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Burgund 2011

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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octopussy

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Re: Burgund 2011

BeitragSa 8. Jun 2013, 20:58

Hallo Stefan,

danke für die Notizen. Ja, leider konnte ich nicht. Aber ein paar De Villaines schlummern hier schon im Weinregal. Am Freitag gab es bei mir aber auch 2011er Burgunder, jedoch in weiß. Den Namen Charles Audoin hatte ich schon ein paar Mal gelesen, aber noch nie einen Wein der Domaine getrunken. Der 2011 Marsannay Blanc war durchaus gut, natürlich noch sehr jung, aber vielleicht auch nicht mit dem ganz großen Alterungs- und Verbesserungspotenzial gesegnet. Andere weiße Marsannays haben mir besser gefallen.

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Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Burgund 2011

BeitragMo 8. Jul 2013, 11:03

Hallo zusammen,

der Jahrgang 2011 scheint mir medial mittlerweile durchgekaut. Das Marienkäfer-Grüne-Noten-Thema scheint auch erstmal durch zu sein. Alle warten auf 2012. Ich kann nach den bisher probierten Weinen weder erkennen, dass der Jahrgang besonders brilliant wäre, noch dass er besonders mittelmäßig wäre. Jetzt kurz probiert:

Bachelet Monnot - 2011 Chassagne Montrachet. Ich bin großer Fan der Domaine, den Chassagne hatte ich bislang noch nicht aus anderen Jahrgängen. Dieser Wein wirkte auf mich noch nicht 100% beisammen und - gerade im Vergleich mit den Puligny Montrachet Village Weinen ein klein bisschen weniger dynamisch. Aber wer weiß, wie er sich noch entwickelt?

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Nathalie & Sylvain Langoureau - 2011 St. Aubin 1er Cru Bas de Vermarin à l'Est: Dieser Wein ist deutlich dynamischer und spannungsreicher, springt einen regelrecht an, hat eine sehr kräftige Säure, aber auch genügend Substanz, dass die Säure nicht unangenehm hervorsticht. Ein sehr guter St. Aubin zum guten Preis.

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Celine & Vincent Dureuil - 2011 Bourgogne Blanc: Das ist der absolute Kracher. Die Reben stehen in Puligny-Montrachet (Parzelle "La Combe"), sind aber nicht für die Puligny Village AOC klassifiziert. Ich will auch nicht behaupten, dass man hier einen "Mini Puligny" im Glas hat, aber der Wein ist für einen Bourgogne Blanc und auch für den Preis (13,50 Euro) schon extrem fein und gut. Dezentes und feines Holz, leichte Spontangäraromen, viel Spannung.

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Jean Tardy & Fils - 2011 Nuits St. Georges "Bas de Combe" VV: Während die anderen 2011er Jean Tardys neulich etwas vom Transport irritiert gewesen zu sein scheinen, war dieser hier deutlich entspannter. Sehr fein, sehr erdig, eher schlank.

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Francois Bertheau - 2011 Chambolle-Musigny 1er Cru: Diesen Wein hatte ich vorher schon aus 2008 und 2010 probiert und der 2011er gefiel mir auf jeden Fall besser als der 2010er, vielleicht sogar einen Tick besser als der 2008er. Auf jeden Fall ist das ein ganz wunderbar duftiger, zarter und eleganter Chambolle-Musigny, leider nicht ganz billig, aber wirklich ausgezeichnet.

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Beste Grüße, Stephan
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port_ellen

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Re: Burgund 2011

BeitragFr 16. Aug 2013, 15:05

lieber stephan,
darf ich nachfragen, wo du die beschriebenen weine erstanden oder probiert hast ?
ich würde gerne in die weisse burgunderwelt / chardonnays einsteigen, erstmal so um die 15 euro. hast du da tips für mich ?
gruss, matthias
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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octopussy

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Re: Burgund 2011

BeitragFr 16. Aug 2013, 15:44

port_ellen hat geschrieben:darf ich nachfragen, wo du die beschriebenen weine erstanden oder probiert hast ?
ich würde gerne in die weisse burgunderwelt / chardonnays einsteigen, erstmal so um die 15 euro. hast du da tips für mich ?

Hallo Matthias,

die oben stehenden Weine gibt es bei Norbert Müller (http://www.burgunder-suesswein.de). Aus seinem Sortiment kann ich in der Preisklasse bis 15 Euro auf jeden Fall den Bourgogne Blanc von Bachelet-Monnot empfehlen. 2011 kenne ich noch nicht, aber aus vergangenen Jahrgängen ist der Wein immer sehr gut gewesen. Ein Musskauf ist der Bourgogne Blanc von Vincent Dureuil, falls es ihn noch gibt. St. Aubin Villages (15,50 Euro) von Sylvain Langoureau ist auch gut, wobei ich auch dort den 2011er nicht kenne.
Beste Grüße, Stephan
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Créot

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Re: Burgund 2011

BeitragSo 25. Aug 2013, 21:29

Ein Anachronismus bei Pinard macht einem die Preisentwicklung im Burgund in der Spitze recht schmerzhaft bewusst! Zunächst der Text bei Pinard zu Comte Liger-Belair (ich tippe mal: 2007 oder 2008):

"P.S.: Märkte bilden immer auch die Nachfrage nach Weinen ab und die Wertschätzung der Kunden. In den USA und Großbritannien werden die grandiosen Pinot Noir von Liger-Belair bereits zu Preisen gehandelt, die denen von Romanée-Conti ähneln. So kostet der La Romanée bei einigen Händlern 1.800 Euro! Doch diese Preise werden nicht vom Gut, das eine sehr maßvolle Politik betreibt, vorgegeben. Hier sahnen andere den Rahm ab. Pinard de Picard wird sich wie stets nicht an diesen Spekulationen beteiligen, sondern alle Weine von Liger-Belair normal fair kalkulieren."

