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Burgund 2006

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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octopussy

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Burgund 2006

BeitragSo 4. Dez 2011, 22:46

Wenn ich das richtig sehe, gibt es noch keinen Burgund 2006 Thread. Einige 2006er Pinot Noirs beginnen jetzt - so scheint es mir - wieder zu erwachen. Da die 2006er Pinot Noirs durchaus noch ganz gut erhältlich sind, haben wir in kleiner Runde am Samstag zur Einschätzung eines Nachkaufs ein paar halbe Flaschen Villages Burgunder, mit einer Ausnahme von der Côte de Nuits, aufgemacht.

Los ging es mit zwei Gevrey-Chambertin, nämlich dem 2006 Gevrey-Chambertin "Les Crais" von Gérard Seguin und dem 2006 Gevrey-Chambertin Village von Louis Boillot & Fils, bei dem sich der "Les Crais" jedenfalls für mich persönlich etwas besser schlug. Der Rest der Runde war etwas unentschieden, fand aber den Louis Boillot tendenziell etwas besser, ohne völlig begeistert zu sein.

Je mehr Pinot Noirs von Gérard Seguin ich probiere, desto besser ist sein Stil für mich erkennbar, der erkennbar auf Finesse und überhaupt nicht auf Dichte und Kraft setzt. Wer Substanz möchte, ist bei Seguin wohl eher fehl am Platze. Die Weine können durchaus sehr leichtfüßig wirken. Die Beschreibung von Clive Coates "These are gentle wines and quite stylish, but they could do with being more concentrated" ist aus meiner Sicht sehr treffend. Ob man das mag oder nicht, ist jedem selbst überlassen.

Louis Boillot, der Ehegatte von Ghislaine Barthod, der mittlerweile seinen Keller mit dem seiner Gattin zusammengelegt hat, hat 2002 die Trennung der Weinerzeugung von seinem Bruder Pierre vollzogen, mit dem er zuvor die Domaine Lucien Boillot et Fils betrieben hatte. Er verfügt über keine Grand Cru Lagen, dafür aber auf ca. 7 ha über eine breite Palette von 1er Cru und Villages Lagen in Nuits St. Georges, Gevrey-Chambertin, Chambolle-Musigny, Pommard und Volnay. Sein Gevrey-Chambertin, der von recht alten Reben (im Durchschnitt 50 Jahre alt) stammt, war mir persönlich schlicht zu ernsthaft und spaßbefreit, wobei sich das noch ändern mag, wenn ich auch leise Zweifel daran habe.

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Danach gab es einen etwas willkürlich zusammengestellten Vergleich zwischen dem 2006 Nuits St. Georges von Forey Père et Fils und dem Ladoix "Les Madonnes" Vielles Vignes der Domaine Cachat-Ocquidant. War ich vor kurzem noch mittelmäßig begeistert von dem 2008 Pernand Vergelesses Blanc der Domaine Cachat-Ocquidant, kann mich der rote Ladoix "Les Madonnes" durchaus überzeugen. Zu dem Preis finde ich ihn recht attraktiv. Ein ganzes Stück besser war aber der Nuits St.-Georges von Forey, der sich eher auf der hedonistischen Seite befindet mit einer recht deutlichen Frucht bei gleichzeitig sehr prägnanter Mineralik.

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Klarer Favorit des Abends in der ganzen Runde war der 2006 Chambolle-Musigny Village von Ghislaine Barthod , der einiges an Luft und Zeit benötigte, um einigermaßen aufzublühen. Dann war er aber auch schon richtig schön, wenn auch noch einiges an Potenzial drinsteckt. Knapp 40 Euro für die 0,75 l Flasche sind natürlich ein Wort, sind in diesem Fall aber m.E. auch durchaus gerechtfertigt, wenn man warten kann...

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Als Fazit kommen mir die 2006er Pinot Noirs einfacherer Provinienz jetzt durchaus antrinkbar vor, wenn auch die Blüte noch ein paar Jahre entfernt scheint. Genug Substanz für die weitere Lagerung schien mir bei allen fünf Weinen vorhanden, das Potenzial für eine faszinierende Eleganz konnte ich aber nur bei dem Chambolle-Musigny von Ghislaine Barthod und vielleicht dem Nuits St.-Georges von Forey erkennen.
Beste Grüße, Stephan
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octopussy

