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Bordeaux 2020

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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demidblanc

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Re: Bordeaux 2020

BeitragSo 16. Mai 2021, 18:15

Moin Moin allerseits,

hab mal einen kleinen Auszug von spannenden Weinen aus den letzten Wochen gemacht.

Stimmt durstig :D

Viel Spaß beim Lesen.

nb : ich erwähne, falls es nach wie vor notwendig ist, dass es dabei einfach um meine (hoffentlich fundierte) Meinung geht. Es ist eine sehr akribische Arbeit, die extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Wahrheit liegt sicherlich in den Flaschen, aber ein Teil davon lag in meinem Glas.
Hier geht es um Visionen und Interpretationen, keiner muss damit einverstanden sein... und ja, Kritiker braucht es eh nicht, Wein und Foren auch nicht, usw usw :D 8-) Immerhin, ich hatte viel Spaß dabei. Ich mach einfach mal weiter.

Margaux

Château Giscours 2020
Von Anfang an kündigt der Giscours seine Größe an. Diese Größe äußert sich dank seiner Frische, seiner Subtilität und seiner Definition. In der Nase zeigen sich einladende, fruchtige, florale und mineralische Nuancen in Form von Pfefferminze, schwarzen Beeren und Iris. Am Gaumen überrascht der Giscours mit seiner Dichte und Frische. Er hat Rasse, Vitalität und kräftige Tannine, die sich auf eine sehr präzise Art und Weise entfalten. Ein Wein, der es versteht, Frische, Reife, Kraft und Finesse miteinander zu verbinden. Giscours 2020 ist ein großer Erfolg und einer der größten Giscours der letzten 30 Jahren. Langer Nachklang. 2026-2050 96-98/100

Château Margaux 2020
Es sind Finesse und Subtilität, die den olfaktorischen Charakter des Chateau Margaux 2020 prägen. Gleich zum Auftakt finden sich einladende Nuancen von roten Beeren, Kirschen und Pfefferminze. Mit etwas Luft wird das Bouquet noch deutlich komplexer. Es zeigt erdige Noten, Kakaobohnen und einen Hauch von blondem Tabak. Präziser, kompakter und eleganter Auftakt. Der Wein hat Körper und Kraft. Die Tannine sind wunderbar feinkörnig. Perfekte Harmonie zwischen dem Ausdruck der Tannine und der Frische der Säure. Ein Chateau Margaux, der sich mit Gelassenheit, Kraft bei gleichzeitiger Eleganz selbstbewußt positioniert. Kurzum, wir haben es hier mit einem großen Klassiker zu tun! 2027-2050 98-99/100

Pauillac

Château Pichon Comtesse 2020
Überragendes Bouquet, das sich durch seine Intensität und Dichte auszeichnet. So viel Rasse, Authentizität, Frucht und Frische findet sich in diesem ersten Naseneindruck. Der Wein ist unfassbar delikat und offenbart Düfte von Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren und Graphit. Am Gaumen zeichnet sich der Wein durch seine Tiefe und aromatische Intensität aus. Die Tannine sind kräftig und entfalten sich Schritt für Schritt, während die Säure für eine attraktive Lebendigkeit sorgt. Ein eleganter, kraftvoller und substanzieller Wein. 2027-2060 98-99/100

Château Pichon Baron 2020
Sattes Purpur. Was für eine schöne und komplexe olfaktorische Intensität! Alle Elemente eines großen Pauillac-Weines sind hier vorhanden; das Terroir in Form klassischer Nuancen wie Graphit und Zedernholz, dann die Frucht mit Nuancen von schwarzen Beeren, und die Frische in Form von Minze und Lakritze. Am Gaumen ist der Auftakt fein, schmackhaft und präzise. Superschöne Pixelauflösung! Die Tannine offenbaren sich langsam, und gewinnen im Verlauf des Gaumens an Intensität und Kraft. Der Abgang ist fruchtig, elegant und anhaltend. Ein wunderbarer Erfolg für den Jahrgang 2020 von Chateau Pichon Baron, der sicherlich zu den großen Weinen des Weinguts zählen wird. 2027-2060 98-100/100

