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Bordeaux 2015

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 12. Apr 2020, 20:39

Olaf Nikolai hat geschrieben::o .....und selbst wenns Morgen 94 Punkte sind....ich kauf keinen zum aktuellen Preis. 8-)

Die 94+ Punkte hat er bereits heute Abend erreicht. Momentan selbst für 40€ oder mehr nicht überteuert, wenn man ohne Tertiär-, eigentlich auch ohne Sekundäraromatik auskommt und diese unglaubliche Würzigkeit mag. Denn genau das ist er jetzt: ein extrem würziger, aber fast gar nicht fruchtiger Wein.
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 12. Apr 2020, 22:19

Da regt sich bei mir Nichts. Ich bleibe standhaft.
:mrgreen:.....und kaufe den 18er für 28€. Oder den 19er für wohl kaum mehr, wie ich vermute.
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port_ellen

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 12. Apr 2020, 22:30

ich habe als alternative zum DdC 12, den ich mir nicht gegönnt habe, einen 15er aufgezogen in ähnlicher preisklasse (und dazu 16 labegorce):

2015 Siran

vorweg: der wein war nicht verschlossen, sondern mit schöner aromatik ziemlich lecker.

sehr schöner duft: süße, blaubeer-konfekt nase, milchschokolade, etwas steinpilz, sehr charmant, elegant.
geschmack: vorne sehr weich (wie sahnige milchschokolade) und dicht, dann intensiv tanninig. in der mitte ziemlich alkoholisch, fast agressiv, wird dann jedoch wieder weich und milchig-schokoladig nach hinten, andeutung von steinpilzen auch im geschmack. kaum säure, daher etwas wenig spannung.
am 2. tag geht der alkoholische eindruck in der mitte zurück, das ganze wird ausgewogener.
insgesamt weich und samtig, schöne aromatik, etwas unausgewogen alkoholisch (aber nur in der mitte).

für mich ein sehr schöner wein, der am 2.tag noch etwas gewinnt und trinkiger wird.

labegorce 16 war einen tick besser, da frischer und etwas "druckvoller" und intensiver mit mehr frucht.

meyney 15 habe ich ausgelassen...

gruss, m
...and you may ask yourself - well...how did I get here ?
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Olaf Nikolai

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Re: Bordeaux 2015

BeitragSo 12. Apr 2020, 23:03

Ich habe den Siran 2015 zwar auch gekauft, weil ich denke es ist ein ganz ordentlicher Wein nur, den DDC 12 für 30 resp. 36€ aktuell nicht gekauft zu haben, tja ......das war ein Fehler.
Den Meyney 15 hätte ich, wie zuvor schon geschrieben, für 17€ auch gekauft. :lol:.....und den Kaufpreis refinanzierend, den Siran zum Selbstkostenpreis wieder verkauft.
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Hannes85

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDo 16. Apr 2020, 07:18

Mir wurde der Pichon Comtesse um 145 € angeboten, ist er das Wert?
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Charmail

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDo 16. Apr 2020, 13:59

@Hannes ja das ist er Wert (Insider)

VG Steffen ;-)
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UlliB

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDo 16. Apr 2020, 14:12

Hannes85 hat geschrieben:Mir wurde der Pichon Comtesse um 145 € angeboten, ist er das Wert?

Die 15er Comtesse hat en primeur 135 € gekostet. In Zeiten, wo etliche Bordeaux auch noch lange nach der Subs für den Primeurpreis oder nur wenig darüber zu bekommen sind, sind 145 € kein Schnäppchen, aber auch nicht völlig überrissen. Allerdings war die 16er Comtesse vor kurzem im Handel für 30 € unter dem 16er Primeurpreis zu bekommen (der lag allerdings schon bei knapp 170 €).

Ob der Wein das nun wert ist, ist eine kaum zu beantwortende Frage (das gilt übrigens für jeden teuren Wein). Sicher, das ist ein herausragend guter Bordeaux - aber bist Du ein absoluter Fan des Hausstils, oder möchtest Du nur einen wirklich guten Wein im Glas haben? Bist Du bereit, ein Jahrzehnt oder mehr auf die volle Trinkreife zu warten? Und nicht zuletzt: musst Du Dir das Geld dafür absparen und deshalb auf andere schöne Weine verzichten, oder tut Dir die Ausgabe nur wenig weh? Das sind alles Faktoren, die in die "Wertfrage" mit einfließen...

