Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
alfredmeinrad
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Do 10. Jun 2021, 17:36
Was mir an dieser Kampagne auffällt ist das Verhalten des Weinhändlers meines Vertrauens. Dieser schickt mir dauernd Mails wie immer, allerdings schickt er mir z.B. dieses Jahr auch Angebote von Weingütern (in diesem Fall von Rauzan Segla) mit der Bemerkung "streng limitiert". Als der Hype um den 2018 en primeur losging habe ich nicht Mal ein Mail betreffend Rauzan Segla 2018 en primeur bekommen......, da musstest Du einfach schnell sein, sonst war die erste Tranche weg. Ich schliesse daraus, dass die Subskription für die Weinhändler eher schleppend läuft.
Gruss Fredi
Isch gad all wede schöö, e Fläschli ufztue!!
Do 10. Jun 2021, 18:41
UlliB hat geschrieben:Ähm, sorry... aber wer ist Bernard Burtschy? Muss man den kennen? Mir ist der Name nach mehr als drei Jahrzehnten Beschäftigung mit Bordeaux jedenfalls nicht geläufig Gruß Ulli
BB war jahrelang Chefdegustator bei der RVF ( in F gewiss die meistbeachtete Zeitschrift, wenn's um Bdx und Bewertungen von Bdx geht), die damals noch nach der 20er Skala bewertete. Seine Noten ab 2014 bis 2019 finden sich auf seiner Homepage https://www.bernardburtschy.com/und zeigen, zumindest in den Jahren, in denen ich seine Bewertungen etwas verfolgt habe (2014 bis 2016) einen im Vergleich zu den meisten anderen Verkostern strengen Maßstab. 18, 18.5 oder gar 19 Punkte erreichten eigentlich fast nur Weine vom Kaliber eines Haut-Brion, LLC. 'Kleinere' Weine erreichten selten Noten über 15 oder gar 16 Punkte. Die RVF bewertet nun (seit letztem Jahr?) nach der 100er Skala und die Bewertungen scheinen mir im Vergleich mit früheren Jahren kaum mehr kompatibel, insgesamt viel höher. Warum, entzieht sich meiner Kenntnis, ebenso, ob BB immer noch mitmischt. Aber der globale Trend zu (absurd) hohen Noten scheint mir stark mit dem Beliebtheitsfaktor zusammenzuhängen. Diesen wiederum sehe ich als eng verbunden (verbandelt) mit dem allzu menschlichen Narzissmus. So etwa: Je höher ich Weine bewerte, umso beliebter bin ich selber. Das hilft mir in den kommenden Jahren enorm bei meinen Beziehungen in der Weinwelt usw. Schlussendlich werden die Weine mit oder ohne Klimaerwärmung immer besser und die Aufwärtsspirale ist nicht mehr zu bremsen, mit Skalen, die nach oben offener sind als eine Essigflasche an der Sonne... Gruß Jean
Ingo
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Do 10. Jun 2021, 20:45
DER Grund, warum ich bei LOB grundsätzlich *nichts* mehr bestelle.
Nora
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Do 10. Jun 2021, 22:09
Ich bin mal so frei und verlinke meine Frage, die ich unter "Allgemeines Weinwissen" gestellt habe hierher, in der Hoffnung, dass mir der eine oder andere Bordeaux-Experte weiterhelfen kann. viewtopic.php?f=32&t=5901#p144189VG, Nora
UlliB
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Do 10. Jun 2021, 22:17
Jean, danke für die zusätzliche Info zu Burtschy. pessac-léognan hat geschrieben:Aber der globale Trend zu (absurd) hohen Noten scheint mir stark mit dem Beliebtheitsfaktor zusammenzuhängen. Diesen wiederum sehe ich als eng verbunden (verbandelt) mit dem allzu menschlichen Narzissmus. So etwa: Je höher ich Weine bewerte, umso beliebter bin ich selber. Das hilft mir in den kommenden Jahren enorm bei meinen Beziehungen in der Weinwelt usw.
Das könnte so sein, wäre aus meiner Sicht aber schon ziemlich bedenklich - zumindest bei denjenigen, die ihre Expertise einer dafür zahlenden Kundschaft anbieten. Die sollten doch eigentlich ihren Kunden dienen und denen eine möglichst differenzierte Einschätzung der Qualität abliefern (was nicht funktionieren kann, wenn man alles auch nur halbwegs Anständige mit deutlich über 90 Punkten bewertet), und nicht den Erzeugern zu Gefallen sein. Aber wahrscheinlich bin ich nur zu naiv. Gruß Ulli
Zaccetti
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Do 10. Jun 2021, 22:55
Betreffend Lob. Als bekennender Neuling beim Bordeaux bin ich natürlich auf seiner Seite gelandet beim einlesen. Glaub nach dem 3 mal war mir klar das ich auf seine Bewertungen nicht gross Wert legen darf da er ja sein ganzes Sortiment super finden (logisch als Händler) , lediglich die Punkte übersicht der anderen Verkoster und deren Notizen jeweils finde ich als Anfänger recht hilfreich. Meine ich das nur oder ist Gerstl mit seinen 20 Punkte sytsem bisschen kritischer in der Punktevergabe?
Xilk
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Fr 11. Jun 2021, 10:52
11.06.2021 Preise HT (ohne Steuern)
Château Duhart-Milon - 66€ (+13,8%) Château L'Evangile – 215€ (+32,7%!) Château Lafite Rothschild – 570€ (+20%)
Zuletzt geändert von Xilk am Fr 11. Jun 2021, 13:24, insgesamt 1-mal geändert.
UlliB
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Fr 11. Jun 2021, 11:04
Zaccetti hat geschrieben:Meine ich das nur oder ist Gerstl mit seinen 20 Punkte sytsem bisschen kritischer in der Punktevergabe?
Kann ich nicht finden. In seinem Sortiment führt er ja sowieso nur Weine, die zwischen 17 bis 20 Punkten haben. Wenn ich das für Bordeaux mal frei übersetzen darf: - 17 Punkte = Warnhinweis. Supermarktqualität in der 10-Euro-Klasse. Finger weg. - 18 Punkte: Ja, geht so. Kann man bei Weinen unter 30 € mal versuchen. Aber vorsichtig. - 19 Punkte: Vermutlich ok. In der Oberklasse (von 50 € aufwärts) ein Muss, sonst stimmt da was nicht. - 20 Punkte: deckt den Bereich von 94 bis 100 Punkten bei anderen Verkostern ab. Kann traumhaft gut sein oder eben auch nur das, was von Lobenberg (mit dem er beim Einkauf kooperiert) mit 100 Punkten bewertet wird... Gruß Ulli
UlliB
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Fr 11. Jun 2021, 13:46
Xilk hat geschrieben:Château L'Evangile – 215€ (+32,7%!)
Ups. Das wären dann knapp 260 € EVP. Dabei gibt es in Pomerol nicht mal eine Klassifikation, in der man wie in St. Emilion mittels Höchstpreisen aufsteigen könnte... Aber ok, gemessen an den gut 230 € EVP, die man für den Carruades de Lafite hinblättern muss, ist das vermutlich ein absolut faires Angebot Viel Spaß mit dem Rest, der jetzt noch kommt Gruß Ulli
Fr 11. Jun 2021, 14:09
Die staatlichen Coronamilliarden müssen ja irgendwo hin - und warum nicht ins liquide Evangelium? Cheers Jean
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