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Bordeaux 2004

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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innauen

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMi 13. Apr 2011, 11:17

Hallo,

wir hatten den Poujeaux 2004 neben dem 2007er und Leoville Poyferré und Clos Fourtet Ende März. Die Flaschen kamen direkt vom Chateau. Wirlich verschlossen habe ich ihn und auch die Leute um mich herum nicht erlebt. Möglicherweise ist er dekantiert worden. Ich fand ihn weder grün noch dünn und hätte leicht die 90 Punkte zücken können.

Martin (Berlinkitchen) sah das ähnlich:

http://berlinkitchen.com/berlinkitchen/BerlinKitchen/Eintr%C3%A4ge/2011/3/30_2004_Poujeaux.html#

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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Jürgen

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMi 13. Apr 2011, 13:56

Hallo Wolf, Martin hatte mir mal während eines Telefonats erzählt, daß der 2004er Poujeaux gerade lecker zu trinken sei. Daraufhin bin ich - mit einer Zeitverzögerung von etwa 24 Stunden - in den Keller gerannt und habe besagte Flasche aufgemacht. Ich habe noch mehr davon, lasse diese aber noch einige Jahre ruhen. Leider kann ich auf Martins blog übrigens nur die Kommentare sehen. Woran das liegt weiß ich auch nicht. Ich fand den Wein alles andere als gut und gerade nicht trinkreif. Vielleicht gibt es ja Flaschenvarianzen.
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Weinschlumpf

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Re: Bordeaux 2004

BeitragMi 13. Apr 2011, 13:58

Jürgen hat geschrieben:Leider kann ich auf Martins blog übrigens nur die Kommentare sehen. Woran das liegt weiß ich auch nicht.


Hallo Jürgen,
das liegt am Internetexplorer; mit jedem anderen Browser funzt es.

Viele Grüße

Nikolai
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dazino

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Re: Bordeaux 2004

BeitragSo 8. Mai 2011, 08:27

Hoi zäme

Ich durfte an der Primeurdegu in Lausanne zusätzlich folgenden 2004er probieren:

Chateau Montrose 2004
Schöne rotbeerige Nase. Im Mund viel dunkle Frucht und mineralisch Für einen Montrose bereits erstaunlich zugänglich. Im Gegensatz zum 2001er wird hier mehr auf Eleganz gesetzt. Schöner Wein der bald Spass machen wird.
91+/100

Gruss
David
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jungoman

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDo 9. Jun 2011, 06:52

Hallo liebe Bordeaux-Freunde

wie die meisten hier im Forum ärgere ich mich über die 2010-Kampagne - vor allem über die ausgerufenen Preise. Dennoch habe ich bereits das eine oder andere subskribiert. Bei l'Arrosée war ich mir unsicher ob das sein muss und daher habe ich gestern mal einen 2004 Château l'Arrosée aufgemacht. Direkt nach dem Öffnen war der Wein noch nicht komplett integriert, zeigte aber schöne burgundische Noten in der Nase und eine sehr feine, seidige Textur. Anfangs war er auch nicht allzu druckvoll. Mit zunehmendem Luftkontakt wurde der Wein harmonischer und hat Druck aufgebaut. Für mich ein herrlicher Wein. Blumige Noten in der Nase, burgundischer Charme, tolle Länge und pure Eleganz. Die Farbe könnte jemanden der viel Wert darauf legt enttäuschen, zeigt bereits Reifereflexe und ist nicht allzu dicht. Aber die Trinkfreude ist enorm! Eigentlich hatte ich die Hälfte der Flasche in eine 3/8 abgefüllt für einen anderen Abend, aber nachdem meine Frau einen Probeschluck nahm, musste auch sie mitmachen und damit wurde die 3/8 ebenfalls geleert. Mit dem letzten Glas habe ich auch gleich den 2010er l'Arrosée bestellt.

So macht Bordeaux auch angesichts der aktuelle 2010-Entwicklung Spass.

Liebe Grüsse
Manfred
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UlliB

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDo 23. Jun 2011, 13:34

Da im 2010er Subs-Thread gerade über Chateau Senejac geschrieben wird, hier ein aktueller Eindruck vom 2004er.

Ich hatte in einem temporären Anfall von Subskriptions-Umnachtung :oops: im Frühjahr 2005 eine 12er-Kiste gekauft. Kurz nach der Arrivage erwiesen sich zwei Flaschen als ziemlich grässlich - so wie man es mit einem kleinen Bdx aus einem knapp reifen Jahr leider häufiger erlebt: kratziges Tannin gepaart mit spitzer Säure, mager, unharmonisch, mit wirklich unangenehmen Grüntönen. Seitdem hatte ich um die Kiste mit den verbliebenen 10 Flaschen immer einen großen Bogen gemacht. Was fängt man mit so etwas an? - Mit Gewinn ab nach China geht für diese Liga ja leider (noch?) nicht. Ahnungslose Kollegen auf ein Glas "guten Bordeaux" einladen? Bei Nacht und Nebel ungeöffnet in einem Altglascontainer versenken?

