So 3. Jun 2018, 07:05
Sauternes hat geschrieben:TOMLA hat geschrieben:Hallo Heiko,
Lafon la Tuilerie hatte ich noch nie im Glas, ist der was? Bisher schon mehrmals im Visier gehabt und dann doch nicht gekauft.
Vorweg: Ich habe die Weine subskribiert, da sie in den letzten beiden Jahren sehr schnell ausverkauft waren und ich einfach neugierig auf die beiden Weine bin. Daher auch nur je 3 Flaschen.
Der Tour Saint Christophe wird ja auch in diesem Forum sehr kontrovers diskutiert und ich will mir einfach meine eigene Meinung bilden. Ich kenne nur den Zweitwein den „Les Terrasses de Tour Saint Christophe“ aus 2014 und fand den zwar modern, aber nicht zu fett sondern eher elegant. Das kann aber am Zweitwein gelegen haben. Und mit 24,90 Eur war er in der Subs ja sogar recht günstig.
Zu Lafon la Tuilerie: Ich habe bisher nur 2 Flaschen besessen: Eine aus 2011, die liegt noch im Keller, da die 2011er wohl momentan in einer schwierigen Phase sind. Da will ich auch sehen, wie er altert und probiere den in 3-4 Jahren. Die zweite Flasche war aus 2014, ich habe sie vor ein paar Wochen aufgezogen und das war wahrscheinlich etwas zu früh (obwohl ich ihn absichtlich in der Fruchtphase probieren wollte). Ich empfand den Wein als recht elegant mit schönem langen Nachhall. Das Holz war vorhanden, aber sehr gut eingebunden. Der Wein war auch nicht fett (wie er manchmal beschrieben wird), ich empfand den Wein als sehr ausgewogen. Müsste ich Punkte geben, würde er wohl bei ca. 90 Punkten liegen, kann die 92 Punkten aber in einigen Jahren durchaus erreichen. Ich fand ihn wirklich gut, hatte aber keinen Nachkaufzwang.
Der 2017er wurde in der Subs wieder hochgelobt (Bilger+Gerstl je 20 Punkte, Weinwisser 18,5 Punkte, Grimm 18,5+ Punkte, Lobenberg mit 97-98 Punkten, Matthias Hilse 93-94 Punkte). Man muss bei den Punkten vorsichtig sein, denn Gerstl, Lobenberg, Hilse und Grimm verkaufen auch den Wein. Trotzdem schätze ich zumindest Herrn Hilse und Herrn Grimm als recht seriös in der Bewertung ein. Den Ausschlag zur Subs gab der Kommentar im Weinwisser: „Nicht der Charmebolzen wie in den vorangegangenen Jahren, sondern dieses Jahr auf der seriösen Seite“. Das war für mich ein Grund mehr den Wein zu subsen.
Die anderen Fakten zu Lafon la Tuilerie kennst Du sicherlich. Es war mal ein „Geheimtipp“, glaube Gabriel hat den um 2010 gehypt. Seitdem loben alle den in den Himmel. Das Weingut selbst liegt an den Ausläufern von Saint-Emilion und ist quasi die Fortsetzung der Hänge von Tertre Roteboeuf in Richtung Castillon. Der Besitzer rennt angeblich vor der Ernte mit der Nagelschere durch seine 2,5 ha und schneidet jede schadhafte oder unreife Traube heraus. Gerade in 2017 hat das sicherlich viel gebracht.
Im Fazit will ich ihn noch nicht zu hoch loben, da ich zu wenig Erfahrung mit dem Wein habe. Aber schlecht ist er sicherlich nicht und ich werde „dran bleiben“. Spannend ist die Frage, wie gut er altert. Da liegen mir keinerlei Erfahrungen vor. Im 2008er Forum hat innauen über den 2009er geschrieben: „Lafon La Tuilerie 2009 (Tiefpunkt des Abends)“. Vielleicht kann er mehr darüber berichten.