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Bordeaux 2015

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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dankin

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 13:35

Ich konnte am letzten Donnerstag auch einige Weine bei einem Arrivage Seminar verkosten.

Leider bin ich noch so unerfahren, dass es mir sehr schwer fällt die Weine richtig einzuschätzen hinsichtlich Potential und meine Notizen wurden im Verlauf des Abends immer spärlicher. :lol:

Ich kann euch höchstens meine subjektiven Eindrücke des aktuellen Zustandes der Weine wiedergeben und hoffe dies hilft dem einen oder Anderen etwas :)

Wein des Abends war für mich ganz klar Leoville Las Cases. Alles in allem einfach sehr dicht und rund für seine Jugend.

Gefolgt von Pavie-Macquin und Canon Gaffaliere. Der Pavie ist in bereits in einer schönen Fruchtphase und gefiel mir von Anfang an sehr gut, nicht zu letzt aufgrund einer schönen Säure. Der Canon wurde im Verlaufe des Abends immer besser und scheint sich prächtig zu entwickeln, wenn man im Zeit gibt.

Danach folgt für mich der Domain de Chevalier Rouge. In der Nase Kirschen und aromatische Gewürznoten, dazu hatte ich Assoziationen zu tropischen Hölzern.

Die positive Überraschung des Abends war für mich Château Saint-Pierre. Ein Chateau welches ich überhaupt nicht auf dem Radar hatte, mich aber an dem Abend sehr begeisterte.

Die Enttäuschung des Abends war für mich Chateau Lagrange. Frucht und sonst nicht viel...einfach langweilig.

Weitere verkostete Weine:

Clos Du Clocher: Intensive Tannine, andere Anwesende hatten ihre Mühe damit, mir gefielen sie sehr gut.
Chateau Ferriere: Irgendwie unspektakulär, wohl einfach noch sehr verschlossen.
Grand Puy Lacoste: Wohl einer der Weine wo ich wirklich nicht einschätzen kann, wie er sich entwickelt, wirkte wirklich elegant und ohne negative Eindrücke, konnte mich aber im direkten Vergleich mit anderen Weinen des Abends nicht wirklich begeistern.
Phelan Segur hmmm, war eigentlich ganz lecker, hat bei mir aber keinen Kaufreflex ausgelöst.
Duhart Milon Total verschlossen, kam bei mir und anderen deshalb wohl überhaupt nicht an.

Nachtrag Jetzt ist mir doch tatsächlich der PLV Sieger des Abends vergessen gegangen: Chateau Labegorce, gefiel mir sehr gut.

Es waren noch 2-3 andere Weine an welche ich mich aber wirklich kaum erinnere.
Zuletzt geändert von dankin am Mi 25. Apr 2018, 05:33, insgesamt 1-mal geändert.

Gast1

Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 13:52

Hallo Karsten,

vorweg, es dürften gestern so an die 100 Weine angestellt gewesen sein. Bei jedem hat man die Möglichkeit mit einem Schluck (und i.d.R. nicht mehr) sich ein Urteil zu bilden. Da ich selbst nur noch dann einen Wein kaufe, nachdem ich diesen aus der Flasche probiert- und für gut befunden habe, ist mir ein möglicher Hype um den Tour Saint Christophe im Vorfeld unbewusst. Das der Wein 14,8% Alk. haben soll, weiss ich auch erst jetzt durch Dich.

Zunächst hatte ich den Bellefont Belcier probiert und für mich als Wahl als zu holzbetont ausgeschlossen. Als das von dem dort ausschenkenden jungen Mann registriert wurde, bot er mir als Alternative den mir unbekannten Tour Saint-Christophe an. Er bekräftigte auf Nachfrage vorab, dass es sich um einen Wein von hoher Qualität handele. Ich selbst schmeckte deutlich weniger Holz, das Dunkle des BB war verschwunden und einem subtilen dezenten Ton nach ...., tiefgründig und vielschichtig gewichen. Disharmonie, zu viel Alkohol oder Frucht habe ich nicht fest gestellt, sondern eine harmonische Balance, bei von mir bevorzugte Frische und gutem Trinkfluss.

Der Wein hier in der CH kostet 36 Sfr = 30 €. Ich kaufe jetzt auch nicht so viel, dass es bei Nachverkostung und doch Irrtum existenziell werden könnte ;-)

BG
Christian

P.S.: Übrigens, der ausschenkende junge Mann war mir sehr sympathisch. Sehr motiviert und arbeitet meinem Eindruck nach auch noch selbst in der Rebe. Foto Lobenberg, links der Mann.
Zuletzt geändert von Gast1 am Di 24. Apr 2018, 14:11, insgesamt 1-mal geändert.
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TOM

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 13:59

amateur des vins hat geschrieben:... und an meinen zu vollen Keller denken!