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Re: Burgund 2006

BeitragDi 13. Dez 2011, 00:38

Salut,

gefühlt noch präsenter als die Colins sind in Chassagne und St.-Aubin die Moreys. Die Domaine Marc Morey wird allerdings nicht mehr von einem Morey, sondern von dem Schwiegersohn Bernard Mollard und dessen Frau (geborene Morey) geführt. Die Domaine kann mittlerweile auf knapp über 9 ha eigene und gepachtete Weinberge zurückgreifen, u.a. mehr oder weniger alleine über den ca. 2,3 ha großen 1er Cru En Virondot (90% eigener Besitz, 10% Traubenkauf von einem weiteren Besitzer), der Teil des 1er Crus La Grande Montagne ist. Die Besonderheit des 1er Crus ist die höhergelegene (320 m) Lage mit gutem Windschutz durch den angrenzenden Wald. Durch die nicht so starke Sonnenexposition und kühle Nächte wird den Weinen eine eher zurückhaltende Art nachgesagt, die beim 2006 Chassagne-Montrachet 1er Cru En Virondotauch deutlich zu spüren ist. Insbesondere fällt eine sehr ausgeprägte Mineralik auf. Mir gefällt das sehr gut.

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Beste Grüße, Stephan
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2006

BeitragMo 23. Jan 2012, 19:42

im angebot mit gut 30% abschlag habe ich einige 2006er burgunder bei extraprima erworben und heute bereits den ersten davon im glas:
2006 Côtes-de-Nuits-Villages Alain Jeanniard, Vieilles Vigne

auf der website heißt es zur domaine:

Alain Jeanniards Vorfahren begannen 1755, passionierten Weinbau zu betreiben. Diese Passion brachte ihn dazu, im Jahr 2000 seinen Beruf in der IT-Branche aufzugeben und die kleine Familiendomäne zu übernehmen. Nach dem Zukauf einiger Parzellen bearbeitet Alain heute mit viel Hingabe und Gefühl eine kleine 1,7 Hektar umfassende Rebfläche und kauft Trauben als Négoce zu. Das Durchschnittsalter seiner Pinot-Noir-Reben liegt bei 56 Jahren. Vinifikation und Ausbau erfolgen traditionell in einem winzigen unterirdischen Keller unter seinem Wohnhaus in Morey-St.-Denis. Seine Weine sind klassische Burgunder von voll ausgereiften Trauben aus geringen Erträgen. Die Vinifikation ist klassisch, ohne Kaltmazeration und Reinzuchthefe, mit langen Maischeständen. Die Betonung liegt auf klarer, vollreifer Frucht, seidig-eleganter Struktur und finessenreicher Komplexität. Ein Geheimtipp unter den Burgunderdomainen!


der "einfache" villages präsentiert sich mit etwas luft heute sehr schön und bringt für mich schon verdammt viel burgund ins glas. klare frucht von erdbeeren und roten johannisbeeren, präsente und dennoch zurückhaltende säure, spürbare, aber sehr weiche tannine, mit zunehmender belüftung etwas zigarrentabak. insgesamt aber gerade erst am beginn seiner trinkreife, der wird in 3-5 jahren sicher nochmal ordentlich zulegen. wunderbar ausbalanciert, nicht überextrahiert und mit extremen trinkfluss versehen, erstaunlich langer abgang in der klasse.......die flasche verdunstet förmlich.... :oops:

ich bin froh noch einige weitere flaschen davon im keller zu haben und zudem freue ich mich jetzt schon auf die zusätzlich erworbenen 1er's dieses produzenten, die ich jedoch erst in einigen jahren beabsichtige zu öffnen..........(hoffentlich kann ich mich beherrschen :? ).
Gruß, Marko.
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2006

BeitragFr 27. Jan 2012, 09:12

weiter geht's mit den 2006er burgundern...

parallel kamen gestern die 2006er vosne-romanee und nuits-saint-georges von aurelien verdet ins glas.
gleicher produzent, gleiches jahr, gleiche rebsorte und nur ein paar wenige kilometer distanz zwischen den anbaugebieten lassen einen schönen vergleich der jeweiligen besonderheiten zwischen den lagen zu, manch einer würde es als terroir bezeichnen.... ;)

