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Bordeaux 2018

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMo 19. Apr 2021, 23:52

Adrian[/quote]

Es geht, lieber Adrian, nicht unbedingt um die Haltbarkeit an sich, sondern um das, was bei großen Bdx aus großen Jahren bislang eigentlich normal war: dass sie sich positiv entwickeln. Das möchte ich bei vielen jung so trinkigen preiswerteren Bdx 2018, die ich im Moment oft im Bereich 90+ sehe, eher bezweifeln. Nichts lieber, wenn mich die Jahre eines Besseren belehren! :)
Gruß
Jean[/quote]

Ciao Jean. Das Niveau der Weine hat sich in den letzten 20 Jahren signifikant verbessert. Nehmen wir 2003 - da gab's noch mehr Tag und Nacht als heute. Und noch eins zurück - vielleicht 82. Damals gerade weil so gut trinkbar in der Jugend als "Weichspüler Jahrgang" belächelt steht dieser Jahrgang in vielen Fällen noch heute grossartig da. Was sagt dir denn, dass sich die 18er nicht gut entwickeln werden? Gruss, Adrian
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragDi 20. Apr 2021, 00:11

pessac-léognan hat geschrieben: Château de la Rivière Fronsac 2018 15%alc
84% M / 8% CS / 6% CF / 2% Malbec
P&P bei zunächst 13°, sich erwärmend auf 16, schließlich auf 18°

"Dichtes Rubin. Feinduftige Nase, florale Noten mischen sich mit Kirschen und Gräsern, dazu ein Hauch Leder. Der Gaumen leichtfüssig, frisch, knackige Frucht, etwas gar markantes Tannin, dieses jedoch von guter Qualität. Ein Wein mit Charakter, Eigensinn und Trinkfluss, endet angenehm langanhaltend und würzig. Ein sicherer Wert. 2026-2040+" (Verkostet auf der Presse-Degustation des Grand Cercle, am 30.3.2019) 18+ (90-92/100)
Auch Jeff Leve und Panos Kakaviatos bewerten den Wein en primeur zwischen 90 und 93.

Diese Verkostungsnotiz von Adrian Van Velsen vom Frühjahr 2019 würde ich momentan so modifizieren:
Dunkles, fast schwarzes Purpurrot, klassisch nach réglisse und Cassis riechend, dann auch Ribisl und, ja, sogar sehr reifen Walderdbeeren, dennoch in keiner Weise süß, im Floralen am ehesten Veilchen.
Gaumen: Der Alkohol ist bei kühler Temperatur zunächst so gut wie nicht spürbar, der Wein wirkt sehr frisch, auch hier Erdbeeren, gepaart mit einer gewissen, nicht unangenehmen Säure, milder, weißer Pfeffer, 'leichtfüßig' trifft das nicht schlecht, das Tannin ist in der Tat recht markant, wenn auch wohl weniger als damals direkt aus dem Fass. 'Charakter, Eigensinn und Trinkfluss' unterschreibe ich, im Abgang finde ich das Ganze hingegen weniger 'langanhaltend und würzig' als Adrian vor knapp 2 Jahren. Auch bei der Lagerfähigkeit bin ich skeptisch, besonders bezüglich des 2040+, wie bei manchen bis jetzt verkosteten (meist kleineren) Bdx 2018. Trinkt sich jetzt, insbesondere bei dem letzten Oktober im Leclerc bezahlten Preis von - soweit ich mich erinnere - 12.50€, ausserordentlich gut. Von mir bekommt der Wein aktuell durchaus 89+ Punkte!
Prosit
Jean


Lieber Jean

ich hatte (du hoffentlich auch) mehrmals die Möglichkeit, ältere Rivière zu verkosten und kann dir versichern, dass die Weine (viele Fronsac) besser halten als man aufgrund ihres Preises annehmen kann. Ob man sich die 14.5 oder 15% Alk antun möchte, ist jedem frei gestellt. Wenn's gut eingebunden ist, stört mich das nicht und wir müssen uns wohl oder übel an höhere Gradationen gewöhnen... Gruss, Adrian
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2018

