...ein anstrengender Pinot ist eh kein guter Pinot, egal wie teuer er ist...Ralf Gundlach hat geschrieben:Beim Trinken kommt mir (mal wieder) die Erkenntnis, dass Pinot Noirs aus Burgund nicht unbedingt anstrengend oder teuer sein müssen.
Burgund 2020
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Re: Burgund 2020
Viele Grüße
Erich
Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Re: Burgund 2020
Hallo Erich,EThC hat geschrieben:...ein anstrengender Pinot ist eh kein guter Pinot, egal wie teuer er ist...Ralf Gundlach hat geschrieben:Beim Trinken kommt mir (mal wieder) die Erkenntnis, dass Pinot Noirs aus Burgund nicht unbedingt anstrengend oder teuer sein müssen.
anstrengend im Sinne von fordernd. Gar nicht so negativ gemeint. Bernd könnte dazu locker was schreiben .
Ich habe vor kurzem zwei 22er Nuits St. Georges 1er Crus via Ebay gekauft. Markus, der Ostbelgier meinte nur, dass ich die erst einmal tief vergraben sollte im Keller und die allerfrühestens in 10 Jahren rausholen soll. Im Moment habe ich ja meine erste ernsthafte Phase mit Burgund, die sich wahrscheinlich mit den explodierenden Preisen nicht ewig halten wird. Ich denke mich gerade immer mehr rein und bin schon froh, dass mir Markus, der Ostbelgier mit seiner Erfahrung hilft. Ansonsten ist ja der berühmte Griff ins Klo nicht so weit entfernt. "Inside Burgundy" von Jasper Morris habe ich mir auch bestellt. Dann kann ich auch mal meine eingerosteten Englischkenntnisse aufpolieren. Aber so lange das finanziell vertretbar ist würde ich schon ganz gerne das Burgund mit seinen Appelationen abgrasen, weil mich die Unterschiede interessieren.
Gruß
Ralf
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Re: Burgund 2020
Ralf, puh, du scheinst dich ja bei Markus massiv mit der Burgundseuche infiziert zu haben! Beim Burgenland war und bin ich mit Begeisterung dabei, aber hier- sei mir nicht böse! - mache ich alter Ignorant nicht mit. Weder reizt mich die Landschaft - fraglos eine alte, bedeutende Kulturlandschaft - besonders, noch kann ich mich ansonsten mit der Gegend (in Dijon und Macon war ich immerhin schon mal) so identifizieren wie mit der Ahr, dem Mittelrhein, Franken oder meinetwegen sogar Südtirol. Ich beherrsche die französische Sprache nicht, was eben zu einer gewissen kulturellen Distanz führt und zudem die Eingabe von VKNs manchmal mühselig macht . Und von den Preisen will ich gar nicht erst anfangen...Ralf Gundlach hat geschrieben:Ich habe vor kurzem zwei 22er Nuits St. Georges 1er Crus via Ebay gekauft. Markus, der Ostbelgier meinte nur, dass ich die erst einmal tief vergraben sollte im Keller und die allerfrühestens in 10 Jahren rausholen soll. Im Moment habe ich ja meine erste ernsthafte Phase mit Burgund, die sich wahrscheinlich mit den explodierenden Preisen nicht ewig halten wird. Ich denke mich gerade immer mehr rein und bin schon froh, dass mir Markus, der Ostbelgier mit seiner Erfahrung hilft.
Mag ja sein, dass es im Burgund, wenn man lange genug danach gräbt, immer noch feine Pinots mit einem vernünftigen PLV wie den von dir heute getrunkenen Maransch zu entdecken gibt. Aber es existieren sooo viele spannende Weingegenden in Deutschland und um Deutschland herum....nixe Burgonje mit dem ollen Schulz, oh nein, bleib mir wech damit!
Weit lieber Slowenien!
Herzliche Grüße
Bernd
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Re: Burgund 2020
...na ja, Deutschland kennst Du ja schon in- und auswendig. Und für jemand, der auch gerne Pinots trinkt, müßte auch gerade das Burgund von gesteigertem Interesse sein, jedenfalls geht's mir so, mal ganz ungeachtet der Preise. Aber wenn man die mit einbezieht, wird's auch bei mir ambivalent, aktuell sind deshalb gerade mal 3,9 % meiner Weinchen da her, aber ich bin sehr froh, daß ich wenigstens die habe, denn die Weine von dort sind dann in der Regel schon was deutlich anderes...Bernd Schulz hat geschrieben:Mag ja sein, dass es im Burgund, wenn man lange genug danach gräbt, immer noch feine Pinots mit einem vernünftigen PLV wie den von dir heute getrunkenen Maransch zu entdecken gibt. Aber es existieren sooo viele spannende Weingegenden in Deutschland und um Deutschland herum....nixe Burgonje mit dem ollen Schulz, oh nein, bleib mir wech damit!
...bin gespannt, was draus wird!Ralf Gundlach hat geschrieben: Im Moment habe ich ja meine erste ernsthafte Phase mit Burgund, die sich wahrscheinlich mit den explodierenden Preisen nicht ewig halten wird.
