Re: Bordeaux 2020
Verfasst: Fr 23. Okt 2020, 08:50
2020 geht alles sehr schnell. Die Lese die Extraktion ist auch so gut wie erledigt – nur die Cabernet Sauvignon sind noch in der abschließenden Maceration – das vertragen die auch. Wir sind schon in der Ecoulage. Mit den Merlots sind wir gestern fertig geworden. Die Tage sind immer noch sehr lang und auch physisch anstrengend, doch diese ständige Anspannung löst sich endlich und ich merke wie müde ich tatsächlich bin. Die verschiedenen Stressfaktoren entschärfen sich - Lese/Wetter oder Fermentation/Extraktion, und jetzt ist auch schon die malo-laktische Gärung gut im Gang – sollte also gelingen. So schnell hatte ich das alles noch nicht.
Die sehr geringen Erntemengen bestätigen sich. Von Kollegen höre ich ähnliches, das gilt besonders für Châteaux, die auf qualitativ hohem Niveau arbeiten. Die Qualität ist auf einem überraschend hohen Niveau, das ich so nicht erwartet hatte. Noch nie hatte ich so hohe Gehalte an Phenolen und Anthocyanen gemessen (ITP [Indice de Polyphénols Totaux] bei 104 dürfte eigentlich nicht möglich sein). Auch wenn die Werte mit dem Ausfallen des ‚lits‘ zurückgehen werden, bleibt eine extrem hohe Konzentration. Das wird mal wieder spannend. Diese Dichte könnte die fruchtigen Säuren in den Hintergrund drängen und ‚fette‘ füllige, jedoch langweilige Weine ergeben. Der Anspruch am Ausbau des 2020ers wird hoch. Nichts geht von alleine…
Beste Grüße aus Médoc
Stefan
Die sehr geringen Erntemengen bestätigen sich. Von Kollegen höre ich ähnliches, das gilt besonders für Châteaux, die auf qualitativ hohem Niveau arbeiten. Die Qualität ist auf einem überraschend hohen Niveau, das ich so nicht erwartet hatte. Noch nie hatte ich so hohe Gehalte an Phenolen und Anthocyanen gemessen (ITP [Indice de Polyphénols Totaux] bei 104 dürfte eigentlich nicht möglich sein). Auch wenn die Werte mit dem Ausfallen des ‚lits‘ zurückgehen werden, bleibt eine extrem hohe Konzentration. Das wird mal wieder spannend. Diese Dichte könnte die fruchtigen Säuren in den Hintergrund drängen und ‚fette‘ füllige, jedoch langweilige Weine ergeben. Der Anspruch am Ausbau des 2020ers wird hoch. Nichts geht von alleine…
Beste Grüße aus Médoc
Stefan