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Re: Faugeres

Fr 31. Aug 2018, 16:18

Bis zu 10 Jahre Lagerfähigkeit geht bei Weinen von der Qualität eines Magnoux bestimmt, der schmeckt jetzt in der vollen Fruchtphase schon sehr lecker.
Kleinere Weine der Kategorie bis 10€ würde ich 5-7 Jahre geben, wobei es natürlich immer positive Ausreißer gibt, die deutlich mehr können, in allen Preisregionen.
Gelegentliches probieren älterer Weine gibt viele Erkenntnisse wie gereift diese schon sind, oder ob der Zenit schon überschritten ist.

Grüße Heiko

Re: Faugeres

Mi 14. Nov 2018, 12:53

Hallo zusammen,

kürzlich im Glas:

2009 Leon Barral "Jadis", AC Faugeres

dunkles, dichtes Rot, nur leichte Braunreflexe, einiges an Trub. In der Nase zunächst eine leichte Stallnote, dann vor allem Beerenfrüchte, insbes. Brombeere, auch etwas Kräuterwürziges. Am Gaumen voll und dicht, auch hier primär der blaufruchtige Eindruck. Das Tannin feinpoliert, aber mit Grip, das balanciert die Frucht aus und bewahrt den Wein davor, marmeladig zu wirken. Recht langer Abgang.

Mittlerweile bevorzuge ich meist eher die eleganteren Weine, aber ab und an mag ich auch was Voluminöseres gerne und in dieser Gruppe steht der Wein wirklich gut da. Für mich jetzt in einem optimalen Reifezustand, den dürfte er aber noch eine Weile halten. Eher Solist als Essensbegleiter.

Beste Grüße

Christopher

Re: Faugeres

Mi 14. Nov 2018, 18:19

Danke Christopher für deine Notiz.
Den Wein habe ich schon einige zeit auf dem Radar und deine Meinung nach voluminös klingt gut, der könnte was für mich sein, muss nur noch den weg zu mir finden.

Grüße Heiko

Re: Faugeres

Do 15. Nov 2018, 07:38

Sauternes hat geschrieben:und deine Meinung nach voluminös klingt gut

Voluminös ja, aber Barral ist schon ein sehr eigener Charakterkopf.
Schwefelt er seine Fässer immer noch nicht, bzw. sehr wenig ?

Re: Faugeres

Sa 12. Jan 2019, 19:47

Gerade im Glas:
Faugeres 2009 von Leon Barral
riecht etwas likörig, Rumtopf, dropsige Frucht, sehr voll, tief.
Am Gaumen dann überraschend leicht, gar nicht marmeladig, ausbalancierte Säure, leichtes Bitterle, hintenrum etwas Süße. Seeehr tiefe Nase !
Außer dem Zalto Burgunder macht er eine gute Figur, hat also noch Reserven.
Leicht gekühlt im Glas lässt er sich angenehmer trinken.
Vielleicht ein wenig plump daherkommend, sicher kein feingliedrig verspielter Wein.
Zum Glück kein Brett mehr wie die vorhergegangenen Flaschen
Der Wein ist zwar heute nicht mehr mein Ding – allerdings ist es ein sehr guter Wein auf hohem Niveau.
Wer ihn noch hat, möge ihn jetzt aufmachen – ich glaube nicht, dass da noch mehr kommt.

Re: Faugeres

Mo 18. Mai 2020, 01:17

Hecht & Bannier Faugeres 2011

GSM Wein aber wie es sich für einen Faugeres gehört mit dominierendem Syrah Anteil.
In der Nase rote Beeren wobei insbesondere die Himbeere heraussticht. Holz ist nur hintergründig vorhanden. Die Nase setzt sich am Gaumen fort. Relativ dicht ohne fett zu wirken, die 15% sind gut eingebunden. Macht am 1. Tag viel Spaß. Man merkt, dass das Holz eher dosiert eingesetzt wurde. Keine Barriques sondern "nur" Demi Muids und ein kleiner Teil in Stahl.

Am 2. Tag irgendwie eine Schwächephase, denn der Alkohol kommt in Verbindung mit etwas Rumtopf deutlich stärker durch. Fängt sich tags drauf wieder ein wenig, um ab dem 4. Tag wieder voll da zu sein. Insgesamt über 6 Tage getrunken.

