Re: Burgund 2013
Verfasst: Sa 13. Jul 2019, 13:44
Michl hat geschrieben:Lieber Rolf,
ich weiß nicht, ob ich in deinem Fall jetzt Eulen nach Athen trage, dir das also alles bekannt ist, aber bei Kierdorf bekommst du mit den besten Überblick über das aktuelle Preisgefüge für Burgunder in Deutschland (jedoch ohne Lécheneaut). Die Preise spiegeln nach meinem Empfinden sogar die jeweilige Nachfrage nach den Jahrgängen. Natürlich ist Burgund mittlerweile teuer, dennoch war ich im Einstiegsbereich gar nicht so häufig enttäuscht, wie nach der "Minenfeld-Theorie" zu erwarten gewesen wäre. Sie stimmt für mich allenfalls, wenn man vom deutschen Spätburgunder her kommt und einen extraktsüßen, nicht zu säurestarken, gerne holzlastigen Wein erwartet und mit kernigen Noten Probleme hat. Tendeziell bepunkte ich diese Weine im Schnitt zwar vielleicht etwas höher, als die französischen Einstiegsweine, charakterlich gefallen mir die burgundischen Vertreter aber häufig deutlich besser und Punkte sind eben nicht der Maßstab für die jeweilige Qualität des Weines. Er muss zur Situation passen. Vielleicht findest du dort ja auch etwas, das dich mal wieder reizt.
Burgund ist für mich - aber das habe ich ja schon in anderen Zusammenhängen gesagt - nicht zu ersetzen, insbesondere vielleicht sogar in weiß. Ich kenne und schätze mittlerweile nicht wenige deutsche Chadonnays, aber eben nur für ihre Eigenart. Im direkten Vergleich kommen für mich die wenigsten ans Burgund ran. Und Marko (war es, glaube ich, auf eurer Probe) hat den entscheidenen Grund für mich wunderbar auf den Punkt gebracht: Es sind tendenziell lautere Weine. Müsste ich mich entscheiden, würde ich mich in den mir zugänglichen Preisklassen immer für Burgund entscheiden.
Lieber Michl,
ich verstehe leider nicht Deine lange "Antwort", ich wollte Dir nur sagen dass Du einen Wein von einem seit Jahrzehnten Top-Erzeuger (und von mir sehr geschätzt) in Nuits-St-Georges getrunken hat.
Ich habe überhaupt nichts über Deutschland vs. Burgund angesprochen.
Gruss
Rolf
PS. Wegen Deine Erwähnung von unserer Frankfurt Ch-Probe, kann ich Dir sagen dass wir einige Weine hatten wo alle um den Tisch überzeugt waren dass ein Deutscher ein Burgunder war und auch umgekehrt dass ein Burgunder ein Deutscher war. So einfach war es wirklich nicht immer das Ursprungsland einzuordnen. Das wirst Du auch sehen wenn Du meine und Marko's VKN für die individuellen Weine liest.