Château Lafite Rothschild 2020
Großartiges Bouquet, das von Frische, Terroir, Gewürzen und Röstaromen geprägt wird. Die angesprochenen Röstaromen findet man an sich eher selten in der Lafite Nase. Einladende blumige und fruchtige Nuancen wie Pfingstrosen, Himbeeren und Brombeeren, Graphit und Süßholz lassen sich deutlich identifizieren. Am Gaumen ist der Auftakt cremig und dicht. Die Tannine sind sehr fein und offenbaren sich nach und nach. Sie liefern eine wohltuende, gelassene und feinfühlige Kraft, während die Säure für die rassige und saftige Seite sorgt. Da ist so viel Kraft, Finesse, Ausdauer und Raffinesse im Spiel. Ein sehr klassischer Lafite, anhaltend und beeindruckend in seiner ungemein subtilen Art. 2028-2065 98-100/100

Pessac-Léognan

Les Carmes Haut-Brion 2020
Der Begriff HD sollte auch auf Weine angewandt werden können. Dieser hier würde in diesem Fall sogar die Bezeichnung "Full HD" verdienen. Präzises und subtiles Bouquet, das Nuancen von Kirschen, Iris und Graphit offenbart. Ein Hauch von Garrigue und grauem Pfeffer sind auch identifizierbar. Der Auftakt ist außergewöhnlich fein, detailliert und sogar ein wenig salzig. Der Wein gewinnt dank seiner Tannine langsam an Fülle, und erreicht am Gaumenende seinen Höhepunkt. Die Tannine sind in absoluter Harmonie mit der Säurestruktur. Letztere ist straff, knackig, in sich ruhend, und vor allem sehr wirkungsvoll, da sie den aromatischen Ausdruck bis ins Finale hinein trägt. Die leichte Bitterkeit hat den Verdienst, nicht nur all diese Energie zu kanalisieren und zu begleiten, sondern auch den fruchtigen Ausdruck zu unterstreichen. Kreidige und salzige Nuancen finden sich schließlich im Abgang. Ein Wein von seltener Präzision und einer stillen Kraft. Er ist authentisch, einzigartig, sogar berührend durch seine Fähigkeit, uns in ein Universum zu versetzen, das schier an Perfektion grenzt. Vielleicht erreicht er diese sogar!? Das Geniale ist auf jeden Fall schon jetzt erreicht. 2027-2065 99-100/100

Château Fieuzal 2020
Purpurviolett. Was für ein Sinn für Details und Präzision findet sich in diesem Bouquet. Da sind einladende Noten von Veilchen, Grenadine und Erdbeeren. Dazu kommt ein erfrischender Hauch von Pfefferminz. Am Gaumen glänzt der Wein mit seiner Fähigkeit, die Kraft seiner Tannine zu bändigen. Diese werden durch die Klarheit der Säurestruktur geradezu idealtypisch ergänzt. Der Wein wird dadurch im wahrsten Sinne des Wortes "aufgepeppt", aber nicht im Sinne von Fülle, sondern im Bezug auf Pixel, Präzision und Tiefe. Rassiger und authentischer Charakter. Fruchtig, leicht salzig und anhaltend im Abgang. Was für ein brillanter, lebendiger, überzeugender und gelungener Fieuzal. Ich glaube, ich habe noch nie so einen großen Fieuzal verkostet. 2026-2050 96-97/100

Château Haut-Bailly 2020
Was für eine Intensität, Komplexität und Subtilität zeichnet dieses Bouquet aus. Es ist von fruchtigen Noten wie Heidelbeeren und Himbeeren geprägt. Ergänzt wird dieser Naseneindruck durch einen umwerfend frischen Anklang, der deutlich an Pfefferminze erinnert. Am Gaumen entwickelt sich der Wein stufenweise; der Auftakt ist fruchtig, während die Tannine sich erst allmählich offenbaren, und im Verlauf des Gaumens an Kraft gewinnen. Sie sind straff, imposant, aber dank ihrer außergewöhnlichen Finesse auch seidig. Welche Präzision findet sich in diesem Wein, mit seiner so schönen Auffassung von stiller Kraft. Ein starker, feiner, eleganter und anhaltender Haut-Bailly. Er ist einer der größten Erfolge der Appellation Pessac-Léognan im Jahr 2020. 2027-2060 98-99/100

Château Haut Brion 2020
Es findet sich so viel Finesse, Präzision und Identität im Bouquet von Chateau Haut-Brion 2020. Feinste Nuancen von dunklen Beeren, Pfingstrosen und Gewürzen geben den Ton an, untermalt von einem attraktiven kreidigen Touch. Wie die Nase ist auch der Auftakt präzise, leicht cremig und fruchtig. Die Tannine sind von großer Finesse, und dabei straff und kraftvoll. Die Säurestruktur sorgt für ein perfektes Rückgrat und begünstigt den aromatischen Ausdruck bis hin zum Finale. Ein imposanter Haut-Brion, der sowohl durch seine Eleganz, als auch durch seine Kraft besticht. Das Finale ist fruchtig, leicht salzig und ungemein lang. Ganz sicher einer der größten Erfolge im Jahr Bordeauxjahr 2020. 2027-2065 99-100/100

