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Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Winedom

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 12. Feb 2020, 23:19

Aufgrund verschiedener Aussagen habe ich jetzt noch ein paar Flaschen Chateau Meyney 2016 nachgeordert.
Schien sich im Januar und Februar von seiner besten Seite gezeigt und entwickelt zu haben.
Zumindest ist das eine interessante Momentaufnahme!
Nach Jancis 18,5 war laut meinem Weinhändler auch wirklich ein erhöhte Nachfrage.
Hatte den schon jemand?

Tasted blind. Very dark crimson. Intense Indian ink on the nose. Give me my calligraphy pen! Rich and round. Very glamorous. So much effort has gone into every drop of this …. VGV
Drink 2026 – 2050
Score: 18.5 Jancis Robinson MW, JancisRobinson.com, February 2020 (primeur waren es noch 16,5)
https://www.liv-ex.com/2020/02/southwol ... eaux-2016/

Finally we come to Saint Estephe where the best wines will rival the top names of Pauillac and Saint Julien. It was also the scene of the biggest shock of the tasting when – yet again – lowly unclassified Chateau Meyney took on the big guns and ultimately shared the top spot. An incredible performance for a wine that currently sells at £260 per dozen (although maybe not for much longer!). Meyney was in a dead heat with Calon Segur (another vastly improved property on a fine run of form) with Montrose and Cos d’Estournel close behind.
Southwold on Thames - Bordeaux 2016
Friday, 24th January 2020 by Stephen Browett

Neil Martin zum 2015er:The fantastic 2015 Meyney shocked every attendee by its quality and won the flight. I had noted its potential just after bottling, describing it as a finely crafted wine, but I never predicted this show-stopping performance. It is a reminder of the importance of tasting wines in bottle. Some just need age to unlock their quality, which is bad timing if you are seeking to impress en primeur, but good timing if you want your wine to show best for consumers rather than critics.

Gruß Rainer
Viele Grüße
Rainer
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Bradetti

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMo 17. Feb 2020, 17:40

Letzte Woche hatte ich den Pontac Monplaisir (aus der halben) im Glas. Hab den nur nebenbei getrunken, aber das war mit der bisher beste 16er für mich. Wunderschöner Wein mit toller Frucht, guter Struktur und sanft von Anfang bis Ende und trotzdem spürt man die Tanninmassen im Hintergrund.
Da werde ich noch paar halbe nachordern...
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMo 17. Feb 2020, 19:24

Bradetti hat geschrieben:Letzte Woche hatte ich den Pontac Monplaisir (aus der halben) im Glas. Hab den nur nebenbei getrunken, aber das war mit der bisher beste 16er für mich. Wunderschöner Wein mit toller Frucht, guter Struktur und sanft von Anfang bis Ende und trotzdem spürt man die Tanninmassen im Hintergrund.
Da werde ich noch paar halbe nachordern...


Hätte ich möglicherweise ohne die Erfahrung mit dem abscheulichen 14er
viewtopic.php?f=21&t=3976&start=720
auch getan..
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Bradetti

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMo 17. Feb 2020, 20:20

Den 14er Pontac kenn ich nicht.
Die Flasche des 16er war jedenfalls sehr schön.
Meyney 16 war auch sehr schön, war hinten raus nicht ganz so sanft, hatte auch mehr aromatische Tiefe.
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDi 18. Feb 2020, 16:17

Ich habe ein paar 2016er gekauft, die ich noch nicht (Capbern, Brane Cantenac) oder - anderer Jg. - vor langer Zeit im Glas hatte (Meyney, Phélan Ségur) und daher noch weniger einschätzen kann als ohnehin schon.

Wie präsentieren die sich denn derzeit so?

Zum Brane Cantenac habe ich unterschiedliche Aussagen: Ulli schrieb Anfang November, daß er zwar initial toll sei, sich aber rapide verschlösse. Herr Hilse hingegen meinte just, daß er wunderbar präsent sei. Und auch die letzten Eintragungen bei ct lesen sich nicht gerade nach Verschluß. Wie isser denn nu?

Der Meyney scheint ja recht zugänglich zu sein. Wie zeigen sich Capbern und Phélan Ségur?
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDi 18. Feb 2020, 21:49

Na, dann schreite ich mal selber zur Tat:

Ch. Capbern 2016
69 CS / 25 M / 4 CF / 2 PV


...aus dem Hause Calon-Ségur, wenn man so möchte.

