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Burgund 2017

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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Herr S.

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Burgund 2017

BeitragSa 14. Nov 2020, 18:51

Moin zusammen,

gerade im Glas:

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Vermutlich wirklich ein wenig zu jung geöffnet, passte der Wein zum Wollschwein sehr gut.

Viele Grüße,
Björn
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Lorne Malvo

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Re: Burgund 2017

BeitragSa 21. Nov 2020, 11:30

Domaine de Chassorney – Hautes Cotes de Beaune – Puix de Chauts 2017

Helles, nur leicht durchscheinendes Purpurrot
Sehr offene Nase mit hellroter Kirsch und Johannisbeerfrucht, einer sehr prägnanten floralen Rosenwasserseifennote, dazu etwas ganz leicht Nougat-Karamellartiges und nur ganz wenig Unterholznote. Die Nase changiert während 1-2 Stunden. Spannend.
Auch am Gaumen zeigt dieser Hautes Cotes sofort eine gewisse Substanz mit heller, floral begleiteter Kirschfruchtigkeit und nicht schwächlichem Körper, durchaus ausdrucksstarker Säure, feinem Tanningerüst, das voll trinkreif ist.
Im nicht sehr langen Abgang dann auch noch etwas frisch Kräutriges. 89-90+P.

Interessant, wie sich das in 2-3 Jahren entwickeln wird.

Ich finde den Wein wirklich spannend und auch recht komplex. Im Abgang fehlt dann etwas Länge für noch höhere Spähren. Wieder mal eine sehr interessante Erfahrung mit naturbezogenem Wein. Aromatisch mag ich die floralen Töne nicht ganz so gern, wenn sie so ausgeprägt sind und es würde nicht mein Lieblingswein, aber schon klasse, was die Domaine da aus so einer wenig beleumundeten Lage rausholt.
Überhaupt kein Nullachtfuffzenn Hautes Cotes. Allenfalls der Abgang weißt darauf hin, dass wir hier keinen Volnay gehobeneren Formats im Glas haben.
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EThC

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Re: Burgund 2017

BeitragSa 21. Nov 2020, 13:10

Lorne Malvo hat geschrieben:Interessant, wie sich das in 2-3 Jahren entwickeln wird.

...die Jungspunde der von mir neulich aus der wohl gleichen Quelle erworbenen Chassorneys werde ich noch etwas liegen lassen, aber die Beschreibung hört sich ja erst mal nicht schlecht an. :D
Ich werde mich aus der Lieferung wohl in nächster Zeit zuerst am 2013er Volnay vergreifen, ggf. auch an dem ein oder anderen Fläschchen aus dem Jura...
Viele Grüße
Erich

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Lorne Malvo

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Re: Burgund 2017

BeitragSa 21. Nov 2020, 15:50

Hallo Erich,
ja 2013 Volnay ist sicher gut trinkbar.
Aber viele Volnay zeichnen sich eh durch zumeist auch frühe, aber dennoch lange Trinkfenster aus.

Einen Hautes Cotes de Beaune trinkt man ja allgemein recht jung.
Aber bei dem 2017er der DdCh ist sicher noch einiges an Lagerfähigkeit drin, wenn man den Wein auch jetzt schon gut antrinken kann.

...ich war halt auch etwas neugierig. 8-)

Die 17er Volnay lasse ich sicher auch mind. noch 2-4 Jahre liegen vor dem ersten Angang.
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amateur des vins

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Re: Burgund 2017

BeitragMo 7. Dez 2020, 23:23

Ich habe endlich geschafft, ein paar aktuelle Bachelet-Monnot zu ordern. Bei der Frage, zwei Flaschen horizontal oder vertikal zu vergleichen, gewann die Horizontale:

Bachelet-Monnot, Maranges 1er Cru La Fussière 2017
Bachelet-Monnot, Saint-Aubin 1er Cru En Remilly 2017

Beide habe ich auch noch als 2018er vorliegen; auch die werden in nicht allzuferner Zukunft angetestet.

