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Terrasses du Larzac

Pic Saint Loup, Montpeyroux, Faugeres, Minervois, La Clape, Fitou und Co.
Limoux und Umgebung von Carcassonne
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stollinger

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Terrasses du Larzac

BeitragMi 19. Dez 2018, 20:44

Hallo,

ich habe mir mal erlaubt, für die Appellation Terrasses du Larzac ein Thema zu erstellen. Wenn Wikipedia Recht hat, seit 2005 eine eigenständige Appellation. Bekanntere Weingüter wie z.B. Mas Jullien, Mas Cal Demoura, Domaine de Montcalmes, Domaine La Peira uvm. finden sich auch in anderen Themen im Forum. Den Anfang mache ich heute mit Terrasses du Larzac rouge - Les Vignes Oublieés:

Bild

Der Wein wirkt auf mich noch sehr jung, vielleicht liegt es auch zum Teil am langen, dicht gepressten Korken. Sehr extraktreich mit voller Frucht in Geruch und Geschmack. Zwar ohne Überreife und Kompottiges aber für meine Vorlieben zu fruchtig, zu voll. Fühle mich doch einigermaßen erschlagen von dem Wein. Gestern zur fettigen Pizza hat das ganz ordentlich gepasst. Heute solo, ist der Wein ziemlich anstrengend und die Gerbstoffe unangenehm im Nachgeschmack. Leicht gekühlt besser, aber mit etwas Temperatur auch ein Hang zum Brandigen.

Grüße, Josef
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Ostbelgier

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Re: Terrasses du Larzac

BeitragSo 11. Aug 2019, 18:17

Dann mache ich hier auch mal mit ;) :
Le petit Clos Maia 2017, eine sehr schöne Entdeckung. Je ein Drittel Grenache, Syrah, Carignan. Anbau in ca. 400 Meter Höhe ohne Insektizide oder Pestizide, biologischer Weinbau. Natürlich sehr junge Farbe mit einem leichten Lila-Stich, benötigt über eine Stunde in der Karaffe, um zu sich zu finden, dann entfaltet sich eine eher sanfte, gut gekleidete Schönheit. Kein aufdringlicher Duft, sondern ein blumiges Bukett, rote Johannisbeeren, eher dezent. Am Gaumen geht die Post ab, aber auch hier mit perfekt eingebundenem Alkohol (13 Vol.%), extrem mineralisch und präzise pointierter Frucht. Ich hatte selten einen Südfranzosen, der so präzise daherkam. Außergewöhnlich lecker, auch zu gegrillten Aiguilettes de Canard.

Viele Grüße

Markus
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stollinger

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Re: Terrasses du Larzac

BeitragSo 15. Dez 2019, 18:06

Ostbelgier hat geschrieben:Le petit Clos Maia 2017, ... Ich hatte selten einen Südfranzosen, der so präzise daherkam.

Ausnahmen bestätigen die Regel, Domaine de Montcalmes rouge - AOC Terrasses du Larzac 2011:

Bild

Ich finde den Wein nicht schlecht, aber um mich nachhaltig zu beeindrucken, fehlt ihm die Präzision. Vielseitig und abgestimmtes Aromenspektrum, leicht ins Rustikale tendierend. Für 15€ mal im Abverkauf erworben, das kann man machen, vergleichbares ist aber unschwer zu finden. Den Regelpreis von 25€ kann dieser Jahrgang nicht rechtfertigen.

Grüße, Josef
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amateur des vins

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Re: Terrasses du Larzac

BeitragMi 13. Jan 2021, 21:29

Ich hatte mal ein paar mehr Flaschen von dem Weingut; jetzt geht der Bestand zur Neige. Auch das dürfte ein Grund dafür sein, daß ich von dem Zeuch schon lange nichts mehr im Glas hatte. Aber gestern dann:

Domaine Saint Sylvestre 2012

Rubinrot, ganz leicht angedeuteter Gelbstich, sehr schmaler Rand, deutlich trübe.
Reife, aber kühle rote Frucht, auch Pflaume. Etwas Herbstlaub und Rosmarin. Alkohol (14,5%) sehr gut eingebunden.
Gaumen dito vorw. rotfruchtig, wieder Pflaume. Unauffällige frische Säure. Noch ordentlich Tannine; sehr fein, fast staubig. Völlig trocken, dennoch leichter Süßeeindruck (vom Alkohol?).
Im Abgang kurz leichte Schärfe; hier dann auch etwas wärmend. Pikante Würze, auch Nelken.

