EThC hat geschrieben: Aber irgendwie kann ich mich bis jetzt nicht mit denjenigen der neuen Verschlüsse anfreunden, bei denen der Wein in Kontakt mit Kunststoff steht.
Da wird's dann allerdings echt schwierig: bei praktisch allen "neuen Verschlüssen" (von denen einige nicht mehr ganz so neu sind) steht der Wein in Kontakt mit Kunststoff.
Schrauber und Kronkorken / Stainless Cap: das Dichtelement ist hier immer Kunststoff, im preisgünstigen Bereich geschäumtes PE, im höherwertigen Bereich Saran (PVdC) oder eine Saran/Zinn-Folie, oder Kompositfolien aus Lagen mehrerer unterschiedlicher Kunsststoffe. Jedenfalls ist der Wein bei liegender Lagerung immer im direkten Kontakt mit Kunststoff.
Glasverschluss / Vinolok: auch hier dichtet nicht Glas auf Glas (dazu müsste man Flasche und Verschluss wie bei Laborglaswaren einschleifen, was viel zu teuer wäre); das tatsächliche Dichtelement ist hier ein Kunststoffring aus PVdC. Die Kontaktfläche zum Wein ist zwar geringer als beim Schrauber, aber eben auch nicht null.
Konglomeratstopfen / DIAM etc.: die Korkschnipsel sind mit Kunststoffen agglomeriert. Von DIAM gibt es allerdings auch eine Variante, bei der mit natürlichen Wachsen und Harzen gearbeitet wird.
Diverse Plastikzapfen: entfallen offensichtlich.
Eigentlich bleibt da für Dich nur der Naturkorken als Alternative. Wobei, so "natürlich" ist der heute auch nicht mehr. Die weitaus meisten Korken werden heute zur Verbesserung der Maschinengängigkeit silikonisiert, und im Hochpreisbereich zur Erhöhung der mechanischen Stabilität und Reduktion von Oberflächenunregelmäßigkeiten vorher noch mit einer dünnen Schicht PE versehen. Das sieht dann immer noch Natur aus, aber der Wein kommt halt auch hier mit synthetischen Polymeren in direkten Kontakt.
Gruß
Ulli