Natürlich viel zu jung: 2015 Fleurie Domaine des terres Dessus, in der Nase Himbeeren, am Gaumen setzt sich das fort, ganz feine, aber sehr intensive Himbeeren, dazu leicht Sauerkirsche, Tannine nicht zu kräftig, im Moment sehr kompakt, der wird sich sicher noch deutlich mehr entfalten, aber so intensive Himbeeraromen habe ich noch niemals in einem Wein gehabt, und das ohne penetrant zu sein, 86+ Punkte
Gruß
Ralf
Beaujolais
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Re: Beaujolais
Ich fange langsam an immer mehr gefallen an Gamay zu finden. Entsprechend ein Beitrag auf meinem Blog:
Alex
Beste Grüße,Christmas Blitznotiz - Domaine Thillardon Chénas Les Carrières 2014
Wenn die Tage vor Weihnachten kürzer und kälter werden, greift man doch meist zu einem gehatvollen Roten. So auch euer Blogwart, der einen Gamay von Paul-Henri Thillardon aus der Gemeinde Chenas im Beaujolais aufgezogen hat.
Er baut seine Gamay-Trauben auf 13 Hektar rund um Chénas an und vinifiziert diese nach ökologischen Maßstäben. Der 28-jährige Paul-Henri arbeitet alleine, lediglich sein Pferd hilft ihm im Weinberg. Wir sprechen also von handwerklicher Handarbeit im reinsten Sinne.
In seinem Portfolio befinden sich mehrere Weinberge mit unterschiedlichen Böden. Der heutige Vertreter 'Les Carrières' stammt von einem Boden mit Feuerstein (Silex), welcher dem Wein seine leicht mineralische Note verleiht. Doch nun genug geschwafelt und ab zum Gebräu an sich.
Zunächst gibt der Wein wenig preis, mit etwas Zeit und Luft öffnen sich kühle Aromen nach roten Beeren, Bleistift und Tanninen (Gerbstoffe). Im Mund dann Johannisbeeren, Kirschen, feine Kräuter, Bleistift, Veilchen und etwas Lorbeer. Trotz seiner 12 Umdrehungen hat der Tropfen einen kompakten Körper und tänzelt am Gaumen mit angenehm unterstützender Säure. Mit der Zeit verflüchtigen sich die Tannine und der Wein gewinnt dadurch weiter an Filigranität.
Der Abgang war für den 'Kleinsten' der Terroirweine des Weingutes lang und daher mehr als beachtlich.
Weitere Flaschenreife steht dem Tropfen gut zu Gesicht und gewinnt in den kommenden Jahren mit Sicherheit noch weiter an Format.
Mister Parker erteilt dem Wein 91 Punkte. Ich sage nur Empfehlung für diejenigen, die einen eleganten Rotwein mit mineralischer Note trinken und dabei keine Unsummen ausgeben möchten. Meiner einer behält das Weingut definitiv im Auge. Chapeau Paul-Henri!
Alex
Re: Beaujolais
Louis-Claude Desvignes: Morgon 'Javernières' 2011
Dunkles, fast schwärzliches Rot liegt im Glas, und auch der Nase öffnen sich verhalten dunkle Noten: Backpflaume, Harz, Leder, Süßkirsche, etwas feuchter Stein, alles mit der Zeit präsenter werdend; am Gaumen ebenfalls deutlich dunkel, zum Genannten gesellt sich Tee, nun eher Sauerkirsche und vor allem reife Brombeere als Grundbaß, getrocknete Kräuter sowie eine deutliche Säure und feine Mineralik, ein zarter angenehmer Bitterton stellt sich ein. Ein eher leichter (12,5% alc.), schlanker und frischer Wein, sehr harmonisch, angenehm zu trinken, der durchaus Tiefe und eine ordentliche Länge hat; seine präsente Säure macht ihn zum hervorragenden Essensbegleiter. – Die Lage 'Javernières' enthält neben Schiefer Adern von Kalkmergel sowie Eisenoxid und verleiht dem Wein im Vergleich zu dem aus der sonstigen 'Côte de Py' stammenden größere Leichtigkeit und Eleganz. 92 P.
