Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
Alba
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Di 20. Dez 2022, 21:53
Hallo, Erstmals überhaupt (gekauft) und heute p&p – Siran (2019) und der Eindruck ist zwiespältig bis leicht enttäuschend. Nase ist noch ganz okay, klassisch wenn auch nicht allzu expressiv (vielleicht kommender Verschluss? Keine Ahnung ). Im Mund dann für mich etwas „gekünstelt“ und hochgetönt. Auch die Säure erscheint mir etwas unausgewogen bei mittlerem Körper. Kann und wird sich wohl mit Reife einbinden aber ich bezweifle ob das jemals ein Wein wird der besondere Emotionen bei mir auslöst. Tendenziell nicht meine Stilistik. Die von mehreren Profiverkostern aufgerufenen 94 Punkte sehe ich gar nicht, bin da eher bei 90. Vielleicht einfach auch etwas zu hohe Erwartungshaltung. Ganz anders vor 2 Wochen mittels Coravin Stich – Montrose 19, was soll man sagen — da spielt die Musik, ganz klar auch schon jetzt toll und auf gutem Weg zu den vollen 100 in der Zukunft. Das Beste aus 2019 bisher, noch vor Canon . Aber das Allerbeste war der Preis für diese 6er Nachkauf– OHK, pro bottle 123,–– (unter EP in meiner Erinnerung). Um Fragen vorzubeugen, war wohl eine übriggebliebene Einzelkiste mit Ursprungspreis und dann noch 10% Erstbestellrabatt Zurück zum Wein, der VKN von Heiko (Sauternes) ist nichts hinzuzufügen, einfach groß mit allem was ich erwartet habe. Ein Kandidat für die persönliche Bestenliste 2022 und ziemlich sicher auch in 11 zukünftigen Jahren, wenn man von nur 1 Flasche pro Jahr ausgeht … Viele Grüße Manfred
Rotundweiss
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Di 20. Dez 2022, 23:10
Alba hat geschrieben:Ein Kandidat für die persönliche Bestenliste 2022 und ziemlich sicher auch in 11 zukünftigen Jahren, wenn man von nur 1 Flasche pro Jahr ausgeht …
Hallo Manfred, sofern das nicht unbedingt die nächsten 11 Jahre sind, dürfte das für Montrose 19 gut vorstellbar sein. Falls doch, werden es vermutlich vorübergehend eher andere Weine auf deine Bestenlisten schaffen, da wahrscheinlich auch Montrose 19 eine Verschlussphase nicht erspart bleiben wird. Viele Grüße, Georg
Alba
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Mi 21. Dez 2022, 09:16
Rotundweiss hat geschrieben: sofern das nicht unbedingt die nächsten 11 Jahre sind, dürfte das für Montrose 19 gut vorstellbar sein. Falls doch, werden es vermutlich vorübergehend eher andere Weine auf deine Bestenlisten schaffen, da wahrscheinlich auch Montrose 19 eine Verschlussphase nicht erspart bleiben wird.
Viele Grüße, Georg
Hallo Georg, das mit Verschlussphase ist (leider) zu erwarten, war auch bei mir der bislang erste Montrose den ich so jung angetastet habe. Auf das (vielleicht, who knows ) sichere - optimale Startdatum 2045+ werde ich aber auch nicht warten bis zur nächsten Flasche . Auch denke ich sind die heutigen Montrose (und zum Glück nicht nur die) nicht mit denen aus dem letzten Jahrtausend zu vergleichen in Sachen Zugänglichkeit. Erinnere mich da auch gerne an die leidenschaftlich vertretene These eines bekannten Barolo Winzers - "ein großer Wein ist in jeder Lebensphase sehr gut zu trinken" - gerade für Bordeaux kann man das natürlich auch anders sehen. Gruß Manfred
TOM
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Mi 21. Dez 2022, 16:39
Alba hat geschrieben:... Siran (2019) und der Eindruck ist zwiespältig bis leicht enttäuschend. Nase ist noch ganz okay, klassisch wenn auch nicht allzu expressiv (vielleicht kommender Verschluss? Keine Ahnung ). Im Mund dann für mich etwas „gekünstelt“ und hochgetönt. Auch die Säure erscheint mir etwas unausgewogen bei mittlerem Körper. Kann und wird sich wohl mit Reife einbinden aber ich bezweifle ob das jemals ein Wein wird der besondere Emotionen bei mir auslöst. Tendenziell nicht meine Stilistik. Die von mehreren Profiverkostern aufgerufenen 94 Punkte sehe ich gar nicht, bin da eher bei 90. Vielleicht einfach auch etwas zu hohe Erwartungshaltung.