BeitragDi 20. Apr 2021, 00:19

Ruhig Brauner.
Das habe ich auch nicht unterstellt lieber Adrian.....obwohl ich mich diesem Gefühl nicht vollumfänglich entziehen kann....
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Winedom

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Re: Bordeaux 2018

BeitragDi 20. Apr 2021, 23:11

Hallo Adrian!
Vielen Dank für deine ausführlichen Notizen. :!:
Viele Grüße
Rainer
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 21. Apr 2021, 00:14

Winedom hat geschrieben:Hallo Adrian!
Vielen Dank für deine ausführlichen Notizen. :!:


Danke Rainer, solche Feedbacks freuen mich. Es ist ja nur Wein, die schönste Nebensache der Welt.

Beste Grüsse

Adrian
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Zweifel

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 21. Apr 2021, 10:23

Grüezi

Kurznotiz zu Chateau d'Escurac.
Dunkel in der Farbe. Feiner Geruch nach Schlehen, Kirschen (Amarena) und Rauch. Im Mund dominieren viel Bitterstoffe, die mit zunehmender Luft sich abbauen und am zweiten Tag verschwinden. Die Tannine scheinen reif, genug Säure ist vorhanden, die Frucht bleibt im Hintergrund. Für mich ist der Wein in diesem Zustand nicht zu bewerten. Er braucht auf jeden Fall Zeit. Wer rangeht, tut gut daran ausreichend zu belüften.
D'Escurac babe ich mit etwas Flaschenreife schon mehrfach als wirklich feinen Medoc getrunken.

Gruss Hans-Rudolf
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2018

BeitragMi 21. Apr 2021, 18:20

Das ist jetzt mal richtig stark ... Du Tertre 2018:
Dunkles Weinrot. Gleich nach dem Öffnen erst mal ein Früchtekorb mit
floralen Noten, Tabak und Gewürzen. Später dominieren Zedernholz und
Tabak, dazu im Hintergrund ein Hauch frische Minze. Ständig wechselnde
Eindrücke.
Mittlerer Körper mit Druck und hedonistischer Frucht (v. a. Kirschen,
Himbeeren), cremig, frisch, würzig/tabakig und sehr lang.

Toller Lauf bei Du Tertre, erinnert an 2009. 91-92+ P.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Trapattoni

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Re: Bordeaux 2018

BeitragDo 22. Apr 2021, 10:20

Jochen R. hat geschrieben:Toller Lauf bei Du Tertre, erinnert an 2009. 91-92+ P.

Auf dem Niveau und super lecker zu trinken momentan auch 2005. ;)

Grüße
Dieter
Die besten Vergrößerungsgläser für die Freuden dieser Welt sind jene, aus denen man trinkt.
(Joachim Ringelnatz)
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2018

BeitragFr 23. Apr 2021, 19:26

Château Cantenac Brown Margaux 3ème Cru Classé 13.5% alc
69% CS / 28% M / 3% CF (70% CS / 30% M) (60%/40%) (Die Angaben variieren leider je nach Quelle)
P&P bei zunächst 14°, langsam sich erwärmend bis auf 19°
Farbe: dunkles Purpurgranat, beim Eingießen dunkler erscheinend als im Glas, wo sich ein leichter Wasserrand zeigt
Nase: zunächst wuchtig Lakritz, Cassis, sodann sanfte Düfte von Veilchen und Frühlingsblumen
Gaumen: zunächst im kühlen Zustand ebenfalls Cassis, etwas Lehm und Milchschokolade, ziemlich wuchtig, im Hintergrund ebenfalls Veilchen. Bei der Erwärmung zieht sich die Frucht zurück, dafür etwas zerstossener Anis und ein ziemlich starkes Bitterl, gepaart mit einer merkwürdign Medizinalnote, im Abgang. Insgesamt, und das ist neben dem relativ tiefen Alkoholgrad ein Pluspunkt, wie bei vielen 18ern kaum Holz.
Fazit: Der Wein wirkt im Augenblick im Vergleich zu vielen anderen 18ern nicht besonders vorteilhaft, als verschlösse er sich demnächst bereits, die Teile passen nicht wirklich zusammen, die sehr hohen Noten der Fassverkostungen, aber auch bei der Arrivage (um die 95 Punkte: AG, JA, JS, Quarin, JL, Yves Beck, JM, Roger Voss, Adrian vV) sind mir im Moment etwas schleierhaft, da bin ich eher bei den 16 Punkten von JR, André Kunz, R. Bichsel (Vinum).
Der Wein nimmt es augenblicklich nach meinem Geschmack nicht mit dem preiswerteren Finessenwein (obwohl 1% Alkohol mehr!) Ferrière (ebenfalls 3ème Cru de Margaux) auf, der die 95 Punkte immerhin streift. Momentan liegt der Wein für mich eher bei 89/90+
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vanvelsen