Nun, eine letzte Chance bekommt bei mir jeder Wein. Am Wochenende war es soweit, und siehe da: gemessen am Ausgangszustand hat sich der Wein ganz gut berappelt. Dunkle, gesunde Farbe. In der Nase sofort als Bdx zu erkennen; knapp reife Cabernetfrucht. Im Gaumen immer noch kantig und rustikal, aber die Säure integriert und die Grüntöne in den Hintergrund gedrängt, mittlere Dichte. Kurzer, aber sauberer Abgang. Dürfte zu einem kräftigen Fleischgericht recht gut passen.

Das ist in dieser Form zwar solide, mehr aber auch nicht (82 UP) - solche Qualität kann man mit etwas Glück bei Aldi mit irgendwelchen no-name-CBs finden. Gemessen an dem, was in 2004 auf großen Terroirs durchaus möglich war, war zumindest damals der Weg in die Oberklasse noch sehr, sehr weit.

Gruß
Ulli
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weinfex

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDo 23. Jun 2011, 13:56

Hallo Ulli,

das ist unbestritten, aber probier doch mal einen Pontet Canet aus den Achzigern,
1986 z.B. und vergleiche mit aktuellen Jahrgängen. Oder diverse Weine aus dem
Margaux, selbst noch in den Neunzigern, dass ist kein Vergleich zu dem was
heute so in die Flasche kommt. Unmotivierte Weinbereitung, gibt eben auch ebensolche
Weine... ;)
Grüsse weinfex
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UlliB

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDo 23. Jun 2011, 14:18

Andreas,

dennoch frage ich mich, wie lange denn ein grundlegender Wandel wirklich dauert.

Was zweifellos bei vorhandenem Kapital sehr schnell geht: Verbesserung der Kellerausstattung, schärfere Selektion des Traubengutes, Verbesserung der Vinifikation mit einer neuen Mannschaft. Aber wie lange dauert es, bis die Vitikultur auf die Erzeugung wirklich hochwertigen Traubenmaterials umgestellt ist?

Zu diesem Thema hatte ich vior einiger Zeit ein Gespräch mit einem biodynamisch arbeitenden Winzer im Burgund, der meinte, dass die Folgen nachlässigen Umgangs mit dem Rebmaterial (insbesondere die Folgen von jahrelanger Überdüngung) noch bis zu 20 Jahre nach der Umstellung spürbar wären.

Im übrigen wird durch noch so sorgfältige Arbeit aus einem Kartoffelacker noch kein grand cru - Terroir....

Natürlich gibt es im Bordelais in den letzten 20 Jahren viele Geschichten von erfolgreichen Qualitätsverbesserungen; Pontet-Canet ist eine davon. Aber dort hat das meines Wissens nach durchaus sehr lange gedauert. Der Erfolg vieler "Hau-Ruck-Umstellungen" (wie bei manchen Magrez-Weinen) scheint mir jedenfalls mehr einem extrem geschickten Schminken als auf einer Verbesserung der zu Grunde liegenden Substanz zu beruhen.

Gruß
Ulli
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weinfex

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDo 23. Jun 2011, 15:34

Das ist alles unbestritten, persönlich verlasse mich da ausschliesslich
auf das was ich im Glas habe, und wenn ich da ausserordentliche
Verbesserungen in der Qualität meine auszumachen, über die ich meine
lohnt zu berichten, dann tue ich es, wie eben im Fall Senejac. Ich kann
Dein "Misstrauen" ohne Einschränkung verstehen, daher ja auch mein
Einwurf, probier es an der Arrivage und mach Dir ein Bild davon,
dann kannst Du Dich immer noch entschliessen mir zu glauben... :)

Wenn das was ich weiss stimmt, regeneriert sich ein konventionell
bearbeiteter Boden nach Umstellung auf biodyn erstaunlich schnell,
die Veränderungen sind besonders zu Beginn eklatant gross und werden
mit den Jahren kleiner (was nicht heisst, dass sie unwichtiger werden,
denn im Falle von Pontet Canet könnte man meinen, dass sie die
entscheidenden sind)...
Grüsse weinfex
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innauen

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Re: Bordeaux 2004

BeitragDo 23. Jun 2011, 16:16

Hallo Ulli,

Senejac 2004 ist sogar schauderhaft wie ich finde. Zu Tode geholzt. Aber bei den Cru Bourgeois gilt stets: "kWgJ" :D Vielleicht erstaunt es nicht, aber Parker hat dem Wein glaube ich fast 90 Punkte gegeben :shock:

Probier mal Senejac 2000. Auch der 1982 war mal richtig gut.

Grüsse,

Wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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