Sehr tiefes, dichtes Rubinrot, fast schwarz, mit minimaler Purpurtendenz.
Reife, dichte, leicht mollige Nase: dunkle Brombeeren, etwas 60%-Schogi und Mokka, ein Hauch dunkles Leder. Dennoch nicht wirklich breit, weil eine schöne Eukalyptusnote mit etwas Oregano für Frische sorgt.
Am Gaumen dicht, aber nicht dick wie befürchtet. Deutliche, aber nicht massive fein- bis mittelkörnige Tannine; ausgewogene Säure. Nicht wahnsinnig druckvoll hintenraus, aber ok. 14% Alk. unauffällig.
Im Abgang dann zunehmend deutliche und etwas störende Bitternote. "Pfeffer"? Ja, aber zu früh in die Pfanne gegeben. Toasting spielt - bei der Aromatik - vmtl. auch eine Rolle, aber sie wirken auch leicht grün, als hätten sie "für die Frische" whole Bunch vergoren. Leider finde ich weder Produzenten-Homepage noch detailliertes Fact Sheet - weiß da jemand mehr?

Nicht annähernd so charmant wie der Calon Ségur vor knapp einem Jahr. Aber dafür ziemlich gut in die kraftvoll-kernige Schublade passend, in der ich Saint-Estèphe eigentlich stecken habe. Aber auch nicht plump, und total offen. Mit Essen (Vollkornbrot mit Duroc-Schinken und Hirsch-Paté, resp.), das die Bitterstoffe etwas maskiert, noch deutlich besser. Und man darf den Preis nicht aus den Augen lassen: Für etwas über 20€ ist das ziemlich gelungen! Die jetzt noch prominenten Ausbauaromen werden sich noch besser integrieren. Und mit einem schönen Lamm-Stew paßt das dann schon. 8-) Ich mag das!

Was ich bisher so gesehen habe (nicht allzuviel, zugegebenermaßen), ist 2016 im Bordelais ohne Ausfall und stilistisch mein Ding. :ugeek:

[+1h] Kaum verändert, d.h. weiterhin offen
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 19. Feb 2020, 20:38

Ch. Capbern 2016

Update:
Wenig verändert. Ja, modern - aber balanciert, und der Ausbau ist jetzt auch nicht übertrieben. Gefällt! (...genug für einen kleinen Nachkauf)

Edit:
Signifikant Depot im letzten Glas und in der Flasche - erstaunlich!
Besten Gruß, Karsten
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMi 19. Feb 2020, 20:56

...und gleich noch den nächsten Kandidaten angetestet:

Ch. Phélan Ségur 2016
55 CS / 45 M


Den höheren Merlotanteil im Vergleich zum Capbern kann man sehen: Ein bißchen "gelblicher" und weniger "bläulich". Ansonsten ähnlich tiefdunkel, fast schwarz. Ein klein' wenig trüb.
In der Nase Cassis, Bleistift, Schiefer, Rosmarin - und unterschwellig ein Hauch Orange?!
Am Gaumen ziemliche mittelkörnige Tanninwand, etwas eher rote Frucht. Höchstens mittelgewichtig, ziemlich linear und nicht sehr komplex.
Zum Abgang hin schwarze, recht harsche, aber nicht allzu intensive Bitternote.
[+30'] Kurzer Verdacht, er könnte zumachen. Bestätigt sich nicht.
[+1h] Gewinnt jetzt doch erkennbar an Komplexität und auch (in Maßen) Charme. Dennoch...:

Auch absolut gesehen qualitativ höchstens gleichauf mit dem Capbern. (Mme Amatrice fand sie ununterscheidbar... Ich nicht.) Und dann noch der doppelte Preis... Zugutehalten könnte man wohl, daß der Phélan eher "klassisch Claret", der Capbern moderner ist. Da ich nicht übertriebener Moderne ggü. aber offen bin, sehe ich den Capbern auch unabhängig vom Preis vorne.
Besten Gruß, Karsten
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 20. Feb 2020, 00:10

Conclusio +1. Go for Capbern 16 bro.
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 20. Feb 2020, 07:25

Na ja, wäre nicht mein conclusio.
Der Capbern ist ein sehr guter Wein mit top PLV, der Phelan
Segur m. M. qualitativ (und vor allem langfristig) ein ganz
anderes Kaliber.

Viele Grüße,
Jochen
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