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Burgund für Anfänger

Chablis, Auxerre und Umgebung, Côte de Nuits, Côte de Beaune, Châlonnais, Maconnais, Beaujolais und Lyonnais
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Finkenweine

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSa 28. Feb 2015, 18:05

Hallo Oliver,

die Weine von Jadot sind wirklich erstklassig, aber einige davon brauchen unbedingt viel Reife. Jung haben sie manchmal so einen mich an Kaugummi erinnernden Geschmack. Sehr komprimiert und zugeschnürt bei den größeren Weinen. Wenn sich dann nach etwa 10-15 Jahren eine erste Reife ergibt, entfalten sich die Weine aber wunderschön, sind aber sicher keine Einsteigerweine. Bei den Weißweinen ist der Pouilly-Fuissée auch jung schon sehr schön wie ich finde.

Clos des Ursules ist ein Lagerwein. Wir hatten vor wenigen Jahren einen 1959er auf dem Tisch, den die meisten blind als 93er geraten hatten, so frisch und präzise war der Wein (und es war kein Fake;-). Das ist dann aber aus meiner Sicht nicht mehr Burgund für Anfänger. Wenn Du auch etwas zu probieren haben willst, würde ich vom Clos des Ursules abraten, denn bis er reif ist, bist Du kein Anfänger mehr. Da würde ich dann eher einen Volnay (Village) nehmen oder bei Auktionen nach angereiften Pommard oder Gevrey Ausschau halten.

Wunderbare Einstiegsweine sind der Bourgogne von de Montille, der Bourgogne und der Volnay von Lafarge oder der Bourgogne von Cathiard. Sehr schöne klassische Burgunderfrucht bekommt man wenn man etwas findet bei Fourrier. Ein Gevrey-Chambertin Vielles Vignes von Fourrier ist sicher ein sehr schönes Beispiel für einen Gevrey. Im "heiligen" Vosne Romanée finde ich die Weine von Maniere-Noirot oder auch Millot normalerweise ihr Geld wert. Bei den großen Namen kann es schon kompliziert werden. Moderner, dafür aber jung trinkbar wäre vielleicht Arnoux eine Sünde wert. Nuits St. Georges würde ich dem Novizen weniger empfehlen, weil sie in der Regel eine deutlichere Tanninstruktur besitzen und mehr Reife benötigen. Je nach Jahrgang fallen die Weine eher als Bordeaux unter den Burgundern aus, wenn man mir die Verallgemeinerung verzeiht.

Chambolle ist komischerweise oft von den Nichteinheimischen am besten. Drouhin macht schöne Weine, Hudelot-Noellat einen tollen, kirschfruchtigen Charmes und auf hohem Niveau ist auch Cathiards lieu-dit sowie Dujac´s 1er Cru toll. Ich finde die sehr teuren Basisweine von Roumier, de Vogüée oder Mugnier eher schwierig und für Burgundneulinge absolut nicht geeignet. Sie sind weniger Pinotfruchtig als sehr stark "terroirlastig" (bitte entschuldigt den abgedroschenen Begriff, aber diese Village schmecken für mich mehr nach Weinberg als nach Trauben und brauchen sehr lange, um ihre Komplexität zu zeigen).
Die "kleinen" Weine der großen Domainen sind meist aber nicht immer überteuert. Ponsot ist aus meiner Sicht auch etwas für Liebhaber, die Weine mag nicht jeder, haben sie doch oft so eine Kirschwasser-ähnliche Alkoholnote (was aber nicht von einem wirklich hohen Alkoholgehalt kommt, denn der ist durchschnittlich).

Die Weißweine von Hubert Lamy finde ich in Sachen PLV sehr gut. Auch Simon Bize macht schöne Weißweine (die Rotweine sind zwar bekannter, mir aber irgendwie zu fleischig).