Nein, ich glaube nicht, dass deine Erwartungshaltung zu hoch ist. Der 2019er Siran hatte mich auch enttäuscht. Ich hatte letztes Jahr 3 Flaschen 2018er Siran gesubst und der hatte im Juni 2021 eine so schöne Fruchtphase, dass wir alle 3 Flaschen noch im gleichen Jahr getrunken haben. Das war mein erster Kontakt mir Siran und ich hatte mich gefreut eine 12er Kiste 2019er gesubst zu haben. Das hatte ich auf die überschwänglichen Bewertungen von LPB, Suckling und Neal Martin im Bereich von 93-95 Punkten getan. Erste Flasche dann im April 2022 probiert: dünn, fast kein Aroma, total zurückgezogen. Zweite Flasche im November war schon etwas besser, aber recht unausgewogen und der Alkohol stach heraus. Ich habe mich damit getröstet, dass der Wein vielleicht einfach noch zu jung ist oder dass viele 2019er keine ausgeprägte Fruchtphase haben. Die 2018er waren ja allgemein in der Fruchtphase deutlich zugänglicher. Ich lasse den restlichen Flaschen jetzt einfach liegen und probiere erst in einigen Jahren wieder. Gut, dass ich den Siran für die Folgejahre nicht mehr gesubst habe. Da habe ich nur den Labegorce genommen. Das ist in meinen Augen eine ganz andere Hausnummer und er hat mich noch nie enttäuscht.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
Sauternes
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Mi 21. Dez 2022, 19:23
Alba hat geschrieben:Ganz anders vor 2 Wochen mittels Coravin Stich – Montrose 19, was soll man sagen — da spielt die Musik, ganz klar auch schon jetzt toll und auf gutem Weg zu den vollen 100 in der Zukunft. Das Beste aus 2019 bisher, noch vor Canon . Zurück zum Wein, der VKN von Heiko (Sauternes) ist nichts hinzuzufügen, einfach groß mit allem was ich erwartet habe. Ein Kandidat für die persönliche Bestenliste 2022 und ziemlich sicher auch in 11 zukünftigen Jahren, wenn man von nur 1 Flasche pro Jahr ausgeht …
Hallo Manfred, Das freut mich sehr, das du den Wein ähnlich groß sieht`s, wie ich selber . Ich habe bei meiner Probe von der Eintel eine halbe Flasche abgefüllt, und werde diese dann die nächsten Tage mal nachprobieren, freue mich schon drauf. Die nächsten 5-6 Jahre werde ich dann aber den Wein nicht anrühren, auch wenn ebenfalls noch 11 Fl. vorrätig sind, so soll der Montrose mal etwas reifen und über die Verschlussphase kommen, auch wenn es schwer fällt. Gruß Heiko
Jochen R.
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Mi 21. Dez 2022, 20:02
Ach schön, was gerade über Montrose zu lesen ist, v. a. bei den Weinen des Jahres über den 1990ziger - das ist auch für mich einer der ganz wenigen glatten reproduzierbaren 100er in meiner Trinker- Karriere. Habe mich mit Anfang fufzig nicht mehr getraut, den 2019er zu kaufen , hoffe aber, dass 2023 die Montrose Probe in Frankfurt mit dem 90ziger zustande kommt, evtl. wäre der 2019er im line-up zu überlegen ... Viele Grüße, Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
Fasano
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Do 22. Dez 2022, 08:25
Ich tröste mich auf Grund meines Alters mit älteren Jahrgängen. Der 89er wird/ ist dem 90er gleichwertig. 2000, 2003, 2009, 2010.....
dylan
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Do 22. Dez 2022, 11:21
Hallo Fasano,
du musst das umgekehrt sehen. Die Weinfreunde, die die von dir genannten Jahrgänge nicht besitzen, müssen sich mit den Jungweinen aus 2014 + trösten. Hast du einentlich den 09er schon probiert?
Grüße
dylan
Fasano
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Do 22. Dez 2022, 12:28
Nein, 2009 noch nicht. Die letzten Jahrgänge die probiert habe waren 2003 und 2001. 2003 ohne jegliche Überreife, 2001 gut antrinkbar. Da ich es etwas reifer mag ist Weihnachten vielleicht ein 89er fällig. Die Käufer von heute sind jünger, trotzdem wundert es mich das alles sofort aufgezogen wird. Die Kisten die ich vor 20-25 Jahren gekauft habe sind erstmal für 10-15 Jahre in den Keller gewandert. Klar hat man am Anfang beim Bestandsaufbau keine alten Jahrgänge, aber das lässt sich überbrücken. Vielleicht sehe ich es auch zu altmodisch, aber Bordeaux erschließt sich für mich erst bei optimaler Reife wenn das auch schwer zu treffen ist. Es stimmt das die jüngeren Jahrgänge früher trinkreif sind und anders winifiziert worden sind, alleine schon durch die höheren Temperaturen. Ein Wandel der mir nicht gefällt, aber nicht zu ändern ist. Eigentlich werden die Weineinsteiger von heute um eine entscheidende Erfahrung gebracht, den das was Bordeaux ausmacht geht schleichend verloren.
Do 22. Dez 2022, 13:28
Fasano hat geschrieben: Es stimmt das die jüngeren Jahrgänge früher trinkreif sind und anders winifiziert worden sind, alleine schon durch die höheren Temperaturen. Ein Wandel der mir nicht gefällt, aber nicht zu ändern ist. Eigentlich werden die Weineinsteiger von heute um eine entscheidende Erfahrung gebracht, den das was Bordeaux ausmacht geht schleichend verloren.
Ich möchte dir nicht widersprechen. Es geht [uns] Jungweinvertretern gar nicht so sehr um "früher trinkreif" oder nicht. Es ist einfach so, dass ein ganz junger Bdx, wenn man Glück hat, ein absolut unvergleichliches Erlebnis sein kann. Das beginnt mit dem Entkorken und dem Wahnsinnsduft, der der Flasche entsteigt. Das ist - zugegeben - selten (gerade bei den 19ern hatte ich da wenig Glück), übertrifft aber für mich persönlich jedes bisherige Altweinerlebnis. Klar, dass man nachher manche Weine viele Jahre nicht antasten sollte. Wenn ich viel davon habe, beginne ich allerdings lieber nicht allzu spät, denn ich liebe durchaus die noch knackigen Tannine eines gerade dem Verschluss (einer Verschlussphase) entstiegenen Weines. Das ist dann aber gewiss auch wieder ein Glücksfall, denn ein richtig vernagelter Wein macht in der Tat wohl niemandem Spaß... Gruß Jean
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