Burgund 1999

diese Flasche habe ich auf einer ebay-Auktion für knapp unter 30 EUR erstanden. Dass ich an dem Wein überhaupt Interesse bekundet habe, lag an Deinen Bericht über Michelot, Stephan
Witzig ist auch, dass auf der Rückseite der Flasche ein Verkaufsetikett des ursprünglich verkaufenden Weinladens war und siehe da, der Laden befindet sich in meinem Aktionsradius, ich werde die Tage dort mal aufschlagen und nachfragen, ob der Laden die Weine noch führt.

Hallo Robert,

das ist ein guter Preis. Dass der Wein noch nicht ganz auf dem Höhepunkt ist, glaube ich gerne. Elodie Michelot sagte mir übrigens, dass sie schon seit längerem keinen Importeur nach Deutschland haben. Insofern gibt es die Domaine bei dem Händler evtl. nicht mehr.

In zwei Wochen bin ich wahrscheinlich nochmal da. Es gibt eine Verkostung aller Lagen aus zahlreichen der jüngeren (und etwas älteren) Jahrgänge. Ich bin sehr gespannt und hoffe, dass es zeitlich klappt.

Elodie Michelot sagte mir übrigens, dass sie schon seit längerem keinen Importeur nach Deutschland haben. Insofern gibt es die Domaine bei dem Händler evtl. nicht mehr.

oh, das wäre natürlich schade. Aber vielleicht findet sich ja dort was anderes adäquates
Ich werde auf alle Fälle auf Auktionen die Augen offen halten nach dieser Domaine, aufgrund des nicht allzu hohen Bekanntheitsgrads scheinen die Preise noch angemessen zu sein.

Witzig ist auch, dass auf der Rückseite der Flasche ein Verkaufsetikett des ursprünglich verkaufenden Weinladens war und siehe da, der Laden befindet sich in meinem Aktionsradius, ich werde die Tage dort mal aufschlagen und nachfragen, ob der Laden die Weine noch führt.

ich war nun dort und Stephans Vermutung trifft zu. Der Laden führt diese Domaine aktuell nicht mehr, allerdings liegen noch ein paar Einzelflaschen aus vergangenen Jahrgängen rum. U.a. ein 1999 Morey-Saint-Denis, Alain Michelot. Diesen gab es gestern, hier meine Eindrücke:

In der Nase etwas überreife Mon-Cheri-artige Frucht, Holz von (vermutlich) älteren Fässern. Am Gaumen leicht röstig, zu Beginn etwas portig, dann aber in Richtigung reife Zwetschgen drehend. Baut auf der Zunge schön aus. Im Nachhall verbleibt ein Eindruck von reifer aber auch etwas rustikaler Frucht. Abgang mittellang. Der Wein hat noch genügend Kraft mit guter Säureausstattung, wobei diese gut integriert ist. Mit viel Luft dann auch ein dezenter süßer Schmelz, was sich sehr trinkanimierend auswirkt. Tannine nur noch weit entfernt erkennbar.

Ein etwas rustikaler aber sehr ehrlicher Burgunder, der jetzt voll ausgereift ist. Eile ist noch keine angesagt, aber ich denke man verschenkt vielleicht etwas Frische, wenn man ihn noch recht viel länger liegen lässt. 16,5 P.

Vor einigen Tagen:

Stephane Magnien Chambollte Musigny 1er Cru Sentiers

recht enttäuschend. Keine Notizen gemacht aber eine recht oberflächliche undifferenzierte Nase ohne Pinot-Duft, geschweige denn Chambolle-Parfum. Am Gaumen keine Tiefe, keine Spannung, keine Finesse. Leicht metallischer Klang. Habe auch keine große Hoffnung, dass da in 5 Jahren noch mehr kommt. Aber ich habe noch eine Flasche um es zu überprüfen . Aber: wer weiß?

Grüße
Stefan

armand rousseau, clos de la roche 1999

wunderschöne offene burgundernase, reife himbeerfrucht, auch etwas erdbeeren und sehr reife kirschfrucht mit floralen anklängen und etwas mokka.
am gaumen liefert der wein exakt das, was man aufgrund der eindrücke in der nase erwartet, reif, rund, harmonisch, hedonistisch und trotzdem alles andere als langweilig oder eindimensional. auch hier geben ätherische und würzige geschmacksnoten einen sehr schönen frischen eindruck als ergänzung zu der dem jahrgang geschuldeten sehr reifen frucht. im abgang mittellang und harmonisch.
sicher weniger struktur und kraft als die zuvor getrunkenen chambertin und clos de beze von rousseau, aber momentan im optimalen trinkfenster der hedonistischte dieser weine.

