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Bordeaux 2008

Medoc und seine Appellationen, Bourg und Umgebung, Fronsac, Pomerol, Saint Emilion und Umgebung, Entre Deux Mers, Graves und Pessac-Leognan, Sauternes und Co.
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LaVo

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSa 2. Jan 2021, 09:12

Gestern im Glas zum Rinderfilet:
Chateau d´Armailhac
Ich habe den Wein 2018 in einer der hier bekannten Lidl-Aktionen für knapp unter 30 Euro gekauft (was ja auch in etwa dem Subs. Preis entsprochen haben dürfte).Die Flasche wurde zwei Stunden vorher geöffnet, der Korken war in einem top Zustand.
Am Rand leicht aufgehellt, total zurückhaltende Nase, im Geschmack auch ziemlich enttäuschend. Etwas Brombeere, dünn, viel Säure, die im Vordergrund stand. Der Wein legte auch im Laufe des Essens nicht zu, hatte eher den Eindruck, dass der Wein dünner wurde.
Ich weiß jetzt nicht, wieviel auf eine eventuell schlechte Lagerung bis 2018 zurückzuführen ist, wobei er von der Farbe und dem Geschmack jetzt nicht absolut "drüber" war.
Da finde ich den 08er Batailley besser (und den fand ich auch nie wirklich gut). Aber ich habe die Weine nie nebeneinander probiert, werde ich demnächst mal tun. Habe glücklicherweise von beiden noch ;)
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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSa 2. Jan 2021, 16:09

LaVo hat geschrieben:Gestern im Glas zum Rinderfilet:
Chateau d´Armailhac
Ich habe den Wein 2018 in einer der hier bekannten Lidl-Aktionen für knapp unter 30 Euro gekauft (was ja auch in etwa dem Subs. Preis entsprochen haben dürfte).Die Flasche wurde zwei Stunden vorher geöffnet, der Korken war in einem top Zustand.
Am Rand leicht aufgehellt, total zurückhaltende Nase, im Geschmack auch ziemlich enttäuschend. Etwas Brombeere, dünn, viel Säure, die im Vordergrund stand. Der Wein legte auch im Laufe des Essens nicht zu, hatte eher den Eindruck, dass der Wein dünner wurde.
Ich weiß jetzt nicht, wieviel auf eine eventuell schlechte Lagerung bis 2018 zurückzuführen ist, wobei er von der Farbe und dem Geschmack jetzt nicht absolut "drüber" war.
Da finde ich den 08er Batailley besser (und den fand ich auch nie wirklich gut). Aber ich habe die Weine nie nebeneinander probiert, werde ich demnächst mal tun. Habe glücklicherweise von beiden noch ;)


Hallo LaVo,
erstmal frohes Neues Jahr wünsche ich.
Bei den allermeisten Jahrgängen der Bordeaux-Weine verschießen sich die Weine nach einer anangs offenen Fruchtphase in ihrer jugend. Daher gehe ich davon aus, daß die größeren Weine des Jahrgangs 2008 (und dazu zähle ich die von dir beschriebenen beiden Pauillac's) sich in dieser Phase befinden. Ich würde eine weitere Flasche in erst 3 bis 4 Jahren aufmachen, dekantieren und mindestens 2 bis 4 Stunden in einer Karaffe belüften, zwischendurch immer wieder einen Probeschluck nehmen um die Entwicklung zu genießen....
Viel Spaß weiterhin bei grßen Weinen aus Bordeaux.
Grüße Armin

Sie fragen mich nach den besten Wein, den ich getrunken habe? Der ist wahrscheinlich im nächsten Glas ...
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LaVo

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSa 2. Jan 2021, 16:41

Hallo Armin,
danke, ich wünsche dir auch ein frohes neues Jahr!
Ich hatte bei den 08ern nicht angenommen, dass sie noch im Verschluss sind. Aber klar, das kann natürlich gut sein.
So klassisch "zu" waren die beiden genannten auch nicht (so, wie ich es bei ein paar 05ern schon extrem erlebt habe). Aufgrund der sich leicht aufhellenden Farbe am Rand und der "Weichheit" habe ich das vielleicht falsch interpretiert. Ich werde sie einfach mal eine Weile liegen lassen und schauen. So war es auch kein großer Spaß.
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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2008

BeitragMi 20. Jan 2021, 21:41

Eine Frage in die Runde, der Chateau Belgrave, Haut-Medoc, 2008 hat den schon jemand in letzter Zeit genossen? Wie trinkt er sich zur Zeit? Was sind eure Erfahrungen? Aufmachen oder noch warten?
Grüße Armin

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Jochen R.

