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Bordeaux 2004

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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innauen

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMo 27. Apr 2015, 16:40

Jaaaa! Leoville Barton 2004 ist wirklich sehr gut geraten. Vor allem hat er nicht das Problem mit dem berühmte "Loch in der Mitte". Ich erinnere den Wein sehr sämig, fruchtig und ölig. Und Haut Bailly habe ich auch noch im Keller. Könnte ich mal so langsam ins Trinkregal verschieben.

Vielen Dank für Deine ausführlichen Notizen,

wolf
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Panamera

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMo 27. Apr 2015, 20:09

Hallo zusammen

Ich kann mich Adrian nur anschliessen: Bordeaux 2004 zeigt sich derzeit in durchaus trinkfreudiger Verfassung!
Hier meine Notizen zu diesem Abend: http://weinblogpanamera.blogspot.ch/201 ... deaux.html

Trotz ein, zwei schwächeren Flaschen war das ein sehr gelunger Abend :)

Lieber Gruss
Marcio
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Trinkfreude

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMi 13. Mai 2015, 20:53

Hallo zusammen,

an dieser Stelle ein kurzer Gruss und ein Dankeschön an UlliB und die "Swiss Connection"! Ich hatte mir ja dank Eurer Empfehlung (gefühlt ca. 5 Seiten weiter vorne in diesem Thread) kürzlich ein paar Fläschchen Haut Bailly 2004 gegönnt. Die erste davon habe ich vorhin aufgemacht, um mich so langsam auf den Vatertag einzustimmen. Ich kann Euch nur beipflichten - das ist ein feiner geschliffener Stoff, und er verdunstet gerade in atemberaubendem Tempo, dank seiner Leichtfüßigkeit und dem überragenden Trinkfluss. Ich stimme Adrian zwar zu, dass er noch lange Genuß bieten wird, finde aber gerade überhaupt keinen Grund, ihn nicht jetzt schon zu trinken. Herrlich!

Auf Euer Wohl!
Jürgen
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDo 21. Mai 2015, 19:54

Zum Rumpsteak Poujeaux 2004 im Glas.
Geniale, mittelkräftig bis intensive, Nase: Nasses Laub, Tabak, blumig, bißchen Paprika,
Zedernholz, dahinter Minze.
Mittlerer Körper, Brom- und Heidelbeeren sowie Cassis, frisch/trinkig, dezent floral und
bißchen nasses Laub, später auch etwas Paprika. Mittellanger bis langer Abgang, der mit
der Zeit immer länger wird.
Hervorragend, als Essensbegleiter und auch solo. 91 P.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Panamera

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDi 9. Jun 2015, 20:59

Vor zwei Wochen im Glas...

Bild

Nach einer schönen 2004er Probe vor wenigen Wochen, hat mich SHL leider etwas ratlos zurück gelassen. Evt. eine schwache Flasche? Jedenfalls war diese bis auf das Bouquet nicht auf Augenhöhe mit vielen anderen Gewächsen aus diesem Jahr. Ich werde die nächste somit frühstens ende Jahr öffnen und den Wasserstand nochmals prüfen ;)
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UlliB

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Re: Bordeaux 2004

BeitragSo 21. Jun 2015, 10:17

Letztes Wochenende gab es zusammen mit Klaus-Peter "vinos" eine kleine 2004er-Horizontale, die sich als äußerst erfreulich erwies: Pontet-Canet, Cos d'Estournel, Léoville Barton, Haut-Bailly, Léoville Las Cases. Pop & pour, und anschließend über zwei bis drei Stunden im Glas verfolgt. Die in den Flaschen verbliebenen Reste habe ich 24 Stunden später nachverkostet.

Das Feld stand qualitativ extrem dicht zusammen, so dass letztlich persönliche Präferenzen über die Rangfolge entschieden haben, auch wenn am Ende ein Wein doch ziemlich deutlich aus dem Feld herausragte, insbesondere bei der Nachverkostung: Léoville Barton :o

2004 gilt vielen Verkostern als zweitschwächster Jahrgang der "Nullerjahre", was nur zeigt, wie stark hier der Kontext ist: kein einziger Wein zeigte auch nur ansatzweise Grüntöne oder andere Anzeichen von Unreife. Alle Weine wirkten noch sehr jung und knackig, völlig ohne Holzexzesse (nein, auch der Cos nicht), im Stil sehr klassisch Bordeaux, und gaben auch nach einem Tag Luftzufuhr keinen Millimeter nach.

