Loire Rotweine

Appellationen des nördlichen Zentralmassivs, Sancerre und Umgebung, Touraine, Anjou, Umgebung von Nantes, die kleinen Gebiete zwischen der Loire und Bordeaux incl. Cognac
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Lorne Malvo
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von Lorne Malvo »

Das ist bei mir auch so. Versteh ich voll.
Ich kann aufgrund der Vielfalt der Weinwelt den Weingütern, selbst ganzen Regionen nicht so unendlich viele Chancen geben.
Wenns da 2-3x mächtig hakt, geht es dann doch an anderer Stelle weiter. Vielleicht einfach noch mal die Weine von Ulli und Erich (mein Baudry war auch nicht schlecht) antesten.
Chenin blanc ist ja ansonsten auch noch da. ;)
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
glauer
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von glauer »

Lorne Malvo hat geschrieben: (mein Baudry war auch nicht schlecht)


Baudry kann ich auch nur wärmstens empfehlen. Unglaublich viel Wein fürs Geld. Einziger Haken ist, dass die wirklich erst nach zehn Jahren ihr Potential voll erreichen. Mit reichlich Luft und gutem Essen machen Sie aber auch vorher schon einige Freude.
Créot
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von Créot »

Moin Karsten,

vielleicht ist Amirault für deinen Geschmack nicht schlecht. Ich hatte nur 2 oder 3 Flaschen des kleinsten Amirault (St. Nicolas Bourgueil La Mine) aus 2015 und den fand ich recht reif, reifer als die Weine von Baudry oder Breton, die ich sehr gerne trinke. Ich fand den Wein sehr gut, habe mir bei einer Pulle aber auch notiert: "reif (etwas zu reif?)".

Grüße
Stefan
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UlliB
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von UlliB »

Créot hat geschrieben: Ich hatte nur 2 oder 3 Flaschen des kleinsten Amirault (St. Nicolas Bourgueil La Mine) aus 2015 und den fand ich recht reif, reifer als die Weine von Baudry oder Breton, die ich sehr gerne trinke. Ich fand den Wein sehr gut, habe mir bei einer Pulle aber auch notiert: "reif (etwas zu reif?)".

Das liegt allerdings am Jahrgang 2015, der an der Loire extrem reif ausgefallen ist (ich vermute mal, dass das auch für 2018 gelten wird, hatte aus dem Jahr aber noch nichts im Glas). Wer es gerne klassisch knappreif haben möchte, kann es lieber mit dem 2014er versuchen.

"La Mine" ist übrigens keineswegs der kleinste Wein von Amirault, sondern liegt schon im Mittelfeld. In St. Nicolas de Bourgueil ist der kleinste Wein der "La Source", in Bourgueil der "Cote 50", und letzterer ist der eigentliche Basiswein des Betriebs. Den wiederum würde ich tatsächlich nur aus reifen Jahren kaufen, weil sonst die Paprika schon arg grün ist :mrgreen:

Gruß
Ulli
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EThC
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von EThC »

...ein blindes Pandemie-Sonderangebot:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Je-Mi
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von Je-Mi »

Hallo zusammen,
kann mir jemand etwas zu den Weinen von Charles Joguet sagen? Insbesondere Clos de la Dioterie. Der Wein ist nicht ganz günstig, soll aber von besonderer Qualität sein und sehr lagerfähig.
Grüße
Jens
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UlliB
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von UlliB »

Dass Cabernet franc von der mittleren Loire trotz gelegentlich knapper Reife verblüffend lagerfähig ist, habe ich schon vor vielen Jahren bei einem Urlaub in der Gegend gelernt. Auch bei diesem zeigt sich sein Alter eigentlich nur dadurch, dass er ziemlich viel Depot geworfen hat:

Bourgueil "Les Perrières" 2005 (C & P Breton) 12%Vol. Rubinrot, am schmalen Rand ziegelfarben. Loire-typische Nase: Paprika, etwas grün-krautig, dann rote Johannisbeere, Waldboden. Im Gaumen straff, knalltrocken, die Säure präsent, schlank. Viel Depot, dekantieren wäre gut gewesen. Verändert sich an der Luft aber kaum und wirkt irgendwie alterslos - der hätte auch nur drei oder vier Jahre alt sein können. Mittellang, sauber. Sehr typisch, gut.

Gruß
Ulli
stollinger
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von stollinger »

Hallo,

ich habe gestern den einfachen Chinon rouge aus 2019 von Baudry geöffnet. Im Hinblick auf Bordeau 2019 wollte ich eine Ahnung vom Fruchtausdruck und den Gerbstoffen vom Cabernet Franc bekommen. Man kann sicherlich geteilter Meinung sein, ob dieser Zugang zielführend ist, ich habe es trotzdem einfach mal gemacht.

Domaine Bernard Baudry - Chinon rouge - 2019:

Bild

Die Gerbstoffe haben eine schöne Reife und der Wein fällt mit einem, für mich, sehr ansprechenden frischen und reifem Fruchtprofil auf, insgesamt natürlich noch sehr jung. Den hohen Alkohol merkt man im Kopf dann schon, geschmacklich tritt er durch die Substanz in Erscheinung, die der Frucht eine gewisse Saftigkeit verleiht. Die Säure ist eher weich, aber wird deutlich durch die reifen Gerbstoffe gestützt. Ich denke, viele würden das als mineralisch, im Sinne einer taktilen Wahrnehmung beschreiben (so wie bei Mineralwasser).

Ich finde, das ist ein typischer Jahrgangscharakter, den ich auch in deutschen Rieslingen und Rotweinen aus Korsika meine identifiziert zu haben. Für mich dürfte und sollte sich die Substanz noch besser einbinden, die Gerbstoffe sollten nicht vollständig abschmelzen, sonst fehlt evtl. Frische. Dieser Kaffeesatz stimmt mich jedenfalls einigermaßen erwartungsvoll für Bordeaux 2019; muss er auch, habe zu viel gekauft, um mir anderes eingestehen zu können.

Grüße, Josef
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Jochen R.
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von Jochen R. »

stollinger hat geschrieben:Hallo,

ich habe gestern den einfachen Chinon rouge aus 2019 von Baudry geöffnet. Im Hinblick auf Bordeau 2019 wollte ich eine Ahnung vom Fruchtausdruck und den Gerbstoffen vom Cabernet Franc bekommen. ...

Hallo Josef,
falls es mehr in Richtung BDX sein soll: auf ähnlichem qualitativen Niveau
dürfte sich dieser Entre-deux-meres "Vieux Manoir" 2019 - 9 EUR bei c&d -
bewegen.
Tolle Frucht: mein lieber Schwan, halt ein einfaches Weinchen. Hat auch
mein Gulasch verfeinert :-)

Viele Grüße,
Jochen
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Herr S.
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Re: Loire Rotweine

Beitrag von Herr S. »

Moin,

zuletzt im Glas:

Bild

So schön gereift mag ich Cabernet Franc: samtig-elegant mit einer rustikalen Seite.

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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