beide weine zeigen sich jetzt bereits sehr zugänglich und sowohl an nase und gaumen sehr offen. während der vosne-romanee bereits in der nase deutlich auf der (kirsch)fruchtigen seite ist und mit zunehmender luft etwas zigarrentabak hinzukommt überwiegen beim nuits-saint-georges die erdigen und animalischen geruchsnoten. mit zunehmender belüftung kommt etwas mehr von der reifen erdbeer- und himbeerfrucht hervor und die animalik tritt ein wenig mehr in den hintergrund. farblich präsentiert sich der vosne-romanee mit dunklerem rubinrot und ohne wasserrand im glas, der nuits-saint-georges ist heller, es kommen einige braune reflexe hinzu und auch ein minimaler wasserrand ist auszumachen. insgesamt wirkt er deutlich weiter in der entwicklung und blind hätte ich sicher auf einen älteren wein gewettet.
am gaumen präsentieren sich beide sehr weich, rund und mit kräftiger frucht. der vosne-romanee ist eher auf der seite schwarzer kirschen, auch heidelbeeren meine ich zu erkennen. er bringt noch eine kräftige tanninstruktur mit, die im abgang leicht austrocknend sind und zusammen mit den, bei zunehmender belüftung hinzukommenden, leicht scharfen gewürznoten, diesem wein eine schöne tiefe geben.
ich würde noch 3+ jahre mit der nächsten flasche warten, da eine weitere positive entwicklung zu erwarten ist.
der nuits-saint-georges hingegen ist jetzt auf dem höhepunkt, offen, extrem saftig, schöne abgeschmolzene tannine, offene erdbeer- und himbeerfrucht, auch hier einige hinweise auf zigarrenkiste, aber deutlich weniger prägnant als bei seinem bruder aus vosne. hedonistisches trinkvergnügen pur und diese flasche war dann auch deutlich vor der anderen geleert....

beide weine sind nicht übermäßig komplex, ecken und kanten halten sich im rahmen, bieten jedoch einen wunderbaren genuss und sind den rabattierten angebotspreis in jeden fall wert.
Gruß, Marko.
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sorgenbrecher

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Re: Burgund 2006

BeitragSo 29. Jan 2012, 11:40

wirklich exzellent präsentierte sich gestern ein 2006er morey-saint-denis 1er cru "les chenevery" von alain jeanniard.

eine absolut unglaubliche nase, extrem intensiv nach himbeeren (eigentlich mehr wie ein himbeerkaugummi) und floralen eindrücken. am gaumen sehr sanft und keinerlei rustikalität zeigend, schmelzig, cremig, fast wie himbeersahne, dabei jedoch nie fett und breit wirkend, sondern trotz der intensiven geschmackseindrücke filigran und feminin. mittellanger abgang, der aber vom intensiven geruchseindruck geprägt gefühlt über mehrere minuten anhält. so stelle ich mir morey-saint-denis vor, ein prototyp ! fantastischer wein, der auch den nicht rabattierten preis mehr als wert ist und mich begeistert hat. ist jetzt schon genial, kann aber sicher auch noch einige jahre liegen.
Gruß, Marko.
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innauen

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 5. Apr 2012, 09:16

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UlliB

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 5. Apr 2012, 09:42

innauen hat geschrieben:Bild


Ähem, "Chorey les Bones".... sollte das nicht vielleicht Chorey-les-Beaune heißen? :mrgreen:

Gruß
Ulli
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innauen

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 5. Apr 2012, 10:11

Dabei ist die halbe Flasche davon noch voll. Aber es war gestern schon sehr spät. Gähn :!:
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Budi

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Re: Burgund 2006

BeitragDo 26. Apr 2012, 06:57

http://budisfoodblog.wordpress.com/2012/04/26/meursault-en-la-barre-2006-francois-jobard/

Meursault: En la Barre 2006, Francois Jobard


Wer sich ins Burgund einarbeiten möchte hat es schwer. Einerseits scheint es unbegreifbar die Komplexität des Burgunds zu verstehen, andererseits kann man schnell enttäuscht werden und dabei den Geldbeutel schmerzlich erleichtern. Eine Kombination die weniger Spaß macht.

Das sich diese Auseinandersetzung aber doch unterm Strich lohnt, zeigt ein Wein wie Francois Jobard aus Meursault.

Der 2006er Chardonnay stammt aus der Lage “En la Barre”, die zwar nicht die Komplexität des ” Clos de la Barres” haben kann und damit verwechselt werden sollt aber eben auch auf preislich anderem Niveau fährt.

Bei Francois Jobard, dessen Weine etwas Zeit zur Entwicklung brauchen und dadurch gekennzeichnet sind, dass sie lange auf der Hefe liegen, wird nur in sehr geringen Anteilen in neuem Holz eingesetzt, was diesem Chardonnay fantastisch gut tut. Denn er hat reichlich Körper, präsentiert aber eine anziehend mineralische Seite des Chardonnays ohne die Spur von störendem Holz.

Der 2006er Meursault besitzt ein ziemlich anziehend tiefes gelb und funkelt im Glas.

Natürlich merkt man dem Wein seinen höheren Alkoholgehalt an, dafür hat man aber einen kräftigen und schönen Essensbegleiter im Glas. Der Wein riecht etwas nach Aprikosen, Nüssen und zeigt sich am Gaumen gelungen cremig und buttrig, wobei eine Aromatik hinzukommt, wie ich sie von Frühstückseiern kenne.

Der Wein ist gut ausbalanciert und hat eine feine mineralische Note, wie ich sie selten so deutlich gesehen habe.


