meines wissens werden die beiden weine im keller gleich behandelt.
und im Weinberg? Erntezeitpunkt, Hektarertrag etc.?
Ich weiß nur von Ö, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass Winzer etwas "nachhelfen", damit die verschiedenen Lagen auch unterschiedlich schmecken. Ist ja auch nichts Böses
natürlich wär das nix böses, aber das weiß ich einfach nicht.......während die beiden anderen faktoren lage/rebenalter als unterschied jedenfalls offensichtlich auf der hand liegen.
Charlie hat geschrieben:Woran mag das liegen? Vielleicht doch an den Lagen?
Vielleicht aber auch daran, dass der eine im Oktober 2010 und der andere jetzt geöffnet wurde?
Insgesamt sind die Lagencharakteristika in St. Aubin für mich bislang so gut wie nicht herausschmeckbar. Da gibt es so viele 1er Crus. Höchstens habe ich für mich bislang festgehalten, dass mir En Remilly meist gut schmeckt.
91 Punkte habe dafür gegeben. Morot ist eigentlich immer eine sichere Bank. Hätte ich beim Abverkauf nur mehr als die eine Flasche mitgenommen denn für €20 ist dies ein veritables Schnäppchen gewesen.
Viele Grüße, Björn
--------------------------------------------
"Not that we needed all that for the trip, but once you get locked into a serious drug-collection, the tendency is to push it as far as you can." (Hunter S. Thompson, Fear and Loathing in Las Vegas)
aus diesem eher durchwachsenen Jahrgang verschönt mir der Wein eines doch recht berühmten Gutes den ganzen Abend: Henri Gouges: Clos des Porrets St. Georges -Monopole- 2006. Tiefdunkler Kern mit granatfarbenem Rand. Verwirrend gewürzige Nase mit Schwarzkirsche, Muskat und schwarzem Pfeffer. Auch für einen Nuits Saint Georges sehr kräftiges Tannin. Sehr kraftvoll am Gaumen, füllt alles im Mund aus. Reiche Kirchenfenster. Mit Luft und Zeit kommt eine dezente Moschus-artige Note hinzu. Allerdings scheint das Tannin die Frucht zu dominieren. Ich hoffe darauf, dass dies noch ausgeglichener wird. Ein schönes Erlebnis jedenfalls.
Hallo Markus, ich finde den Jahrgang 2006 insbesdondere in Nuits St. George und Vosne Romanee gar nicht so schlecht!! Ich habe zwei Flaschen dieser Monopollage und des Jahrgangs im Keller - werde diese allerdings nicht vor 2020 anfassen! Habe vor ein paar Monaten einen village Wein von Gouges aus 2000 getrunken, der war nach gut 12 Jahren gerade mal sehr angenehm trinkbar und nicht zu strukturbetont. Es ist aber natürlich auch einfach eine Frage der persönlichen Vorliebe! Freue mich im Übrigen, wenn ich von Dir was im Netz lese - weil Du in meiner alten Heimat lebst! Habe in Raeren die Schule besucht (nur das 1. Schuljahr) und bin dann in Roetgen aufgewachsen!
Ende der 90-iger Jahre gab es jenseits der Grenze eine nette kleine Weinmesse (im Winter und ich glaube es war in Eynatten oder weiter in Richtung Eupen?). Hier habe ich viele nette, eher unbekanntere Weingüter kennen- und teilweise durchaus schätzen gelernt. Vermutlich gibt es diese Messe nicht mehr. Sie fand in einer kleinen (Turn?)-halle statt. Es waren meist ca. 50 Stände vor Ort - primär Winzer aus Frankreich unter anderem auch aus Burgund! Gruß Tobias
die Welt ist wirklich ein Dorf ! Raeren ist ähnlich schön wie Roetgen, nur eben belgisch und damit für mich attraktiver, vor allem, was Lebensmittel angeht und seit 12 Jahren meine Wahlheimat. Die Messe, die Du meinst, gibt es noch, sie findet in der Halle der kleinen Gemeinde Kettenis statt, genau zwischen Eynatten und Eupen gelegen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich seit vielen Jahren nicht mehr dort war. Ja, die Gouges-Weine sind enorm langlebig, auch bei verkosteten Villages-Weinen aus 96 und 99 war ich immer der Meinung, die Weine seien zu jung. Burgund ist ein faszinierendes Feld. In 2 Wochen werde ich hinfahren, zum ersten Mal. Die Vorfreude kennt keine Grenzen .
gestern hatte ich das Vergnügen mit einem 2006 Nuits-St.Georges "Les Charbonnieres" von Jean-Claude Boisset. Hier meine Eindrücke:
Auge: leicht eingetrübtes, mitteltiefes Rot, sogar etwas braune Spuren zu erkennen, normaler Wasserrand. Da hab ich schon schönere Farben im Glas gehabt.
Nase: erstmal deutliche Holzprägung, aber eher in Form eines Parfum als erschlagend. Beginnend mit verhaltener Frucht, diese entwickelt sich zu roter aber etwas rustikaler Frucht. Zwischendurch bin ich irritiert, weil leicht medizinale Gerüche das Nasenbild etwas stören, dann geht dieser Ton ins leicht minzig-frische über, also wiederum positiv. Ein wenig Auf und AB ist das Ganze schon. Nach gut 2 Stunden legt sich diese Unentschlossenheit und der Wein findet zu sich: nun gut verwoben, sogar eine gewiße Komplexität und Noblesse kann bescheinigt werden.
Gaumen: zu Beginn wie in der Nase recht verhalten, ein Wechselbad von kräftiger Struktur, zögerlicher Frucht und manchmal auch Kargheit. Dann aber mehr und mehr harmonischer und kompletter: Junge Zwetschgen, Weichselkirsche, gewinnt an Fülle und leichter Fruchtsüße. Der Abgang wird intensiver und länger (etwas mehr als mittellang). Die Säure ist gut eingebunden und sorgt für innere Spannung.
Fazit: mit dekantieren bereits trinkbar, aber um den Wein von Anfang an "voll da" zu erleben, sollte er vll. noch 2-3 Jahre ruhen, dann werden die subtilen, leicht versteckten Aromen besser entwickelt sein. Ich hab ihn solo getrunken, aber als Essensbegleiter sicherlich noch besser. 17 P.
für mich ist die Domaine Ninot ein sehr preiswerter und guter Vertreter aus Burgund. Jetzt, wo er langsam seine volle Reife zeigt, ist selbst der "einfache" Pinot ein sehr schönes Erlebnis und 2006 scheint dort nicht schlecht gewesen zu sein:
Mit etwas Luft wird er auch etwas karger und die Säure kommt noch markanter zum Vorschein. Andererseits nimmt die Nase noch mehr mineralische und erdige Würze auf. Für Burgund ein superbes PGV.
ich hatte schon den 2004er Marsannay von Roty, irgendwo steht noch der 2005er und dieser 2006er zeigt, dass auch die Roten 2006 nicht schlecht gewesen sind:
Grüße,
wolf
„Es war viel mehr.“
Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)