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Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 08:50

Rotundweiss hat geschrieben:Hallo zusammen,

heute sind die 18er Subskriptionsweine eingetroffen.
Es war ja nun bekannt, dass dieser JG hohe Alkoholgrade aufweist.
Vorwiegend hatte ich linksufrige Rote bestellt.
Das selbst ein Calon Segur 15% Alc. aufweist, hat mich dann aber doch überrascht.
Von 18 erhaltenen Weinen hatte lediglich LCHB 13,5% auf dem Rückenetikett.
Alles andere mit 14%-15%, da bin ich mal gespannt, wie sich so etwas in > 20 Jahren trinkt.
Wohltuend, das bis dahin noch leichtere Kaliber getrunken werden wollen.

Alkoholisierte Grüße,
Georg


Ja, die 15% bei Calon sind in Echt dann wohl eher 15.5% - doch probier mal den einen oder anderen Wein - die Weine sind frischer als der Alk-Grad annehmen lässt... Gruss, Adrian
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Ollie

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 11:30

In diesem Zusammenhang ist besonders enttäuschend, daß Domaine de Chevalier in den en-primeur-Verkostungen mit 13.5% Alkohol angepriesen wurde, zur Arrivage aber laut Etikett 14.5% hat. Ganz klar wurde ein anderen Wein ausgeliefert, als zwei Jahre zuvor an die Verkoster ausgeschenkt wurde, denn auf die Alkoholwerte hat der Zoll seine Hand drauf (spätestens die US-ATF, für die die Alkoholwerte ja hochgepusht wurden), da wird nicht gelogen. (Oder sie haben vor zwei Jahren gelogen.)

Vor genau vier Wochen ware der Wein sehr nett, aber (noch) nothing to write home about: sehr dunkel und undurchsichtig, noch sehr zugeschnürt und monolithisch, mit satter Frucht, viel Holz und viel sämiger Dichte. Der Alkohol ist verpackt, aber schiebt - kein Vergleich zum eleganten, in Farbe und Struktur "burgundisch" erscheinendem 2015er. Mal sehen, was daraus wird. 92 Punkte, mit Luft (Hoffnung?) nach oben.

Cheers,
Ollie
Parfois, quand c'est trop minéral, on s'emmerde.
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 11:50

Man könnte fast meinen, es wäre vertretbar, die Finger von 2018 gelassen zu haben... :mrgreen:
Besten Gruß, Karsten
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 13:30

amateur des vins hat geschrieben:Man könnte fast meinen, es wäre vertretbar, die Finger von 2018 gelassen zu haben... :mrgreen:

Von irgendwas muss man die Finger lassen, man kann ja leider nicht alles trinken... ich z.B. lasse von Chateauneuf die Finger, und das nicht nur von den 18ern, sondern gleich von jedem Jahrgang :lol:

Wenn man allerdings bei Bordeaux Probleme mit hohen Alkoholwerten gepaart mit hoher Reife hat, sollte man ebenso von den gerade über den Klee gelobten 19ern und auch den 20ern die Finger lassen. Die werden bezüglich dieser beiden Kriterien den 18ern nicht viel nachstehen. 2018, 2019 und 2020 sind im Bordelais (sehr) warme Jahrgänge mit hoher Reife.

Gruß
Ulli
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 14:00

UlliB hat geschrieben:
amateur des vins hat geschrieben:Man könnte fast meinen, es wäre vertretbar, die Finger von 2018 gelassen zu haben... :mrgreen:

Von irgendwas muss man die Finger lassen, man kann ja leider nicht alles trinken... ich z.B. lasse von Chateauneuf die Finger, und das nicht nur von den 18ern, sondern gleich von jedem Jahrgang :lol:

Wenn man allerdings bei Bordeaux Probleme mit hohen Alkoholwerten gepaart mit hoher Reife hat, sollte man ebenso von den gerade über den Klee gelobten 19ern und auch den 20ern die Finger lassen. Die werden bezüglich dieser beiden Kriterien den 18ern nicht viel nachstehen. 2018, 2019 und 2020 sind im Bordelais (sehr) warme Jahrgänge mit hoher Reife.

Gruß
Ulli

Die Alkoholwerte der abgefüllten 19er (zumindest der kleineren, die ich heute an der Weinmesse von Leclerc eingekauft habe) sind, immerhin, allesamt laut Etikett 0.5% tiefer als diejenigen der 18er, mit Ausnahme des Marquis de Calon (15%alc!). Und die 20er scheinen, wenn man den Primeurversprechungen glauben darf (Ollies obiges Statement bezüglich DdC 18 mahnt aber diesbezüglich zur Vorsicht!), nochmals um 0.5 bis 1% heruntergetunt worden zu sein. Das wäre dann wohl doch vielleicht ein Schritt in die gute Richtung.
Gruß
Jean
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 14:34

pessac-léognan hat geschrieben:Die Alkoholwerte der abgefüllten 19er (zumindest der kleineren, die ich heute an der Weinmesse von Leclerc eingekauft habe) sind, immerhin, allesamt laut Etikett 0.5% tiefer als diejenigen der 18er, mit Ausnahme des Marquis de Calon (15%alc!).

Wenn man die zulässigen Rundungsgrenzen bei der Deklaration von Alkoholgehalten auf dem Etikett berücksichtigt, sind 0,5%-Punkte Unterschied nicht viel; rein praktisch betrachtet bei manchen Weinen vielleicht so gut wie gar nichts.

