzes war schon leicht spürbar. An meinem Verkostungstag störte es mich nicht, da ich einfach von der restlichen Saftigkeit und bestechenden Balance des Vendage Enrières 2006 zu sehr abgelenkt war. Ohne mit der Wimper zu zucken ein wirklich sehr guter (++)-(+++) Pinot Noir der sogar noch ein paar Reserven für die Zukunft haben könnte.

Beste Grüsse

Chris