Burgund 1999

Hallo zusammen,

bei ostbelgischem Gruselwetter schafft der folgende Wein, mein Gemüt etwas aufzuheitern.
Francois Gay: Ladoix 1999. Einstmals 12 Flaschen gekauft und über die Jahre beobachtet. Das war immer ein eleganter, nicht zu schwergewichtiger Wein mit Finesse. Immer noch eine erstaunlich tiefe Farbe mit tiefdunklem Kern. Klassischer Duft: Sauerkirsche, Rote Bete und feines Leder. Angenehm im Alkohol, auch Säure und Tannin wirken sehr schön eingebunden, das Gesamtbild ist ausgewogen und in sich ruhend. Macht zum Essen und auch Solo Spass, jetzt auf dem Punkt.

Viele Grüße

Markus

Denis Berthaut - Fixin, Gevrey Cazetiers 1er Cru 1999
nicht der komplexeste wein, dafür mit schöner fruchtfülle von kirschen und auch himbeeren, die eine leichte angenehme süße gibt, mit zunehmender luft auch einige erdige noten, schöner wein, jetzt austrinken !

A.F. Gros - Pommard, Savigny Clos des Guettes 1er Cru 1999
am anfang etwas zurückhaltend und verschlossen, aber dann dreht der wein immer mehr auf, verändert sich fortwährend und ist mal eher auf der würzigen seite, zeigt dann wieder mehr (kirsch)frucht, dann kommen aromen von leder und tabak hinzu, dann wieder frucht.....mittlerer körper, elegant und nicht zu schwer. toller wein.

Robert Sirugue, Vosne Romanée-Petits Monts 1er Cru 1999
der große und 4 jahre jüngere bruder des zuvor getrunkenen 1995er vosne romanee präsentiert sich deutlich angenehmer. zwar macht sich auch hier eine deutliche säurestruktur bemerkbar, aber es gibt genügend frucht als gegengewicht und auch wunderbare erdige/mineralische geschmacksnoten. sehr schön als essensbegleiter, schöner wein !

[susa]

Hier haben wir niederrheinisches Gruselwetter, aber einen wunderbaren Wein im Glas

1999 Savigny-les-Beaune La Dominode 1er Cru
Bruno Clair, Côtes de Beaune

die Nase zunächst erdig-rauchig, dann auch Feige und Blaubeere, Frucht aber mehr im Hintergrund, am Gaumen wunderbar weich und kompakt, Kirsche, Heidelbeere, Tee, kräftige aber nicht unangenehme Säure, elegant, mittellanger Abgang

der Wein braucht in jedem Fall mindestens eine bis zwei Stunden Luft, dann ist er perfekt

lieben Gruß
susa

über die letzten 2 tage hatte ich von der sonst eher für ihre weißweine bekannten domaine darnat den 1999er pommard - les vignots - im glas.

am ersten tag präsentierte sich der wein komplett verschlossen und sehr ernüchternd. schon in der nase spielte sich kaum etwas ab, ein bißchen kirschfrucht und das war alles und auch am gaumen war das keine offenbarung, säuerlich, wenig frucht, keine reifenoten - enttäuschend und ich war schon kurz davor den wein als kochwein zu verwenden, allerdings machte ich mir sorgen um die soße, die daraus entstehen würde und stellte die angebrochene flasche dann doch zurück in den weinschrank um ihm am nächsten tag nochmal eine chance zu geben.

und siehe da, am 2. tag hatte ich einen komplett anderen wein im glas. ich mußte zweimal auf das etikett schauen um sicher zu sein, dass es sich tatsächlich um diesen am vortag so enttäuschenden wein handelte. jetzt präsentierte er sich offen, überzeugte schon in der nase mit schönen floralen noten und etwas feuchter erde, war am gaumen rund und geschmeidig mit einer schönen kirschfrucht und einer wunderbaren leichten süße.
eine sehr erstaunliche entwicklung, die wohl eher dafür spricht den 99ern noch etwas zeit in der flasche zu gönnen.

[susa]

Gestern abend hatten wir uns einen

1999 Bonnes Mares Grand Cru
Comte de Vogüé

geöffnet, zuerst waren wir nur enttäuscht, ziemlich flach und unangenehme Säure, nach ca. 15 min an der Luft war die Sacheklar, KORK

Ich hab die Flasche einfach in der Küche stehen gelassen und einen 2000er Lavaux von Claude Dugat aufgemacht, über die ich freundlicherweise den Mantel des Schweigens decke (aber ich hab damit end_lich meinen Dugat-Vorrat weggetrunken und muss mich nicht mehr ärgern).

Dann später noch mal den Vogüé probiert, Mann, was hätte das für ein Wein sein können, es blitzten zwischen dem modrig-säuerlichen Muffton wunderbar zarte Nuancen von Beeren, Kaffee und Gewürz auf, auch die Textur war so fein, aber dann schlug der Korkhammer wieder zu.