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Re: Bordeaux 2018

BeitragSa 24. Apr 2021, 00:10

pessac-léognan hat geschrieben: Château Cantenac Brown Margaux 3ème Cru Classé 13.5% alc
69% CS / 28% M / 3% CF (70% CS / 30% M) (60%/40%) (Die Angaben variieren leider je nach Quelle)
P&P bei zunächst 14°, langsam sich erwärmend bis auf 19°
Farbe: dunkles Purpurgranat, beim Eingießen dunkler erscheinend als im Glas, wo sich ein leichter Wasserrand zeigt
Nase: zunächst wuchtig Lakritz, Cassis, sodann sanfte Düfte von Veilchen und Frühlingsblumen
Gaumen: zunächst im kühlen Zustand ebenfalls Cassis, etwas Lehm und Milchschokolade, ziemlich wuchtig, im Hintergrund ebenfalls Veilchen. Bei der Erwärmung zieht sich die Frucht zurück, dafür etwas zerstossener Anis und ein ziemlich starkes Bitterl, gepaart mit einer merkwürdign Medizinalnote, im Abgang. Insgesamt, und das ist neben dem relativ tiefen Alkoholgrad ein Pluspunkt, wie bei vielen 18ern kaum Holz.
Fazit: Der Wein wirkt im Augenblick im Vergleich zu vielen anderen 18ern nicht besonders vorteilhaft, als verschlösse er sich demnächst bereits, die Teile passen nicht wirklich zusammen, die sehr hohen Noten der Fassverkostungen, aber auch bei der Arrivage (um die 95 Punkte: AG, JA, JS, Quarin, JL, Yves Beck, JM, Roger Voss, Adrian vV) sind mir im Moment etwas schleierhaft, da bin ich eher bei den 16 Punkten von JR, André Kunz, R. Bichsel (Vinum).
Der Wein nimmt es augenblicklich nach meinem Geschmack nicht mit dem preiswerteren Finessenwein (obwohl 1% Alkohol mehr!) Ferrière (ebenfalls 3ème Cru de Margaux) auf, der die 95 Punkte immerhin streift. Momentan liegt der Wein für mich eher bei 89/90+


(94-96/100): 2018, Château Cantenac-Brown: Leuchtendes Rubin- Tief, nobel, dunkelfruchtig im Duft, medizinale Noten, Minze, frisches Süssholz, Veilchen, sehr komplex. Der Gaumen beginnt schlank, breitet sich dann aus, zeigt eine feine Textur, super feinmaschige Gerbstoffe, knackige Frucht gepaart mit viel Eleganz, das ist verführerisch, man möchte gleich schlucken. Sehr gelungen, könnte früh Spass machen und wird gut reifen. 2026-2045+ (Verkostet auf Château Dauzac (UGCB), am 01.04.2019)

Hast du schon 2026? Dieser Wein wird viel Spass bereiten, da bin ich überzeugt. Mach mal nen 09er auf aktuell, dann siehst du wo die Reise hingehen könnte...
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