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Côte de Nuits

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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thvins

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Re: Côte de Nuits

BeitragDi 15. Feb 2011, 13:49

Hallo Susa,

du glaubst doch nicht im Ernst, dass Onkel Jauch dort Fragen stellt, die in eine solche Richtung zielen...

Wenn schon Weinfragen, dann stelle ich mir eher solche vor:

für die unteren Kategorien:

Wie heißt eine bei deutschen Durchschnittsverbrauchern allseits beliebte Rotweinsorte:

a) Dummfelder b) Dornbusch, c) Doofbusch oder d) Dornfelder

Das kriegen wir grad so ohne Joker hin...

oder bei der Millionärsfrage käme dann:

in welchem Königshaus wurde am 27.03.1976 (Datum hier willkürlich, müßte natürlich zu einer der Antworten passen :mrgreen: ) ein Sauternes zum Dessert gereicht:
a) dem dänischen b) dem belgischen, c) dem norwegischen oder d) dem Papua-neuguinesischen...

Und da kannst du dir den Anruf bei mir leider auch sparen... :oops: :lol:
Beste Grüße

Torsten

http://www.torsten-hammer-priorat-guide.com
jetzt mit richtiger Startseite...
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susa

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Re: Côte de Nuits

BeitragDi 15. Feb 2011, 13:57

Eine ganz tückische Millionenfrage wäre ja, wie war wann die korrekte Schreibweise

1958-1978 Rauzan-Segla
1974-1989 Rausan-Ségla
1975-1988 Rausan Segla
1964-1990 Rausan-Seglà

oder so, muss die genauen Zahlen noch mal recherchieren

lieben Gruß
suzsa ;)
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Weinschlumpf

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Robert Chevillon

BeitragFr 25. Feb 2011, 09:56

Guten morgen,

gestern hatte ich u.a. wieder einmal ein paar schöne Burgunder im Glas:

Robert Chevillon, Nuits St. Georges Vaucraines 1er Cru 2008
Dunkle würzig elegante Nase. JJ, nicht Prüm sondern Jod und Johannisbeeren. Entwickelt sich prächtig im Glas und gewinnt zunehmend an Intensität, mit der Zeit kommt eine schöne florale Note zum Vorschein.
Am Gaumen sehr gute Struktur und Dichte. Auch hier wieder Jodaromen, Walderdbeeren und Cassis. Wunderbarer dezenter Holzeinsatz. Enorme Länge. Großes Potential. Heute schon 94 Punkte mit viel Potential nach oben.

Francois Lamarche Echezeaux Grand Cru 2001
Würzige Nase, Tabak und etwas kalter Rauch. Sauerkirsch und Süßholz in der Nase.
Im Mund zunächst etwas kantig und rustikal. Nach gut einer Stunde deutlich harmonischer. Dicht am Gaumen erdig würzige Aromen. Frucht und Holz finden sich zunehmend. Schönes Säurespiel und eine schöne Länge lassen mich am Ende noch 92 Punkte zücken. Braucht bestimmt noch 3-4 Jahre bis er auf dem Plateau angekommen ist.

BTW: 1989 Dürkheimer Feuerberg Spätburgunder Kabinett trocken von Koehler-Ruprecht war noch unfallfrei trinkbar. In der Nase und am Gaumen schon deutliche Karamellnoten, die auf ein baldiges Ableben des Weines hinweisen.

Viele immer noch schwelgende Grüße

Nikolai
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octopussy

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Re: Côte de Nuits

BeitragSo 20. Mär 2011, 22:46

Heute Abend musste mal wieder ein roter Burgunder ins Glas. Die Wahl fiel auf einen Gevrey Chambertin Vielles Vignes von Vincent Geantet-Pansiot aus der halben Flasche. Laut einer US-Händler Website werden die Trauben für den Vielles Vignes aus 17 unterschiedlichen Parzellen in den Gemeinden Gevrey-Chambertin und Brochon von durchschnittlich 65 Jahre alten Reben (das schmeckt man!) per Hand gelesen. Vincent Geantet-Pansiot benutzt ca. 30% neue Eichenfässer pro Jahr, rührt einmal die Woche die Hefe auf und filtriert seine Weine nicht. Gefallen tut er mir ausgezeichnet, aber die nächste und einzig verbleibende Flasche lasse ich sicher noch 2 - 3 Jahre liegen.