Viele Grüße
Erich
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Re: Burgund 2020
To je dosledno!Bernd Schulz hat geschrieben:Ich beherrsche die französische Sprache nicht,
[...]
Weit lieber Slowenien!
Besten Gruß, Karsten
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Re: Burgund 2020
So, nun ist der erste Wein seit einer Woche im Glas, und was für ein Zufall, es handelt sich ebenfalls um den Maranges Vielles Vignes 2020 von Charleux et Fils. Was soll ich sagen ? Die Begeisterung von Ralf kann ich weitestgehend teilen. Klassische Pinotfarbe, im Duft herbe Kirschen, jene, die die Franzosen Griotte nennen, und ein orientalischer Gewürzbasar. Mit Sauerstoff übernimmt der Basar die Oberhand. Fast erinnert er mich an einen Vosne-Romaneé, da fehlt ihm allerdings etwas Länge. Für seinen Rang und seinen Preis ist das ein erstklassiger Pinot.
Viele Grüße
Markus
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Re: Burgund 2020
Hallo Markus,
wo lag der vom Alkohol her? Ich hatte den 2019er und der hat mich mit seinen (wenn ich mich recht erinnere) 14% fast erschlagen. Ich finde fast nicht schadet einem Burgunder so sehr wie zuviel Alkohol (was aber auch eine persönlich Präferenz bzw. Antipathie ist). Wenn ich das so lese bekomme ich nämlich durchaus Lust auf einen Versuch.
Grüße
Jochen
wo lag der vom Alkohol her? Ich hatte den 2019er und der hat mich mit seinen (wenn ich mich recht erinnere) 14% fast erschlagen. Ich finde fast nicht schadet einem Burgunder so sehr wie zuviel Alkohol (was aber auch eine persönlich Präferenz bzw. Antipathie ist). Wenn ich das so lese bekomme ich nämlich durchaus Lust auf einen Versuch.
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Re: Burgund 2020
Hallo Jochen,
der 2020er hatte 13 Vol. %, was ja heutzutage Standard ist. Natürlich lebt ein Burgunder immer von seiner Eleganz. Aber es gibt auch Exemplare, die hohen Alkohol gut verdauen. Auf der Probe vor 10 Tagen war der Chambolle Musigny 2018 von Lucien Jacob für mich überwältigend schön, trotz 14 Vol. %. Es gibt halt immer solche und solche.
Viele Grüße
Markus
der 2020er hatte 13 Vol. %, was ja heutzutage Standard ist. Natürlich lebt ein Burgunder immer von seiner Eleganz. Aber es gibt auch Exemplare, die hohen Alkohol gut verdauen. Auf der Probe vor 10 Tagen war der Chambolle Musigny 2018 von Lucien Jacob für mich überwältigend schön, trotz 14 Vol. %. Es gibt halt immer solche und solche.
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Re: Burgund 2020
Dieser hier ist aussergewöhnlich im gesamten Burgund-Kontext, aber sehr spannend und schön, ein prima Begleiter zur Entenbrust. Dom. Ferrari: Irancy 2020. Ich mag die Weine aus Irancy, sie sind immer etwas ruppig, aber dafür eigenständig und bieten viel für's Geld. Normalerweise ist da immer etwas Cesar drin, fieser hier ist aber laut Etikett 100 % Pinot Noir. Dunkelfarben, reife Nase nach Schwarzkirsche, Brombeere und etwas Nelke. Das Tannin ist ein wenig schmirgelig, am Gaumen ist er auch tendenziell eher rustikal als fein. Aber eben komplett eigenständig, und daher mag ich ihn sehr.
Viele Grüße
Markus
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Re: Burgund 2020
Ah, Irancy - "roter Saint-Bris" sozusagen (ich weiß, stimmt nicht ganz). Ruppig und schmirgelig beschreibt meine Erfahrungen ganz gut, weshalb ich sie auch nicht weiter verfolgt habe. In anbetracht der Erwärmung und teilweise absurder Preise im "Kernland Burgund" sollte ich vielleicht mal wieder vorbeischauen - danke für die Erinnerung!Ostbelgier hat geschrieben:Dieser hier ist aussergewöhnlich im gesamten Burgund-Kontext, aber sehr spannend und schön, ein prima Begleiter zur Entenbrust. Dom. Ferrari: Irancy 2020. Ich mag die Weine aus Irancy, sie sind immer etwas ruppig, aber dafür eigenständig und bieten viel für's Geld. Normalerweise ist da immer etwas Cesar drin, fieser hier ist aber laut Etikett 100 % Pinot Noir. Dunkelfarben, reife Nase nach Schwarzkirsche, Brombeere und etwas Nelke. Das Tannin ist ein wenig schmirgelig, am Gaumen ist er auch tendenziell eher rustikal als fein. Aber eben komplett eigenständig, und daher mag ich ihn sehr.
Aber - ist César wirklich quasi die Regel? Kommt vor, aber so durchgehend verbreitet ist sie dann doch nicht, oder?
Besten Gruß, Karsten