Und dann gibt es noch, wenn man dafür etwas übrig hat, die Naturweine z.B. von Domaine de Chassorney, die sehr frisch und in jedem Lebensalter gut zu trinken sind. Sind aber ob des hohen getriebenen Aufwands keine Schnäppchen und vielleicht auch nicht gerade Einsteigerweine (wobei ein Nuits St. Georges bei uns auf der Probe einen Bordeaux-Trinker doch tatsächlich bekehren konnte ;-)

Meine Erfahrung bei Burgund ist, dass es in der Spitze weder etwas vergleichbares noch besseres gibt. Im unteren Qualitätsbereich halte ich Burgund aber nicht für empfehlenswert. Bis sagen wir 30 Euro gibt es nur ganz wenige Burgunder, die es mit den Spätburgundern aus Deutschland oder Neuseeland oder Oregon aufnehmen können.
Also würde ich, um Burgund richtig kennenzulernen, nicht von unten ran trinken, sondern versuchen, erst einmal einen großen Burgunder zu erstehen, um die Weine zu verstehen. Dann weiß man wonach man sucht. Und das hält oft ein Leben lang an...
Dr. Lutz Krämer
Falkensee-Finkenkrug
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Michl

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSa 28. Feb 2015, 21:39

Finkenweine hat geschrieben:Bis sagen wir 30 Euro gibt es nur ganz wenige Burgunder, die es mit den Spätburgundern aus Deutschland oder Neuseeland oder Oregon aufnehmen können.


Das ist eine These, über die man mal wieder trefflich streiten könnte (und schon oft getan hat) :lol: Zumindest was Deutschland angeht, stimme ich überhaupt nicht zu
Viele Grüße

Michl
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UlliB

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSa 28. Feb 2015, 23:21

Michl hat geschrieben:
Finkenweine hat geschrieben:Bis sagen wir 30 Euro gibt es nur ganz wenige Burgunder, die es mit den Spätburgundern aus Deutschland oder Neuseeland oder Oregon aufnehmen können.


Das ist eine These, über die man mal wieder trefflich streiten könnte (und schon oft getan hat) :lol: Zumindest was Deutschland angeht, stimme ich überhaupt nicht zu

Vermutlich ist das in diesem Preisbereich eher eine Stilfrage als eine Frage der Qualität - Burgunder in diesem Preisbereich sind fast durchweg schlanker, spröder und säurebetonter und wirken zumindest in der Jugend härter und uncharmanter als gleich teure deutsche Spätburgunder.

Wenn man sich aber in die Topliga der beiden Länder begibt, ist es für mich gar keine Frage, wer da die Nase weit vorne hat, oder wie es zwei Beiträge weiter oben richtig heißt:
Meine Erfahrung bei Burgund ist, dass es in der Spitze weder etwas vergleichbares noch besseres gibt.

Leider ist die Preisentwicklung im Topsegment mittlerweile völlig abgehoben, und das betrifft durchaus nicht nur Erzeuger wie DRC, Roumier, Rouget oder de Vogüe. Für einen 2008er Ruchottes-Chambertin von Mugneret-Gibourg musste man 2010 knapp 100 Euro hinlegen, der 2012er kostet jetzt im deutschen Handel mehr als 800 Euro... und selbst etliche grand crus von Handelshäusern reißen jetzt die 200-Euro-Grenze. Da hört völlig unabhängig von der Qualität der Spaß für mich endgültig auf.

Wer sich auf Burgund einlässt, muss wissen: wenn der Funke zündet, wird es irgendwann teuer. Sehr, sehr teuer :cry:

Gruß
Ulli
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octopussy

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSo 1. Mär 2015, 12:20

UlliB hat geschrieben:Leider ist die Preisentwicklung im Topsegment mittlerweile völlig abgehoben, und das betrifft durchaus nicht nur Erzeuger wie DRC, Roumier, Rouget oder de Vogüe. Für einen 2008er Ruchottes-Chambertin von Mugneret-Gibourg musste man 2010 knapp 100 Euro hinlegen, der 2012er kostet jetzt im deutschen Handel mehr als 800 Euro... und selbst etliche grand crus von Handelshäusern reißen jetzt die 200-Euro-Grenze. Da hört völlig unabhängig von der Qualität der Spaß für mich endgültig auf.

