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Bordeaux 2017

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSa 30. Jan 2021, 19:04

Vor ein paar Tagen im Glas ... La Lagune 2017:
Anfangs verhaltene, mit Luftzufuhr allmählich mittelkräftige, Nase
mit floralen Noten (dominierend), Leder, Kaffee, heller Tabak und
Zedern. Später auch Paprika und Kirschen (Mon Cherie). Komplex!
Mittelgewichtig, trotz merklichem Holzeinsatz seidig - herb/würzig,
auch hier Kaffee und Tabak, dann Sauerkirschen und Brombeeren,
frisch mit Trinkfluss, schöne Adstringenz, lang mit würzigem, brom-
beerigem Finish. Haut-Medoc, der nach Pauillac schmeckt.

Auch Lagune hatte ich ob der Preisentwicklung der letzte Jahre schon
lange nicht mehr gekauft - und jetzt nur als "Testballon", weil der 2019er
ja jetzt laut der Experten so toll und preiswert ist. Gut 90 min ist das
wirklich hervorragend (so um 92 P.) und ganz mein Ding, baut dann
aber merklich ab - was die Euphorie wiederum bremst. Jetzt bin ich
so schlau wie vorher :lol:

Viele Grüße,
Jochen
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UlliB

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 14. Feb 2021, 21:03

Hier mal ein weißer 17er, der schon lange auf der Warteliste stand:

Domaine de Chevalier blanc 2017 (Pessac-Léognan GCC) 13,5%Vol. Blasses Hellgelb. Zunächst sehr zurückhaltend, mit Luft dann ganz klare, aber völlig unaufdringliche Sauvignon-Aromatik, Stachelbeere, auch ein wenig Exotik, etwas Maracuja, überhaupt nicht laut und sehr fein, vom Neuholz untermalt. Im Gaumen dicht, sehr harmonisch, Säure und Frucht und etwas Holz - alles passt hier zusammen. Sehr langer Abgang.

Das ist absolut erstklassig, allerdings mit knapp 90 € ep auch sehr teuer. Gestern Abend hatte ich einen steirischen Sauvignon blanc "Ried Obegg" 2017 von Walter Skoff im Glas, der stilistisch sehr ähnlich war und dem DdC qualitativ schon sehr nahe kam - für weniger als ein Drittel des Preises.

Gruß
Ulli


Nachtrag: Eine kleine Überraschung gab es gleich am Anfang - der Wein war mit einem DIAM 30 verschlossen. Bei Bordeaux in dieser Kategorie habe ich das zuvor noch nicht gesehen.

Irgendwann kommt da auch der Schrauber. So in 30 oder 40 Jahren etwa 8-)
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sorgenbrecher

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMo 15. Feb 2021, 11:31

UlliB hat geschrieben:Nachtrag: Eine kleine Überraschung gab es gleich am Anfang - der Wein war mit einem DIAM 30 verschlossen. Bei Bordeaux in dieser Kategorie habe ich das zuvor noch nicht gesehen.


Im Burgund ist man dort ja bereits deutlich weiter und viele Erzeuger haben vor dem Hintergrund der Premox-Diskussion inzwischen auf DIAM umgestellt.
Auszugsweise: Lafon, Jadot, Fevre, Lamy, Domaine Leflaive, O. Leflaive, Pernot, Prieur, Marc Colin, Bouchard Pere, Droin, Montille,...um nur einige zu nennen. Interessant in diesem Zusammenhang, dass in den jährlichen 7,5 years after tastings von Don Cornwell diese Erzeuger inzwischen signifikant geringere/keine Premox-Probleme zeigten. Auch der hier mal irgendwo diskutierte „DIAM-Fehlton“ scheint kein größeres Thema zu sein, ich konnte das „Problem“ bisher auch nie sensorisch nachvollziehen, aber das kann natürlich auch an meinen eingeschränkten sensorischen Fähigkeiten liegen.
btw.: Was ist aus dem Thema eigentlich geworden?
Gruß, Marko.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMo 15. Feb 2021, 12:55

sorgenbrecher hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:Nachtrag: Eine kleine Überraschung gab es gleich am Anfang - der Wein war mit einem DIAM 30 verschlossen. Bei Bordeaux in dieser Kategorie habe ich das zuvor noch nicht gesehen.


