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Bordeaux 2013

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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octopussy

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDi 1. Apr 2014, 14:38

Beste Grüße, Stephan
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innauen

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDi 1. Apr 2014, 15:14

Quick and Dirty. Pontet Canet hat die Richtung vorgegeben. Die paar Fässer verkaufen sich von allein. Wenn die Nachfrage um 50% nachgiebt, ist das bei einem Bruchteil der Erzeugermenge egal. Wichtig ist, dass die Preise für 2011/2012 nicht nachgeben.

Ich bleibe dabei. NiedrigePreise sehen wir erst bei mittlerer Qualität und hohen Erzeugermengen wieder.

Grüße,

Wolf
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octopussy

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDi 1. Apr 2014, 15:34

innauen hat geschrieben:Ich bleibe dabei. NiedrigePreise sehen wir erst bei mittlerer Qualität und hohen Erzeugermengen wieder.

Oder aber nur bei miserablen Rahmenbedingungen (z.B. wirtschaftliche Krise in wichtigen Absatzmärkten). Denn - so klingt ja hartis Kurzbericht: Die Prestige-Châteaux tun alles dafür, um ihren Erstweinen in jedem Jahrgang eine Qualität und Exklusivität zu verleihen, die einen einigermaßen hohen Preis rechtfertigt. Das kann dann wie folgt aussehen:

- Jahrhundertjahrgang: ob große oder kleine Menge ist egal. Man kann viel verkaufen, es wird auch viel verkauft (Erst- und Zweitwein).
- Guter Jahrgang/kleine Menge: Hier geht viel in den Erstwein, denn es gibt ja insgesamt nicht so viel und man kann viel verkaufen.
- Guter Jahrgang/große Menge: Siehe Jahrhundertjahrgang, nur wird weniger Erstwein und mehr Zweitwein produziert.
- Mittlerer Jahrgang/kleine oder große Menge: kann man sich aus dem Rest "mittig zusammenreimen"
- Schlechter Jahrgang/große Menge: Wenig Erstwein, etwas mehr Zweitwein, viel Fassware.
- Schlechter Jahrgang/kleine Menge: Sehr wenig Erstwein, wenig Zweitwein, viel Fassware oder Komplett-Ausschuss.

Bei häufig > 30 ha Betriebsgröße können die Châteaux natürlich extrem auslesen. Bei > 50 Euro/Flasche Verkaufspreis für die Premium-Weine ist auch genügend finanzieller Spielraum, um extrem auszulesen. Da ist es vorrangig erst einmal ökonomisch sinnvoll, die Marke zu stärken, um von ihr in guten Jahrgängen überproportional viel zu profitieren.

Das Problem an der Sache ist natürlich tatsächlich, dass sich sehr viele Konsumenten angesichts der hohen Preise von Bordeaux verabschieden und nur schwer wieder für Bordeaux begeistert werden können.
Beste Grüße, Stephan
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harti

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDi 1. Apr 2014, 18:29

Hallo miteinander,

ein kurzes Update: Am zweiten Tag haben wir uns eher lustlos durch die besseren Weine probiert. Es verfestigt sich zumindest für die rechte Seite und auch für Pessac-Leognan der Eindruck, dass der Jahrgang recht schwachbrüstig ist. Den Weinen fehlt insgesamt an Frucht und dort, wo bei den Roten durch Extraktion und viel Holz nachgeholfen wurde, wirken die Weine unharmonisch. Die besten Chateaux waren eher zurückhaltend beim Ausbau, in diesen Fällen handelt es sich um zugängliche Weine, die früh trinkreif sein dürften. Ich will jetzt keine Namen nennen, denn die Erfahrung zeigt, dass ein Sample zu wenig repräsentativ ist. Nur eins: Der weiße Haut Brion ist sensationell und auch Yquem ist sehr lecker. Bei den Roten liegen bei mir derzeit Eglise-Clinet und Haut Brion vorn.

Grüße

Hartmut
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innauen

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDi 1. Apr 2014, 19:43

ein befreundeter Weinhändler verglich die Qualität heute per SMS aus BDX mit der Bundesliga. Also ganz schmale Spitze, kleines Mittelfeld und viele, viele, die gegen den Abstieg kämpfen.

Grüße,

Wolf
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weinfex

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDo 3. Apr 2014, 09:50

Die Chateaueigner vollenden die Tatsachen munter weiter,
während die meisten Importeure in Bordeaux zur Primeurprobe
weilen, kommt auch Ch. Gazin bereits jetzt mit seinem Preis auf den
Markt, 38Euro ex neg...
Grüsse weinfex
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innauen

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDo 3. Apr 2014, 10:42

einen symbolischen Euro günstiger als 2012. Diese Preisgestaltung mag für die Chateau kurzfristig aufgehen, aber das langfristige Interesse für Bordeaux verstärkt es nicht. Wenn ich als Endverbraucher 50 Euro für eine Pulle Wein ausgeben will, greife ich zu Roc de Cambes 2009/2010 oder einem burgundischen Premier Cru, oder einen sehr guten Barolo, oder oder oder. Aber ich subskribiere doch nicht einen überlicherweise guten, aber in einem uneinheitlichen Jahr wie 2013 auch nicht gerade zwingenden Pomerol. Gazin habe ich das letzte Mal 2008 für glaube ich 38 Euro gekauft.

Grüße,

Wolf
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octopussy

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDo 3. Apr 2014, 12:07

Ich frage mich ja wirklich, an wen die Bordelaiser die 2013er zu in etwa 2012er Preisen verkaufen wollen, selbst mit geringerer Menge. Aber sie werden es schon wissen...
Beste Grüße, Stephan
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weinfex

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDo 3. Apr 2014, 12:44

@Wolf

Wenn wir mal davon ausgehen, dass normalerweise kurz vor
einer Kampagne ein Preisgefüge innerhalb der Klassifikation, bzw. Appellation (Pomerol) wie auch immer
festgelegt wird :o , und ein Preisrelease vor oder während der Primeurwoche "eher unüblich"
ist, lassen die Tatsachen eigentlich nur einen Rückschluss zu...

Lass es mich anders ausdrücken, die im Vorfeld zu hörenden und lesenden Beschreibungen
des Jahrgangs 2013 der beteiligten Protagonisten aus Bordeaux waren für mich eigentlich
eindeutig, sie sollten/wollten uns auf einen deutlich preisreduzierten Jahrgang einstimmen.
Da dies nicht allen Chateaubesitzern gefallen hat/ gefällt, bzw. die wirtschaftliche Situation
extrem unterschiedlich ist, schafft man nun Fakten. Zuerst Pontet Canet auf der linken Seite,
und heute Ch. Gazin auf der rechten...
So einfach ist das... ;)
Grüsse weinfex
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innauen

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Re: Bordeaux 2013

BeitragDo 3. Apr 2014, 14:03

@Andreas. Man hört ja auch andere Stimmen. Cos Estournel etwa will günstiger als 2012 rauskommen. Nur habe ich auch noch wenig Positives zum Cos 2013 gelesen.

Grüße,

Wolf
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