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Loire Rotweine

Appellationen des nördlichen Zentralmassivs, Sancerre und Umgebung, Touraine, Anjou, Umgebung von Nantes, die kleinen Gebiete zwischen der Loire und Bordeaux incl. Cognac
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stollinger

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Re: Loire Rotweine

BeitragSa 24. Mär 2018, 19:37

Hallo,

gestern und heute den 2015 Saumur Champigny von Thierry Germain getrunken. Die Domaine des Roche Neuves arbeitet biodynamisch. Mir gefällt die Art sehr gut, trifft meine Vorlieben. Das Bittere und Grüne ist aber wohl nicht für jeden gemacht.

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Gruß Josef
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Herr S.

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Re: Loire Rotweine

BeitragDo 10. Mai 2018, 18:43

Olaf Nikolai hat geschrieben:Bernard Baudry Chinon " Les Grezeaux" 2015
Now we are talking.
Da passiert ne Menge im Glas für deutlich unter 20€.
Bordeaux verpiss dich.
Animalischer Stinker, doch nicht im Übermass, deutliche Fruchsüsse purpurrot dichte Farbe, stimmig nie ins Überreife abgleitend. Im Vergleich zu Bretons les Perrieres fast mainstream ......aber lecker.
Geiler Stoff mit Alterungspotential.
Kaufen wer kann.


Moin,

gerade im Glas:

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Leider trinke ich im Vergleich zu BDX viel zu selten Cabernet von der Loire. Das häufig "klassische" Geschmacksbild mit dezent günen Aromen, keinerlei Überreife oder Extraktion sagt mir nämlich durchaus zu.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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stollinger

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Re: Loire Rotweine

BeitragFr 16. Nov 2018, 20:49

Hallo,

nach dem die letzten beiden Flaschen von Baudry dem Kork-Dämon zum Opfer gefallen sind, jetzt endlich:

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Trinkt sich jetzt schon gut, die Tannine noch recht adstringent und ungehobelt. Es deutet sich m.M. an, dass der Wein mit der Zeit noch deutlich an aromatischer Komplexität gewinnen wird.

Grüße,Josef
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albarello

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Re: Loire Rotweine

BeitragSo 30. Dez 2018, 19:31

Guten Abend,

Gerade hab ich auch einen Baudry aufgezogen:
Le Clos Guillot 2014

Mit Brett bin ich an der Loire schon einige Male In Berührung gekommen, doch was mir heute aus dem Glas entgegenströhmt übertrifft alles: Kuhsch**** in flüssiger Form :/
Nach etwas Recherche in englischsprachigen Foren scheinen Korker und Brett bei Baudry ein regelmäßiges Phänomen zu sein. Ist das wirklich der Fall? Kann das von den hiesigen Experten bestätigt werden?

Ich dekantiere jetzt erstmal und schau, wie sich der Wein entwickelt..

Schöne Grüße erstmal, albarello
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stollinger

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Re: Loire Rotweine

BeitragSo 30. Dez 2018, 19:49

albarello hat geschrieben:Nach etwas Recherche in englischsprachigen Foren scheinen Korker und Brett bei Baudry ein regelmäßiges Phänomen zu sein. Ist das wirklich der Fall?
stollinger hat geschrieben:Hallo,

nach dem die letzten beiden Flaschen von Baudry dem Kork-Dämon zum Opfer gefallen sind, jetzt endlich:


kann ich jedenfalls nicht wiedersprechen.
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Je-Mi

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Re: Loire Rotweine

BeitragSo 30. Dez 2018, 21:29

In den letzten Jahren habe ich vermehrt Rotweine von der Loire getrunken. Animiert durch das Forum und einen Händler in einem Nachbarort ( der sich nicht etablieren konnte, da hier offensichtlich kein Mensch Weine von der Loire trinken will). Im Preisbereich ab 10 € aufwärts kann man für meinen Geschmack tolle Weine finden. Die Weine im Preisbereich unter 10 € erscheinen mir oft sehr rustikal. Mein Favorit ist das Weingut Y. Amirault, welches wir auch im Sommerurlaub 2017 besucht haben. Hier überzeugt das komplette Sortiment. Im Vergleich zu meinem Lieblingsweingut habe ich über die Feiertage folgende Weine getrunken.