Ich würde das Geld dafür nicht ausgeben, aber das ist eben ein Resultat meiner ganz persönlichen Situation, ich habe schon genug Bordeaux im Keller. Außerdem war die Chance noch nie so gut wie heute, den Wein in den nächsten Monaten noch ein paar mal im Handel zu sehen, und dann vermutlich zu deutlich günstigeren Konditionen. In Bordeaux ist gerade ziemlicher Druck im Kessel ;)

Gruß
Ulli
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Fasano

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDo 16. Apr 2020, 16:59

Insbesondere bei älteren Bordeauxs sehe ich eher das Gegenteil. Nämlich weiter steigende Preise, da die meisten Bordeauxs ja weiter ungebremst über den Versandhandel gehen. Natürlich gibt es selektiv Ausnahmen, da manche Händler auf Grund von Liquiditätsengpässen mal etwas abverkaufen müssen. Das bezieht sich zur Zeit aber eher auf Ladenhüter und kleine Jahrgänge. Gerne warte ich auf entsprechende Angebote, noch habe ich Sie nicht gefunden....
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UlliB

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDo 16. Apr 2020, 17:39

Fasano hat geschrieben:Insbesondere bei älteren Bordeauxs sehe ich eher das Gegenteil. Nämlich weiter steigende Preise, da die meisten Bordeauxs ja weiter ungebremst über den Versandhandel gehen.

2015 ist nun nicht gerade ein älterer Jahrgang.

Und der Druck im Kessel hat mit der Frage nach Präsenz- oder Versandhandel überhaupt nichts zu tun. Der Druck entsteht zunächst einmal dadurch, dass die Primeurverkostungen für den 2019er ausgefallen sind und es dieses Jahr mit ziemlicher Sicherheit keine Primeurkampagne zum üblichen Zeitpunkt geben wird. Damit entfällt für die Chateaux der sonst übliche Cashflow im Frühjahr.

Wer in den vergangenen Jahren vernünftig gewirtschaftet hat und entsprechende Rücklagen gebildet hat, wird das überstehen. Aber das sind bei weitem nicht alle Güter; bei etlichen dürften die Investoren regelmäßig die Liquidität abgesaugt haben oder das gerade jetzt tun, weil sie Cash brauchen. Diese Erzeuger müssen zur Sicherstellung von Liquidität Wein aus dem in den letzten Jahren ja reichlich aufgebautem Bestand verkaufen.

Der Handel wird aber in der momentanen Situation nur dann ins Risiko gehen, wenn er absolut sicher ist, die Weine sehr zügig weiter verkaufen zu können. Das wird aber nur dann funktionieren, wenn die Weine deutlich unter dem bisher üblichen Marktpreis angeboten werden können, sonst verbrennt sich damit niemand die Finger.

Ein mittelfristiges, aber durchaus ernsthaftes Problem ergibt sich auch noch dadurch, dass bei einer Lancierung der 19er nach der Sommerpause oder noch später die Qualität des Jahrgangs 2020 schon absehbar sein wird. Wird der wieder mal "groß", kommen die 19er komplett unter die Räder; falls es umgekehrt ist, erwischt es dann die nur wenig später als die 19er lancierten 20er. Einen von beiden Jahrgängen wird es jedenfalls übel erwischen, zwei Jahrgänge wird der Markt mehr oder weniger gleichzeitig keinesfalls schlucken.

Aber klar: irgendwelche Pretiosen aus den 80ern wird man kaum billiger bekommen. Aber die Preise für die 17er, 16er, 15er und vielleicht auch noch ein paar Jahrgänge davor könnten ins Rutschen kommen. Und wenn sie erstmal ins Rutschen kommen, wird das eine gewaltige Abwärtsspirale auslösen, da überall in der Kette noch große, nicht an den Endverbraucher durchgereichte Bestände liegen, auf die man dann eine Abschreibung nach der anderen vornehmen muss.

Einfach mal abwarten. Es hängt natürlich alles daran, wie lange die Krise noch dauert, und wie groß die wirtschaftlichen Folgen am Ende sind. Sollten diese Folgen aber gravierend sein (was viele Ökonomen erwarten), wird das an den Bordeauxpreisen nicht spurlos vorüber gehen.

Gruß
Ulli
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Bordelaiser

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Re: Bordeaux 2015

BeitragDo 16. Apr 2020, 17:58

Lieber Uli,

d‘accord mit dem Preisdruck, insbesondere für 2019.

Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass die 2015-er und 2016-er Kampagnen sehr gut durchverkauft wurden und die Chateaus auch nur, wenn überhaupt, relativ kleine Mengen zurückbehalten haben. Das hiesse, es gibt nur noch wenig Lagerbestand in der Kette. Worauf basiert Deine konträre Einschätzung?

Vielen Dank vorab und beste Grüße,
Jens
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