Ein wirklich schön gereifter GSM ohne ausgeprägte Alterungsnoten. Den Alkohol kann man in der Gegend kaum vermeiden; dafür ist er wirklich unauffällig. Ansonsten mittelgewichtiger, eher kühler und sogar etwas eleganter Charakter, ohne daß er weichgespült wäre. Hat Spaß gemacht!

Leider der letzte 12er; nur noch ein 13er und ein weißer 14er liegen hier rum. Vielleicht sollte ich mal ein bißchen nachtanken...
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Terrasses du Larzac

BeitragDi 9. Mär 2021, 21:40

Eigentlich auf der Such nach Lirac, kam ich beim Graben durch Kistenstapel an diesem hier vorbei:

Dom. Saint Sylvestre 2014
45% Roussanne, 45% Marsanne, 10% Viognier


Firmiert unter "Languedoc AOP", kommt aber von den Terrasses. Leider meine einzige Flasche; ich glaube, das waren zwei, und selbst an die war schwer ranzukommen. Daher weiß ich auch nicht, ob er mittlerweile in einer anderen Kategorie antritt.

Helles goldgelb, klar. Nase gibt wenig her: etwas buttrig, ein Hauch Mandarine. Ein wenig frische Haselnuss und Heu. Fokussiert.
Am Gaumen frischer, kühler Charakter. Keine Hammersäure, aber für Südfrankreich und den typischen Rebsortenspiegel schön frisch. Leicht "süßliche" Buttrigkeit. Wieder die Aromen aus der Nase. Nach einem Moment deutlich herbe, aber nie fies bittere Note. Ziemlich lang, auf allen Komponenten, dabei langanhaltend frisch.

Das liest sich jetzt so meh, aber der Wein war wirklich sehr schön! Sehr harmonisch und mit ausreichend Zug. Und ich hab ja sowieso ein Herz für Südfranzosen, speziell weiße. Wenn sie dann noch so "unbreit" daherkommen...

Muß doch wirklich mal ein bißchen danach suchen, weiß wie rot...
Besten Gruß, Karsten
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stollinger

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Re: Terrasses du Larzac

BeitragDi 9. Mär 2021, 22:00

amateur des vins hat geschrieben:Das liest sich jetzt so meh, aber der Wein war wirklich sehr schön!

Für mich liest sich das recht ansprechend, könnte mir gut gefallen.
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amateur des vins

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Re: Terrasses du Larzac

BeitragFr 2. Jul 2021, 20:41

Die Domaine Saint Sylvestre liegt in Puéchabon, ein wenig am nordöstlichen Rand der AOC Terrasses du Larzac, zu denen sie aber, soweit ich weiß, schon dazugehören dürfen. Die "Hauptweine", rot wie weiß, die nur den Namen der Domaine tragen, mochte ich in der Vergangenheit sehr gerne; direkt oberhalb in diesem Thread findet sich auch je eine Notiz zu jenen. Als ich letztens ein wenig aus jüngeren Jahrgängen kaufen konnte, fand dieser hier, den ich bisher nicht kannte, mit den Weg in den Warenkorb:

Domaine Saint Sylvestre, Le Coup de Calcaire 2019
             90 Chardonnay, 5 Marsanne, 5 Roussanne


Dieser Wein firmiert unter Pays d'Oc, nicht Terrasses du Larzac. Ich bin mit den Regularien nicht vertraut, kann mir aber vorstellen, daß das am Chardonnay liegt, der ja nicht unbedingt typisch für die Region ist. Genau das ist auch der Grund, warum ich mich in der Regel um solche Weine nicht bemühe: Ich bin ein Freund der "klassischen" südfranzösischen Rebsorten, speziell Roussanne. Wenn ich Chardonnay möchte, bekomme ich den irgendwoher; Roussanne etc. aber eigentlich nur von dort.

Dieser Coup de Calcaire zeigt sich im Glas blaßgelb mit deutlichem Grünschimmer.
In der Nase finde ich reife, aromatische(!) Wassermelone(!) mit einem Ausdruck, den selbst Früchte nicht immer bieten. Hinzukommt etwas grüne Gurke(!), ein Hauch Pomelo und — Kalkstein (sic!).
Am Gaumen dichte, weiche Textur, aber schöne Frische durch (eher milde) Säure. Aromen wie in der Nase, dazu milde, sonnenreife Zitrone und Orange. Ein Soupçon exzellenten Holzes mit der feinsten Andeutung von Vanille. Im Abgang leicht grasig und wieder Kalkstein.

Das ist sehr schön und harmonisch. Nicht von allerhöchster Komplexität oder Spannung, aber mitnichten latschig oder langweilig. Dennoch: Wenn ich die Wahl habe, werde ich beim Nächstenmal doch wieder nur zum "normalen" Blanc greifen.
Besten Gruß, Karsten

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