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Bordeaux 2019

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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TOM

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 3. Nov 2021, 16:30

Irgendwie habt ihr mich jetzt verwirrt...

Ich kenne den "Château Citran" (Haut Medoc) und den Zweitwein "Moulins de Citran", beides Haut-Médoc.
Bei Vinatis habe ich dann den "CITRAN - BORDEAUX SUPERIEUR 2019" gesehen. Der trägt auf dem Etikett ebenfalls den Pfau wie Château Citran, aber das Wort "Château" fehlt.

Ist das ein anderer Wein? Ein Drittwein? Aus einer anderen Lage? Oder ersetzt der Superieur jetzt den Moulins?
Wer kennt sich aus?
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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Je-Mi

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 3. Nov 2021, 16:42

Es ist in jedem Fall nicht der "Erstwein". Der heißt wohl "Chateau Citran" (ist auch in Frankreich teurer als 10/11 €). Steht dann auch groß auf dem Etikett.
Der Wein bei Vinatis heißt "Citran de Bordeaux". Den habe ich auch schon versehentlich mal gekauft. Allerdings für kleines Geld, war dann nicht so schlecht. Ob es der Zweit-/Dritt-/oder was-auch-immer-Wein ist, kann ich nicht genau sagen.
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medoc

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 3. Nov 2021, 17:27

Lassen wir uns überraschen, ich habe mal drei Flaschen bestellt. Vielleicht ist er ja ganz angenehm,ansonsten hat man was zum verschenken.
Ich werde dann das Ergebnis hier einstellen.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 3. Nov 2021, 17:55

TOM hat geschrieben:Irgendwie habt ihr mich jetzt verwirrt...
...

Hallo zusammen,
das lag mir jetzt fern - es ist jedenfalls nicht der Haut-Medoc,
der ja auch ein paar Euro mehr kostet - und welche "Sonder-
füllungen" bzw. 2/3.Weine bei Citran abgefüllt werden, weiß
ich nicht.
Ich würde jetzt auch keine Wunder erwarten (wie geschrieben:
der 2018er war nix) - aber vielleicht doch interessant, um einen
ersten Eindruck zu bekommen? Wer natürlich regelmäßig an
einem franz. Supermarkt vorbeifährt, kann sich sowas sparen ...

Viele Grüße,
Jochen
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 3. Nov 2021, 18:53

pessac-léognan hat geschrieben: Château Laroque Saint-Emilion GCC 2019 14.5% alc
P&P bei zunächst 14°, allmählich sich erwärmend
Farbe: sehr dunkles, fast blickdichtes, aber nicht schwarzes Purpurgranat, mit ganz leichtem Wasserrand
Nase: frisch, aber nobel und klassisch (wenn auch nicht unbedingt typisch für den sehr hohen Merlotanteil) nach réglisse, Brombeere, Tabak und Zeder
Gaumen: zunächst extrem dominierend aufrauhendes, aber sehr gutes Tannin, wird bei 16/17° zugänglicher, aber nach wie vor weit entfernt von spontaner Trinkigkeit. Wenig Frucht, etwas Brombeere und dann auch Cassis, Sanddorn und im Nachhall Wacholder und Zeder. Dann auch etwas Zitronengras. Im mittellangen Abgang ein leichtes Bitterl, gemildert von einem Hauch Malz.
Fazit: Der Wein zeigt trotz aller Sperrigkeit einige Anzeichen für eine große Zukunft. Weit entfernt von der spontanen, aber beliebigen Trinkigkeit des letzthin getrunkenen Lilian Ladouys. Schwierig zu bewerten. Im Augenblick 89/90++, gewiss (noch) weit entfernt von den 95-97 Punkten von LPB und ähnlich hohen Noten en primeur. Es würde mich aber nicht wundern, wenn der Wein eines Tages (2030?) 92 - 94 Punkte erreichen könnte.

Am zweiten Tag deutet der feinduftige Wein mit seinem engmaschigen Tanningerüst und seiner gut stützenden Säure bereits klarer eine mögliche große Zukunft an (jedenfalls gemessen an der Preisklasse von um die 24€, zu der der Wein aktuell erhältlich ist). Und das Schönste: der Holzeinsatz ist sehr viel dosierter als noch beim 15er, der mir nicht so recht gefallen mag. Auch die 14.5% Alkohol vermögen dem Wein nichts anzuhaben, der nichts Brandiges und schon gar nichts Liköriges an sich hat. Wenn ich den Weinmachern vom Kalkplateau etwas mitgeben sollte, dann höchstens die Frage, ob ein höherer Anteil von CF dem Wein nicht vielleicht in Zukunft noch etwas mehr Struktur und Ausdruckskraft verleihen würde...
Aktuell bei 91 (++) Punkten
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miromo