Ole
Dunkles, fast schwärzliches Rot liegt im Glas, und auch der Nase öffnen sich verhalten dunkle Noten: Backpflaume, Harz, Leder, Süßkirsche, etwas feuchter Stein, alles mit der Zeit präsenter werdend; am Gaumen ebenfalls deutlich dunkel, zum Genannten gesellt sich Tee, nun eher Sauerkirsche und vor allem reife Brombeere als Grundbaß, getrocknete Kräuter sowie eine deutliche Säure und feine Mineralik, ein zarter angenehmer Bitterton stellt sich ein. Ein eher leichter (12,5% alc.), schlanker und frischer Wein, sehr harmonisch, angenehm zu trinken, der durchaus Tiefe und eine ordentliche Länge hat; seine präsente Säure macht ihn zum hervorragenden Essensbegleiter. – Die Lage 'Javernières' enthält neben Schiefer Adern von Kalkmergel sowie Eisenoxid und verleiht dem Wein im Vergleich zu dem aus der sonstigen 'Côte de Py' stammenden größere Leichtigkeit und Eleganz. 92 P.
Ole
Re: Beaujolais
Vom einem Grand Seigneur des Beaujolais (ja, okay, erst seit ein paar Jahren)
Thibault Liger-Belair, Moulin-á-Vent "Les Rouchaux" 2013
Kräftige, dunkle Farbe, die Nase ist tief, dunkel, auch etwas "natural", wenig Schwefel, etwas Leder. Am Gaumen unglaublich jung und unentwickelt, fest, Strukturwein, hintergründige, dunkle Frucht, viel Druck, viel Gerbstoff. Männerwein, obwohl auch die holde Gattin sofort fürs Einkellern votiert. Mit mehr Luft kommt auch Schwarztee dazu. Sehr, sehr gut, fantastischer Weinwert (für alle jene die Frucht lieber separat als Beerenspiegel, als im Wein konsumieren)!
Beste Grüße,
Wendelin
Thibault Liger-Belair, Moulin-á-Vent "Les Rouchaux" 2013
Kräftige, dunkle Farbe, die Nase ist tief, dunkel, auch etwas "natural", wenig Schwefel, etwas Leder. Am Gaumen unglaublich jung und unentwickelt, fest, Strukturwein, hintergründige, dunkle Frucht, viel Druck, viel Gerbstoff. Männerwein, obwohl auch die holde Gattin sofort fürs Einkellern votiert. Mit mehr Luft kommt auch Schwarztee dazu. Sehr, sehr gut, fantastischer Weinwert (für alle jene die Frucht lieber separat als Beerenspiegel, als im Wein konsumieren)!
Beste Grüße,
Wendelin
Re: Beaujolais
Danke für die Notiz, Wendelin,
Den Rouchaux hatte ich bisher noch nie im Glas, nur den normalen VV - den finde ich aber immer auch schon sehr sehr gut und bestelle ihn jedes Jahr blind.
Grüße
Stefan
Den Rouchaux hatte ich bisher noch nie im Glas, nur den normalen VV - den finde ich aber immer auch schon sehr sehr gut und bestelle ihn jedes Jahr blind.
Grüße
Stefan
Re: Beaujolais
Den VV finde ich 2013 auch sehr gelungen, derzeit noch etwas verschlossener als den Rouchaux. Beide sind in einer Liga, aber stilistisch anders ausgerichtet (dem Rouchaux könnte man eine angedeutete Tendenz in Richtung Brouilly nachsagen).Créot hat geschrieben:Danke für die Notiz, Wendelin,
Den Rouchaux hatte ich bisher noch nie im Glas, nur den normalen VV - den finde ich aber immer auch schon sehr sehr gut und bestelle ihn jedes Jahr blind.
Grüße
Stefan
Cheers!
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Re: Beaujolais
was machen denn die 2015er ? any notes ?
im glas: vissoux fleurie les garants 2012:
farbe: helles rot.
duft: lustige mischung aus kirsche+erdbeere+pflaume mit weihnachtsgewürz (nelke und vanille). fast wie ein nordrhone. aber nicht schwer und tief, sondern duftig-leicht.
geschmack: ähnlich wie duft, aber mit säure und ordentlicher tannin-struktur, sodass er nicht wie ein bonbon schmeckt, sondern saftig-strukturiert. darf wärmer werden, dann bekommt er etwas mehr fülle (bei 12.5%). ein spasswein.
was machen die anderen jahrgänge (und füllungen: les trois roches) von vissoux ? any notes ?
gruss, m
im glas: vissoux fleurie les garants 2012:
farbe: helles rot.
duft: lustige mischung aus kirsche+erdbeere+pflaume mit weihnachtsgewürz (nelke und vanille). fast wie ein nordrhone. aber nicht schwer und tief, sondern duftig-leicht.