Stilistisch fiel der Haut Bailly mit seiner deutlich wärmeren, etwas üppigeren, erdigen Art im Feld auf - was ja wegen der unterschiedlichen Herkunft nur korrekt ist. Meine persönliche Rangfolge: 1. Léoville Barton, insbesondere am zweiten Tag mit enormer Spannung und vielschichtigem Spiel, am Rand zur Größe; 2. und 3. Pontet-Canet und Haut-Bailly - Pontet absolut klassisch Pauillac, blitzsauber und klar (offensichtlich hatten damals die "neuen Methoden" den Wein noch nicht deformiert), der Haut-Bailly weicher, üppiger, aber sehr vielschichtig; auf 4. und 5. dann Cos d'Estournel (dunkel, enorm dicht, fast massiv, in der Nase aber unruhig und ein wenig dumpf) und zuletzt Las Cases, der eher defensiv und nicht so messerscharf präzise wie sonst daher kam (den hatte ich vor einem halben Jahr deutlich besser im Glas).

Eile ist bei keinem Wein angesagt, die machen allesamt sicher noch ein Jahrzehnt oder mehr. Jahrgangsimage hin oder her - auf diesem Niveau machen die Weine einfach nur viel Freude.


Ach ja, nicht zu vergessen: zum Essen vorweg gab es einen Smith-Haut Lafitte blanc 2004, der eindrucksvoll zeigte, zu was Sauvignon blanc in der Lage ist. Gereift, aber ohne Alterstöne, absolut erstklassig und mit den Rotweinen des Abends auf Augenhöhe.

Gruß
Ulli
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innauen

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Re: Bordeaux 2004

BeitragSo 21. Jun 2015, 22:20

Hallo,

wie gut, dass ich Leoville Barton vor ein paar Jahren günstig nachkaufen konnte. Ich hatte den zuletzt vor zwei Jahren und war über die Dichte und die Frucht wirklich verblüfft. Sicherlich kein typisch maskuliner Barton, sondern ein fruchtig hedonistischer St. Julien. Deine Verkostung gibt Anlass die aktuelle Entwicklung wieder einmal zu überprüfen.

Grüße,

wolf
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Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Trinkfreude

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMo 22. Jun 2015, 11:00

Ach ja, der 04 Barton... der hat so was beruhigendes, finde ich. Keine Übertreibungen, kein Geprotze, sondern auf eine unaufgeregte und selbstverständliche Weise von allem genau die richtige Dosis, und dabei schön geschliffen. Den schenke ich mir ein, nehme den ersten Schluck und denke mir "Ja genau, so muss das sein...". Gerade habe ich ihn fast zum Sub-Preis des 14ers gefunden, da musste ich mir gleich nochmal zwei Flaschen nachbestellen. Ulli ist schuld :D
innauen hat geschrieben:und war über die Dichte und die Frucht wirklich verblüfft

Geht mir auch so. Ich frag mich manchmal, ob der gute Sir Anthony da ein bisschen 03er mit reingeschummelt hat...
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UlliB

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMo 22. Jun 2015, 19:32

Trinkfreude hat geschrieben: Ulli ist schuld :D

Ach, damit kann ich ganz gut leben... :lol:
Ich frag mich manchmal, ob der gute Sir Anthony da ein bisschen 03er mit reingeschummelt hat...

Bis zu 15% wäre völlig legal; insofern dann auch keine Schummelei. Möglicherweise hat im Gegenzug der säurereichere 04er auch ein wenig dem 03er geholfen?

Inwieweit legale jahrgangsübergreifende Verschnitte im Bordelais tatsächlich stattfinden, und in welchem Umfang, wird wohl im Dunkeln bleiben. Die Erzeuger reden nicht drüber und müssens ja auch nicht. Und eigentlich ist es ja auch egal, solange das Ergebnis passt.

Gruß
Ulli
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graves

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMo 22. Jun 2015, 20:03

UlliB hat geschrieben:
Trinkfreude hat geschrieben: Ulli ist schuld :D

Ach, damit kann ich ganz gut leben... :lol:
Ich frag mich manchmal, ob der gute Sir Anthony da ein bisschen 03er mit reingeschummelt hat...

Bis zu 15% wäre völlig legal; insofern dann auch keine Schummelei.


Danke für die kenntnisreiche Info. Wieder mal im dwf was gelernt...
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