Domaine du Bel Air "Les Marsaules" 2014 ca. 20 €.
Schon in der Nase sofort als Loire-Wein zu erkennen. Vor allem wenn man den Wein selbst aus dem Keller geholt hat. Feine Gerbstoffe, weich, nobel, Säure vorhanden, aber harmonisch. Erinnert mich an den "Malgagnes" von Amirault.

Domaine C. et P. Breton Clos Senechal 2014 ca. 26 €.
Im Vergleich zum "Marsaules" mehr Säure, eckiger und unzugänglicher. Außerdem auch ungewöhnliche Aromatik. Ich dachte im ersten Moment an Orangen. Spannend, aber am ersten Abend 2. Sieger.

Am nächsten Mittag gab es Gyros. O.K., vielleicht nicht ganz auf die Weine abgestimmt. Kurze Probe. Der "Marsaules" hatte an Intensität eingebüßt. Der Clos Senechal hatte sich harmonisiert und konnte dem Gericht Paroli bieten.
Außerdem getrunken:
Domaines des Roches Neuves Saumur 2014 ca. 14 €.
Nicht nur preislich, sondern auch qualitativ eine andere Liga. Der Wein wurde in den Verkostungsnotizen von anderen Teilnehmern gut beschrieben. Ich finde den Wein gut, denke aber, dass man für den Preis sowohl an der Loire, als auch in anderen Anbaugebieten bessere Alternativen findet.
Außerdem getrunken:
Domaine des Aubuisières Vouvray, Méthode traditionnelle 'dosage zéro' (Cremant de Loire) 13,50 €
Wunderbarer Schaumwein, im Vergleich mit zwei Cremants von Bouvet Ladubays getrunken, die chancenlos waren.
Super PLV.
Guten Rutsch
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Créot

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Re: Loire Rotweine

BeitragMo 31. Dez 2018, 17:47

albarello hat geschrieben:Mit Brett bin ich an der Loire schon einige Male In Berührung gekommen, doch was mir heute aus dem Glas entgegenströhmt übertrifft alles: Kuhsch**** in flüssiger Form :/


Habe bisher keine schlechten Erfahrungen mit Baudry gemacht - bei ca. 20-30 getrunkenen Flaschen. Sind immer sehr reduktiv und brauchen, wenn sie jung sind am besten 12-24 Stunden zum Auslüften. Aber dann waren die bei mir bisher immer sehr sehr fein.

Gerade gestern einen 2009er Domaine-Wein getrunken (die letzte Flasche :( ). 30 Minuten brauchte der auch zum Lüften, dann aber eine wunderbar gereifter, toll strukturierter, ebenso eleganter wie ein wenig rustikaler Wein im Glas.

Ich nehme in Zukunft aber gerne eine größere Charge

Grüße
Stefan
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Créot

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Re: Loire Rotweine

BeitragFr 25. Jan 2019, 15:11

In den letzten Tagen drei Basis-Chinins aus dem Jahr 2010 im Glas gehabt (an den Tagen hintereinander geöffnet und somit nicht ganz gleichzeitig getrunken, insofern einer der Weine dann schon einen Tag länger auf war). Es waren:

Bernhard Baudry Chinon Domaine 2010: In den ersten 5 Minuten dachte ich: schlechte Flasche. Etwas stinkig und sonst nichts – dann kommt die Frucht doch noch aus dem Nichts. In der Nase trotzdem etwas stinkig, eher dunkle Frucht, frisch und mineralisch, mittlere- Intensität. Am Gaumen frisch und rotfruchtig, verändert sich und pendelt zwischen recht druckvoller Frucht und der Grenze zum Kargen. Klarer Säurenerv. Nicht sonderlich komplex, o.k.e Länge. Muss sich in Komlexität, Dichte und Spiel deutlich dem Breton Beaumont 2009 geschlagen geben. Am zweiten Abend hat der Baudry noch einmal Fülle gewonnen. In der nicht sonderlich intensiven Nase rote Waldbeeren, klar gezeichnet und sehr gute Tiefe. Am Gaumen Kirsche und Sauerkirsche, schöner Säurenerv, ganz zarte herbe Noten, tolles Spiel, sehr gute Spannung. Nicht so konstant wie der Breton. Zweitbester Wein des Trios.