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 3. Nov 2021, 21:47

Liebe Weinfreunde,

kurze Aufklärung zum Citran Bordeau: es handelt sich weder um den Erst- noch 2. oder gar Drittwein, sondern schlicht um einen Bordeaux Superieur, der von der Equipe von Chateau Citran vinifiziert wird (so stehts z.B. bei Vinatis) und dann eben fast schon den Verbraucher täuschend gelabelt wird. Wahrscheinlich stammt dieser aus den Weinbergen der einzigen Superieur-Appelation auf der Halbinsel, südlich von St. Julien bzw. westlich von Margaux. Hatte ich mal vor Jahren nach versehentlichem Griff ins französische Supermarkt-Regal getrunken: meiner Meinung nach Kategorie halbwegs unfallfreier Massenwein. Kostet bei Leclerc 5,90 Euro und mehr ist der auch nicht wert. Den wird auch ein Jahrgang wie 2019 nicht raushauen. Meine Empfehlung lautet da sowieso eher: Finger weg von allem wo Citran draufsteht.

Dafür würde ich den folgenden neulich getrunkenen Wein meiner Foire aux Vins Ausbeute, als Kaufempfehlung ans Herz legen:

Chateau Giscours 2019
Schönes Purpur mit mittlerer Farbdichte nicht zu extrahiert, N: klassisch, sehr feine florale Obertöne, fein gesponnene Würze, fast kräutrig, anfangs Holzeinfluss mit leichten Kaffeenoten, rot bis blaubeerige Frucht (Schlehe), Süße wird etwas vom Holz maskiert, G: sehr feine Tannine dicht gewebt, Textur seidig-fest, burgundisch in der Anlage, ganz viel Grip, viel Zug, eine Spur salzig, Holz gut integriert jedoch im Moment etwas im Vordergrund, sehr balancierter Abgang mit viel Druck, sehr lang mit Süß- und Unterholz. Die Frucht steht anfangs hinter den Tanninen kommt dann aber im Zusammenspiel mit Essen so richtig schön zur Geltung: Maulbeere und Kirsche/Johannisbeere satt. Mit 13,5% ist das im Vergleich für einen 19er moderat, dementsprechend ist der Alkohol hier auch nicht spürbar.
Baut über 3 Tage ständig aus. Zuletzt notiert: der Holzeinfluss ist nicht mehr präsent, weiterhin sehr fest, wunderbar klassische Margaux-Frucht, dunkler in der Aromatik, alles in bester Balance, hat fast die Länge eines großen Weines. Sehe den Wein mit 94 Punkten einen Hauch über dem La Lagune, der zwar etwas komplexer daherkommt, die Länge des Giscours ist aber schon ziemlich beeindruckend.
Das hier ist ein erstklassiger Giscours und in jedem Fall eine Kaufempfehlung, zumal für 45 Euro. Allerdings ist der Wein in Deutschland für den Preis wohl nicht mehr zu haben.
So langsam befürchte ich, dass ich mir den Keller – obwohl schon randvoll - mit dem 19er Jahrgang weiter vollfüllen werde, nichtwissend, wie lange ich auf eine Genussreife warten muss bzw. ob ich den dann in 20-25 Jahren überhaupt noch bei Bewusstsein werde genießen können. Der Jahrgang scheint trotz des hohen Alkoholgehalts erstklassig strukturiert, dicht mit viel Extrakt, geschliffene und feinkörnige Tannine, keine überreife oder marmeladige Frucht. Mein Gefühl (oder auch Hoffnung) sagt mir, dass der Jahrgang früher genussreif sein wird als beispielsweise ein 2005er oder 2010er. Da ich familienbedingt öfter in Frankreich bin, kann ich mich schon mal auf das kommende Angebot in den französischen Supermärkten freuen.

Vinophile Grüße

Stefan
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Kle

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Re: Bordeaux 2019

BeitragMi 3. Nov 2021, 22:26

Hallo Stefan,

vielen Dank für die Infos und die super Giscours-VKN!!
miromo hat geschrieben:Meine Empfehlung lautet da sowieso eher: Finger weg von allem wo Citran draufsteht.

meine Maxime seit langem und es scheint sich also nicht viel geändert zu haben.

Gruß, Kle
—People may laugh as they will—but the case was this.
Tristram Shandy
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDo 4. Nov 2021, 08:49

miromo hat geschrieben:Liebe Weinfreunde,

kurze Aufklärung zum Citran Bordeau: es handelt sich weder um den Erst- noch 2. oder gar Drittwein, sondern schlicht um einen Bordeaux Superieur, der von der Equipe von Chateau Citran vinifiziert wird (so stehts z.B. bei Vinatis) und dann eben fast schon den Verbraucher täuschend gelabelt wird. Wahrscheinlich stammt dieser aus den Weinbergen der einzigen Superieur-Appelation auf der Halbinsel, südlich von St. Julien bzw. westlich von Margaux. Hatte ich mal vor Jahren nach versehentlichem Griff ins französische Supermarkt-Regal getrunken: meiner Meinung nach Kategorie halbwegs unfallfreier Massenwein. Kostet bei Leclerc 5,90 Euro und mehr ist der auch nicht wert. Den wird auch ein Jahrgang wie 2019 nicht raushauen. Meine Empfehlung lautet da sowieso eher: Finger weg von allem wo Citran draufsteht.
...