Der Maranges zeigt sich fahlgelb und brilliant. In der Nase Kalk, ein wenig Schießpulver, "helle" Frucht: Ananas, Zitrone, auch ein Hauch grün (Limette). Wirkt straff. Am Gaumen schöne Textur, ganz leicht cremig, knackige Säure und ein paar sehr dezente Tannine. Wieder die hellgelben Aromen der Nase.

Der Saint-Aubin zeigt sich strohgelb, also minimal dunkler, aber ebenso brilliant. Auch hier die Nase leicht reduziert. Der Wein wirkt im Vergleich intensiver, dichter, dunkler und erdiger. Die Frucht geht eher Richtung Physalis, Quitte und sogar ein wenig Orange. Die Säure ist frisch, aber nicht knackig. Die Aromen sind am Gaumen diegleichen wie in der Nase. Im Abgang ganz leichte herb-bittere Note.

Am zweiten Tag haben sich beide ein wenig angenähert, aber der Grundcharakter bleibt. Beim Maranges wirkt die Säure heute eine Spur weniger knackig. Beide sind runder und zugänglicher geworden, ohne aber die leicht reduzierte Straffheit abzulegen. Erfreulich: 13,5% sind bei beiden unauffällig.

Die Weine sind sich so ähnlich, daß Mme sie nicht oder nur punktuell unterscheiden konnte. Bei einem kleinen Blindtest konnte ich aber die Gläser im Vergleich reproduzierbar identifizieren, obwohl es besonders am zweiten Tag schon etwas Konzentration erforderte.

Beides sind sehr gute Jungweine. Wenn mich aber die Erinnerung nicht trügt, können beide in puncto Druck und Komplexität nicht ganz mit dem 2016er Fussière mithalten. Der Saint-Aubin ist vor allem etwas kräftiger und "dunkler", die Stilistik ist aber diegleiche. Er ist noch etwas jugendlich-unruhiger als der Maranges. Da er auch noch rund ⅓ mehr kostet, finde ich den Maranges in diesem Moment etwas attraktiver.
Besten Gruß, Karsten
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stollinger

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Re: Burgund 2017

BeitragMo 28. Dez 2020, 11:43

Den gabs an Heiligabend, konnte nicht wirklich begeistern.

Domaine Rapet Pere&Fils - Chorey-les-Beaune - Vieilles Vignes - 2017:

Bild

Die Frucht ist recht schön, klar und sauber, nett suplementiert von den Schokoladen-Kakao-Aromen. Aber um den Wein gut zu finden, hat er mir zu viel Alkohol für die geringe aromatische Dichte. Er hat so eine alkoholische Leere, erinnert etwas an einen Kirschlikör. Auf der Flasche sind 13.5% angegeben, ich vermute abgerundet.

Grüße, Josef
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Frankie Wilberforce

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Re: Burgund 2017

BeitragMi 17. Feb 2021, 21:28

Die letzten Tage im Glas gehabt, einen noch jungen aber schon sehr leckeren Les Naugues, Mercurey, 1er Cru von der Domaine Jeannin Naltet
mittlere Farbe, rotbeeriger Duft mit Vanille, am Gaumen ist er kräftig, zupackend, salziges Grapit, saftig, rotbeerig, noch leicht raue Tannine, mittellanger Abgang. Darf gerne noch 4 bis 6 Jahre liegen.
Verdiente 90+FW Punkte.
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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EThC

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Re: Burgund 2017

BeitragSa 27. Feb 2021, 17:04

...Wärme und Kühle in einem Wein:

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Viele Grüße
Erich

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LaVo

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Re: Burgund 2017

BeitragMi 31. Mär 2021, 15:56

Hatte vor knapp zwei Wochen folgende Weine im Glas aus 2017 im Glas (port_ellen fragte an anderer Stelle nach weiteren Erfahrungen mit Weinen von Èric Forest):