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oli_oli_oliver

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Re: Côte de Nuits

BeitragDo 30. Jun 2011, 10:04

Letzte Woche im Glas:

Meo-Camuzet - Vosne Romanée "Aux Brûlées" Premier Cru 1997

Doppel-dekantiert und ca. eine Stunde später begonnen zu trinken. Sehr dunkle, für einen Burgunder relativ dichte Farbe. Beim Dekantieren noch verschlossene Nase mit leicht verbrannten Aromen. Am Gaumen deutet sich aber schon die Größe des Weines an: er ist fast unendlich lang und bei durchaus guter Struktur von einer enormen Feinheit und Eleganz. Große Klasse! Eine Stunden später ist die Nase deutlich offener mit Himbeeren, Blaubeeren, minimalen Röstaromen, wunderbaren floralen Noten, schönen Tertiär-Aromen wie Unterholz und Leder und wunderbar feinen Kräuter-Noten. Der Wein ist eindeutig voll reif - für Puristen könnte er sogar schon einen Tick drüber sein. Vor diesem Hintergrund passt auch die miese Performance des 86ers im Februar voll ins Bild. Aromatisch ist er nicht weit von einem klassischen, gereiften Barolo weg. Am Gaumen bestätigt sich der erste Eindruck: geniale Länge, feine, tragende Säure, wunderbare Struktur. Großartig und für den Preis von 65€ auf eBay absolut ok! (94)
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octopussy

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Re: Côte de Nuits

BeitragDo 30. Jun 2011, 23:14

Und noch ein 1997er. Von den bisher getrunkenen 1997ern von der Côte de Nuits hatte ich noch keine wirkliche Enttäuschung. Den Jahrgang finde ich insgesamt echt ganz gut.

Heute befindet sich im Glas meine drittletzte Flasche 1997 Chambolle Musigny "Les Mombies" von Robert Sirugue. Die Lage (kein Premier Cru) kann ich im Weinatlas nicht finden. Jedenfalls ist dieser Wein so unglaublich wundervoll und komplex, wie ich es mir nur wünschen kann - und das für 10 Euro. Schon die ersten drei Flaschen (die letzte getrunken vor ca. einem Jahr) haben mich völlig begeistert, obwohl ich sie für einen angereiften Chambolle-Musigny eher kräftig fand. Jetzt ist die leicht fleischige Kraft nicht mehr so da und macht wunderbar feinen Aromen Platz. Für Erlebnisse wie mit diesem Wein nehme ich andere (auch teure) Nieten aus dem Burgund gerne in Kauf.

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Beste Grüße, Stephan
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Ralf Gundlach

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Re: Côte de Nuits

BeitragDo 30. Jun 2011, 23:40

Hallo Octopussy,

das hört sich nach einem wunderbaren Erlebnis mit der Materie Burgund an, die wirklich nicht einfach ist. Und wenn man sie noch zu solch einem Preis bekommt, machts doppelt Spaß ( wobei die meisten die Vormühen vergessen). Burgund ist für mich noch immer ein Buch mit sieben Siegeln, und zum Öffnen braucht es viel Geduld und (Lehr)geld.

Gruß

Ralf
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octopussy

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Re: Côte de Nuits

BeitragDo 30. Jun 2011, 23:58

Ralf Gundlach hat geschrieben:das hört sich nach einem wunderbaren Erlebnis mit der Materie Burgund an, die wirklich nicht einfach ist. Und wenn man sie noch zu solch einem Preis bekommt, machts doppelt Spaß ( wobei die meisten die Vormühen vergessen). Burgund ist für mich noch immer ein Buch mit sieben Siegeln, und zum Öffnen braucht es viel Geduld und (Lehr)geld.