Pomerol

Conseillante 2020
Das Bouquet offenbart sich mit viel Finesse und Komplexität. Noten von roten Johannisbeeren, Heidelbeeren und Pfingstrosen treten hervor. Da ist auch ein Hauch von Kakaobohnen und Lakritze im Spiel. Ich nehme auch noch den Duft von Traubensaft wahr... die gleichen Düfte, die man bei der Weinbereitung wahrnimmt...fast schon banal, es riecht nach Wein.... nach hervorragendem Wein!! Am Gaumen ist La Conseillante imposant, ziemlich monolithisch. Er hat Gelassenheit, Tiefe und eine angenehme Spannung, die dem gesamten Gaumen Schwung verleiht und die aromatische Intensität des Abgangs belebt. Die Herausforderung, die Kraft zu steuern, wurde mit großer Souveränität angenommen und dies ist sicherlich ein La Conseillante, der sich deutlich von den anderen abhebt. 2027-2055 97-99/100

Eglise-Clinet 2020
Welche Frische, Frucht und Präzision findet sich in diesem Bouquet. Großzügigkeit und Subtilität sind mehr als ausreichend vorhanden. Nuancen von Himbeeren, schwarzen Johannisbeeren und grauem Pfeffer prägen die Nase. Leicht cremiger Auftakt. Das ist alles sehr elegant. Die Tannine offenbaren sich langsam und zeigen eine außergewöhnliche Kraft. Sie sind in idealer Balance mit der Genauigkeit der Säurestruktur. Der Wein muss noch an zusätzlicher Dimension gewinnen, was er während seines Ausbaus aber sicherlich auch tun wird. Ein überzeugender, erfreulicher und mehr als vielversprechender Wein. 2025-2050 97-99/100

Château Gazin 2020
Welche Tiefe und Komplexität in diesem Bouquet! Es glänzt dank seiner Frische und Fruchtintensität. Am Gaumen ist der Wein kompakt, cremig und sehr elegant. Seine Tannine sind kraftvoll und gelassen in der Art, wie sie sich offenbaren. Die Aromatik ist brillant und prägt den gesamten Gaumen, bis zum Abgang. Ein Wein von seltener Präzision und großer Finesse. Ich denke, er wird in die Geschichte von Gazin eingehen und man wird noch Jahrzehnte darüber sprechen (und hoffentlich davon trinken!) 2025-2055 97-99/100

Trotanoy 2020
Komplexes und sehr einladendes Bouquet. Hervorragende Symbiose zwischen Frucht, Ausbaunoten und Terroir. Schwarze Johannisbeeren, Himbeeren und rote Johannisbeeren, gefolgt von Zimt- und Lakritzanklängen. Cremiger und verführerischer Charakter am Gaumen. Die Tannine sind von einer selten schönen Definition. Sie sind feinkörnig und entfalten sich langsam am Gaumen entlang. Ein majestätischer, imposanter, kraftvoller und verführerischer Wein. Wieder einmal hat sich Trotanoy selbst übertroffen und erinnert daran, dass der Wein zur Elite von Pomerol gehört. 2027-2050 98-99/100

Vieux Château Certan 2020
Ein sehr feiner Jahrgang, der laut Alexandre Thienpont mit der Reichhaltigkeit des 2010er Merlot und dem hervorragenden Niveau des 2011er Cabernet Francs verglichen werden kann! Die jüngsten Reben sind über 25 Jahre alt. Der Wein wird für ca. 18 bis 22 Monate in 2/3 neuem Holz ausgebaut. Das Bouquet ist komplex, subtil und zeigt blumige und würzige Nuancen. Viel Frische und Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Veilchen, Kamille, Glyzinie und einem Hauch von Lakritze dominieren den Naseneindruck. Lebendiger und fruchtiger Auftakt. Sehr schöne Symbiose zwischen der rassigen Säure und der Tiefe der Tannine. Sie sind kräftig und feinkörnig. Dieser Vieux Chateau Certan ist mächtig und imposant, aber er hat die Substanz, um damit umgehen zu können. Er wird sicherlich in die Geschichte der großen VCCs eingehen. Der Abgang ist außergewöhnlich intensiv und lang anhaltend. Wenn Subtilität, Kraft und Größe eine solche Harmonie bilden, befindet man sich in der Logik eines sehr, sehr großen Weines. 2027-2060 99-100/100

