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Bordeaux 2021

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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stollinger

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Re: Bordeaux 2021

BeitragMi 13. Apr 2022, 09:16

Der technische Jahrgangsbericht der Universität Bordeaux ist auch online gestellt worden:

https://www.bordeauxraisins.fr/images/m ... 0VF_EN.pdf

Sehr viel Säure und hoher Anteil von Äpfelsäure, niedrige Mostgewichte (in den Referenz-Zellen sind es bei der Ernte des Merlot 205 g/l, was sich zu ca. 11.4vol% Alkohol übersetzt). Ähnlichkeiten zu 2014 werden diskutiert.

Spätfrost im ganzen Bordeaux, viel Pilzdruck im nassen und kühlen Juni und Juli. Trotzdem ließt sich das für mich nicht komplett schlecht, ich könnte mir vorstellen, dass es einige schöne Weine mit einem klassischen Profil gibt.

Ich habe ja keine Ahnung, aber für die Preise erwarte ich nichts gutes. Niedrige Erträge, Inflation, gut gefüllte Kriegskassen der großen Chateau und der ganze Zucker, der in den Most gekippt wurde, muss ja auch bezahlt werden...Wohl kein Jahrgang, der versucht wird, großartig en primeur losgeschlagen zu werden.
Ich würde mich nicht wundern wenn es Preise 2018+15% gibt.

Grüße, Josef
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Bordelaiser

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Re: Bordeaux 2021

BeitragSo 24. Apr 2022, 14:19

Liebe Weinfreunde,

interessante Aussagen von Panos Kakaviatos zum 2021-Primeur:

https://cluboenologique.com/story/2021- ... n-primeur/

Die Kampagne 2021 wird wohl ein "tough sale" für die Chateaus.

Beste Grüße,
Jens
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Sauternes

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDi 26. Apr 2022, 10:38

Ein weiterer Artikel zur allgemeinen Situation der Weine aus 2021, https://www-decanter-com.translate.goog/wine-news/opinion/bordeaux-2021-en-primeur-first-impressions-478982/?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc , ich habe gleich mal die Übersetzung in deutsch gewählt, weil wir ja ein deutschsprachiges Forum sind.
Ich habe rausgelesen das es auch einige 100% Cabernet Sauvignon geben wird, und auch 90% plus, was mich doch etwas neugierig macht.
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TOM

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDo 28. Apr 2022, 09:59

Die Meinungen zu 2021 sind ja ziemlich deckungsgleich und zu den Preisen hat ja auch der ein oder andere hier schon seine Befürchtungen geäußert.
Hier noch ein Zitat aus dem Newsletter von Grimm (Bacchus Vinothek), das in die gleiche Kerbe schlägt:

2021 ist eigentlich genau der Jahrgang, den es nach den ganz großen Jahrgängen 2018-2020 braucht. Brauchen könnte. Könnte?

Er ist frisch, verfügt über gute Säure, mittleren bis schlanken Körper und kräftige bis allerdings auch teilweise zu kräftige Tannine. Ein Klassiker, den mal leichter mal aufmacht, als einen 2019er oder 2020er.
Und wenn die Preise stimmen – würden - , bekäme er gleich ein Herzle. Aber genau auf diese wird es nun in den nächsten Wochen ankommen. Auf die Preise. Und deshalb der Konjunktiv.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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UlliB

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDo 28. Apr 2022, 11:06

TOM hat geschrieben:Die Meinungen zu 2021 sind ja ziemlich deckungsgleich und zu den Preisen hat ja auch der ein oder andere hier schon seine Befürchtungen geäußert.
Hier noch ein Zitat aus dem Newsletter von Grimm (Bacchus Vinothek), das in die gleiche Kerbe schlägt:

2021 ist eigentlich genau der Jahrgang, den es nach den ganz großen Jahrgängen 2018-2020 braucht. Brauchen könnte. Könnte?

Er ist frisch, verfügt über gute Säure, mittleren bis schlanken Körper und kräftige bis allerdings auch teilweise zu kräftige Tannine. Ein Klassiker, den mal leichter mal aufmacht, als einen 2019er oder 2020er.
Und wenn die Preise stimmen – würden - , bekäme er gleich ein Herzle. Aber genau auf diese wird es nun in den nächsten Wochen ankommen. Auf die Preise. Und deshalb der Konjunktiv.

Ich denke, dass die Gemengelage unmittelbar vor Beginn der Kampagne selten so komplex war wie dieses Jahr.