Blendet man Tag 2 und 3 aus ein sehr schöner Wein, in der "Schwächephase" für mich glatt 5 Punkte schlechter.
Sollte aber getrunken werden, denn besser wird er m.E. nicht mehr.

Gruß

Volker

Re: Faugeres

Sa 21. Aug 2021, 20:57

Vorgestern im Glas:

Domaine Saint Antonin, Lenthéric
Faugères Cazalet 2018
14,5%
€ 10

Eine Cuvée aus jeweils rund 30% Grenache, Carignan und Syrah, abgerundet mit ein wenig Mourvèdre, und insgesamt geprägt von den Schieferböden.
In der Farbe ein intensives, leuchtendes Purpurrot.
Schöner Duft nach Waldbeeren und Garriguekräutern, im Hintergrund dann ein leicht erdiger Ton und Minzenoten.
Am Gaumen - trotz der 14,5% - eher schlank, frisch und kühl. Allerdings nur mit leichter Mineralität und nur sehr dezenten Noten von Schiefer, nassem Stein und Bleistiftmine, die ich eigentlich erwartet hatte. Trotz des jugendlichen Alters schon sehr weicher, aber eher kurzer Abgang.
15/20

Bei älteren Jahrgängen dieses Weines - damals noch als "Lou Cazalet" bezeichnet - meine ich mich an etwas mehr Mineralität, Struktur, Grip und Komplexität erinnern zu können.
Den Spitzenwein des Gutes, den "Magnoux", hatte ich auch schon öfters im Glas. Der setzt dann hinsichtlich Feinheit, Eleganz und Vielschichtigkeit doch nochmal was obendrauf.

Re: Faugeres

Fr 29. Okt 2021, 22:43

Heute im Glas:

Domaine Saint Antonin, Lenthéric
Faugères Magnoux 2017
14,5%
€ 14

Eine Cuvée aus ca. 90% Mourvèdre, abgerundet durch etwas Grenache. 12 Monate im Holzfaß gereift.
In der Farbe ein sattes Dunkelrot-violett.
Im Duft dann viel dunkle Beeren, etwas Süßholz, aber auch Oliventapenade.
Trotz der 14,5% dann im Mund sehr saftig-kühl und schlank, mit ätherischen Ölen im Hintergrund, unbestreitbar mit einer äußerst schönen Eleganz und Finesse, der aber etwas die Länge fehlt.
15,5/20

Mit diesem Wein ging es mir jetzt ähnlich wie mit dem "Cazalet" vor zwei Monaten:
In älteren Jahrgängen habe ich den "Magnoux" vermeintlich schon stärker wahrgenommen.

Re: Faugeres

Di 21. Dez 2021, 23:06

Dieser kürzlich bei Wolfgang Kern erworbene Faugères liegt preislich kaum über dem soeben vernichteten Jacques-Corbières, aber er befindet sich wie erwartet :twisted: auf einem klar höheren Niveau:

Bild

Man kann darüber diskutieren, ob man einen solch relativ kleinen Wein unbedingt unter der Flagge "Les Terroirs" segeln lassen muss (meines Erachtens ist das statthaft, weil ich mir einbilde, den Faugères-Schiefer deutlich zu schmecken). Auf jeden Fall hat man hier mehr als einen besseren "Easy-Drinking"-Typus im Glas!

Herzliche Grüße

Bernd

Re: Faugeres

Mi 22. Dez 2021, 10:11

Bernd Schulz hat geschrieben:Man kann darüber diskutieren, ob man einen solch relativ kleinen Wein unbedingt unter der Flagge "Les Terroirs" segeln lassen muss (meines Erachtens ist das statthaft, weil ich mir einbilde, den Faugères-Schiefer deutlich zu schmecken).
Ohne Wein und Winzer zu kennen, halte ich es für möglich, daß das schlicht eine Cuvée aus (möglicherweise Sparer vinifizierten) Parzellen unterschiedlicher Terroirs bzw. hier: Böden sein könnte, womöglich sogar je Rebsorte. Der Begriff sagt nicht unbedingt etwas darüber aus, ob das Ergebnis besonders terroirtypisch ist. /Spekulation

(Lol, die Fehlerkorrektur machte aus "terroirtypisch" .)

In dieser Verwendung ist mir das jedenfalls bisweilen schon begegnet.
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