harti hat geschrieben:Zusammenfassend kann man sagen: Das Bordelais und alle anderen etablierten Weinbauregionen werden gar nicht umhinkommen, den Anbau spätreifender Sorten zu forcieren.
Ich bin da voll bei Dir, mein Punkt war im Prinzip nur, warum man da schon wieder mit einer Reglementierung der Rebsorten arbeitet. Laßt die Winzer -die das wollen- doch selbst nach Lust und Laune probieren, diese fixe Auswahl von ein paar Rebsorten wirkt doch recht willkürlich, auch wenn die genannten Sorten aus meiner Sicht nicht daneben sind. Wenn man "Wildwuchs" zuläßt, wird man sicher auch ein bißchen Schrott ernten, aber erfahrungsgemäß auch spannende Sachen, das regelt sich schon. Siehe Österreich oder auch Jura, da kann man wirklich spannende Entwicklungen verfolgen. Das verkrampfte Festhalten an einer traditionellen Stilistik ist da aus meiner Sicht eher langweilig, schmeckt irgendwie wie Autoindustrie.
Der Wandel wird nicht aufzuhalten sein, weder im Bordelais noch sonstwo, wer weiß, wo klassische Bordeaux-Blends in 50 oder 100 Jahren herkommen, vielleicht aus England? Die Top-Rieslinge aus Südschweden oder von den Steilhängen norwegischer Fjorde? Leitsorte an der Mosel = Chenin blanc? Mal sehen, was ich davon noch erlebe...