St-Emilion

Tertre Roteboeuf 2020
Das Bouquet von Tertre Roteboeuf zeigt sich von Anfang an mit einer ganz eigenen Tiefe und Subtilität. Die Reifung tritt zwar auf, wird aber durch das Terroir klar in ihre begleitende Rolle verwiesen. Das Terroir zeichnet sich durch kreidige Nuancen, etwas Graphit und einen Hauch von Mokka aus (den man bereits in den Stahltanks findet, bevor er überhaupt annehmen konnte, dass es überhaupt Holz auf Erde gibt). Die Frucht meldet sich mit einladenden Noten von schwarzen Johannisbeeren und Heidelbeeren. Am Gaumen zeigt der Wein seine Frische und seinen kreidigen, spannenden, knackigen Charakter, der von Süße gekontert wird. Selten hat Tertre Roteboeuf so viel Kraft und gleichzeitig so viel Finesse und Identität gezeigt. Ein rassiger, kräftiger, energiegeladener, charmanter und erobernder Tertre Roteboeuf... 2026-2050 97-99/100

Château Cheval Blanc 2020
Subtiles und komplexes Bouquet, geprägt von Anklängen von Veilchen und dunkle Beeren. Noten von Lakritz und Gewürzen, gefolgt von einem Hauch Wacholder, eine Note, die in diesem und den umliegenden Terroirs zu finden ist. Dichter und rassiger Auftakt. Viel Frische am Gaumen, feinkörnige Tannine. Diese sind kraftvoll, massiv, aber gut von einer rassigen und messerscharfen Säure gekontert. Das Ergebnis ist ein Wein, der mehr denn je die Auffassung von stiller Kraft, von Gelassenheit verkörpert. Klar, es ist ein massiver Cheval, aber er ist perfekt ausgeglichen dank der Aufmerksamkeit, die den Extraktionen gewidmet wurde, dank der Fülle des Merlots, der Frische des Cabernets und der Vitalität der Säure. 2030-2070 98-99/100

Château Canon 2020
Was für ein großartiges Bouquet, was für eine außergewöhnliche Auffassung von Feinheit und Ausgewogenheit. Subtilität und Kraft unterstützen sich gegenseitig; jeder tut dem anderen einen großen Gefallen! Nuancen von Lebkuchen, schwarzen Johannisbeeren und Sauerkirschen prägen den eindrucksvollen Naseneindruck. Am Gaumen bestätigt der Wein die Eigenschaften des Bouquets. Welche Finesse, Größe, Fülle und Harmonie. Die Tannine sind imposant, grazil und offenbaren sich durchgehend entlang des Gaumens. Sie sind von einer seltenen Kraft, und dennoch sind sie nicht invasiv, sondern sie sind einfach ungemein überzeugend. Ihre Substanz geht eine attraktive Symbiose mit der Spannung der Säurestruktur ein. Ein grandioser Wein, der Emotionen hervorruft und den Begriff der ruhenden Kraft brillant illustriert. 2028-2050 98-100/100

St-Estèphe

Château Cos d'Estournel 2020
Auf der Geruchsebene kündigt Cos von Anfang an Subtilität und Komplexität an. Der Wein zeigt einladende Noten von Blaubeeren, schwarzen Kirschen, Lakritz und schließlich einen erfrischenden Hauch von Pfefferminze. Der Auftakt ist wie die Nase: elegant und fein. Leicht cremiger und sogar lieblicher Charakter. Der Wein zeigt sofort Fülle und Konzentration, während sich die Tannine erst im hinteren Teil des Gaumens deutlich entfalten. Cos ist kraftvoll, tanninhaltig und rassig. Diese Kraft ist eine eindrucksvolle stille Kraft, und wird durch die vitale Säurestruktur ideal gekontert, bzw. ergänzt. Fruchtig, präzise und anhaltend im Abgang. 2028-2060 98-100/100