Ja, die Preisspirale hat eine ganze Menge Erzeuger erfasst. Und teils auch ganze Dörfer. Nach meinem Eindruck steigen die Preise gerade in Vosne-Romanée und Chambolle-Musigny besonders stark. Und natürlich die der Grand Crus.

Wer einen Mugneret-Gibourg 2012 Ruchottes-Chambertin für 800 Euro kauft, ist aber auch selbst schuld. Das ist doch wieder irgend so ein Fantasie-Preis eines ambitionierten (nicht direkt ab Hof kaufenden) Händlers, der sich die Rarität bezahlen lässt, oder? Beim Nuits St. Georges Chaignots zum Beispiel gab es zwischen 2008 und 2012 geschätzt einen Preisaufschlag zwischen 1/3 und 1/2. Das ist auch viel, bewegt sich aber im Rahmen dessen, in dem andere Erzeuger auch ihre Preise erhöht haben (2008 war im Übrigen wie im Bordelais im Burgund ein Jahrgang, der genau auf der Höhe der Finanzkrise rauskam und deshalb moderat bepreist war. Das ist als Ausgangsbasis ein eher günstiger Jahrgang).

Allerdings scheinen mir diese absurden Preise auch kein haltbarer Trend zu sein. Derzeit werden ein paar große Burgunder-Keller versteigert (vielleicht ist es auch nur einer, ich weiß es nicht). Da gehen bei den Auktionen die Preise keineswegs durch die Bank durch die Decke. Teils bleiben Weine wegen zu hoher Einstandspreise liegen (einen Coche Dury Meursault Village für 200 Euro kauft auch keiner), teils gehen Weine aus exzellenten bis guten Jahrgängen wie 2002, 2005 oder 2006 für Preise weg, die sogar mit Auktionsgebühren unter den Preisen des aktuellen Jahrgangs liegen. Das mit den Preisen ist ein relativ heterogenes Bild, dessen Trend aber - da beißt die Maus keinen Faden ab - in den letzten Jahren stark nach oben ging.
Beste Grüße, Stephan
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sorgenbrecher

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSo 1. Mär 2015, 12:39

in deutschland bekommt man zwar vom o.a. ruchottes immerhin eine magnum für € 800,-, aber auch das macht es nicht besser. die enormen preisspreizungen am markt bei den unterschiedlichen händlern zeigen aber auch, dass es weniger die ab hof-preise sind, als vielmehr die preisgestaltung der händler. und hier vor allem derjenigen, die nicht direkt von den winzern beziehen. für den konsumenten ist das letztlich aber nur mäßig relevant, solange er nicht direkt beim winzer kaufen kann.

sehr schade ist leider, dass es kaum noch die chance gibt, die gesamte lagenpalette von ein paar ausgesuchten erzeugern komplett zu kaufen und zu verkosten. systematische und möglichst vollständige erzeuger- oder lagenverkostungen sind kaum noch bezahlbar.
Gruß, Marko.
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Ostbelgier

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSo 1. Mär 2015, 14:05

Ich finde die letzten Aussagen, so richtig sie auch sind, für einen Burgund- Anfänger doch recht entmutigend.
Die gute Nachricht ist aber: Es geht auch anders. Auch Otto Normalverdiener wie ich können mit etwas Geduld wunderbare und gleichzeitig bezahlbare Tropfen finden. Aus meiner Sicht sind dafür aber zwei Dinge nötig, nämlich der Erwerb eines aktuellen französischen Weinführers und die Möglichkeit, sich gelegentlich vor Ort umzuschauen. Ich kann wirklich mit einem Lächeln auf den 800 Euro-Ruchottes verzichten. Auch andere Mütter haben schöne Töchter... ;)

Viele Grüße

Markus
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weingollum33

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSo 1. Mär 2015, 15:13

Finkenweine hat geschrieben:
Bis sagen wir 30 Euro gibt es nur ganz wenige Burgunder, die es mit den Spätburgundern aus Deutschland oder Neuseeland oder Oregon aufnehmen können.

