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Bordeaux 2014

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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Catenaccio

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDi 26. Jan 2021, 17:56

Re: Alle Jahre wieder: Das Fest rückt näher, was gibts Gutes

BeitragMo 28. Dez 2020, 10:25
Weine: Gruaud Larose 1989, Cos d’Estournel 1982, Prieure Lichine 1989 dazwischen Clos du Moulin 2014 und Le Reysse 2014. Die Serie wird noch fortgesetzt mit Castello di Camigliano 1988, Rausan-Ségla 1990, Mas La Plana 1989, … und immer mal was dazwischen…...

Beste Grüße aus Médoc
Stefan

--------------------------

Hallo Stefan Paeffgen,

kannst du mir mal mitteilen wie sich dein 14er Clos du Moulin aktuell präsentiert?

Der '14er Le Reysse gefällt mir momentan sehr gut. Für mich zusammen mit dem '16er der beste Jahrgang
von diesem Wein, und das obwohl 2014 ja allgemein eher als "klassisch" gilt.

Ich würde mich freuen wenn du ein paar Zeilen zu dem 2014er Clos du Moulin schreibst.

P.S. Aus dem Thread Alle Jahre wieder, das Fest rückt näher Kopiert, da Stefan wohl eher hier mal reinschaut.
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small talk

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Re: Bordeaux 2014

BeitragMi 27. Jan 2021, 09:16

Der 2014er Clos du Moulin ist gerade in einem ‚Phasenwechsel‘ - die durch Primeuraromen geprägte frühe Phase geht zu Ende. Oft sind die Weine gegen Ende der dieser Entwicklungsphase sehr verschlossen und brauchen mehr Luft und Zeit in der Karaffe. Beim 2014er kommt schon dieses harmonische Ganze aus verschiedenen Aromen nun zum Vorschein und wird sich weiter ausprägen. (Ich persönlich genieße gerade den 2012er Clos du Moulin des Öfteren. Die erste Bemerkung meiner Frau vor einigen Wochen war, dass wir alle bisherigen 2012er Clos du Moulin zu früh geöffnet haben…) Für mich hat der 2014er Clos du Moulin seine beste Zeit noch vor sich!
Im Vergleich zu Le Reysse ist der Clos du Moulin ist ein ganz anderer Wein. Anderes Weingut, die Reben stehen in einer anderen Gemeinde mit gänzlich anderen Bodenverhältnissen und der Ausbau ist auch ganz anders. Die Reben sind ‚nur‘ 35 – 40 Jahre alt, und das Rebsortenverhältnis in der Assemblage schwankt je nach Jahrgang zwischen 45-50% Cabernet Sauvignon und 50-55% Merlot. Etwa 40 % der Reben stehen auf einem Muschelkaksteinplateau. Von dort kommen diese ausgeprägten Gewürznoten, die für den Clos du Moulin so typisch sind. Seit 2012 ist die Vinifikation von Clos du Moulin bei sehr langer Extraktion ganz ohne Luft dadurch gelingt es mir die Bitterstoffe zu reduzieren.
Der Ausbau findet über 12 Monate im Barrique statt, im Schema wie es für das Bordelais typisch ist. Je ein Drittel im neuen, einjährigen und zweijährigen Barrique. Die Barriques sind größtenteils im ‚Burgunderformat‘ 228 l, (das Bordeaux - Barrique ‚transport‘ hat 225 l.). Das Holz der Barriques ist französische Eiche überwiegend aus dem Wald Allier (nördlich von Zentralmassiv). In all diesen Punkten unterscheidet sich der Clos du Moulin von Le Reysse.

Der Jahrgang 2014 war hier im nördlichen Médoc ganz groß! Das hat sich noch nicht so sehr herumgesprochen, weil das Augenmerkt doch sehr auf die südlichen Gemeinden gelegt wird… Auch wenn diese Jahrgangsverallgemeinerungen mit Vorsicht zu genießen sind (ich hatte schon Begegnungen miserablen 2010ern). Beim Jahrgang 2014 gibt es hier im AOC Médoc einige großartige Weine, da kommt der populärere 2015er oft nicht dran.
Beste Grüße aus Médoc
Stefan
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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 18. Feb 2021, 15:36

pessac-léognan hat geschrieben:
pessac-léognan hat geschrieben:Labégorce 2014
P&P bei 16° Temperatur. Noch jung und fruchtbetont. In der Nase dominiert klar die Merlot. Im Gaumen Dörrpflaume und etwas Lebkuchen. Recht sanfte Tannine. Alkohol von 13.5% gut eingebunden. Ein sehr feiner Margaux in dieser Fruchtphase. Macht nicht den Anschein, sich demnächst zu verschließen. Man darf gespannt sein auf die weitere Entwicklung. Auf jeden Fall ein Schnäppchen angesichts des Subscriptionspreises von knapp 17 €!
90+

Ein wenig zugemacht hat er nun doch nach 1 1/2 Jahren, auf seinem Weg aus der Fruchtphase ins junge Erwachsenenalter. In der Nase sehr auf der Cassis-Lakritze-Schiene, am Gaumen rauchig-tabakig, erweckt der Labegorce im Moment fast den Eindruck eines kleinen Pauillac, mit einem leichten Bitterl im Abgang. Im Augenblick 89 Punkte, kann aber (wieder) zulegen. Nächste Flasche in ein bis zwei Jahren, RS 2014 und Labégorce 2016 lasse ich noch liegen, momentan scheint 2015 in Margaux mehr Spass zu bereiten.