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Re: Bordeaux 2008

BeitragDo 21. Jan 2021, 07:50

Frankie Wilberforce hat geschrieben:Eine Frage in die Runde, der Chateau Belgrave, Haut-Medoc, 2008 hat den schon jemand in letzter Zeit genossen? Wie trinkt er sich zur Zeit? Was sind eure Erfahrungen? Aufmachen oder noch warten?

Hallo Armin,
ich fand den schon 2017 gut antrinkbar.

Hier eine VKN (Demi) vom Sept. ´20:
Braucht etwas Luft. Fein duftende, mittelkräftige, Nase: Zederholz
und Gewürze, ätherisch frisch, Kirschen (Mon Cherie). Später eine
animalische Note, Tabak.
Mittlerer Körper, würzig, frisch, wunderbare Frucht (v. a. Kirschen,
auch Brombeeren), mittellang bis lang. 90 P.

Viele Grüße und bitte berichten,
Jochen
Belgrave ist nichts für Unschuldige
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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2008

BeitragDo 21. Jan 2021, 22:35

Hallo Jochen,
vielen Dank für deine Antwort. Ich mag die Weine von Chateau Belgrave. Ich habe mir eine Flasche zurück gelegt um sie in nächster Zeit zu einem schönen und leckeren Abendessen zu entkorken.
Ich werde dann natürlich hier berichten.
Grüße Armin

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Frankie Wilberforce

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSa 23. Jan 2021, 21:16

Der Chateau Belgrave, Haut-Medoc, GCC, 2008 gestern und heute war ein moderner leckerer Wein.
In einer Blindprobe hätte ich ihn nicht unbedingt auf Brodeaux getippt, es hätte auch Kalifornien sein können.
Dunkles Rot mit lilarand, Brombeeren, Cassis, florale Noten, Pfeffer, Zedernholz, etwas Kaffee, Röstaromen im Bouquet, am Gaumen Brombeeren; Cassis, Kaffee, Lakritz, dunkle Schokolade, Kirschen, schwarzer Pfeffer, Tannine mt Grip, saftig,aber ein schlanker bis mittlerer Körper. Modern gemacht nicht klassisch-typisch Bordeaux.
Mittellanger Abgang mit vielen Tanninen, saftig und dunkelbeerig.
90 FW Punkte, mal sehen wie er sich in 4, 8 und 12 Jahren zeigen wird, denn 3 Flaschen habe ich noch von diesem Jahrgang.
Grüße Armin

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Zweifel

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Re: Bordeaux 2008

BeitragDi 26. Jan 2021, 17:58

Hallo zusammen

Kurznotiz:
Chateau Ferriere 2008
Der Wein wurde nur umgegossen um ein allfälliges Depot zu entfernen. Schön zu trinken nun, die Tannine sind anfangs eher mild. Ein einfacher solider Claret, stimmig als Essenbegleiter. Mitlerer Körper. Mit der Zeit verschliesst sich der Wein etwas, gleichzeitig aber sind kleine Spuren an Liebstöckel zu riechen. Ersteres würde für mich eher nach längerer Lagerzeit verlangen, letzteres eher nach baldigem Genuss. Ich denke ich werde ihn in der nächsten Zeit geniessen.
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amateur des vins

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSa 13. Mär 2021, 20:12

Zum Entrecôte sollte es Bordeaux vom linken Ufer sein. Nun bin ich nicht sehr üppig mit "sicher" trinkbaren Vertretern gesegnet. Daher habe ich bei diesem lange überlegt: "soll ich - soll ich nicht?". Schließlich gab ich mir einen Ruck und zog auf:

Ch. Ducru-Beaucaillou 2008

Für 80 Ocken gesubst, dürfte dieser Jahrgang meine erste und einzige Bekanntschaft mit diesem Wein bleiben, sind die Preise danach doch in Sphären abgedriftet, wo ich nicht folgen möchte. Immerhin, dies war die erste von drei Flaschen.