PS: Der Wein macht gerade sehr viel Spaß und kann auch noch meiner Einschätzung nach problemlos 2-3 Jahre!
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argentum

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Re: Burgund 2006

BeitragSo 29. Apr 2012, 16:26

Gestern musste einfach ein guter Tropfen ins Glas. Soeben aus Genf von der Delegiertenversammlung zurück, wollte ich mich nur noch bei einem guten Glas Wein auf den abendlichen Balkon setzen und die Seele baumeln lassen.

Eigentlich hatte ich da zuerst an einen alten Bekannten namens Pontet Canet 1994 gedacht, aber dann hatte mich schon wieder der Burgunder gepackt und in mir kam wieder dieses Verlangen hoch endlich mal eine Flasche von der Domaine Lamarche zu öffnen, um die ich sowieso schon die ganze Zeit immer rumgeschlichen war. Es sollte ein

Domaine Lamarche, La Grande Rue Grand Cru Monopole 2006 sein,

von dem ich jetzt doch endlich mal wissen wollte, wir er nun ist, dieser sehr kontrovers diskutierte Wein. La Grande Rue ist wohl einer der meistdiskutierten Flecken Erde in Burgunds näherer Vergangenheit, erfolgte doch die neuerlich Erhebung zum Grand Cru erst 1992, nachdem ein Vorfahr der aktuellen Besitzer den Grand Cru-Status dieser 1.65 Hektar grossen Parzelle eingeklemmt zwischen den grossen Namen Vosne Romanees verfallen liess, da er eine zu hohe Besteuerung befürchtete. Vor 1992 wurde wie erwähnt und so oft, der Besitzer Francois durch seine Frau angestahelt den Grand Cru Status für la Grande Rue zurückzuholen. 1992 war es dann soweit und der langgezogene Streifen Land zwischen La Tache, Romanee Conti und La Romanee gelegen wurde in den Stand eines Grand Cru zurückgeführt.

Damit schien es aber nicht getan. Denn in Burgund wird der Boden/das Terroir und nicht der Wein klassifiziert – ältere Jahrgänge die ich probieren durfte (z.T. 90er) waren einfach nie diesen Status würdig. Ein guter Freund meinte dann, dass er den Eindruck habe, dass la Grande Rue wirklcih auf dem Weg zurück auf die grosse Strasse sei. Ich solle doch mal den 06er probieren. So habe ich mir vor zwei Jahren zwei Flaschen in den Keller gelegt, eine sollte mir das jugendliche Potential zeigen und die andere wird weiter verwahrt werden.

Ich bin um die 06er rumgeschlichen wie ein Tiger der seine Beute anpirscht. Und ja, ich habs getan und mir einen GC aus dem 06 genehmigt, weil ich in der Stimmung war und wissen wollte wie er nun so ist, dieser La Grande Rue:

Als ich mir dann das erste Glas einschenkte strahlte der Wein in leuchtendem rubinrot. Edel. In den Zalto-Burgunderkelchen zog er schöne engmaschige Schlieren. Dann war die Nase dran: intensive Kirschfrucht, schmeichlerisch und durch den Druck an der Nase stellte sich mir die Erwartung von Süsse ein. Da war aber auch Himbeere, um einen der rotfruchtigen Vertreter zu bemühen. Und immer wieder dieser zurückhaltend elegante lange Druck. Dieser Wein schriet nicht, aber er macht völlig ruhig und unaufgeregt auf seine Qualitäten aufmerksam. Eine grosse aromatische Vielschichtigkeit, die aber nicht einem Schreihals zuzuordnen ist, sondern eher einer eleganten aristokratischen Dame, die aber deutlich Sexappeal besitzt. Und dann ist da diese Würze, die den Weinen aus Vosne eine asiatischen Touch(?) verleiht. Am Gaumen kann ich nur sagen dass sih für mich das Aromenspiel wiederholte und eine enorme Komplexität aufgebaut wurde. Der Wein besass auch am Gauemn eine enorme Vielschichtigkeit aber auch diese Gelssaenheit, die eigentlcih jedem Genuss innewohnen sollte. Die Ruhe des Geniessens... Etwas auf das man sich einlässt, nicht etwas, das einen abholen muss. Wirklich sehr gross und verdammt lang.. Aus meiner Optik braucht dieser Wein sich nicht hinter den grösseren Namen in Vosne zu verstecken und ich hoffe die Lamarches werden weiter so daran arbeiten. Abschliessend sei gesagt: Ja, es war ein Akt bei dem ein Wein wohl zu jung getrunken worden ist, aber ich muss sagen, dass ich nun weiss, worauf ich mich allem Anschein nach zu späterer Zeit freuen kann :D
Gruss
Philipp

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