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Burgund 2014

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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Michl

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Re: Burgund 2014

BeitragSa 12. Okt 2019, 18:53

Eigentlich wollte ich den folgenden Wein auch als einen Wein vorstellen, der trotz seiner Herkunft mit gutem PGV aufwarten kann. Jetzt sehe ich, dass der 16er aktuell mit 22,50 € gehandelt wird, was dann doch teuer wäre. Ich meine mich jedoch zu erinnern, für den 14er weniger als 15 Euro bezahlt zu haben. Wie dem auch sei, der Wein gefällt mir sehr. Klar burgundischer Charakter, bescheiden, großartig definiert.

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Viele Grüße

Michl
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EThC

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Re: Burgund 2014

BeitragSo 5. Apr 2020, 17:55

...wenn man nicht gerade T-Bone-Steaks grillt, paßt das hier auch sehr schön:

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Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
DAS EWIG GESTRIGE
was immer war und immer wiederkehrt und morgen gilt, weil's heute hat gegolten.

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Kle

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Re: Burgund 2014

BeitragSo 12. Apr 2020, 11:27

Erlebnisreich war: Domaine Jean Tardy, Bourgogne Hautes-Côtes de Nuit, Cuvée Maëlie 2014.
Der erste Schluck gleich sehr bestimmt, auch wegen einem Säureschauer, der Respekt aufkommen lässt. Überraschende Wende zu intensiven Himbeer- und Erdbeer-Aromen, etwas mollig, nie weichlich, in fester Struktur und wunderbar würziger Säure. Es kommen dann dunklere Beeren-Aromen und Tannine zum Zuge. Cuvée Maëlie besitzt einen ernsten Kern, um den sich wohlig-fruchtige Noten gezügelt bewegen. Worin er seiner Preisklasse unter 20 Euro entspricht, ist ein Mangel an Komplexität und Subtilität. Dafür beeindruckt er durch dichten Trinkfluss, bei dem Tannine, Säure, herbe Waldbeeren und auch Bitternoten eine immer größere Rolle spielen. Dies lässt ihn später zusammengeschrumpft, rau und eindimensional erscheinen.
Die nächste Phase versöhnt wieder. Der Geschmack ist neu aufgeblüht, runder und gefälliger geworden. Bei nach wie vor fester Statur mit guter Säure stehen milde Sommerfrüchte im Vordergrund. Zum Schluss fallen herbstliche und überreife Aromen auf. Inclusive einem Bonuspunkt für die Originalität würde ich 88 Punkte vergeben.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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AmonA

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Re: Burgund 2014

BeitragMo 13. Apr 2020, 20:45

heute mal was Leichtes:
Clos de la Perrière 2014, Domaine Joliet.
sehr transparentes granatrot, Rosenduft, etwas Paprika, Hauch Vanille, rote Früchte, auch am Gaumen, frische Säure, kann noch lagern.
Ein sehr schöner, filigraner Wein. Sollte man besser solo (also ohne Essen) geniessen. Tja, der Preis, aber angesichts der schönen Holzkiste evtl. akzeptabel! :mrgreen:
Grüße
AmonA (aka Volker)
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AmonA

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Re: Burgund 2014

BeitragSo 19. Apr 2020, 16:56

Gestern und heute im Glas:
Nuits St. Georges, Domaine Henry Gouges
P&P recht helles kirschrot, kaum Geruch, feines körniges Tannin, noch kurzer Abgang, verspricht dennoch einiges…24 h später tiefere Farbe (? *), ätherische“ Pflaume, Sauerkirschen, am Gaumen kaum Frucht, aber mineralisch, später kommen doch Sauerkirschen langanhaltend durch.
Gerade bei solchen Weinen, die nicht von Anfang an alles preisgeben, macht es Spass die Entwicklung über die Jahre zu verfolgen.
Aus diesem Wein wird noch was - hoffentlich! :mrgreen:

*) die erste Verkostung war spät am Abend. Da kann es schon passieren, dass man sich in der Farbe vertut :roll:
Grüße
AmonA (aka Volker)
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Lorne Malvo

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Re: Burgund 2014

BeitragFr 10. Jul 2020, 20:38

Das Wetter treibt den Rotwein rein. :D

Gerard Seguin - Craipillot 1er Cru 2014

Kaminrot, leichte Randaufhellung, schon leicht rostbraune Reflexe
Vom Start weg sehr offene Nase. Enorm duftig, geprägt von frisch zerdrückten Erdbeeren und
einer deutlich floralen Veilchen-Note. Auch etwas Grafit und Minze findet sich. Wirklich schön. Am Gaumenauftakt zunächst sehr verhalten auftretend geht er ziemlich straight und ohne großen Druck über die Zunge. Aromatisch kommen Sauerkirschen hinzu und zum langen Ende versöhnt er dann mit etwas Salzlakritz
und prägnantem, aber auch leicht staubigem Säuregerüst und guter Länge. Hat die Gevrey Herzhaftigkeit und mutet sehr „klassisch“ an. Die Taninne schon sehr feinkörnig für das junge Alter.
Am Gaumen fehlt mir etwas Fleisch und innere Dichte, ansonsten wird er seinem Status durch Nase und Abgang schon noch gerecht.
90 P
Craipillot ist eine sehr kühle Gevrey Lage direkt am Ausgang des Lavaut-Tals mit hohem Kalksteinanteil. Das kann man an dem Wein auch gut nachvollziehen. 2014er trinke ich eigentlich derzeit sehr verhalten, da einige meiner 14er Burgunder in letzter Zeit etwas verschlossen waren und Zeit brauchen. Das ist bei diesem 1er Cru nicht der Fall. Eventuell harmonisiert sich der Gaumen noch in den nächsten Jahren und das Bild wird etwas stimmiger.
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Lorne Malvo