Hallo Ralf,

ich glaube, ich versuche gar nicht erst, dieses Buch zu verstehen. Zu mehr als Trial and Error (oder in manchen Fällen Trial and Success) wird es bei mir nie reichen. Aber das ist für mich auch ok. Gepflegte Langeweile habe ich bei Burgundern jedenfalls eher selten erlebt, meistens nur große Enttäuschung oder große Begeisterung. Allein diese Unvorhersehbarkeit mit seinen Extremen macht für mich das Burgund schon attraktiv. Dazu kommt noch die bestehende Zerstückelung des Besitzes und die große Tradition, die ich extrem faszinierend finde. Beim nächsten Mistwein für viel Geld rede ich allerdings wahrscheinlich wieder anders ;) :lol: .
Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Côte de Nuits

BeitragMo 4. Jul 2011, 15:17

Hier ist ein Link zu einem frei abrufbaren Artikel von John Atkinson, MW, mit dem Titel "Terroir and the Côte de Nuits". Der Artikel setzt sich mit der Frage auseinander, ob es eigentlich Kriterien gibt, anhand derer die Grand Cru Lagen der Côte de Nuits als solche identifiziert werden können und die sie von Premier Cru oder Village Lagen absetzt. Er verwirft die Erklärung, dass die Grand Cru Lagen eine südliche Ausrichtung haben, da sie tatsächlich größtenteils nach Osten ausgerichtet sind.

Sein Erklärungsansatz (ehrlich gesagt schwer zu übersetzen, ich habe auch von der Materie keine Ahnung ;)) basiert auf einer Bodenanalyse von Franck Wittendal. Danach zeichnen sich die Grand Crus durch kieseliges Hangsediment (gravely, colluvial hillwash) im Unterboden aus. Diese versorge die Böden mit ausreichend Calcium, was wiederum zu einer erhöhten Porösität des Bodens führe, wodurch sich die Reben breit und tief ausbreiten könnten. Die typischen Grand Cru Böden führten zu einer ausgeglichenen Reifungsperiode der Beeren, so dass man zu einem bestimmten Lesezeitpunkt größtenteils homogen ausgereifte Trauben habe.

http://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1 ... 011.550760

Eigentlich sollte der Artikel am 1. Mai gesperrt werden, aber die Herausgaber haben dies anscheinend versäumt. Falls der Link nicht funktionieren sollte, ist der Artikel anscheinend nicht mehr frei verfügbar.

Leider verstehe ich von dem Artikel nur die Hälfte, finde diese Hälfte aber interessant. Kann mir jemand die Kausalkette noch etwas besser erklären?
Beste Grüße, Stephan
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Frankie Wilberforce

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Re: Côte de Nuits

BeitragMi 21. Sep 2011, 20:55

Dieser Wein hat mich ausserordentlich Positiv überrascht.

Nuits St. Georges, 2008, Jean Claude Boisset

Farbe: Schönes mittleres Rot im Kern tief dunkelrot.
Nase: Ein voller Korb voller roter Beeren, Himbeeren, Erdeeren, ein wenig Maulbeeren, dazu Vanille, und sogar schwarze Johannisbeeren und Frühlingsblumen. Großartiges Bukett :!: :mrgreen:
Gaumen: Ungewöhnlich dichter Stoff, es ist alles da was ich mir wünsche: :!: :idea: :mrgreen:
Voller Körper, Massen voller saftiger aber noch nicht ganz abgerundeter Tannine, dazu schwarze Johannisbeeren, Himbeeren, Erdbeeren, spritzige Säure, elegant, strukturiert, sehr harmonsich und doch mit einer beeindruckenden Kraft und Finesse. :geek:
Abgang: rote und schwarze Beeren, rauhe Tannine, lang.

Fazit: 94+ FW Punkte, der Wein kann durchaus noch 2-3 FW Punkte zulegen.
Grüsse,
Armin
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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