Michl hat geschrieben:
Das ist eine These, über die man mal wieder trefflich streiten könnte (und schon oft getan hat) :lol: Zumindest was Deutschland angeht, stimme ich überhaupt nicht zu


Uli hat geschrieben:
Vermutlich ist das in diesem Preisbereich eher eine Stilfrage als eine Frage der Qualität - Burgunder in diesem Preisbereich sind fast durchweg schlanker, spröder und säurebetonter und wirken zumindest in der Jugend härter und uncharmanter als gleich teure deutsche Spätburgunder.



Ich sehe das ähnlich wie Uli, die Weine haben meines Erachtens eine andere Charakteristik. Während Spätburgunder in dieser Preisregion durchaus auch altern können, so befinden sie sich dennoch meist in einem Entwicklungsstadium, dass sie auf ihre Art und Weise Trinkfreude bereiten. Das ist selbst bei einem einfachen Bourgogne häufig schwieriger. Sie sind schwerer auf dem Punkt zu erwischen, wo sie Spaß machen. Ich hatte im letzten halben Jahr zwei Bourgogne aus 2010 im Glas - den Perrières von Bize und den normalen Bourgogne von Barthod. Während der Barthod trinkbar war und "nett", hätte mich diese Verkostung über mehrere Tage nicht zum Nachkaufen bewegt. Der Bize hingegen fing nach 48 Stunden an zu singen und war für einen Bourgogne fantastisch (überhaupt scheinen mir die roten 2010er von Bize ausgesprochen gelungen!)!! Nicht desto trotz bin ich auf meine weiteren Flaschen 2010er Bourgogne von Barthod gespannt und kann mir vorstellen, dass auch diese sich noch von der besseren Seite zeigen werden.


Sorgenbrecher hat geschrieben:
in deutschland bekommt man zwar vom o.a. ruchottes immerhin eine magnum für € 800,-, aber auch das macht es nicht besser. die enormen preisspreizungen am markt bei den unterschiedlichen händlern zeigen aber auch, dass es weniger die ab hof-preise sind, als vielmehr die preisgestaltung der händler. und hier vor allem derjenigen, die nicht direkt von den winzern beziehen. für den konsumenten ist das letztlich aber nur mäßig relevant, solange er nicht direkt beim winzer kaufen kann.


Ostbelgier hat geschrieben:
Ich finde die letzten Aussagen, so richtig sie auch sind, für einen Burgund- Anfänger doch recht entmutigend.
Die gute Nachricht ist aber: Es geht auch anders. Auch Otto Normalverdiener wie ich können mit etwas Geduld wunderbare und gleichzeitig bezahlbare Tropfen finden. Aus meiner Sicht sind dafür aber zwei Dinge nötig, nämlich der Erwerb eines aktuellen französischen Weinführers und die Möglichkeit, sich gelegentlich vor Ort umzuschauen. Ich kann wirklich mit einem Lächeln auf den 800 Euro-Ruchottes verzichten. Auch andere Mütter haben schöne Töchter...


Wenn man vor Ort ist und Adressen zum Aufsuchen benötigt, sind entsprechende Führer sicherlich hilfreich, um unbekanntere Weingüter zu entdecken. Der Hype und die Preisspirale beziehen sich "Gott sei Dank" nur auf die international bekannten und renommierten Domainen. Meine ersten beiden "berührenden" Burgundererlebnisse liegen lange zurück - haben aber letztendlich bleibenden Eindruck hinterlassen. Das eine war ein 96er Vosne-Romanee von Meo-Camuzet (ich glaube, damals für ca. 80 DM erworben) und das andere ein 96er Nuits St. Georges "Les Poullettes" von Gavignet-Bethanie - ein 1er Cru für ca. 30 DM. Was ich damit sagen will: Auch Weine von eher unbekannten Domainen können singen! Ich hatte letztgenannten Wein auf einer Weinmesse jung probiert (übrigens in Belgien!!) und war so angetan, dass ich (Gott sei Dank) einige Flaschen zum Weglegen und Reifen erworben habe.

Mag sein, dass die Trefferquote bei renommierten Weingütern besser ist, aber es gibt m.E. auch immer jenseits der großen Namen viel für vergleichsweise "kleines Geld" zu entdecken! Es bedarf nur der Möglichkeit, diese Weine auch mal zu verkosten, um entscheiden zu können, ob man sich davon etwas in den Keller legen möchte!

