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Bordeaux 2016

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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stollinger

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSo 27. Jan 2019, 18:27

Tach Ulli und Christian,
UlliB hat geschrieben:Tja, das ist halt ein Magrez-Wein. Die sind halt so: kaum etwas wird im Bordelais dermaßen geschminkt und aufgedonnert wie die Weine dieses Erzeugers.

Jochen hat den Wein in diesem Faden ja auch als Nuttig bezeichnet.Ich habe mir die Bemerkung RTL II in der Blindrunde in die Notizen geschrieben. Finds schon erstaunlich, dass sich diese Assoziation so aufdrängt.

Invest hat geschrieben: Werden sich die Bdx aus 2014 nicht schon weitgehend verschlossen haben?


muss zugeben, den letzten 14er habe ich im August getrunken. Da hatte ich aber nicht den Eindruck von Verschluss. Bin mir nicht sicher, ob der Jahrgang überhaupt so richtig in einen Verschluss geht. Ist nur so ein Gefühl von mir, da sollte man aber nicht zu sehr auf mich hören, wirklich Erfahrung habe ich bei einer solchen Einschätzung nicht. Vielleicht mag das ja jemand anderes kommentieren.

Was ich aber eigentlich bzgl. meiner Überlegung 14/16 sagen wollte: 14er würde ich jetzt nicht unbedingt mehr zum jung trinken nachkaufen. Mir gefällt der Jahrgang gut und für bis ca. 60€ bekommt man doch recht renomierte Chateau (Domaine Chevalier, Gaffeliere, Carmes Haut Brion, Branair-Ducru, GPL,...) oder auch LeoBarton und SHL nur wenig drüber. Für mich, der erst noch Erfahrungen mit solchen Kalibern sammeln muss (oder darf), erscheint mir das sinnvoll. Ein Jahrgang der mir gefällt aber preislich noch vertretbar ist. Die will ich dann aber erst gereift trinken.
Die gleichen Chateaus liegen im Jahrgang 16 dann deutlich höher. Ich sehe da den Mehrpreis für mich nicht sinnvoll investiert. Aus 16, habe ich gerade nachgeshen, bin ich nicht über 40€ gegangen (eine Ausnahme, Domaine de Chevalier). Da steht für mich eher im Vordergrund, recht breit über die Appellationen zu streuen und mir ein gutes Bild zu machen. Dafür taugen m.M. auch die Chateau aus der 2. Reihe.

Grüße, Josef
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSo 27. Jan 2019, 18:45

stollinger hat geschrieben:Tach Ulli und Christian,
UlliB hat geschrieben:Tja, das ist halt ein Magrez-Wein. Die sind halt so: kaum etwas wird im Bordelais dermaßen geschminkt und aufgedonnert wie die Weine dieses Erzeugers.

Jochen hat den Wein in diesem Faden ja auch als Nuttig bezeichnet.Ich habe mir die Bemerkung RTL II in der Blindrunde in die Notizen geschrieben. Finds schon erstaunlich, dass sich diese Assoziation so aufdrängt.

Invest hat geschrieben: Werden sich die Bdx aus 2014 nicht schon weitgehend verschlossen haben?


muss zugeben, den letzten 14er habe ich im August getrunken. Da hatte ich aber nicht den Eindruck von Verschluss. Bin mir nicht sicher, ob der Jahrgang überhaupt so richtig in einen Verschluss geht. Ist nur so ein Gefühl von mir, da sollte man aber nicht zu sehr auf mich hören, wirklich Erfahrung habe ich bei einer solchen Einschätzung nicht. Vielleicht mag das ja jemand anderes kommentieren.

Was ich aber eigentlich bzgl. meiner Überlegung 14/16 sagen wollte: 14er würde ich jetzt nicht unbedingt mehr zum jung trinken nachkaufen. Mir gefällt der Jahrgang gut und für bis ca. 60€ bekommt man doch recht renomierte Chateau (Domaine Chevalier, Gaffeliere, Carmes Haut Brion, Branair-Ducru, GPL,...) oder auch LeoBarton und SHL nur wenig drüber. Für mich, der erst noch Erfahrungen mit solchen Kalibern sammeln muss (oder darf), erscheint mir das sinnvoll. Ein Jahrgang der mir gefällt aber preislich noch vertretbar ist. Die will ich dann aber erst gereift trinken.
Die gleichen Chateaus liegen im Jahrgang 16 dann deutlich höher. Ich sehe da den Mehrpreis für mich nicht sinnvoll investiert. Aus 16, habe ich gerade nachgeshen, bin ich nicht über 40€ gegangen (eine Ausnahme, Domaine de Chevalier). Da steht für mich eher im Vordergrund, recht breit über die Appellationen zu streuen und mir ein gutes Bild zu machen. Dafür taugen m.M. auch die Chateau aus der 2. Reihe.