Château Calon Ségur 2020
Das Bouquet zeigt gleich zum Auftakt eine unbeschreibliche Lebendigkeit. Es offenbart sich eine außergewöhnliche Symbiose aus Frische, Charme und Terroir. Bei genauerer Betrachtung zeigen sich mineralische Nuancen, die von Graphit- reifen dunkelbeerigen Aromen und Himbeernoten begleitet werden. Am Gaumen ist der Wein von Anfang an kompakt und reichhaltig, aber ohne jegliche Extravaganz. Er ist saftig, dicht, rassig und spiegelt die olfaktorischen Eigenschaften perfekt wider. Was für eine wunderbare Auffassung von Tiefe und stiller Kraft, kombiniert mit der Frische und Feinkörnigkeit der Tannine. Umwerfend, relevant und beständig. 2027-2060 98-100/100

Château Montrose 2020
Viel Finesse und Ausdruck findet sich gleich zum Auftakt in diesem Bouquet. Es ist von roten Beeren, Pfefferminz und Gewürzen geprägt. Das Ganze ist so etwas von frisch. Mit etwas Luft kommen auch Noten von schwarzen Beeren, und schließlich auch ein Hauch von Zedernholz hinzu. Am Gaumen ist der Wein von Anfang an füllig und frisch. Seine Tannine sind seidig, feinkörnig und gewinnen im Verlauf des Gaumens an Größe. Die Fundamente von Montrose werden langsam aufgebaut und scheinen zunächst nicht offensichtlich zu sein. Wenn sich die Tannine im Abgang entfalten, wird deutlich, dass der Wein eine fokussierte und relevante Kraft hat, die dennoch den anderen Elementen noch im Weg steht. Der aromatische Ausdruck schafft es aber, sich nach einer gewissen Belüftung zu offenbaren. Das wird aber noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das Warten wird sich definitiv lohnen! 2027-2060 98-100/100

Weitere 1030 Verkostungsnotizen zu Primeurs 2020 sind bei https://www.yvesbeck.wine vorhanden
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2020

BeitragSo 16. Mai 2021, 18:44

Mit wenigen optionalen Ausnahmen die üblichen Verdächtigen an der Spitze. Gut das die Skala bei 100 enďet. Lol.
Nichts wirklich Neues.
Erinnert mich an 18 und 19.
Wait and see.
Zuletzt geändert von Olaf Nikolai am So 16. Mai 2021, 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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toska

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Re: Bordeaux 2020

BeitragSo 16. Mai 2021, 19:06

Danke, was du und Adrian machen ist Knochenarbeit, einen Mouton u. a. akribisch zu beschreiben macht sicher Spaß, aber das ganze Beiwerk (kleine Weine) mit der selben Präzision auseinanderzunehmen, wie ich es zumindest bei Adrian gelesen habe, das ist schon eine besondere Qualität. Es ist unterhaltsam und hilft bei der Weinauswahl, die grobe Richtung muss man sich vorher sicher selbst ertrinken. Es ist auch interessant, dass jeder seine "Lieblinge" hat, wo die Gaul ein wenig mit einem durchgeht. Fieuzal könnte dazugehören, bei Adrian ist es Fonroque u. Mazeyres, bei Boxberger Kirwan, bei Hilse Roc de Cambes, bei Lobenberg.....

Gruss Toska
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2020

BeitragSo 16. Mai 2021, 19:14

Olaf Nikolai hat geschrieben:Gut das die Skala bei 100 endet.
.

Nicht lange, und wir haben einen weiteren Verkoster mit nach oben offener Skala im Zeitalter der sich reihenden Jahrhundertjahrgänge...
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diogenes

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Re: Bordeaux 2020

BeitragSo 16. Mai 2021, 19:18

[quote="demidblanc"]Moin Moin allerseits,

hab mal einen kleinen Auszug von spannenden Weinen aus den letzten Wochen gemacht.

Stimmt durstig :D

Viel Spaß beim Lesen.

nb : ich erwähne, falls es nach wie vor notwendig ist, dass es dabei einfach um meine (hoffentlich fundierte) Meinung geht. Es ist eine sehr akribische Arbeit, die extrem viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Wahrheit liegt sicherlich in den Flaschen, aber ein Teil davon lag in meinem Glas.
Hier geht es um Visionen und Interpretationen, keiner muss damit einverstanden sein... und ja, Kritiker braucht es eh nicht, Wein und Foren auch nicht, usw usw :D 8-) Immerhin, ich hatte viel Spaß dabei. Ich mach einfach mal weiter.