Gruß Tobias
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sorgenbrecher

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSo 1. Mär 2015, 16:00

es gibt ohne zweifel auch heute noch sehr gute bezahlbare weine, da stimme ich uneingeschränkt zu. in drei wochen bin ich wieder für eine woche vor ort, und wie immer werde ich versuchen bei den domaine-besuchen einen mix zwischen hoch gehandelten renommierten erzeugern der 1. und 2. reihe und zwischen eher vernachlässigten erzeugern aus der 3. reihe zu finden.

genauso ist aber auch richtig, dass die inzwischen deutlich breiter gewordene spitze kaum noch zu bezahlen bzw. überhaupt zu erwerben ist.
zählten dazu früher mal eine handvoll erzeuger mit drc, leroy, comte liger-belair, jayer, später dann ergänzt um rousseau, roumier, rouget, mugnier, ponsot,..., so sind inzwischen noch deutlich mehr erzeuger in eine preisliche liga vorgestoßen, die vor einiger zeit noch kaum denkbar erschien. denken wir an chevillon, mortet, arnoux-lachaux, jj confuron, hudelot-noellat, mugneret-gibourg, ghislaine barthod, meo camuzet, cathiard, thibault liger-belair, fourrier,...
nehmen wir ghislaine barthod, deren chambolles ich unglaublich schätze: früher war es möglich, von jedem ihrer zunächst 8 (später 9) 1er crus ein paar flaschen zu kaufen und die ultimativen terroir-verkostungen für chambolle zu machen. wo hat man schon mal das große glück, dass ein exzellenter erzeuger gleich 9 verschiedene 1ers erzeugt ?
die handelspreise haben sich inzwischen innerhalb von 4 jahrgängen defacto verdoppelt, die weine sind kaum noch erhältlich, ein erwerb aller weine eines jahrgangs prohibitiv teuer.
eine weitere thematik spricht ulli an, denn wenn man dem virus einmal verfallen ist, dann wird man über kurz oder lang auch mal die absoluten spitzen trinken wollen, irgendwann sind die guten alltagsweine weiterhin sehr schön, aber man möchte eben auch den benchmark für die spitze ins glas bekommen, und der hinweis, dass dies sehr, sehr teuer wird, der ist durchaus berechtigt. (allerdings sind die weine der absoluten spitze innerhalb des optimalen trinkfensters auch fast jeden preis wert, sie können schlicht atemberaubend sein und machen süchtig... :? )
Gruß, Marko.
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janosch65934

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSo 1. Mär 2015, 17:30

Hallo Marko,

auch ich werde in 3x Wochen im Burgund unterwegs sein. und diverse Winzer besuchen.
Wann fährst du dort hin? Vielleicht können wir uns ja mal vorab treffen. Und dann überlegen, evtl. gemeinsam vor Ort unterwegs zu sein. Und wir können uns gegenseitig austauschen.
Was hälst du davon?
Ãœbrigens ich wohne auch in Frankfurt.
Beste Grüße
Robert
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octopussy

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Re: Burgund für Anfänger

BeitragSo 1. Mär 2015, 17:41

Markus (Ostbelgier) hat natürlich recht. Mit etwas Suche und abseits der bekannten Namen lassen sich eine Menge schöner Weine für bezahlbares Geld finden, allerdings auch eine ganze Menge eher mittelmäßiger Weine für im Verhältnis viel Geld. Die 2012er des erwähnten Gavignet-Bethanie fand ich persönlich letztes Jahr auf den Grands Jours z.B. nicht sonderlich prickelnd.

Ich persönlich betreibe ein gemischtes Runterfahren. Bei meinen Lieblingserzeugern kaufe ich nunmehr überwiegend Village-Weine und "kleinere" 1er Crus und verzichte ganz weitgehend auf die 1er Crus oder Grand Crus mit den bekannten Namen. Durchaus einiges an schönen und günstigen Pinots gibt es auch an der Côte Chalonnaise, von der die deutschen Händler erst wenige Erzeuger ins Angebot genommen haben.
Beste Grüße, Stephan
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