geschmack: ähnlich wie duft, aber mit säure und ordentlicher tannin-struktur, sodass er nicht wie ein bonbon schmeckt, sondern saftig-strukturiert. darf wärmer werden, dann bekommt er etwas mehr fülle (bei 12.5%). ein spasswein.
was machen die anderen jahrgänge (und füllungen: les trois roches) von vissoux ? any notes ?
gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Re: Beaujolais
und weiter gehts mit einem 2012er:
burgaud morgon cote de py (13%):
farbe: kräftig rot (wie die dunkelroten süßkirschen)
duft: sauerkirsch mit schokolade, süß-saftig, wie schwarwälder kirsch eis, ohne irgendwelche reifenoten
geschmack: verhaltener als im duft, einiges an gerbstoffen, voller und kräftiger als der vissoux, leicht mineralisch. nicht ganz so spassweinig, etwas ernsthafter, etwas langweiliger.
gruss, m
burgaud morgon cote de py (13%):
farbe: kräftig rot (wie die dunkelroten süßkirschen)
duft: sauerkirsch mit schokolade, süß-saftig, wie schwarwälder kirsch eis, ohne irgendwelche reifenoten
geschmack: verhaltener als im duft, einiges an gerbstoffen, voller und kräftiger als der vissoux, leicht mineralisch. nicht ganz so spassweinig, etwas ernsthafter, etwas langweiliger.
gruss, m
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Re: Beaujolais
Rottiers, Beaujolais blanc 2014
Kennt den jemand?
Dies ist keine VKN, weil ich ihn als zu merkwürdig und letztlich schlecht empfinde, um mich auf ihn einlassen zu können. Die zweite Flasche innerhalb weniger Wochen, ganz ähnliche Eindrücke.
Im Glas eine leicht gräuliche Tendenz. In der Nase und am Gaumen eine schwer zu beschreibende Note: etwas in Richtung erdig, muffig wäre zu stark. Seltsam "muted", keine Strahlkraft. Ein bißchen auch wie überreife gelbe Äpfel und Birnen. Und im Abgang eine leichte Bitterkeit, die weder nach grünem Lesegut schmeckt, noch nach Stängeln oder Alkohol. Und: einer der ganz, ganz wenigen meiner Weine, die mit DIAM verschlossen sind. Da komme ich nicht umhin, an diese kontroverse Diskussion zu denken...
Ist das einfach der Stil des Hauses? Macht er irgendetwas Besonderes?
Kennt den jemand?
Dies ist keine VKN, weil ich ihn als zu merkwürdig und letztlich schlecht empfinde, um mich auf ihn einlassen zu können. Die zweite Flasche innerhalb weniger Wochen, ganz ähnliche Eindrücke.
Im Glas eine leicht gräuliche Tendenz. In der Nase und am Gaumen eine schwer zu beschreibende Note: etwas in Richtung erdig, muffig wäre zu stark. Seltsam "muted", keine Strahlkraft. Ein bißchen auch wie überreife gelbe Äpfel und Birnen. Und im Abgang eine leichte Bitterkeit, die weder nach grünem Lesegut schmeckt, noch nach Stängeln oder Alkohol. Und: einer der ganz, ganz wenigen meiner Weine, die mit DIAM verschlossen sind. Da komme ich nicht umhin, an diese kontroverse Diskussion zu denken...
Ist das einfach der Stil des Hauses? Macht er irgendetwas Besonderes?
Besten Gruß, Karsten
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Re: Beaujolais
Nachtrag:
Ich hab' mich nochmal redlich bemüht...
Am Ende kam ich darauf, dass der Wein für mich ein klein wenig in Richtung Orange Wine geht! Eigentlich passt alles: Die Farbe, die mürbe Aromatik, das "gedeckte",...
Leider habe ich im Netz nichts gefunden, das meine Spekulation erhärten oder widerlegen könnte. Falls also zufällig jemand etwas weiß...
Ich hab' mich nochmal redlich bemüht...
Am Ende kam ich darauf, dass der Wein für mich ein klein wenig in Richtung Orange Wine geht! Eigentlich passt alles: Die Farbe, die mürbe Aromatik, das "gedeckte",...
Leider habe ich im Netz nichts gefunden, das meine Spekulation erhärten oder widerlegen könnte. Falls also zufällig jemand etwas weiß...
Besten Gruß, Karsten