Margaux

Auch dir, vielen Dank. Und ich liebe Visionen und Interpretationen. Ihr leistet wertvolle Arbeit, und es freut mich, dass du einfach mal weiter machst.
Bordeauxfreundliche Gruesse.
carpe vinum!
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demidblanc

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Re: Bordeaux 2020

BeitragSo 16. Mai 2021, 20:19

2013
toska hat geschrieben:
...entschuldigt die vielleicht auch ketzerisch anmutende Nachfrage eines "Quasi-nicht-Bordelaisers", aber wann war eigentlich der letzte "kleine" Jahrgang?


groß: 09,10,16
sehr gut: 15,18,19,20
gut: 14,17
mittel: 12
klein: 11
schlecht: 13

...ist doch ganz einfach :D

Gruß, Toska
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2020

BeitragMo 17. Mai 2021, 08:20

toska hat geschrieben:Danke, was du und Adrian machen ist Knochenarbeit, einen Mouton u. a. akribisch zu beschreiben macht sicher Spaß, aber das ganze Beiwerk (kleine Weine) mit der selben Präzision auseinanderzunehmen, wie ich es zumindest bei Adrian gelesen habe, das ist schon eine besondere Qualität. Es ist unterhaltsam und hilft bei der Weinauswahl, die grobe Richtung muss man sich vorher sicher selbst ertrinken. Es ist auch interessant, dass jeder seine "Lieblinge" hat, wo die Gaul ein wenig mit einem durchgeht. Fieuzal könnte dazugehören, bei Adrian ist es Fonroque u. Mazeyres, bei Boxberger Kirwan, bei Hilse Roc de Cambes, bei Lobenberg.....

Gruss Toska


Gut beobachtet, Fonroque und Mazeyres sind effektiv zwei meiner Coup de Coeur. Hast du die Weine mal probiert? Sie haben in den letzten Jahren stark zugelegt gegenüber früher - Finesse pur.

LG

Adrian
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harti

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Re: Bordeaux 2020

BeitragMo 17. Mai 2021, 10:06

vanvelsen hat geschrieben:Gut beobachtet, Fonroque und Mazeyres sind effektiv zwei meiner Coup de Coeur. Hast du die Weine mal probiert? Sie haben in den letzten Jahren stark zugelegt gegenüber früher - Finesse pur.

Hallo Adrian,

mir hatte es bei den Primeur-Verkostungen der 15er von Mazeyres angetan. Leider habe ich diesen Wein schon lange nicht mehr trinken können, weil meine 15er-Kisten hoffnungslos zugestellt sind :? . Wird mal Zeit, den Keller aufzuräumen, um einen Statusbericht erstellen zu können ;) .

Grüße

Hartmut
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toska

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Re: Bordeaux 2020

BeitragMo 17. Mai 2021, 12:31

Hallo Adrian,
liegen auf dein Anraten hin beide in meinem Keller und den 15er Fonroque hatte ich vor ca. 2 Jahren aus der Demi.

Jetzt nicht mehr voll präsent, aber er war sehr fruchtexpressiv und harmonisch. Da war nix Wesentliches zu kritisieren, hat mir ganz gut gefallen, wobei mir die Frucht eben zu expressiv(vordergründig) erschien, wo der Gedanke dann immer in Richtung "Spezialhefen" geht. Aber haben wir bei Fonroque nicht Spontangärung? Irgendwie hat mich der 20er Laroque stilistisch an den F.15 erinnert.

Mazeyres hatte ich mal im Glas, sehr trinkig, aber für mich kein prototypischer Pomerol(wie bspw. Rouget 06), da nach meiner Erinnerung einfach zu wenig Körper/Fülle. Eben auf der eleganteren Seite....ähnlich La Croix. Mich würde ohnehin interessieren, welchen Pomerol man bis 50€ bekommt, der es Beizeiten mit den größeren Namen aufnehmen kann. Bourgneuf, La Pointe, Le Moulin,...? Nehme an Feytit Clinet als Erstmöglichen...

Gruß, Toska
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Ollie

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Re: Bordeaux 2020

BeitragMo 17. Mai 2021, 13:27

toska hat geschrieben:Mich würde ohnehin interessieren, welchen Pomerol man bis 50€ bekommt, der es Beizeiten mit den größeren Namen aufnehmen kann. Bourgneuf, La Pointe, Le Moulin,...? Nehme an Feytit Clinet als Erstmöglichen...


Wahrscheinlich wirklich Feytit-Clinet, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der das gesuchte Pomerol gut darstellt. Für 50 Euro bleibt als valide Option eine Magnum Les Cruzelles. :lol:

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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