Éric Forest, Macon-Vergisson, Sur la Roche, weiß
Auch dieser Wein von Forest konnte mich vollends überzeugen, wie zuletzt schon der 15er Pouilly Fuissé La Roche.
Vom Stil her ganz anders, gemacht für den relativ schnellen Genuss, wobei der Wein bestimmt einige Jahre gelagert werden kann. Aber bereits jetzt war er toll. Für mich kein spürbarer Holzeinsatz, eine deutlich spritzigere Säure, viel mehr auf der Seite von frischer Frucht, Limette und Holunder.
Im Vergleich zum PF ein Leichtgewicht, im Geschmack sehr geradlinig und lang, aber auch deutlich weniger komplex als der PF, der noch deutlich zulegen wird, wenn das Holz in ein paar Jahren besser eingebunden sein wird. Ich werde definitiv beide Weine nachkaufen (muss beim PF zwischenzeitlich leider auf einen anderen Jg. ausweichen) und auch andere Weine des Winzers bestellen.

Francois Lumpp, Givry Premier Cru, A Vigne, rot
Diesen Wein habe ich auch schon vor längerer Zeit getrunken. Sehr dezenter Holzeinsatz, Kraft ohne Ende. Zudem in der Nase und im Mund eine Fruchtbombe (v.a. Himbeere, Johannisbeere), die ich so noch nie bei einem Burgunder hatte. Der Wein wurde geöffnet zu Entrecote, passte daher zu meiner Verwunderung leider gar nicht. Werde den Wein nächstes Mal zu Wild (Hirschrücken o.ä.) einplanen. Da wird er wunderbar zu passen. An sich ein toller Wein zu dem falschen Essen.

So, jetzt freue ich mich zum Urlaubsbeginn auf einen Bourgogne Tonnerre, Les Boutots, 2016 von Piuze.
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amateur des vins

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Re: Burgund 2017

BeitragSa 10. Apr 2021, 11:11

Es hat sich alles etwas hingezogen, aber letztlich hat unsere Sammelbestellung bei der Domaine Boussey geklappt und die Weine sind eingetroffen. Während die meisten noch ein bißchen warten müssen, bis sie die Weine in den Händen halten, habe ich schonmal angetestet:

Dom. Boussey, Monthelie 1er Cru Sur la Velle 2017 & 2018

Beider Robe zeigt ein ziemlich sattes Strohgelb bzw. sehr helles Goldgelb.
In der Nase ist 2017 mäßig reduziert, zeigt sehr dezente Vanille und ganz leicht süßlich-florale Noten. Ein wenig weißen Pfirsich und gelbe Birne finde ich, aber insgesamt ist der Wein schon auch mineralisch. 2018 ist erheblich kräftiger und üppiger. Da ist etwas mehr Phenolik, und ich finde ein wenig mehr Vanille sowie Brioche und sogar einen Hauch Zimt(!).
Am Gaumen empfinde ich 2017 cremiger, als es die Nase annonciert (Bâtonnage?). Ausreichende, eher milde Säure. Wieder diese süßlich-florale Note; wirkt trocken, aber vielleicht nicht staubtrocken(?). Auch 2018 bestätigt die Nase: Etwas Phenolik ist im Spiel, aber nicht viel; kommt im Abgang nochmal leicht wieder, aber kein Vergleich mit manchen Fränkischen Silvanern. :twisted: Zwar kräftig, aber nicht adipös und mit gutem Trinkfluß.

[+1d] wenig verändert
[+2d] Heute doch etwas in die Breite gegangen; könnten fokussierter sein.

Die Weine zeigen deutlich die unterschiedliche Jahrgangscharakteristik, und doch meine ich eine Handschrift zu erkennen. Sie sind keine Extremisten, weder in die fette noch in die karge Richtung. Die Tendenz geht allerdings schon zum Cremigen: BSA und Hefestand lassen grüßen. Die Weine gefallen mir ganz gut; ich mag's ja balanciert. Zur Seezunge würde ich sie vielleicht nicht unbedingt reichen, aber zu einem Wels, Kaninchen oder Pilzrisotto kann ich sie mir gut vorstellen. Der bei mir unvermeidbare :roll: Vergleich mit Joblot (zu fast identischem Preis) geht dann doch recht deutlich zugunsten letzterer aus, aber Spaß hatte ich allemal, und freue mich auf die weiteren Flaschen.
Besten Gruß, Karsten
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