Die Farbe ist ziemlich rubinrot, mit einer leichten Tendenz Richtung ziegelrot. Dicht (im Glas gerade eben transparent) und deutlich trüb.
Kellerkalt bei ca. 13°C gibt die Nase zunächst wenig preis, dafür nach Schwenken aber umso mehr: "blauer" Charakter, knapp reif und dicht, schlank und kühl. Exzellent eingesetztes Holz erkennbar (maßvolle Röstaromen und ein Hauch Vanille).
[+10'] Am Gaumen ausreichende Säure und mittelkräftige(-) Tannine, reif und extrem fein. Frucht hier verhalten. zu Beginn einmal kurz die Assoziation "'n büschen wässrig", aber dann nicht mehr; eher leichtgewichtig: ja. Säure jetzt auch schöner, erinnert ein wenig an Johannisbeergelee. Zum Abgang hin wieder mehr Röstaromen; liest sich prominent, ist aber wirklich maßvoll. Dazu eine feine Rosmarinnote. Beides zusammen recht lang nachklingend.

Da ich das Weingut bis dato nur dem Namen nach kannte, und auch generell nicht so häufig in der Liga trinke, fehlt mir natürlich der Vergleich. Ich finde den Wein gut bis sehr gut, aber er reißt mich nicht vom Hocker. Verschlossen war er nicht, aber ob er sich womöglich mit leicht angezogener Handbremse präsentierte, vermag ich nicht zu sagen.

Apropos Verschluß: Mme kommentierte, so häufig hätte sie mich beim Vorkosten schon lange nicht mehr nachschenken sehen. In der Tat fand ich das schwierig: zum einen, zu einem Urteil zu kommen. Vor allem aber, um zu entscheiden, ob ich karaffieren soll oder nicht. Die salomonische Lösung von Mme: halbe-halbe! Die Zeit war etwas kurz, nur rund ½-1 Stunde. Und doch zeichnete sich zum Ende hin im direkten Vergleich minimal ein positiver Effekt der Belüftung ab: Der Wein wurde ein wenig komplexer, die Tannine noch etwas weicher. Groß waren die Unterschiede aber beileibe nicht.

Vielleicht kommt zu einer geeigneteren Zeit ja wesentlich mehr. Diese Momentaufnahme jedenfalls war für mich ein guter, aber für das Gebotene zu teurer Wein.
Besten Gruß, Karsten
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innauen

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Re: Bordeaux 2008

BeitragSa 13. Mär 2021, 22:09

Hallo,

ohne den Wein zu kennen, gleichwohl ein paar theoretische Bemerkungen. Ducru kam damals ganz am Ende der Kampagne - nachdem die Preise bereits wieder anzogen und nachdem Parker dem Jahrgang seinen Segen gegeben hatte. Der Wein gelangte deshalb anders als die meisten Konkurrenten ohne die Abschläge auf den Markt, die zu Beginn der Subskription üblich waren. Die beiden Pichons bekam man zB für 50 Euro, die Premier Cru kosteten einheitlich um die 180.

Den üblichen Jahrgangsrabatt trinkt man bei Ducru also nicht mit. Ich habe damals recht viel erworben - allerdings keinen Ducru. Es sind viele gute, vielleicht sogar sehr gute Weine im Jahrgang zu finden. Verzaubert hat mich bisher wenig (ein wenig Pontet Canet, sehr schön auch Leoville B). Ohne ihn zu kennen, scheint sich der Ducru also in diese Schlange einzureihen.

Grüße,

wolf
„Es war viel mehr.“

Johnny Depp dementiert, 30.000 Dollar im Monat für Alkohol ausgegeben zu haben. (Quelle: „B.Z.“)
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