Die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen. Der volle Keller und die bereits getätigten 2015er Subsen halten mich eigentlich auch davon ab. Vielleicht noch eine Kleinigkeit am Rande: Ich habe ein paar Flaschen des 2014er Zweitweins im Keller (Les Terrasses de Tour Saint Christophe 2014). Der zeigte sich garnicht so "fett" wie der Hauptwein beschrieben wird. Eher klassisch. Ist ja oft so, dass die Zweitweine dann etwas leichter sind. Den 2015er habe ich aber noch nicht gesehen.
Man muss immer etwas haben, worauf man sich freut. (Eduard Mörike)
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toska

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 14:48

Danke Christian! Pichon Lalande scheint den 1er Crus mittlerweile seit Jahren praktisch gleichwertig...
Gruss, T.
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 14:50

Invest hat geschrieben:Dass der Wein 14,8% Alk. haben soll, weiss ich auch erst jetzt durch Dich.
Umso besser, wenn der Alk. gut "versteckt" ist. Lob und NM erwähnen die knapp 15% unisono. Leicht irritierend, daß Wolf und MH in die oben verlinkten VKN beide glatt 14% reingeschrieben haben.

Invest hat geschrieben:einem subtilen dezenten Ton nach ...., tiefgründig und vielschichtig gewichen. Disharmonie, zu viel Alkohol oder Frucht habe ich nicht fest gestellt, sondern eine harmonische Balance, bei von mir bevorzugte Frische und gutem Trinkfluss.
Könnte diese spezielle Note den "zu maulbeerig" entsprechen? Oder gar "Kampfer"?

Invest hat geschrieben:Der Wein hier in der CH kostet 36 Sfr = 30 €. Ich kaufe jetzt auch nicht so viel, dass es bei Nachverkostung und doch Irrtum existenziell werden könnte ;-)
Ja, bei dem Preis kann man nicht sooo viel falsch machen.
Besten Gruß, Karsten
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olifant

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 15:19

amateur des vins hat geschrieben:...
Invest hat geschrieben:einem subtilen dezenten Ton nach ...., tiefgründig und vielschichtig gewichen. Disharmonie, zu viel Alkohol oder Frucht habe ich nicht fest gestellt, sondern eine harmonische Balance, bei von mir bevorzugte Frische und gutem Trinkfluss.
Könnte diese spezielle Note den "zu maulbeerig" entsprechen? Oder gar "Kampfer"?...


Ich habe den Wein zwar nicht verkostet, aber zwischen "Maulbeere" und "Kampfer" ist geschmacklich garantiert ein unverwechselbarer Unterschied :shock:
Grüsse

Ralf

Die Zukunft war früher auch besser.
Karl Valentin
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 15:55

olifant hat geschrieben:Ich habe den Wein zwar nicht verkostet, aber zwischen "Maulbeere" und "Kampfer" ist geschmacklich garantiert ein unverwechselbarer Unterschied :shock:
Ach was!™

Und würdest Du sagen, daß "ein wenig anders" und "subtil dezenter Ton nach ...., tiefgründig und vielschichtig" eher Richtung Maulbeere oder Kampfer geht? Oder doch eine eigene Kategorie bildet? :?

SCNR :)
Besten Gruß, Karsten

Gast1

Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 16:18

''Ich weiss, dass ich nicht weiss'' (Sokrates) ... ''und kaum das'' (Karl Popper) :D
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olifant

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 16:33

amateur des vins hat geschrieben:Und würdest Du sagen, daß "ein wenig anders" und "subtil dezenter Ton nach ...., tiefgründig und vielschichtig" eher Richtung Maulbeere oder Kampfer geht? Oder doch eine eigene Kategorie bildet? :?


Das geht eindeutig in Richtung: Weder ..., noch ...! :lol:
Grüsse

Ralf

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Karl Valentin

Gast1

Re: Bordeaux 2015

BeitragDi 24. Apr 2018, 16:54

Einen weiteren Wein möchte ich noch anmerken, Malartic-Lagraviere rouge, Pessac Leognan. Auf der vollmundigen Schiene und dennoch niemals breit, üppig oder monoton wirkend, sondern fein mit spannenden vielfältigen Nuancen, die Freude und Neugier auf den nächsten Schluck machen, 92-93. Mit 44 Sfr. m.E. ein sehr gutes PLV.

Gruss
Christian
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