Aber selbst wenn die Differenz die Realität im Mittel korrekt wiedergibt: wenn ein 18er reale 14,8 % hat (deklariert als 14,5%) und der 19er vom gleichen Betrieb reale 14,3% (deklariert als 14,0%), ist beides im historischen Kontext immer noch sehr viel. Topweine aus den 80ern hatten nur selten mehr als 12,5%Vol. Dass die hohen Alkoholgehalte allerdings die Reifefähigkeit beeinträchtigen, glaube ich eher nicht, aber man wird's sehen.
Und die 20er scheinen, wenn man den Primeurversprechungen glauben darf (Ollies obiges Statement bezüglich DdC 18 mahnt aber diesbezüglich zur Vorsicht!), nochmals um 0.5 bis 1% heruntergetunt worden zu sein.

Mich hat es schon immer gewundert, dass bei Primeurverkostungen konkrete Alkoholwerte angegeben werden. Zu dem Zeitpunkt steht bei den meisten Betrieben die endgültige Cuvée noch nicht fest, und die Muster werden nach bestem Wissen und Gewissen (oder auch nicht...) vom Kellermeister extemporiert. Da kann sich der Alkoholgehalt nur auf das konkrete Muster beziehen, wobei dieser Gehalt in den meisten Fällen vermutlich auch nicht analytisch bestimmt, sondern nur abgeschätzt wird. Betrachtet man dann noch die Rundungsregeln für die Deklaration, halte ich Differenzen von 0,5 Prozentpunkten für völlig normal und 1% zumindest nicht für gänzlich unmöglich, auch wenn Muster und finaler Flascheninhalt immer noch ähnlich (aber nicht gleich) sind.

Gruß
Ulli
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Rotundweiss

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 14:46

vanvelsen hat geschrieben:Ja, die 15% bei Calon sind in Echt dann wohl eher 15.5% - doch probier mal den einen oder anderen Wein - die Weine sind frischer als der Alk-Grad annehmen lässt...


Danke Adrian, werde ich machen und so in etwa 20 Jahren berichten... :lol:, stehe halt nicht so auf Jungweinerfahrungen. Zur Zeit nuckel ich noch an kleinen 09ern rum, selbst die sind mir noch meist zu jung.

Beste Grüße,
Georg
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TOM

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 16:16

Falls ihr 2018 subskribiert habt: Wurden Eure Weine schon ausgeliefert und wartet ihr auch noch?

Meine kamen teilweise, allerdings musste ich bei einer Kiste Meyney gestern eine eigenartige Entdeckung machen.
Der Deckel wurde eindeutig schon mal geöffnet (Klammern fehlen, nur Löcher da bzw. Holz drumherum rausgebrochen) und danach wurde der Deckel mit Nägeln(!) wieder draufgenagelt. Kann sowas sein (Zollkontrolle o.ä.)? Ich habe es bei der Lieferung leider nicht bemerkt. Erst als ich die Kiste in den Keller geräumt habe.
Auch hat die Kiste eine Pappeinlage, der 2016er Meyney hatte noch Guillotinen...

Hat noch jemand 2018er Meyney gesubst? Habt ihr auch die Pappeinlagen?

Die Kiste ist mir eigentlich egal. Ich habe mittlerweile genug davon. Trotzdem macht man sich Gedanken, ob da was gefälscht wurde... Der Händler ist (eigentlich) seriös und lange am Markt. Auch die Flaschen sehen nicht anders aus als sonst. Trotzdem fand ich das eigenartig...

Wie ist Eure Erfahrung? Kommt das vor oder habe ich jetzt einen Alu-Hut an, dass ich das komisch finde?
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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UlliB

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 17:19

TOM hat geschrieben: Kann sowas sein (Zollkontrolle o.ä.)?

Solltest Du in Deutschland wohnen, entfällt schon mal die Möglichkeit mit der Zollkontrolle. Der Warenverkehr innerhalb der EU (hier von F nach D) wird nicht vom Zoll überwacht.

Es ist zumindest sehr ungewöhnlich, dass eine komplette OHK vor der Auslieferung geöfnnet wurde, ich hatte das bisher noch nicht. Mein Tipp: email an den Händler und nachfragen.
Auch hat die Kiste eine Pappeinlage, der 2016er Meyney hatte noch Guillotinen...

Ist die Kiste eigentlich für Guillotinen vorgesehen, müssen die Front- und Endteile die nötigen Aussparungen für die Guillotinen haben. Fehlen die, können von vornherein nur Pappeinlagen verwendet worden sein. Das sieht man bei Weinen der Kategorie in letzter Zeit immer häufiger.

Insgesamt: dass jemand einen 18er Meyney fälscht, halte ich für wenig wahrscheinlich. Da gibt es wesentlich lukrativere Objekte, die die Mühe lohnen.

Gruß
Ulli
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TOM

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 29. Sep 2021, 17:44

UlliB hat geschrieben: email an den Händler und nachfragen.

Habe ich bereits gemacht und die Standard-Mail bekommen: Viel los... kann dauern... bitten um Verständnis.
Ist ja auch erst 1 Tag her. Warten wir mal ab...

UlliB hat geschrieben: Insgesamt: dass jemand einen 18er Meyney fälscht, halte ich für wenig wahrscheinlich. Da gibt es wesentlich lukrativere Objekte, die die Mühe lohnen.

Das dachte ich mir auch schon... Fand es trotzdem komisch...

Mal gespannt, was der Händler meint...

... und mal am WE probieren, wie er schmeckt...
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