Im Burgund ist man dort ja bereits deutlich weiter und viele Erzeuger haben vor dem Hintergrund der Premox-Diskussion inzwischen auf DIAM umgestellt.
Auszugsweise: Lafon, Jadot, Fevre, Lamy, Domaine Leflaive, O. Leflaive, Pernot, Prieur, Marc Colin, Bouchard Pere, Droin, Montille,...um nur einige zu nennen. Interessant in diesem Zusammenhang, dass in den jährlichen 7,5 years after tastings von Don Cornwell diese Erzeuger inzwischen signifikant geringere/keine Premox-Probleme zeigten. Auch der hier mal irgendwo diskutierte „DIAM-Fehlton“ scheint kein größeres Thema zu sein, ich konnte das „Problem“ bisher auch nie sensorisch nachvollziehen, aber das kann natürlich auch an meinen eingeschränkten sensorischen Fähigkeiten liegen.
btw.: Was ist aus dem Thema eigentlich geworden?


DdC verschließt seine Weine seit 2016 mit Diam, sowohl rot als weiß. Ich persönlich bedaure das durchaus, besonders bei den roten und besonders angesichts der extrem hohen Qualität der Langkorken von DdC.
Gruß
Jean
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UlliB

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Re: Bordeaux 2017

BeitragMo 15. Feb 2021, 13:40

pessac-léognan hat geschrieben:DdC verschließt seine Weine seit 2016 mit Diam, sowohl rot als weiß.

Danke für die Info. Da wird jetzt wohl auch im Bordelais nach und nach der ein oder andere im Topsegment umstellen.
Ich persönlich bedaure das durchaus, besonders bei den roten und besonders angesichts der extrem hohen Qualität der Langkorken von DdC.

Ich hatte schon vermutet, dass die Naturkorken-Fans mit DIAM nicht so recht glücklich werden. Wahrscheinlich findet man's aber immer noch besser als einen Schraubverschluss ;)
sorgenbrecher hat geschrieben:btw.: Was ist aus dem Thema eigentlich geworden?

Die Website vom Entdecker des (vermeintlichen?) Problems ist immer noch online: http://www.diam-test.info

Gehört oder gelesen habe ich dazu aber schon längere Zeit nichts mehr.

Gruß
Ulli
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 11. Apr 2021, 17:13

Die für mich seit einem Jahr mit Abstand beste Essen-Wein-Kombi:
Pfannkuchen mit Aprikosenmarmelade und Birnen, dazu aus der
Demi Doisy Daene 2017. 95-96 P.

Viele Grüße,
Jochen
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stollinger

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 11. Apr 2021, 17:52

...ok, Fruktose-Intoleranz scheinst du schon mal nicht zu haben :lol: .
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 11. Apr 2021, 18:05

Nö! Und süß ist normalerweise überhaupt nicht meins. Da muss
schon viel zusammenkommen, dass mir das so genial gefällt ;-)

Viele Grüße,
Jochen
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bordeauxlover

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 11. Apr 2021, 18:12

Hallo Jochen,

ich kaufe wegen gefühlt zu seltener Verwendungsmöglichkeiten fast nie Sauternes. Ich habe vermutlich wesentlich öfter welchen im Restaurant getrunken als zu Hause. Aber von dem habe ich mir aufgrund der Notizen von Dir und Uli B. letzten Herbst blind ein Kästchen gekauft. Jetzt weiß ich, was ich dazu esse! Ich liebe sowohl Aprikose als auch Birne, käme bisher aber nie auf die Idee, diese beiden Früchte zu kombinieren. Wie kommt man denn da drauf? Wie genau funktioniert denn das Rezept? Vielen Dank im Voraus!

Schöne Grüße
Armin
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2017

BeitragSo 11. Apr 2021, 18:38

Hallo Armin,
gutes ist manchmal so einfach: zu Ostern gab´s für mich eine leckere
Aprikosenmarmelade, heute mittag war eine Birne (ungezuckert) aus
der Konserve :oops: :lol: übrig. Dazu ein Pfannkuchen ...
Denke das könnte man mit einer Kugel Eis und was auch immer noch
auf die Spitze treiben ...

Lass es Dir schmecken und bitte berichten!

Viele Grüße,
Jochen
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