Die Keller von denjenigen, die einigermaßen regelmäßig Bordeaux kaufen, dürften zum Brechen gefüllt sein. Da war der en primeur günstig angebotene 19er, dann die zwar teureren, aber qualitativ als gut angesehenen 18er und 20er, und die immer noch jungen 15er und 16er (ebenfalls zwei gute Jahre) haben ja auch noch nicht ihre volle Trinkreife erreicht. Der Bedarf, weitere Weine aus einem wohl bestenfalls mittleren Jahrgang in den Keller zu packen, sollte da eher gering sein. Die wirtschaftliche Gesamtsituation spricht außerdem für eher wenig Kauflust.

Das würde normalerweise für niedrigere Preise sprechen. Auf der anderen Seite spüren die Winzer einen ganz erheblichen Inflationsdruck - der hier schreibende Winzer aus dem Médoc beschreibt das regelmäßig - und die Versuchung dürfte groß sein, die Kostensteigerung an den Konsumenten durchzureichen. Geringe Mengen vom 21er erhöhen den Druck. Die klassifizierten Güter hätten zwar genug Marge, um die Preise deutlich zu senken, aber auf Marge verzichtet man halt nicht gerne... man darf dabei nicht vergessen, dass viele Chateaux reine Renditeobjekte von Versicherungen und Banken sind und die ziemlich sicher konkrete Renditeziele vorgeben.

Man wird sehen. Wunder erwarte ich keine; Abschläge gegenüber den 20er Preisen dürften gering sein, wenn es denn überhaupt welche gibt. Und damit dürfte in ein paar Jahren der 21er im Rückblick als ein überteuerter Jahrgang gelten (es sei denn, die Inflation galoppiert munter weiter und in ein paar Jahren zahlt man dann auch für mittelmäßige Bordeaux das drei- oder vierfache wie heute :evil: ).

Gruß
Ulli
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Rotundweiss

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDo 28. Apr 2022, 15:53

UlliB hat geschrieben:(es sei denn, die Inflation galoppiert munter weiter und in ein paar Jahren zahlt man dann auch für mittelmäßige Bordeaux das drei- oder vierfache wie heute :evil: ).


Sofern dies eintritt, haben wir alle sicherlich noch ganz andere Sorgen.
Allerdings: Wo möglich, wird, wer auf einem Schatz von 15-/16-/18-/19- & 20igern sitzt,
den Verlockungen des dann lustigen Sekundärmarktes, nicht widerstehen können.
Mich tangiert´s nicht, denn frei nach dem Motto von Smaug, werde ich mich von keiner
einzigen Münze, äh, Flasche trennen. ;). Wohl dem, der den Keller voll hat...

Beste Grüße,
Georg
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDo 28. Apr 2022, 16:02

Rotundweiss hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:(es sei denn, die Inflation galoppiert munter weiter und in ein paar Jahren zahlt man dann auch für mittelmäßige Bordeaux das drei- oder vierfache wie heute :evil: ).


Sofern dies eintritt, haben wir alle sicherlich noch ganz andere Sorgen.
[...]
Wohl dem, der den Keller voll hat...

Beste Grüße,
Georg


Und bei einem vollen Keller lassen sich dann ganz nebenbei auch die 'ganz anderen Sorgen' bezüglich Inflation besser ertragen... 8-)
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ledexter

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDo 28. Apr 2022, 16:03

Wobei die Güter auch beim Jahrgang 2019 relativ besonnen reagiert haben und die Preise recht gut an den Markt adjustiert haben. Man kann also hoffen, dass es vielleicht wieder ähnliche Abschläge wie für den Jahrgang 2019 geben könnte. Billiger wäre überraschend, teuerer würde zum Ladenhüter werden.
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Fasano

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDo 28. Apr 2022, 17:10

Jetzt ist ein guter Zeitpunkt das kaufen einzustellen: Alter 55+, Keller mehr als voll, Preise steigen. Einfach mal Abschalten und mehr genießen als die Jagd nach neuen Weinen....Es ist so schwer nach 25 Jahren Kaufrausch mal etwas auszulassen...
Diesmal versuche ich durchzuhalten.
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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2021

BeitragDo 28. Apr 2022, 18:57

Fasano hat geschrieben:Jetzt ist ein guter Zeitpunkt das kaufen einzustellen: Alter 55+, Keller mehr als voll, Preise steigen. Einfach mal Abschalten und mehr genießen als die Jagd nach neuen Weinen....Es ist so schwer nach 25 Jahren Kaufrausch mal etwas auszulassen...
Diesmal versuche ich durchzuhalten.


Ja, genau, so ist es. Aber schwer etwas auszulassen ist es nicht. Mach ich schon seit Jahren so, und kaufte nur bei "wirklichen Jahrhundertjahrgängen" ein. 2019 zuletzt.
Waren denn 2020 und 2021 wirklich gute Jahrgänge in Bordeaux?
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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