Grüße, Josef


Ich würde Haut-Batailley (Pauillac), Meyney (Saint-Estephe) und Labegorce (Margaux) 2014 nachkaufen, alles wunderbare Weine, die sich noch nicht verschlossen haben!
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innauen

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSo 27. Jan 2019, 19:10

UlliB hat geschrieben:
stollinger hat geschrieben:6. Château La Tour Carnet - 4. Cru classe Haut-Médoc:


:lol: :lol: :lol:

Tja, das ist halt ein Magrez-Wein. Die sind halt so: kaum etwas wird im Bordelais dermaßen geschminkt und aufgedonnert wie die Weine dieses Erzeugers.

Allerdings: die unterliegende Substanz seiner Weine ist meistens gut, und nach ca. einem Jahrzehnt Lagerung fällt die Schminke regelmäßig völlig ab. Bei La Tour Carnet bleibt dann ein durchaus authentischer, meist ein wenig rustikaler Haut Medoc, der sein Geld durchaus wert ist. Wer also warten mag, wird hier recht gut bedient.

Gruß
Ulli


Hallo Ulli

Deiner Beobachtung kann ich mich nur uneingeschränkt anschließen. 8-)

Grüße

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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UlliB

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSo 27. Jan 2019, 19:16

stollinger hat geschrieben:
UlliB hat geschrieben:Tja, das ist halt ein Magrez-Wein. Die sind halt so: kaum etwas wird im Bordelais dermaßen geschminkt und aufgedonnert wie die Weine dieses Erzeugers.

Jochen hat den Wein in diesem Faden ja auch als Nuttig bezeichnet.Ich habe mir die Bemerkung RTL II in der Blindrunde in die Notizen geschrieben. Finds schon erstaunlich, dass sich diese Assoziation so aufdrängt.

Ja, aber das geht mit den Magrez-Weinen vielen Bordeaux-Liebhabern so. Aber wie schon gesagt: meistens berappeln sich die Weine mit dem Alter, da ist nur etwas Geduld angesagt.

Wenn ich richtig verstehe, bist Du mit Bordeaux erst ziemlich frisch unterwegs. Insofern: Respekt vor Deinen Verkosterfähigkeiten, das passt absolut... auch sonst lese ich Deine VKN sehr gerne. :geek:

Gruß
Ulli
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stollinger

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Re: Bordeaux 2016

BeitragSo 27. Jan 2019, 19:54

UlliB hat geschrieben:.. auch sonst lese ich Deine VKN sehr gerne. :geek:

Danke, das freut mich!
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2016

BeitragMo 28. Jan 2019, 08:18

Der Tour Carnet ´16 ist jedenfalls in dieser Phase ein abgefahrenes
Teil. Ich kann deine (@Josef) Assoziationen gut nachvollziehen - ich
kann auch gut nachvollziehen, wenn BDX-Fans sowas total ablehnen.

Allerdings finde ich, dass sich bereits nach 1-2 Stunden hinter der
Ladung aus Parfum, Kokos und laktischen Noten (die ich einen Tag
später immer noch in der Nase hatte :mrgreen: ) ein hervorragender Wein
gezeigt hat, der in 10-15 Jahren viel Spaß für´s Geld liefern wird.
Der 2015ener Tour Carnet präsentierte sich vor ca. 1 Jahr übrigens
ganz anders - bei diesem Jahrgang hat man es wohl "besonders gut
gemeint" :lol:

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2016

BeitragDo 14. Feb 2019, 20:53

Belgrave 2016:
Nach dem Poujeaux jetzt erst mein zweiter 2016er, den ich zu jetzigen
Zeitpunkt eigentlich eher noch ein bißchen liegen lassen würde.

Tief dunkles Weinrot mit violetten Reflexen. Ein Früchtekorb mit frischer
Minze, blumig, dazu Gewürze. Mit Luftzufuhr gesellt sich feiner heller
Tabak dazu. Anfangs eher verhalten bis mittelkräftig, braucht mind. 1,5
bis eher 2,5 Std. um aufzudrehen. Es gesellen sich Zitronen dazu.
Die schöne Frucht setzt sich am Gaumen fort: Sauerkirschen, Brombeeren
& Cassis, dazu florale Noten. Mittelgewichtig, frische Säure, schöne
Adstringenz, sehr lang mit fruchtigem Nachhall.
Hervorragend, wird von weiterer Lagerung profitieren.

Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige

Gast1

Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 15. Feb 2019, 07:39

Hallo Jochen,

meinen letzten Belgrave hatte ich aus dem Jahr 2009. Ich fand den in seiner Fruchtphase immer sehr hedonistisch, 'tiefes Weinrot mit violetten Reflexen', und so schön hat er auch immer geschmeckt, i.e. wunderbar harmonisch, nahezu vollmundig und dennoch fein mit schöner nicht zu dunkler kühler Frucht. Sichere Bank von 91 Pkten. Kennst Du den 2009er Belgrave (in seiner Fruchtphase)? Hat es einen Stilwechsel gegeben? Deine VKN beinhaltet eine Vielzahl von Attributen wie Zitrone, Sauerkirschen, frische Säure, Adstringenz und weitere Lagerung, wie ich so den 2009er Belgrave (in der Fruchtphase) nicht beschrieben hätte.

Viele Grüsse
Christian
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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 15. Feb 2019, 09:29

Invest hat geschrieben:Hallo Jochen,

meinen letzten Belgrave hatte ich aus dem Jahr 2009. Ich fand den in seiner Fruchtphase immer sehr hedonistisch, 'tiefes Weinrot mit violetten Reflexen', und so schön hat er auch immer geschmeckt, i.e. wunderbar harmonisch, nahezu vollmundig und dennoch fein mit schöner nicht zu dunkler kühler Frucht. Sichere Bank von 91 Pkten. Kennst Du den 2009er Belgrave (in seiner Fruchtphase)? Hat es einen Stilwechsel gegeben? Deine VKN beinhaltet eine Vielzahl von Attributen wie Zitrone, Sauerkirschen, frische Säure, Adstringenz und weitere Lagerung, wie ich so den 2009er Belgrave (in der Fruchtphase) nicht beschrieben hätte.

Viele Grüsse
Christian

Hallo Christian,
ich habe den 2009er Belgrave 5 Mal in seiner Fruchtphase getrunken.
Ich stimme dir zu: das war bisher jung der hedonistischte Belgrave ever,
aber das dürfte auf viele andere Weingüter in 2009 auch so zutreffen.
Aber: die 1. Flasche hatte ich Ende Dezember 2011 - also im Vergleich
zu jetzt etwa 1,5 Monate früher - aufzogen und notiert: braucht viel Luft,
nächste Flasche in frühestens 3 Monaten. Das war vorteilhaft und so werde
ich es mit der nächsten Flasche vom 2016er auch handhaben - ich denke
da wird sich noch was tun.

Zum Stilwechsel: in den letzten Jahren wurde der Cabernet Sauvignon-
Anteil stetig erhöht (wobei der 2009er auch schon bei 75 % liegt) und laut
meinen Informationen etwas früher gelesen. Mit dem Ziel, den St. Julien-
Charakter mehr hervorzuheben, und das ist beim 2016er gut gelungen.
Das Ganze wird sicherlich auch einen Einfluss auf z. B. frühe Zugänglichkeit
haben.

Attribute wie (dezent!) Zitrone, frische Säure, schöne Adstringenz o. ä.
finde ich übrigens auch bei meinen Notizen zum 2009er, hier eine vom
28.04.12:
Tief dunkles weinrot (fast schwarz). Intensive, geniale „Cabernet-Nase“:
viel Kirschen & Cassis. Nach ca. 30 min gesellen sich allmählich florale Noten
und etwas Pfefferminz dazu. Florale Noten dominieren nach längerer Zeit, dann
auch feine, frische, Zitrone und Tabak in der Nase.
Wunderbare Cabernetaromatik setzt sich am Gaumen fort. Mittlerer bis voller
Körper, cremig, frische Säure & feine (dezente) Fruchtsüße, auch hier später
florale Noten, schöne Adstringenz, ewig langer Abgang & Nachhall.


Viele Grüße,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige

Gast1

Re: Bordeaux 2016

BeitragFr 15. Feb 2019, 10:06

Hallo Jochen,

danke. Ich glaube, dass der jahrgangsbedingte Unterschied Belgrave 2016 zu 2009, wenn dieser auch nicht gross ist, klar geworden ist.

Habe selbst bisher nur die Comtesse gekauft, auch ohne das vorher probieren zu können. Ich bin eigentlich primär an 2016er Bordeaux interessiert, die eine schöne hedonistische Fruchtphase haben und nicht wo zu lesen ist, fantastische Anlagen, aber unnahbar, noch adstringierend, wird in 15 Jahren 100 Pkte haben. Beispielhaft konnte man das vielfach bei LLC lesen.

In diesem Sinne, welche BDX würdest Du dann empfehlen? Muss ja auch nicht bedeuten, dass die schlecht reifen. Man will halt wenn möglich beides haben. Die Frage stelle ich auch gerne den übrigen Mitforisten.

Danke für Eure Antworten und viele Grüsse
Christian
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