Hallo Stefan,
danke für die Aufklärung!
Genau: "Bordeaux Superieur" steht bei Vinatis und nicht wie
etwa bei dem ebenfalls dort verfügbaren 2016 "Haut Medoc".
Der "Haut Medoc" kostet etwa das Doppelte.

Klar kann man da mal versehentlich ins Regal greifen, wer sich
aber "täuschen" lässt, ist m. M. selber schuld. Übrigens füllen
auch andere Weingüter ihre Weine anderer Lagen/App. unter
ähnlichen Etiketten ab.

Wenn ich geahnt hätte, dass hier jetzt von "Verbrauchertäuschung"
geredet wird weil der Eindruck entstand, man könne sich eine
Palette Citran "Haut Medoc" 2019 zum Mega-Schnäppchenpreis
in den Keller legen, hätte ich in meinem Beitrag explizit gewarnt.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2019

BeitragDo 4. Nov 2021, 11:26

miromo hat geschrieben:Chateau Giscours 2019

Das hier ist ein erstklassiger Giscours und in jedem Fall eine Kaufempfehlung, zumal für 45 Euro. Allerdings ist der Wein in Deutschland für den Preis wohl nicht mehr zu haben.
So langsam befürchte ich, dass ich mir den Keller – obwohl schon randvoll - mit dem 19er Jahrgang weiter vollfüllen werde

Vinophile Grüße

Stefan


Hallo Stefan
Den Giscours 2019 habe ich soeben in der Schweiz für 44 CHF (40€) die Flasche (verglichen mit den Preisen für 15, 16 und 18 ein Schnäppchen) gekauft. Ich freue mich auf die Testflasche, die ich allerdings nach meinen Erfahrungen mit den bisherigen 19ern noch etwas ruhen lasse, genauso wie Phélan Ségur. Ganz im Unterschied zu den 18ern, die man nicht früh genug antesten konnte, um noch von ihrer Trinkigkeit zu profitieren, und die sich bereits verschließen, habe ich den Eindruck, dass bei den 19ern alles langsamer gehen könnte. Die Kisten von Giscours sind übrigens nun wie manche anderen nicht mehr zugenagelt, sondern mit einem versiegelten 'Truhendeckel' verschlossen, was mich durchaus freut, da mir splitterndes Holz, wenn ich mich beim Öffnen nicht sehr geschickt anstelle, stets in den Ohren weh tut...
Gruß
Jean
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Charmail

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Re: Bordeaux 2019

BeitragSo 7. Nov 2021, 14:18

MARGAUX

Chateau La Gurgue 2019
BIO

Der Wein hat zunächst eine sehr schöne Farbe. Die Nase Margaux typisch, feminin und floral, mit süßen Heidelbeer-und Kirschfrüchten, abgerundet mit Noten von kleinen Waldhimbeeren, rotem Rosenblatt, Kirschkern und einem Hauch von Fasswürze. Am Gaumen raffiniert, frisch und präzise mit einer mittleren Substanz. Die Tanninstruktur ist elegant, die Reinheit der Frucht gefällt mir ausgezeichnet, der Wein hat sensationelle 13 Vol.% Alkohol, das ganze hat Frische und Brillianz. Der Abgang ist mittellang. Ich mag den Wein sehr, hatte schon ein paar Jahrgänge, der kürzlich getrunkene 08er war auch sehr gut. Das ist kein dicker oder großer Brummer, sondern eher ein feiner, subtiler Wein, so wie ich mir einen Margaux in dieser Preisklasse vorstelle, den man auch mal bedenkenlos unter der Woche aufziehen kann. Der Wein hat in Sub damals knapp 19,- € gekostet, das ist ein verdammt guter Preis für einen Biowein in dieser Qualität. Freue mich schon auf die Auslieferung. Ich sehe ihn im Moment bei 90+ P, mit zunehmender Reife könnte es ein 91-92 Punkte Kandidat werden.