Am zweiten Tag bei 14° mit Aromen von Kräutern und grünem Pfeffer, was dem Wein gut bekommt und ihm eine trinkanimierende Frische verleiht. Bei knapp 90 Punkten!


Einen Anlass fürs Öffnen eines guten Weines findet man immer. Und warum sollte ein weiterer Weltmeistertitel unserer Gold-Lara es nicht wert sein, einen kleinen Margaux zum späten Mittagessen zu entkorken?
Nun, da ist nichts zu bereuen. Der Wein macht jetzt richtig Spass. Bereits die feine, merlotgeprägte Margaux-Nase von Lakritz, Cassis und - erst im Nachhall - dann doch einer gewissen Cabernetwürze ist eine Wucht. Am Gaumen Cassis, leicht mit Kastanie gespickte Pflaume, wenig Lakritz, kaum noch spürbares Holz, nur noch ganz leicht aufrauhendes Tannin, gerade so viel, dass man für ein paar weitere Jährchen guten Mutes sein darf. Die vor einem Dreivierteljahr noch etwas dominierende Säure trägt jetzt für einen Wein dieser Preisklasse in einen erstaunlich langen Abgang hinein, in dem nun auch schwarze Kirsche sehr lang nachklingt. Ein wirklich feiner Tropfen der schicken, in keiner Weise überpowernden Art eines Margaux, der die Waage zwischen Klassik und Moderne auf m.M. nach perfekte Weise hält. 92 Punkte!
Immer mehr entpuppt sich der 14er Jahrgang angesichts der folgenden Hitzejahre als klassischer Jahrgang für feine, alkoholisch zurückhaltende und teilweise recht früh trinkreife Weine, zumindest auf der linken Seite, dies von Pessac-Léognan bis hinauf nach Saint-Estèphe, für Margaux nach den damaligen Primeurbewertungen sogar etwas erstaunlich! Und erst noch zu sehr vernünftigen Preisen! Nach einer durchaus positiven Notiz auf CT werde ich wohl demnächst mal einen hochpreisigeren Margaux antesten, Rauzan-Ségla (aber auch der in der Sub nur um die 50€, soweit ich mich erinnere). Bei den preislich entsprechenden Pauillac (GPL) oder dem wesentlich teureren Ducru B. aus Saint-Julien warte ich hingegen wohl noch zu, nicht so schlimm, wenn die 'Kleinen' wie d'Armailhac oder Haut-Batailley eine so tolle Überbrückung bieten... Poyferré wäre vielleicht auch mal einen Antestversuch wert? Wer weiß dazu was?
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EThC

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 18. Feb 2021, 20:15

pessac-léognan hat geschrieben:unserer Gold-Lara

...ihr habt eine Gold-Lara? Was genau ist das? :?
Viele Grüße
Erich

Nicht was lebendig, kraftvoll, sich verkündigt, ist das gefährlich Furchtbare. Das ganz Gemeine ist's
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Lorne Malvo

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 18. Feb 2021, 20:44

EThC hat geschrieben:
pessac-léognan hat geschrieben:unserer Gold-Lara

...ihr habt eine Gold-Lara? Was genau ist das? :?

https://de.wikipedia.org/wiki/Lara_Gut-Behrami
Heute aktuell die 2. Goldene eingefahren.
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EThC

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 18. Feb 2021, 21:42

ah, ok...
...und die ist persönliches Eigentum von pessac-léognan :?:
Viele Grüße
Erich

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Lorne Malvo

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 18. Feb 2021, 21:45

EThC hat geschrieben:ah, ok...
...und die ist persönliches Eigentum von pessac-léognan :?:

Im Erfolgsfall sind alle Landes-Sportler „wir“ :lol:
Wobei, selbst als private Kammerzofe könnte es schlimmer kommen. :mrgreen:
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EThC

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Re: Bordeaux 2014

BeitragDo 18. Feb 2021, 21:52

Lorne Malvo hat geschrieben:Im Erfolgsfall sind alle Landes-Sportler „wir“ :lol:

...sowas ist mir tatsächlich höchst fremd... :o
Viele Grüße
Erich

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pessac-léognan

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Re: Bordeaux 2014

BeitragFr 19. Feb 2021, 16:34

EThC hat geschrieben:...sowas ist mir tatsächlich höchst fremd... :o

Mir auch, aber zum Glück gibt's die Ironie...
Gruß
Jean
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dylan

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Re: Bordeaux 2014

BeitragFr 19. Feb 2021, 17:27

Lorne Malvo hat geschrieben:
EThC hat geschrieben:ah, ok...
...und die ist persönliches Eigentum von pessac-léognan :?:

Im Erfolgsfall sind alle Landes-Sportler „wir“ :lol:
Wobei, selbst als private Kammerzofe könnte es schlimmer kommen. :mrgreen:


Jau, genau für diese Fälle habe ich eine Goldmedaille im Haus, die ich dann den ganzen Tag über trage.
Silber- und Bronzemedaillen werden nicht gefeiert. Schliesslich werden damit die ersten Verlierer bestraft.
Bei WM-Triumphen im Fussball schütte ich mir immer einen Eimer Bier über den Kopf.
Das dies im übrigen (wenn auch mit siebenjähriger Verzögerung) gut für das Haarwachstum ist, kann ich derzeit eindeutig feststellen.
Das größte ist allerdings ein Triumph in der Kick-Tipp-Runde des Forums. Wenn das passiert ist ein Autocorso durch die Gemeinde fällig.

Sportliche Grüße

dylan
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