Hätte einer meine best bottles dieses Jahr werden können, und das obwohl 99 ja noch nicht mal so ein Spitzenjahr im Burgund war. Aber so: Teufelszeugs

lieben Gruß
susa

Hallo,
tut mir leid für den Verlust des Bonnes Mares,der sicherlich gross ist.

und das obwohl 99 ja noch nicht mal so ein Spitzenjahr im Burgund war

1999 ist einer der besten JG der letzten +20J.(Rot)Grossteil setzt ihn direkt nach 1990 im Wettstreit mit 2005.
JR;
"I have fallen in love with 1999 burgundies"
Clive Coates bezeichnet ihn als "Göttergeschenk"
Für den WA direkt nach 1990,für AM sowieso "gross".

nachdem mich der 2000er Chorey-les-Beaune von maldant zuletzt einigermaßen ratlos zurückließ und erst nach ein paar wochen in der pet-flasche trinkbar war, öffnete ich gestern eine magnum aus 1999.

direkt nach dem öffnen ein schöner stinker, erdig, (überreife) kirsch- und erdbeerfrucht, eher rustikal. mit zunehmender belüftung harmonischer werdend und nicht mehr so penetrant. am gaumen zwar keine überragende komplexität und auch fehlende eleganz, aber auch schöne kirschfrucht, angenehme säure, etwas leder und feuchtes laub. schön zu trinken und ein gutes preis-genuss-verhältnis. gehört jetzt aber auch getrunken, eine lange zukunft würde ich nicht voraussagen wollen.

Hallo zusammen

Ich hatte gestern einen wirklich tollen Burgunder im Glas:

Domaine Bertagna - Nuits-St-Georges 1er Cru "les Murgers" 1999
Noch jugendliche, für einen Pinot recht dichte, Farbe. Die Nase war am Anfang recht verhalten, nach etwas Belüftung drehte diese aber mächtig auf mit viel roten Früchten wie Himbeeren und Erdbeeren und etwas Veilchen. Im Gaumen zuerst samtig und warm mit einer süssen Frucht nach Himbeeren, etwas Kirschen und Cassis und gut eingebunden Holz (Röstaromen). Je länger der Wein offen ist umso stärker werden die Cassis-Aromen. Der Abgang ist lang, mineralisch mit einer recht kräftigen Gerbsäure. Nach ca. 3 Stunden beginnt sich der Wein etwas zu verschliessen. Dass Tannin und die Säure werden stärker. Trotzdem, ein toller Wein am Anfang seiner Trinkreife der noch eine lange Zukunft vor sich hat.
93/100 Punkte.

Gruss
David

einen ordentlichen eindruck machte am wochenende ein 1999er Savigny-les-Beaune 1er Cru Les Gravains von Françoise Maldant aus der magnum.

sehr klares, etwas dunkles rubinrot. kirschen und etwas würze in der nase, kein wirklicher nasenwein, eher sehr zurückhaltend und verschlossen wirkend, auch die bei maldant sonst oft festgestellten leichten stallnoten fehlen.
auch am gaumen anfangs eher verschlossen wirkend, sauerkirsche, ein wenig gewürzschärfe, prägnante säure. mit zunehmender belüftung und vor allem temperatur aber deutlich besser werdend, himbeeren kommen hinzu und eine leichte extraktsüße ebenfalls. der wein zeigt sich am 2. tag deutlich harmonischer und jetzt gibt die anfangs zu deutliche säure dem wein eine schöne struktur.
der abgang zeigt sicher eher kurz, wobei hier zum kirschgeschmack leichte tabaknoten hinzukommen.

nix großes, aber ein schöner essensbegleiter.

heute ist mal wieder so ein tag, wo mir die burgunder extrem viel freude bereiten. nachdem bereits der 2001er clos de la feguine von prieur ein volltreffer war, knüpft aktuell ein einfacher 1999er chambolle-musigny von hudelot-noellat nahtlos daran an.

auch hier ist die reife bereits an dezenten brauntönen erkennbar. die nase ist chambolle in reinkultur, parfümiert, floral, etwas erdig, kaum frucht zu riechen.
am gaumen zuallererst eine tolle extraktsüße, eine leichte säure, reife erdbeeren und himbeeren, auch etwas trüffel, spielerisch gehen die geschmackseindrücke ineinander über, ich habe ein wenig die assoziation, als würde ich ein wunderbares parfüm aus dem flakon trinken.....

auf cellartracker reicht die bandbreite von 80-92 punkte.......flaschenvarianzen ? persönlicher geschmack ? keine ahnung, aber über den berg ist dieser wein ganz sicher nocht nicht, sondern aus gut gelagerten flaschen jetzt auf dem höhepunkt !