Chateau Labegorce 2019

Farbe deutlich dunkler als beim La Gurgue. Die Nase ist reich an prallen Früchten, Schwarzkirsche, schwarze Johannisbeeren, Veilchen und Pfingstrose, mit dezenten Anklängen von Teer, Ruß und Tabak. Am Gaumen ein eher reicher, breiter und breiiger Stil, mit gerösteten dunklen Früchten, Tabakblättern und Pfeffer. Das Holz ist hier deutlich präsenter, der Alkohol höher, alles im allen stehen die einzelnen Elemente aber nebeneinander, so richtiger Trinkfluss will keiner entstehen, auch nach weiteren Tagen hat sich da wenig verändert bzw. verbessert. Dieser Labegorce wirkt sehr robust und anstrengend, wenig charmant und etwas diffus. Er ist jetzt nicht schlecht aber für mich war es der Schwächste in der Runde. Wahrscheinlich wird sich der Wein noch etwas entspannen aber für mich ist das kein Nachkaufkandidat. Deshalb gibt es auch nur 88-89 Punkte.



Chateau du Tertre 2019

Die Nase duftet frisch und reichhaltig, die an Schwarzkirsche, rußigen schwarzen Johannisbeeren und Wacholderbeeren erinnert, dahinter kommen noch Minze und Thymian, mit einem frischen, steinigen Charakter. Am Gaumen fleischig und definiert, mit Anklängen aus dunkler Schokolade, erdigem Mineral, Zwetschgen, Süßholz, Veilchen und schwarzer Pflaume. Die Tannine fühlen sich knackig und fest an, dominieren aber nicht. Ein recht rauchiger Stil, dunkel, mit Grillkohle und schwarzen Früchten. Im Abgang ein guter fester Fruchtcharakter mit abgerundeter Struktur. Die Elemente wirken etwas burschikos und noch nicht ganz im Einklang. Er hat uns am zweiten Tag etwas besser gefallen aber so richtig überzeugend fand ich ihn nicht. von daher Platz 4, im Moment sind das gute 90+ Punkte, kann sich aber noch verbessern.


Chateau Kirwan 2019

Er hat einen lebendigen schwarzen Kirschton. Ich mag den Charakter in der Nase, er strahlt Frische aus, es duftet nach Kirschen, schwarzen Johannisbeeren, Granatapfel, Pfingstrose und Veilchen. Am Gaumen wunderbar frisch und rein, locker, mit elegantem Fruchtcharakter wie schon in der Nase, sanft ausgedrückte schwarze Sommerfrüchte, mit Noten von zerkleinerten Steinen und Rosenblättern. Sehr gut strukturiert und vielschichtig, die Tannine sind reif und samtig, der Körper ist mittel+ und mit einem herrlichen Frischegefühl, ohne ins Grüne abzugleiten. Der Abgang ist komplex und lang, mit einem anhaltenden Griff, ganz typisch Margaux, charmant, natürlich, klassisch und unangestrengt. Das ist ein echtes Highlight, so schmeckt Margaux. Dieser Wein fliegt etwas unter dem Radar, wasss ich nicht so recht nachvollziehen kann, ich hatte bisher auch nur den 15er im Glas, welcher aber ebenfalls richtig Klasse war. Gut das ich ihn subskribiert habe. Es war für mich der Beste von den 5 verkosteten Weinen. Ich sehe ihn bei 93-94 Punkte.


Chateau Dauzac 2019

Mein erster Dauzac, die Farbe ganz dunkel, fast schon schwarz. Die Aromen sind wirklich ein Genuss, mit schwarzem Lakritz, Veilchen, Graphit und Bleistiftspäne, mit einer kleinen Überlagerung hochwertiger Fasswürze. Am Gaumen zeigt sich eine faszinierende Kombination aus weich-sehniger Substanz, verbunden mit einer mineralischen Art, die aromatischen Veilchen-, Johannisbeer- und Kirschfrüchte spielen mit Schichten von Graphit, Schiefer und Tabak. Die Textur ist fleischig aber fein und die Tannine fühlen sich reif und hochwertig an. Es gibt eine schöne Frische. Hier gibt es viel Fasswürze in der Mitte und im Abgang, also ist hier eindeutig viel neue Eiche drin, aber es dominiert den Wein und seine Aromen nicht. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt, er ist der Kräftigste und Modernste von allen, mit perfekter Extraktion und großer Präsenz. Gefällt mir auch außerordentlich gut, wird wahrscheinlich ne ganze Weile brauchen, bis er das Holz verdaut hat, aber er ist bereits schon jetzt eine Sünde wert. Hab mir anschließend mal ne kleine Menge bestellt. Für mich hinter Kirwan, aktuell sehe ich ihn bei 92+ Punkte. wird aber ganz bestimmt zulegen, könnten 94 Punkte werden.

Alle weine wurden gleichzeitig geöffnet und am ersten und zweiten Tag verdeckt probiert.

Viel Spaß mit den Notizen und noch einen schönen Sonntag allerseits !

Viele Grüße Steffen
Dateianhänge
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Zuletzt geändert von Charmail am So 7. Nov 2021, 18:00, insgesamt 5-mal geändert.
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