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Re: Burgund 2014

BeitragMi 30. Dez 2020, 12:50

Nicolas Rossignol-Volnay 1erCru - En Chevret 2014

Transparentes Rubinrot
Noch etwas jung. Braucht derzeit 2h Luft, ist dann aber da.
Sehr schöne typische Nase mit hellen Früchten aus der Himbeerecke,
dazu fein eingebundene Blüten und etwas Lorbeerblättern. Mittlere Komplexität.
Der Gaumen im Antritt schon das Volnay Feine zeigend, aber rauscht dann ab mit einer markanten Säure. Bleibt auf der roten Seite, süß-saure helle Beeren-Früchte, eine kleine Spur Süßholz und Veilchen.
Verabschiedet sich dann durchaus lang mit vibrierender, mineralischer und doch kerniger Säure, die von einer leichten Wachholdernote begleitet wird. 91-92P.

Der Wein zeigt einerseits schon feines Volnay, andererseits steht dem mittleren eleganten Extrakt durch die (fast zu) markante Säure auch etwas Rustikales gegenber. Tannin-Struktur und Holzeinsatz gefallen. Kann sicher auch noch 5 Jahre reifen in Richtung Optimum.
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port_ellen

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Re: Burgund 2014

BeitragSo 7. Feb 2021, 22:38

Sylvain Pataille, Marsannay "La Montagne", 12.5 %

hell, erster brauner Rand.
ziemlich komplexer und tiefer Duft, Kirsche und Cassis mit Holz (dezent Vanille, Tabak).

auch im geschmack erst duftig-komplexe mischung, dann aber sehr starkes und bitteres tannin (nicht entrappt ?), fast krautig, "sauer", etwas flüchtige Säure dazu, ziemlich spezielle mischung, auch holzig.

ein tick mehr süße/fülle/alkohol täte dem trinkfluss gut...

in "burgund 2012" findet sich:
Sylvain Pataille "La Montagne"
Ätherische Stängelnase, mehr Cassis als Blaubeere und Kirsche, ein Anflug von getrockneter Tomate in der Nase. Im Mund eher opulent Cassisfrucht, eukalyptisch-kräuterig, cremig und recht lang, zurückhaltender Gerbstoff. Sehr fein, trinkt sich wie von selbst, und ist im Vergleich zum vor zwei Wochen getrunkenen Clos du Roy doch etwas süßer und stämmiger (der Clos war kalkig, nervig, stark).
Exzellenter Wein aus dem Marsannay, exzellentes PLV für Burgund!


der 2014er ist durchaus nervig und spannend, aber nun gar nicht opulent oder cremig oder süßer oder gar fein...

m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Frankie Wilberforce

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Re: Burgund 2014

BeitragDi 30. Mär 2021, 14:02

Die letzten Tage im Glas gehabt einen roten Givry, 1er Cru, Clos Du Cellier Aux Moines von der Domaine Thenard, 2014 oder wie auf dem Etikett draufsteht ein bevorzugter Wein von König Heinrich IV.
Eiin schöner aromatischer Rotwein, schlank und der lecker schmeckt. Ein netter Esensbegleiter zu Huhn und Fisch oder auch als Solist.
Hier verdiente 89 FW Punkte.
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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Lorne Malvo

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Re: Burgund 2014

BeitragDo 22. Apr 2021, 20:23

Frederic Magnien- Gevrey Chambertin-Les Seuvrées

Kräftiges Rubinrot, leichte Aufhellung

Schöne verbundene Burgundernase mit recht prägnentem roten Fruchtausdruck, etwas herbe Kräuter
(Richtung Lorbeer) und leichtem Unterholz.
Zeigt auch am Gaumen viel Fruchtausdruck ohne Kitschfaktor mit dunkler Sauerkirsche, auch herben roten Früchten, ziemlich sanfte Taninne, im Nachklang auch etwas Wachholdernoten, etwas Würze, mittlere Säure und Länge.
89-90P.

Insgesamt ein gelungener, im guten Sinne angenehmer Burgunder aus einer interessanten Village Lage, der vor einigen Jahren in Bioqualität auch noch als gut bezahlbar gelten konnte.
Etwas modernere Stilistik, die nicht mehr so mein Beuteschema ist, aber insgesamt balanciert und nun in guter Trinkreife.
„Weine nicht, weil es vorbei ist, sondern lächle, weil es schön war.“
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