Domaine Leflaive Batard-Montrachet 1999

1999 leflaive, man weiß nie so ganz genau was einen nach dem öffnen erwartet...premox ? zum glück konnte bei dieser flasche davon keine rede sein, exzellenter zustand !

unglaublich jung und frisch (jahrgangsschätzungen gingen in der runde richtung 2007 !), direkt nach dem öffnen noch mit reduktiven noten und diesem typischen streichholz-geruch von leflaive. das reduktive verschwindet mit mehr belüftung, das frische, jugendlich bleibt.
noch deutlich spürbares holz in der nase, nussig, floral, grapefruit. enorm intensiv und straff am gaumen, zitrusfrucht, rauchig, weniger mineralisch als von leflaive zu erwarten, lang und intensiv im abgang. sehr gut, aber braucht aus flaschen wie dieser noch einige jahre bis zur vollen integration des holzes und bis zum höhepunkt.


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1999 Échezeaux Domaine Roblot-Marchand, Chambolle-Musigny

Ich hatte seinerzeit 60 Flaschen dieses Grand Cru erworben. Der Wein war anfangs gut trinkbar und meine Bewertungen lagen meist zwischen 86 und 90 MP. Im Laufe der Zeit wurden die Flaschenvarianzen größer, die schlechtesten waren einfach über den Punkt, während die besseren beständig zulegten. Inzwischen liegen weniger als 15 Flaschen von diesem Stoff in meinem Keller.

Heute nun habe ich beim Griff in die Lostrommel Glück gehabt:
Schon beim Öffnen zeigte sich ein perfekter Korken, nur im unteren Viertel durchässt, ohne Fehltöne in der Nase. Nach einer Stunde offen der erste Schluck: von Anfang an war klar, dass diese eine der besseren Flaschen war. In der Nase Veilchen, Liebstöckel und Lakritz sowie ein Hauch Leder. Breit gefächertes Geschmacksprofil mit Dörrpflaume als Leitschnur, aber auch Walderdbeere, Himbeere, Preiselbeere und ein Anflug von Hagebutte und verhalten Minze, dazu Reifearomen von Waldpilzen und geröstetem Speck. Schöne Fruchtsüße, moderate Säure und nur noch ganz sanfte, seidige Tannine. In dieser Form sichere 92 mP. Leider sind nicht alle Flaschen so, sondern die nächste könnte (wieder) eine Niete sein.

Für seinerzeit bezahlte 20 € war diese allerdings großes Kino.

Einen Grund für die extremen Flaschenvarianzen kann ich bis heute allerdings nicht berkennen.

Beste Grüße
Manfred

Einen Grund für die extremen Flaschenvarianzen kann ich bis heute allerdings nicht erkennen.

Burgund...?!

Hallo zusammen,

letztes Wochenende: Vincent & Denis Berthaut - 1999 Gevrey-Chambertin 1er Cru Cazetiers. Den haben scheinbar einige im Abverkauf beim mittlerweile schon länger geschlossenen Weinhändler Böhme gekauft, jedenfalls finden sich einige Notizen in der VKN-Datenbank. Mir hat er ganz gut gefallen, war gut gereift, vielleicht etwas zu rustikal, um in ganz hohe Höhen aufzusteigen, insbesondere aber nach einem Tag offen im Vergleich zum Vortag eher verbessert (feiner) als verschlechtert. Trotz des günstigen Preises würde ich den Wein gleichwohl nicht wieder kaufen (ich habe noch eine Flasche 2002, aber das war's dann). Denn so richtig begeistert hat er mich am Ende nicht.

1999 Échezeaux Domaine Roblot-Marchand, Chambolle-Musigny

Nach einer Niete und einem Trostpreis war mir das Glück beim heutigen Griff in die Lostrommel mal wieder gewogen:

Diese Flasche hat alles, was ich am 13. November 2014 geschrieben habe. Vielleicht noch eine Spur perfekter in ihrer Eleganz und Finesse. So gesehen erinnert diese Flasche mich eher an einen Spitzen-Volnay als an die doch eher massiven Weine der Côte de Nuits. Ich kenne keinen deutschen Spätburgunder (was nicht heißt, dass es ihn nicht gibt), der diesen übertreffen würde.

Beste Grüße

Manfred