Breton Chinon Beaumont 2010: Reduktiv, nach 30 Minuten klärt sich die Nase. Energetische Nase mit dunkeroter Frucht und etwas Tabak. Am Gaumen nur schwache Frucht, so dass die Säure und eine leichte Herbheit im Vordergrund stehen – es fehlt in der Mitte etwas Druck. Wenn die Frucht auftaucht, dann könnte das ein sehr schöner, energetischer Chinon sein. Eigentlich sind die Anlagen da – schlechte Flasche? Am zweiten Abend richtig gut: mittelintensive Nase mit roter Frucht, und etwas Tabak. Mittlere Tiefe. Am Gaumen süß-herbe dunkelrote Frucht, tolle Intensität, viel Energie und Spannung, sehr gute Frische, alles gut eingebunden, die Tannine geben noch etwas Struktur, gute Länge. So hatte ich mir den Wein am ersten Abend erhofft. Sehr, sehr gut. Klarer Nachkauf. Bester Wein des Trios.

Alliet Chinon VV 2010: Der in den letzten Jahren in den ersten Stunden noch krasse Bret-Ton ist nach fast 10 Jahren deutlich dezenter. Die Nase aber immer noch leicht verwaschen und unsauber. Am Gaumen schwarze Sauerkirschen, die Anmutung von mürben Sauerkirschfleisch, lässt Tiefe aufscheinen, gute Frische, gut balanciert, aber deutlich weniger Spannung und Spiel als der Baudry und der Breton. Auch hier am zweiten Tag stärker, mehr Dichte und Volumen, sehr gut, bleibt - als teuerster Wein in der Runde - aber an Spannung hinter den beiden anderen Weinen zurück.

Alle drei Weine sind sehr gut, haben Struktur, Spiel und Spannung Frische und alle drei Weine waren erst am zweiten Abend richtig da - können also vielleicht auch noch einige Jahre mit Gewinn liegen. Wie schon gesagt, mir hat der Breton am Besten gefallen, der Baudry etwas dahinter (bei 9,50 Euro im Angebot allerdings auch ein phänomenales PLV, aber auch für die gegenwärtig abgerufenen 12-13 Euro sind stark in Ordnung), der Alliet musste sich geschlagen geben.
Muss mal schauen, wann ich mit den Crus der drei Güter beginne - es scheint sich schon um Langstreckenläufer zu handeln.

Grüße
Stefan
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Ostbelgier

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Re: Loire Rotweine

BeitragDo 18. Jul 2019, 17:49

Hallo zusammen,

heute machte zu Manchons de Canard dieser hier eine ausgesprochen gute Figur. Nicolas Grosbois: Chinon "La Cuisine de ma mère" 2017 Ein Bio-Wein aus Cabernet Franc, dezenter Alkohol mit 12,5 Vol. %. Hinter dem komplizierten Namen (etwa: Die Küche meiner Mutter) steckt ein unkomplizierter, aber keineswegs simpler Wein. Tiefes, dunkles rot, wundervoller Duft nach schwarzen Kirschen, Brombeeren, Gewürz und schwarzen Oliven. Dieser Cabernet Franc ist in seiner Jugend keinesfalls kratzbürstig, sondern sehr rund, angenehm und lang. Kostete beim Händler in der Bucht keine 10 Euro, sehr empfehlenswert.

Viele Grüße

Markus
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amateur des vins

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Re: Loire Rotweine

BeitragDo 18. Jul 2019, 17:53

Markus, ich mag, daß Du an den hiesigen Trends Bordeaux und deutscher Riesling vorbeischreibst. 8-)

"Kratzbürstig" ist eine geeignete Beschreibung für meine (überschaubaren) Erfahrungen mit CF von der Loire. Vielleicht mal wieder überprüfen... ;)
Besten Gruß, Karsten
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