Dann der eigene "fair kalkulierte" Preis:
Comte Liger-Belair, La Romanée Grand Cru, rouge 2011 (1890,00 Euro )

Rächt sich, wenn man seine Winzerbeschreibungen ein paar Jahre lang nicht ändert...

Da es für mich sowieso jenseits ist, fand ich's ganz lustig.

Grüße
Stefan
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nougat

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Re: Burgund 2011

BeitragMi 25. Sep 2013, 07:48

Bei meinem örtlichen Weinhändler gab es am Mo die Jahrgangsprobe Burgund 2011 mit 13 Weißen und 21 Roten. Viele Weine belanglos, ausnahmslos die einfachen Bourgogne und viele Village. Die eh schon überteuerten Trinkbaren wurden noch mal teurer. Lächerlich
Grüße
Martin

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Oh Dae-Su

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Re: Burgund 2011

BeitragMi 25. Sep 2013, 08:19

Hallo Martin,

ich würde es zwar nicht ganz so fomulieren wollen - wobei das mit den Preisen schon - ;) , doch letztendlich stimme ich deiner Grundaussage zu. Anhand der Probe am Montag und einer anderen Probe vor wenigen Wochen sehe ich, natürlich total verallgemeinernd formuliert, diesen Jahrgang als nicht sehr kaufanimierend. Es hat bei nahezu allen Weinen an Tiefe und Körper gemangelt. Viele Weine präsentierten sich irgendwie wie glattgebügelt und etwas perspektivarm. Naja, das ist meine persönliche Empfindung ... letztlich Schade!
Mal schaun wie sich der Jahrgang so entwickeln wird ...

Eigentlich haben mir nur die Weine von Bruno Clavlier zugesagt, obwohl die sonst so garnicht mein Ding sind. Die Preisgestaltung des Weinguts ist natürlich sehr ambitioniert :?

Besten Gruss

Chris
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sabul

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Re: Burgund 2011

BeitragMi 25. Sep 2013, 12:08

# Nougat

Um welche Weine handelt es sich denn konkret?

Grüße sabul
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nougat

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Re: Burgund 2011

BeitragDo 26. Sep 2013, 07:48

Weiß:
Domaine De Moor, Bourgogne Chitry ein grob gestrickter Geselle, mit dem ich nichts anfangen konnte
Domaine Chevrot, Bourgogne Hautes Cotes de Beaune blanc braves Weinchen, etwas steinige Aromatik, etwas Frucht etwas mineralisch. Trinkbar.
Domaine la Soufandiere & Bret ,Vire-Clesse Verchere und Pouilly-Vinzelles Longeays La Soufrandiere Ersterer mit ‚nasse Steine’ Aromatik im Vordergrund, der Zweite fruchtbetont. Beide vollmundig mit guter Länge, der Zweite dabei feiner und mineralischer. Der machte schon Spaß. Für 26,40 EUR aber indiskutabel.
Domaine Bruno Colin, Bougogne trinkbar, Chassagne-Montrachet im Barrique eingekerkert, hatte bei Sonnenlicht Mühe, in Bewegung zu kommen und verblieb träge im GlasPuligny-Montrachet 1er Cru La Truffiere Na endlich ein Wein, der mit großem Genuss zu trinken ist. Das Holz viel besser eingebunden, subtile tiefe Frucht, Rauch, Würze, feine Mineralik, gute Länge. Hier hatte man das Gefühl, diesen Stil gibt es nur im Burgund. Jetzt waren wir aber schon bei 83 Euronen :roll:
Domaine Jean Noel Gagnard hatte mit Bourgogne Hautes Cotes de Beaune Sous Eguison einen eleganten und soliden Vertreter am Start und mitChassagne-Montrachet 1er Cru Les Chenovettes sogar einen bemerkenswert Guten. Bei diesen Weinen stimmte das Preisgefüge, absolut gesehen aber auch grenzwertig.
Meursault liegt mir pers. nicht so, vielleicht tu ich den Weinen von Pierre Morey unrecht. Der Merusault mit steiniger Aromarik, fest und streng auch am Gaumen und gutem Druck und Länge. Ich behaupte aber, auch wer diesen Stil bevorzugt, würde keine 53 EUR für solch einen passablen Wein hinblättern. Der Meursault Les Tessons konnte m.M. nach keinen draufsetzen.

Rot folgt.
Grüße
Martin

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Herr S.

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Re: Burgund 2011

BeitragDo 26. Sep 2013, 09:38

Hallo Martin,

ich bin wirklich schockiert ob des Preisanstiegs bei gewissen Weinen bei maximal gleichbleibender *räusper* Qualität im Jahrgang :shock: . Mir sind die Preise bei Jena-Paul-Magnien auch schon arg aufgestoßen, extrem hohe Aufschläge zu 2010 (ich hatte mal was zwischen 10-20%) errechnet. Schauderhaft. Könnte wieder eine Region werden, die zwar liebgewonnen (habe sogar dort studiert) aber nicht mehr finanzierbar ist, frei nach dem Motte "Die Karawane zieht weiter". Eigentlich wollte ich im Frühjahr nochmal in's Burgund, mittlerweile überlege ich aber, ob sic das unter Einkaufsaspekten noch lohnt, denn mein Budget ist im gleichem Maße gesteiegen wie die Preise :cry: .

Viele Grüße,
Björn
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"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
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